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#32 Wie wirken die Berge auf unsere Psyche? Wissenschaftlerin Katharina Hüfner zu Gast beim „K‪“‬ Das K - Der Tiroler Podcast für Kunst und Kultur

    • Gesellschaft und Kultur

Vom guten Gefühl beim Blick auf eine Berglandschaft bis zur Halluzination beim Extrembergsteigen – die Psychiaterin Katharina Hüfner will herausfinden, was die Berge mit uns machen. Als Wissenschaftlerin ging sie den Abenteuergeschichten von berühmten Alpinisten nach, entdeckte ein neues Krankheitsbild und ist bei Medien aus der ganzen Welt als Interviewpartnerin gefragt.

Katharina Hüfner haben die Berge schon sehr jung in ihren Bann gezogen. Als Kind wollte sie Skirennläuferin werden, heute ist sie Ärztin und steigt in ihrer Freizeit mit den Skiern auf Berge in Tirol, Chile oder Kirgistan. Einen 8.000er zu erklimmen ist dabei weniger ihr Ziel als der Weg: „Wenn man in den Bergen unterwegs ist, kommt man oft an sehr entlegene Plätze auf der Welt und hat die Möglichkeit dort Menschen kennenzulernen und zu erfahren, wie sie leben und auch wie sie bergsteigen.“

Als Wissenschaftlerin und Psychiaterin bekam Katharina Hüfner in Innsbruck die Möglichkeit, sich ihren Forschungsschwerpunkt selbst auszusuchen. Da war schnell klar, dass sie sich auch beruflich den Bergen zuwenden möchte. Einen „Typ Extrembergsteiger“ kann sie nach all ihren Untersuchungen aber nicht festmachen: „Genauso, wie wenn man ein guter Krankenpfleger oder eine gute Verkäuferin sein will, muss man seinen Beruf lieben und das ist auch beim Bergsteigen die wichtigste Eigenschaft.“

Beim Skibergsteigen in Kirgistan lernte Katharina Hüfner schließlich den Spezialisten für Alpine Notfallmedizin Hermann Brugger kennen. An einem Abend am Lagerfeuer tauschten sie sich über ihre Forschungsthemen aus und überlegten, wie sie ihre Fächer zusammenbringen könnten. Sie beschlossen, Halluzinationen, die in großen Höhen beim Extrembergsteigen auftreten können, gemeinsam zu untersuchen und entdecken ein Krankheitsbild, das bisher nicht definiert war: die Höhenpsychose.

Für die Studie wälzen sie die Bücher berühmter Alpinisten wie Hermann Buhl und Reinhold Messner: „Am häufigsten ist das Dritte-Person-Phänomen, das zum Beispiel Hermann Buhl in seinem Bericht über die Erstbesteigung des Nanga Parbat beschreibt. Er harrte eine Nacht an einer Felswand aus und beschreibt das Gefühl, jemand wäre dort mit ihm gestanden.“

Diese und weitere Anekdoten erzählt uns Katharina Hüfner im Podcast. Sie berichtet außerdem wie überrascht sie über den großen medialen Anklang zu dieser Studie war. Wir fragen die Psychiaterin, warum uns das Bergsteigen gut tut, warum manche Menschen danach aber auch süchtig werden können und erfahren, wie sie selbst es schafft, genügend Bewegung in ihren Alltag zu integrieren.


|| Weiterführende Links | de.wikipedia.org/wiki/Third-Person-Effekt | www.i-med.ac.at/mypoint/news/714330.html | de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Buhl | de.wikipedia.org/wiki/Reinhold_Messner

Vom guten Gefühl beim Blick auf eine Berglandschaft bis zur Halluzination beim Extrembergsteigen – die Psychiaterin Katharina Hüfner will herausfinden, was die Berge mit uns machen. Als Wissenschaftlerin ging sie den Abenteuergeschichten von berühmten Alpinisten nach, entdeckte ein neues Krankheitsbild und ist bei Medien aus der ganzen Welt als Interviewpartnerin gefragt.

Katharina Hüfner haben die Berge schon sehr jung in ihren Bann gezogen. Als Kind wollte sie Skirennläuferin werden, heute ist sie Ärztin und steigt in ihrer Freizeit mit den Skiern auf Berge in Tirol, Chile oder Kirgistan. Einen 8.000er zu erklimmen ist dabei weniger ihr Ziel als der Weg: „Wenn man in den Bergen unterwegs ist, kommt man oft an sehr entlegene Plätze auf der Welt und hat die Möglichkeit dort Menschen kennenzulernen und zu erfahren, wie sie leben und auch wie sie bergsteigen.“

Als Wissenschaftlerin und Psychiaterin bekam Katharina Hüfner in Innsbruck die Möglichkeit, sich ihren Forschungsschwerpunkt selbst auszusuchen. Da war schnell klar, dass sie sich auch beruflich den Bergen zuwenden möchte. Einen „Typ Extrembergsteiger“ kann sie nach all ihren Untersuchungen aber nicht festmachen: „Genauso, wie wenn man ein guter Krankenpfleger oder eine gute Verkäuferin sein will, muss man seinen Beruf lieben und das ist auch beim Bergsteigen die wichtigste Eigenschaft.“

Beim Skibergsteigen in Kirgistan lernte Katharina Hüfner schließlich den Spezialisten für Alpine Notfallmedizin Hermann Brugger kennen. An einem Abend am Lagerfeuer tauschten sie sich über ihre Forschungsthemen aus und überlegten, wie sie ihre Fächer zusammenbringen könnten. Sie beschlossen, Halluzinationen, die in großen Höhen beim Extrembergsteigen auftreten können, gemeinsam zu untersuchen und entdecken ein Krankheitsbild, das bisher nicht definiert war: die Höhenpsychose.

Für die Studie wälzen sie die Bücher berühmter Alpinisten wie Hermann Buhl und Reinhold Messner: „Am häufigsten ist das Dritte-Person-Phänomen, das zum Beispiel Hermann Buhl in seinem Bericht über die Erstbesteigung des Nanga Parbat beschreibt. Er harrte eine Nacht an einer Felswand aus und beschreibt das Gefühl, jemand wäre dort mit ihm gestanden.“

Diese und weitere Anekdoten erzählt uns Katharina Hüfner im Podcast. Sie berichtet außerdem wie überrascht sie über den großen medialen Anklang zu dieser Studie war. Wir fragen die Psychiaterin, warum uns das Bergsteigen gut tut, warum manche Menschen danach aber auch süchtig werden können und erfahren, wie sie selbst es schafft, genügend Bewegung in ihren Alltag zu integrieren.


|| Weiterführende Links | de.wikipedia.org/wiki/Third-Person-Effekt | www.i-med.ac.at/mypoint/news/714330.html | de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Buhl | de.wikipedia.org/wiki/Reinhold_Messner

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