Credit to the Edit Podcast

Rainer Nigrelli & Jan Henrik Pusch
Credit to the Edit Podcast

"Filmschnitt ist gar nicht so kompliziert!". In dieser Reihe beschäftigen wir uns mit diversen Schnittgenres. In Gesprächen mit Filmeditoren erfahren wir, was den Schnitt in ihrem Bereich ausmacht, wundern uns über Unterschiede und entdecken Gemeinsamkeiten. Egal ob es dabei um den Schnitt eines News-Stücks geht, um einen Youtube-Beitrag, einen Spielfilm oder ein Hochzeitsvideo. Lernt diese Schnittgenres gemeinsam mit uns kennen. Mehr Informationen zu den einzelnen Folgen unter www.credittotheedit.de Feedback gerne an info@credittotheedit.de Abonniert uns! Das würde uns freuen.

  1. Schnittgedanken - Montage ist mehr als nur Schnitt!

    1. NOV.

    Schnittgedanken - Montage ist mehr als nur Schnitt!

    In dieser Episode von "Credit to the Edit Podcast" sprechen wir mit Professor Hans Beller, dem renommierten Autor des Standardwerks “Handbuch der Filmmontage”. Hans nimmt uns auf eine faszinierende Reise durch die Welt der Filmmontage und erläutert die geheimen Mechanismen, die den Film zum Leben erwecken: Vom unsichtbaren Schnitt bis hin zum Coverage-System, das entscheidend dazu beiträgt, Szenen optimal aufzubauen. Wir diskutieren, warum manche Schnitte überzeugen, andere hingegen wirkungslos bleiben, und wie Editing das Publikum geschickt beeinflussen kann. Hans erklärt die feinen Unterschiede zwischen „Schneiden“ und „Montage“ und zeigt, wie beide Techniken die emotionale Wirkung und Tiefe eines Films bestimmen. Anhand von Klassikern wie “Casablanca”, “Das Schweigen der Lämmer”, "Das Fenster zum Hof" und “Psycho” veranschaulicht er, wie Schnittentscheidungen die Atmosphäre eines Films formen und die Emotionen der Zuschauer gezielt lenken können. Ein weiteres Highlight des Gesprächs ist der Einfluss der sowjetischen Montagetheoretiker wie Sergej Eisenstein und Lew Kuleschow sowie die Frage, wie sich die Digitalisierung auf das Handwerk des Schnitts auswirkt. Hans, als Professor und Filmemacher bekannt für seine fundierte Expertise und klare Sprache, lässt dabei keine Frage offen. Zu Gast Prof. Hans Beller, geboren am 25. Dezember 1947 in Stuttgart, ist ein renommierter deutscher Autor, Filmregisseur und Dozent. Nach seinem Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film München und einem anschließenden Psychologiestudium, das er mit einer Diplomarbeit über Filmwahrnehmung abschloss, begann er seine Karriere im Bereich des Dokumentarfilms. Seit über 50 Jahren produziert Beller Dokumentarfilme und hat in den letzten 40 Jahren an verschiedenen Hochschulen Filmwissenschaften unterrichtet. Er war Professor für Film- und Kulturgeschichte, Ästhetik und Semiotik an der Fachhochschule Rosenheim, sowie Professor für Film an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, an der Kunsthochschule für Medien Köln und an der Filmakademie Ludwigsburg. Er hat zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Filmwahrnehmung und Filmmontage veröffentlicht, darunter das „Handbuch der Filmmontage – Praxis und Prinzipien des Filmschnitts“. Seine Arbeiten und Lehren haben maßgeblich zur Ausbildung und Entwicklung vieler Filmschaffender beigetragen. Diese Folge ist ein Muss für Filmfans und alle, die die oft verborgene Kunst des Filmschnitts besser verstehen wollen. Timeline-Shortcuts 00:00:16 - Anmoderation 00:01:36 - Gesprächsstart - Unsichtbarer Schnitt    00:09:11 - Coverage System und Konventionen   00:26:50 - Schnitt bewerten 00:35:30 - Hans spricht mit uns über unsere Filme 00:39:55 - Geschichte des Filmschnitts 00:52:25 - Kategorien 00:57:10 - Das digitale Zeitalter   01:03:57 - Abmoderation Links Das Handbuch der Filmmontage

    1 Std. 10 Min.
  2. Sachgeschichten - Mit der Maus montieren

    30. SEPT.

    Sachgeschichten - Mit der Maus montieren

    Diesmal begrüßt der “Credit to the Edit Podcast” einen ganz besonderen Gast: Armin Maiwald, einen der Schöpfer der beliebten Kindersendung “Die Sendung mit der Maus” (zusammen mit Gert Müntefering, Dieter Saldecki und Isolde Schmitt-Menzel). Aufgezeichnet in Armin Maiwalds Firma “FLASH Filmproduktion” in Köln erkundet die aktuelle Folge die Ursprünge der Sendung, Maiwalds Herangehensweise an die “Sachgeschichten” Ende der 60er bis heute und die Geheimnisse ihres anhaltenden Erfolgs. Armin, der zunächst Theaterwissenschaft studierte, berichtet in der Folge, wie Stummfilme der 1920er Jahre als Vorbild für das Erzählen der “Sachgeschichten” dienten. Er hebt deren Betonung auf klare, präzise Fotografie als wichtigen Einfluss auf den visuellen Stil der Sendung hervor. Ein weiteres essentielles Konzept war die sogenannte „Mosaiktheorie“: Genau wie ein Mosaik aus vielen einzelnen Teilen besteht, präsentiert “Die Sendung mit der Maus” lediglich Informationen eines einzelnen Mosaikteilchens, da ein einzelner Film nicht alles erklären kann. Zudem betont Armin die Bedeutung, Kindern als Zuschauer auf Augenhöhe zu begegnen. Er argumentiert, dass selbst scheinbar alltägliche Themen durch die richtige Erzähldramaturgie spannend dargestellt werden können. Anstatt etwa nur die Abfolge der Herstellung von Käse zu inszenieren, stellt Armin der Sachgeschichte eine wichtige Frage voran: “Wie kommen die Löcher in den Käse?”. Mit diesem erzählerischen Kniff ändert sich die Tonalität in der Erzählung, und das Interesse junger Zuschauer:innen ist geweckt. Rückblickend auf die sich wandelnde Medienlandschaft erkennt Armin den Einfluss digitaler Technologien auf die Montage und die Sehgewohnheiten an. Er stellt zudem fest, dass Zuschauer:innen heutzutage an schnellere Schnitte und ein höheres Erzähltempo gewöhnt sind, wodurch die früheren Filme der Sendung im Vergleich langsamer wirken. Trotzdem bleibt er den Grundwerten der Sendung treu: Klarheit, Genauigkeit und Respekt vor dem Publikum, unabhängig vom Medium und Moden.   zu Gast Armin Maiwald, geboren 1940, ist ein deutscher Produzent, Regisseur und Autor, der vor allem als Mitbegründer der Kindersendung “Die Sendung mit der Maus” bekannt ist. Bereits 1969 drehte er die erste Sachgeschichte für die “Lach- und Sachgeschichten für Fernsehanfänger”. Sein Ansatz, Kindern auf Augenhöhe zu begegnen und scheinbar alltägliche Dinge spannend zu inszenieren, prägt die Sendung bis heute. Auch mit 84 Jahren bleibt er aktiv und gestaltet neue Sachgeschichten, die Generationen von Kindern inspirieren.   Timeline-Shortcuts 00:00:16 - Anmoderation 00:01:24 - Gesprächsstart 00:03:03 - Rundgang durch die Flash-Filmstudios 00:22:26 - Armins Herangehensweise 00:53:00 - Sachgeschichten-Beispiele 01:21:49 - Kategorien 01:50:19 - Sachgeschichte über Filmmontage 01:58:45 - Abmoderation   Links zu Sachgeschichten Wie kommen die Löcher in den Käse? Das Brötchen (die erste Sachgeschichte) Anstreicher Wie kommen die Streifen in die Zahnpasta? Wie kommen die Löcher in den Käse? Die Wolke Die Maus und der Tod Links allgemein Sendung mit der Maus Produktionsfirma von Armin Maiwald: FLASH Filmproduktion Bibliothek der Sachgeschichten Maus-Zeitreisen

    2 Std. 2 Min.
  3. Filmton - Schnitt fühlen

    1. SEPT.

    Filmton - Schnitt fühlen

    Ton ist aus dem Kino nicht wegzudenken. Man denke an die Filmpianisten, die den Stummfilm mit ihrer Musik emotional aufgeladen haben. Mit der Einführung des Tonfilms änderte sich dann die Kinowelt grundlegend: Die Dialoge der Schauspieler mussten nicht länger durch Texttafeln vermittelt werden, sondern waren direkt im Kino als Stimmen zu hören. Das Kino wurde zu einem Ort, an dem wir Filme mit allen Sinnen erleben können. Heutige Kinos ziehen uns regelrecht in die Handlung hinein, indem sie die emotionale Ebene des Films durch Sounddesign, Dialogton, Atmosphären und Musik aus allen Perspektiven erfahrbar machen.   Ton ist aus dem Schneideraum nicht wegzudenken. Schon während ein Film am Schneidetisch entsteht, wird der Ton mitgedacht. Zunächst arbeitet man mit dem Originalton und fügt bereits in frühen Phasen erste einfache Sounddesigns hinzu. Später übernehmen Sounddesigner diesen Prozess und bringen ihn dramaturgisch voran, idealerweise in enger Abstimmung mit dem Schneideraum. Doch was kann Ton eigentlich bewirken? Kann er alles? Wie entscheidet man, welche Klänge für einen Film geeignet sind? Und was haben eigentlich Vögel damit zu tun? Darüber sprechen wir mit unseren preisgekrönten Sounddesign-Gästen Corinna Fleig und Prof. André Bendocchi-Alves.   Corinna Fleig Corinna Fleig ist seit 2004 als Sounddesignerin und Filmeditorin in der Filmbranche tätig. Nach ihrem Studium an der Universität zu Köln unterrichtete sie den Schnitt von Spiel- und Dokumentarfilmen an der Filmakademie Baden-Württemberg. Gemeinsam mit Tobias Fleig gründete sie das Studio MPS Sonnenstudio GmbH, das in Berlin und Köln angesiedelt ist. Im Laufe ihrer Karriere war sie an zahlreichen nationalen und internationalen Kinoproduktionen beteiligt. Zuletzt wurde sie zusammen mit ihren Kollegen Tobias Fleig und Michael Schlömer ausgezeichnet mit der Lola für die Beste Tongestaltung beim Genrefilm “The Dive”.   André Bendocchi-Alves André Bendocchi-Alves, geboren in São Paulo, Brasilien, ist ein Sounddesigner und Filmeditor, der in Köln und Lissabon lebt und arbeitet. Seine Karriere begann André in den späten 1980er Jahren als freiberuflicher Filmeditor und Sounddesigner in München. Seit 2001 lehrt er an der Internationalen Filmschule Köln (ifs), wo er den Kurs für Sounddesign initiierte und 2009 den Bachelor-Studiengang “Editing Bild & Ton” mitgestaltete. Bendocchi-Alves hat an zahlreichen preisgekrönten Filmen mitgewirkt, darunter "Der Hauptmann" (2017), für den er den Deutschen Filmpreis und den Europäischen Filmpreis für bestes Sounddesign erhielt.    Timeline-Shortcuts 00:15 - Anmoderation 02:15 - Gesprächsstart – Was kann Ton? 12:00 - Der Klang des Films 21:50 - Beginn der Tonarbeit 27:00 - Schnittbegleitung 34:55 - Ton mitdenken beim Schnitt 38:53 - Kategorien 53:39 - Abmoderation   Links Sonnenstudio (Firma von Tobias und Corinna Fleig) Editing Bild & Ton The Dive (Sounddesign: Corinna Fleig) Der Hauptmann (Sounddesign: André Bendocchi-Alves)

    57 Min.
  4. Der gute Schnitt – Es ist wieder soweit

    30. JUNI

    Der gute Schnitt – Es ist wieder soweit

    Der "Credit to the Edit - Podcast”, in dem über Filmschnitt gesprochen wird, konnte nur entstehen, weil es bereits Formate gab, die das Sprechen über Filmschnitt etabliert haben. Beispiele hierfür sind das Festival Filmplus (heute Edimotion) oder der Podcast "The Rough Cut". Im deutschsprachigen Raum waren jedoch Dirk Grau und Theo Strittmatter die Pioniere auf diesem Gebiet. Sie riefen im Jahr 2012 den Podcast "Der gute Schnitt" ins Leben. Zu einer Zeit, als Podcasts noch eine Seltenheit waren, widmeten sie sich bereits dem Thema Filmschnitt. Dieser Podcast brachte Dirk, den erfahrenen Filmeditor, mit Theo, seinem Assistenten, zusammen. Die Zuhörer:innen begaben sich mit den beiden auf eine Reise, bei der nicht nur Filmschnitt erläutert wurde, sondern auch Spaß und Wissen vermittelt wurden. Die Hörer:innen konnten quasi mitfiebern und erfahren, was es bedeutet, Filme zu schneiden. Besonders interessant war Theos Entwicklung: Begann er als Assistent, so wurde er im Verlauf des Podcasts selbst zum Filmeditor, als er anfing, eigene Filme zu schneiden. In der aktuellen Folge sprechen wir mit diesen beiden Schnitt-Podcast-Pionieren, 12 Jahre nach der Erstveröffentlichung ihres Podcasts. Wir unterhalten uns über die vergangene Zeit, ihre Philosophie, ihre heutige Sichtweise und vor allem darüber, womit sie sich aktuell beschäftigen. Ob es immer noch der Filmschnitt ist?   Zu Gast Dirk Grau Dirk Grau, geboren 1963, ist ein renommierter deutscher Filmeditor mit über 150 Kino- und Fernsehfilmen seit 1987. Für "Rhythm Is It!" und "Knallhart" erhielt er den Deutschen Filmpreis für den besten Schnitt. Neben seiner Haupttätigkeit als Editor ist Grau auch Autor, Regisseur und Mitbegründer einer Produktionsfirma. Als aktives Mitglied der Deutschen Filmakademie und des Bundesverbands Filmschnitt Editor e.V. (BFS) engagiert er sich in der Branche und ist Mitherausgeber des Fachpodcasts "Der gute Schnitt".   Theo Strittmatter Theo Strittmatter startete seine berufliche Laufbahn im Alter von 22 Jahren als Praktikant bei Dirk Grau. Unter Dirks Anleitung erlernte er das Handwerk des Filmeditors und unterstützte ihn als Assistent. Sein Debüt als Filmeditor feierte Theo mit dem Film "König Laurin". Es folgten diverse Fernsehfilme, aber auch Kinofilme wie wie “Steig. Nicht. Aus” von Christian Alvart. Inzwischen hat Theo Strittmatter seine Karriere in eine neue Richtung gelenkt. Er arbeitet nicht mehr als Filmeditor, sondern widmet sich dem akademischen Bereich. Derzeit absolviert er einen Master of Science in klinischer Psychologie und Psychotherapie, den er voraussichtlich im September 2024 abschließen wird. Wiederveröffentlichung “Der gute Schnitt” Mittlerweile ist der Podcast “Der gute Schnitt” nicht mehr online verfügbar. Deswegen haben wir uns entschlossen, die alten Folgen in Absprache mit den beiden wieder herauszugeben. Ab jetzt werden alle alten Folgen wieder im 2-Wochen-Turnus neu herausgebracht. Viel Spaß mit den sehr launigen und schnittphilosophischen Gedankengängen von Dirk und Theo. Der gute Schnitt – es ist wieder soweit! Bitte abonnieren! Spotify Apple Podcasts   Timeline-Shortcuts 00:02:03 - Gesprächsstart 00:04:22 - “Der gute Schnitt” vs. “Credit to the Edit - Podcast” 00:10:36 - Zeitliche Einordnung 00:14:43 - Theo kommt zu Dirk 00:18:48 - Warum war der Podcast interessant? 00:23:41 - Kommuikation mit Zuhörerschaft 00:27:26 - Fanfrage: Wart ihr in einem Raum? 00:30:55 - Wir reden über Fußball 00:33:50 - Schneiden wie im Tunnel 00:38:42 - Philosophieren über den GUTEN SCHNITT 00:59:55 - Dirk hat schonmal mit Jan gesprochen 01:10:00 - Wie schaut ihr auf das, was ihr früher gesagt habt? 01:18:49 - Was macht Theo heute? 01:33:10 - Kategorien 01:57:09 - Der gute Tipp 02:10:24 - Abmoderation   Links und Empfehlungen: Dirk Grau Theo Strittmatter   Bestgeschnittene Serie/Film Theo The Sopranos (Schnitt u.a.: Sidney Wolinsky, William B

    2 Std. 13 Min.
  5. Premiere - Der Code hinter dem Schnitt

    31. MAI

    Premiere - Der Code hinter dem Schnitt

    01001110 01101001 01100011 01101111 00100000 01000010 01100101 01100011 01101000 01100101 01110010 01100101 01110010 00100000 01110101 01101110 01100100 00100000 01001011 01100101 01110010 01110011 01110100 01101001 01101110 00100000 01000101 01100010 01100101 01110010 01110100 Ja genau, die Digitalisierung hat alles verändert. Wir tippen Texte schon lange nicht mehr auf der Schreibmaschine, sondern in eine Textverarbeitung auf dem Computer. Und Filmeditor:innen schneiden Filme nicht mehr an einem Schneidetisch, sondern in einer Videoschnittsoftware. Und vor kurzer Zeit ist etwas Neues passiert: Filmeditor:innen können jetzt, wenn sie wollen, Filme in einer Textverarbeitung schneiden. Ok, ok, ok, eines nach dem anderen. Denn diesmal haben wir im wahrsten Sinne des Wortes eine Premiere bei “Credit to the Edit Podcast”, denn wir sprechen mit Entwickler:innen von Adobe Premiere Pro, einer Schnittsoftware, die 1991 zum ersten Mal als “Adobe Premiere” erschien (und ab 2003 als “Adobe Premiere Pro”). Heute, ganze 33 Jahre später, erfreut sich das Tool weiterhin großer Beliebtheit. Einer der Gründe hierfür ist das jüngst eingeführte “Text-Based Editing”. Wie zuvor beschrieben erlaubt dieses neue Feature, Filme in einer Textverarbeitungs-ähnlichen Umgebung zu montieren. Beispielsweise kann man sich damit ein gefilmtes Interview automatisiert transkribieren lassen und Textpassagen dann über Befehle wie Copy/Paste etc. neu zusammen stellen. Und das Ergebnis wird parallel dazu in der Timeline mitgeschnitten. Man kann hierbei von einer Demokratisierung des Schnittprozesses sprechen, wie es die Gäste der diesmaligen Folge beschreiben, denn Schnitt wird dadurch zugänglicher. Schnitt kann hier also fern der vielleicht technisch einschüchternden Schnittsoftware-Timeline umgesetzt werden, sondern ganz intuitiv in einer textbasierten Umgebung. Unsere beiden Gäste Dr. Nico Becherer und Kerstin Ebert haben maßgeblich zu diesem Feature beigetragen und erläutern uns nebenbei, wie herausfordernd es ist, überhaupt neue Features zu entwickeln. Dr. Nico Becherer Dr. Nico Becherer ist Principal Scientist und Engineering Manager für angewandte Forschung im Adobe Video & Audio Team. Den Großteil seiner Arbeitszeit verbringt er damit, mit seinem Team den aktuellen Stand der Forschung zu evaluieren sowie Algorithmen, Code und Features für Audition, Premiere Pro, After Effects und andere Adobe Produkte zu entwerfen. Sein Hauptfokus liegt dabei auf der Vereinfachung und Beschleunigung von Arbeitsabläufen unter Einsatz moderner Technologien wie dem maschinellem Lernen oder künstlicher Intelligenz. Seit 2008 hat Nico an diversen großen und bekannten Media-Applikationen gearbeitet und dabei mehrere Patente im Bereich Audio- und Video-Processing zugesprochen bekommen. Kerstin Ebert Kerstin Ebert ist Sr. Software Quality Engineer und arbeitet seit Dezember 2020 bei Adobe. Sie ist Teil des Sensei Teams, das für die Entwicklung von Machine Learning und AI basierten Features für Premiere Pro verantwortlich ist. Kerstin ist studierte Medienwissenschaftlerin und arbeitete von 2010 bis 2017 als Video Team Lead bei Jimdo in Hamburg, wo sie für Kamera und Schnitt von Brandvideos und TV Werbung tätig war. Nach einem einjährigen Studium für Cinematography in New York arbeite sie einige Jahre als freiberufliche Kamerafrau und Video Editorin in den USA und Hamburg und legte ihren Fokus auf Musikvideos, Kurzfilme und User Stories. Ein sehr unterhaltsames und launiges Gespräch über Emotionen in der Entwicklung. Und eins, das aufzeigt, wie viel Überlegung in der Entwicklung von Software eigentlich steckt.   Timeline-Shortcuts 00:16 - Anmoderation 02:22 - Gesprächsstart 06:50 - Vorstellung 10:24 - Fehlerbeschreibung 13:57 - Feature-Entwicklung 22:03 - Text-Based Editing 34:06 - weitere Features (Beat detection) 37:38 - Kategorien 46:33 - Abmoderation

    49 Min.
  6. Archiv-Film - Montage und Verantwortung

    1. MAI

    Archiv-Film - Montage und Verantwortung

    In dieser Folge von “Credit to the Edit” widmen wir uns dem beeindruckenden Dokumentarfilm “Drei Frauen - Ein Krieg” (Regie: Luzia Schmid) und der herausragenden Arbeit der Editorin Yana Höhnerbach. Der Film, der jüngst zweifach mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde, porträtiert die Kriegsreporterinnen Martha Gellhorn, Lee Miller und Margret Bourke-White, die als erste Frauen direkt von der Front des Zweiten Weltkriegs berichteten. Yana Höhnerbach stand dabei vor der Herausforderung, den Film ausschließlich mittels Texten und Fotografien aus der Arbeit der Journalistinnen, sowie historischem Archivmaterial zu montieren. Eine große Verantwortung bei einem derart sensiblen Thema, denn das Archivmaterial selbst speist sich aus unterschiedlichsten Perspektivinteressen und muss deshalb sorgfältig ausgewählt und geprüft sein. Im Gespräch wird deutlich, dass sich Yana nicht nur eine kritische mit dem Archivmaterial auseinandergesetzt hat, sondern auch eine Filmemacherin ist, die es versteht, aus den Fragmenten der Vergangenheit eine narrative Struktur zu weben. Ihre Arbeit an “Drei Frauen - Ein Krieg” ist ein Zeugnis dafür, wie durch die bedachte Auswahl von Bildern und Texten ein neues, lebendiges und gleichzeitig kritisches Bild auf historisches Zeitgeschehen entstehen kann. Zu Gast Yana Höhnerbach ist eine preisgekrönte Filmeditorin. Nach ihrem Abschluss an der ifs (Internationale Filmschule Köln) im Jahr 2014 arbeitet sie als freiberufliche Editorin. Zu ihren bekannten Montagearbeiten zählen der Netflix-Dokumentarfilm "Shiny_Flakes: The Teenage Druglord" (R: Eva Müller), aber auch “Bruder Jakob” (Regie: Elí Roland Sachs) und “Searching Eva" (Regie: Pia Hellenthal), die jeweils 2018 und 2020 mit dem Bild-Kunst Schnitt Preis Dokumentarfilm ausgezeichnet wurden. Im Jahr 2024 erhielt Yana den Grimme-Preis für den Dokumentarfilm "Drei Frauen – Ein Krieg" in der Kategorie "Informationen und Kultur". Im Gespräch wird deutlich, dass sich Yana nicht nur kritisch mit dem Archivmaterial auseinandergesetzt hat, sondern auch eine Filmemacherin ist, die es versteht, aus den Fragmenten der Vergangenheit eine narrative Struktur zu weben. Ihre Arbeit an “Drei Frauen – Ein Krieg” ist ein Zeugnis dafür, wie durch die bedachte Auswahl von Bildern und Texten ein neues, lebendiges und gleichzeitig komplexes Bild auf historisches Zeitgeschehen entstehen kann. Aus der Jurybegründung des 60. Grimme-Preises 2024: “Stehen zu Beginn vor allem Abenteuerlust und Begeisterung für den Krieg im Vordergrund („Es ist großartig, die Bomben einschlagen zu sehen“, „Das wird ein schöner langer Krieg“), wandelt sich der Blick auf das Geschehen. Durch die Konfrontation mit Leid, Tod und Zerstörung verändern die Frauen die Haltung zu den Ereignissen, Yana Höhnerbach hebt dies durch ihre sorgfältige Montage noch hervor.” Kooperation zwischen “Indiefilmtalk Podcast” und “Credit to the Edit – Podcast” Warum nicht mal Kräfte bündeln? Wir kooperieren mit dem Indiefilmtalk Podcast und haben Susanne Braun zu Gast, die Rainer Nigrelli als Co-Moderator von Jan Henrik Pusch mehr als würdig vertritt. Der Indiefilmtalk Podcast versteht sich als Plattform, die von Filmschaffenden für Filmschaffende ins Leben gerufen wurde. Yugen Yah (Regisseur und Drehbuchautor) und Susanne Braun (Theaterwissenschaftlerin und Moderatorin) führen dabei Gespräche mit verschiedenen Gästen aus der Filmbranche, z.B. zum Thema Filmproduktion, Drehbuchschreiben oder Filmfestivals. Reinhören lohnt sich! Co-Moderation Susanne Braun (Theaterwissenschaftlerin, M.A.) ist eine Podcasterin und Moderatorin mit Schwerpunkt auf Filmthemen und gesellschaftsrelevanten Bereichen. Seit fünf Jahren führt sie gemeinsam mit Yugen Yah durch den Indiefilmtalk-Podcast. Ihre Moderationstätigkeiten erstrecken sich über die Themengebiete Film, Gender, Bildung und neue Arbeitsformen. Hierbei fördert sie den Dialog zwischen unt

    1 Std. 7 Min.
  7. Zelluloid - Old School Editing

    1. APR.

    Zelluloid - Old School Editing

    Ganz selbstverständlich sprechen wir heute vom “Film” und in diesem Podcast vom “Filmschnitt”. Nur: Heute werden Filme nicht mehr auf Film aufgenommen, sondern digital aufgezeichnet. Sie werden auch digital geschnitten, und nicht mehr auf Film. Man kann sich also denken, dass es ein Paradigmenwechsel war, als Schnitt auf einmal auf einem Computer stattfand und nicht mehr am Schneidetisch. Aber wie war es eigentlich, (einen) Film am Schneidetisch zu montieren? Ein Schnitt hat den Filmstreifen tatsächlich physisch verändert – keine Möglichkeit, per “Rückgängig”-Funktion, eine Entscheidung nachträglich und beliebig oft zu korrigieren. Denkprozesse mussten also viel mehr überprüft werden, bevor diese entschieden und ausgeführt wurden. Nur ein kleiner Prozentsatz der aktuell berufstätigen Filmeditor:innen hat auf Film geschnitten, und daher wollen wir mit dieser Folge einen Teil der Denkweise und des Gefühls dieser Arbeit an die heutige Generation weiter kommunizieren. Dazu haben wir uns an die Internationale Filmschule in Köln begeben, wo Filmeditorin Barbara Hennings als Professorin tätig ist, und Montage-Studierenden die Arbeit am Steenbeck-Schneidetisch vermittelt. Barbara Hennings begann ihre Karriere 1962 mit einer Ausbildung zur “Cutter-Hilfe” in Hamburg. Zunächst schnitt sie Nachrichten, Reportagen und Werbespots, bis sie schließlich den Sprung zum Spielfilm schaffte. Ihre erste große Arbeit für das Kino war der Film “Die weiße Rose”, aus dem mit dem Regisseur Michael Verhoeven in den nächsten Jahren eine intensive Zusammenarbeit hervorging. Weitere Kollaborationen mit Regisseuren wie Max Färberböck (“Aimée und Jaguar”) und Peter Timm (“Rennschwein Rudi Rüssel 2”) und Josef Vilsmeier (“Marlene”) folgten. Zudem war Hennings an der Arbeit des BFS, dem Bundesverband Filmschnitt Editor, maßgeblich beteiligt. 2009 wurde sie auf dem Montagefestival Filmplus (heute Edimotion) mit dem Ehrenpreis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Heute ist sie als Honorarprofessorin an der ifs Internationale Filmschule Köln tätig. Im Gespräch wird klar, dass Filmschnitt, wie es früher gedacht wurde, heute wichtiger denn je ist. Denn Schnitt findet nicht notwendigerweise ausschließlich in der Timeline (oder am Schneidetisch) statt, sondern vor allen Dingen im Kopf. Ein Blick auf auditiver Ebene in die Welt des “Old School Editing”! (Für das Möglichmachen dieses Gesprächs danken wir sehr herzlich der der ifs, sowie der Studientleiterin des Studiengangs “Editing Bild & Ton” Jenny Krüger.) Timeline-Shortcuts 00:15 - Anmoderation 04:41 - Gesprächsstart – Vorstellung Barbara Hennings 14:32 - Abläufe vor dem Schnitt 17:43 - Arbeitsalltag und Arbeitszeit 16:19 - Der Schneidetisch 27:30 - Der Galgen 33:56 - Die Wumme 38:28 - Wir setzen einen Schnitt 44:01 - Gesprächsneustart 47:14 - Unterschied im Schnittprozess 55:30 - Tonmann oder Tonfrau? 63:19 - Abmoderation Links Internationale Film Schule Köln Barbara Hennings auf Wikipedia

    1 Std. 6 Min.
5
von 5
28 Bewertungen

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"Filmschnitt ist gar nicht so kompliziert!". In dieser Reihe beschäftigen wir uns mit diversen Schnittgenres. In Gesprächen mit Filmeditoren erfahren wir, was den Schnitt in ihrem Bereich ausmacht, wundern uns über Unterschiede und entdecken Gemeinsamkeiten. Egal ob es dabei um den Schnitt eines News-Stücks geht, um einen Youtube-Beitrag, einen Spielfilm oder ein Hochzeitsvideo. Lernt diese Schnittgenres gemeinsam mit uns kennen. Mehr Informationen zu den einzelnen Folgen unter www.credittotheedit.de Feedback gerne an info@credittotheedit.de Abonniert uns! Das würde uns freuen.

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