Nicole Kamrath – Betreiberin des «Mehlstübchens»
Die Berliner sind stolz auf ihre Schrippe, dabei waren es wohl die Hugenotten, die einst das helle Mehl aus Frankreich in die Stadt brachten. Bis dahin gab es in Berlin nur dunkles Brot. Lange her: Im «Mehlstübchen» in der Schöneberger Leberstraße ist die Auswahl an Mehlsorten enorm – vom klassischen Weizen- über spezielles Brioche- bis hin zu exotischem Teffmehl aus Äthiopien. Seit 18 Jahren betreibt Nicole Kamrath als Quereinsteigerin die einzige Mehlmanufaktur Berlins, die zudem frische Backwaren in Angebot hat.
Nicole Kamrath verspricht ihren Kunden sortenreines Qualitätsmehl, das von ausgewählten Mühlen vorrangig aus Deutschland stammt. Das steigende Bewusstsein für gutes Essen nimmt auch sie wahr: «Man merkt, die Kunden backen immer mehr selbst.» Während früher meist die Ein-Kilo-Tüten über den Tresen gingen, würden inzwischen oft größere Mengen gekauft. Wobei das kein Vergleich zur Pandemiezeit ist, als plötzlich alle ihren Laden stürmen. Ihre Lieblingstätigkeit im «Mehlstübchen»: das Mixen der Backmischungen. «Mehl stellt nicht so viele Fragen wie die Kunden», sagt Nicole Kamrath und muss lachen.
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Zur Person: Die Jobsuche führt Nicole Kamrath (geboren 1984 in Rostock) Mitte der 2000er nach Berlin. Da sie als ausgebildete Zahntechnikerin jedoch keine Stelle findet, eröffnet sie 2006 auf Anraten eines Bekannten das «Mehlstübchen» in Schöneberg. Das Wissen über Mehl und Backen eignet sie sich erst mit der Zeit an. Die Lage des Ladens hat sie wohl gewählt: Die Bushaltestelle vor der Tür sorgt für Laufkundschaft. Und: Auch wenn sie meist das Rad benutzt, ist sie mit dem Bus rasch zu Hause, in der Wohnsiedlung Lindenhof.
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Aufgezeichnet am 17. Februar 2024
im «Mehlstübchen», Berlin-Schöneberg
Interview & Redaktion: Daniel Godeck
Ton & Postproduktion: Remo Hegglin
Informationen
- Sendung
- Veröffentlicht15. März 2024 um 07:00 UTC
- Länge26 Min.
- Folge4
- BewertungUnbedenklich