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Von Rotlicht bis Blaulicht, von Glamour bis Gosse – jede Woche trifft die MOPO Menschen, die den Hamburger Kiez prägen. Sie nehmen uns mit in ihre Welt, plaudern offen über Persönliches und legendäre Geschichten. Diese Menschen sind es, die den weltweiten Ruf von St. Pauli ausmachen. Herzlich, persönlich, nah dran. Der Podcast erscheint begleitend zur Serie „Kiezmenschen“ in der Wochenendausgabe der Hamburger Morgenpost.

Kiezmenschen Hamburger Morgenpost

    • Gesellschaft und Kultur
    • 4,8 • 36 Bewertungen

Von Rotlicht bis Blaulicht, von Glamour bis Gosse – jede Woche trifft die MOPO Menschen, die den Hamburger Kiez prägen. Sie nehmen uns mit in ihre Welt, plaudern offen über Persönliches und legendäre Geschichten. Diese Menschen sind es, die den weltweiten Ruf von St. Pauli ausmachen. Herzlich, persönlich, nah dran. Der Podcast erscheint begleitend zur Serie „Kiezmenschen“ in der Wochenendausgabe der Hamburger Morgenpost.

    Peter und Marc Lüllemann vom Mini-Grill

    Peter und Marc Lüllemann vom Mini-Grill

    Gerade mal 28 Quadratmeter inklusive Lagerräume misst der „Mini-Grill“ an der Clemens-Schultz-Straße. Doch der 1966 eröffnete Imbiss ist eine Institution auf dem Kiez. Ein Ort, an dem sich Nachbarn auf einen Schnack treffen, einsame Senioren jemanden zum Reden finden und Obdachlose umsonst etwas zu Essen bekommen. Auch für Peter Lüllemann (62) eine ganz besondere Welt. 33 Jahre lang stand er hinterm Tresen. Jetzt hat er das aktive Geschäft schweren Herzens seinem Sohn Marc (31) übergeben.

    Vater und Sohn liefern sich einen Schlagabtausch, diskutieren über vegetarische Produkte, Trüffelmayonnaise und vegane Hähnchen. Peter erzählt von den Anfängen des Ladens in einem „verdreckten, rauen Viertel“. Von einem unverschämten Luden, einsamen Senioren und einem durchgedrehten Kunden. Und was Hähnchen mit Sex zu tun haben. Sohn Marc berichtet, warum er eigentlich nie in den Imbiss mit einsteigen wollte. Er erzählt von besoffenen Engländern, Veränderungen auf der Speisekarte und seinem großen Traum. Die MOPO-Reporter Wiebke Bromberg und Marius Röer trafen die neue und alte Generation des „Mini-Grill“ auf dem Kiez.

    • 54 Min.
    Tischler und Schauspieler Lars Nagel

    Tischler und Schauspieler Lars Nagel

    Die große Nase, das kantige Gesicht, der durchdringende Blick. Dazu noch die tiefe Stimme. Keine Frage: Lars Nagel (49) ist der Gangstertyp. Dabei wäre er gerne mal Arzt, Geschäftsmann oder Anwalt. Doch für die Rollen wird der Schauspieler nicht besetzt. „Luden, Kriminelle – ich bin halt für die Halbwelt zuständig“, sagt der lässige Typ, der nicht Hochdeutsch, sondern Norddeutsch spricht. Seit 20 Jahren lebt er auf dem Kiez. Seine „Neverland-Ranch“ – auf der alles möglich ist. Hier wurde der Handwerker zum Schauspieler.

    Der Tischler berichtet von seiner Kindheit im Familienbetrieb. Wie er nicht ganz legal an seine Wohnung auf dem Kiez kam und wodurch er vom Handwerker zum Schauspieler wurde. Er erzählt von mies gelaunten Regisseuren und ihrem Lieblingsspruch, den er nicht mehr hören kann. Warum die Arbeit am Set längst nicht so spannend ist, wie Außenstehende meinen. Wie er sich auf seine Rolle als „Nasen-Ernie“ im Film „Der Goldene Handschuh“ vorbereitete und welche Rolle er gerne mal spielen würde. Die MOPO-Reporter Wiebke Bromberg und Marius Röer trafen den Schauspieler in seiner Wohnung an der Wohlwillstraße.

    • 1 Std. 8 Min.
    Fahrlehrer Nils Larsen

    Fahrlehrer Nils Larsen

    Sein Urgroßvater Albert war da so reingerutscht. Damals, als die Fahrzeuge noch aussahen wie Pferdekutschen. Sein Großvater machte weiter und ließ seinem Vater keine andere Wahl. Für Nils Larsen (59) jedoch stand fest: Nach drei Generationen ist Schluss. Er wird die „Fahrschule Larsen“ auf keinen Fall übernehmen. Heute ist er Chef der ältesten Fahrschule St. Paulis an der Hein-Hoyer-Straße.

    Nils Larsen berichtet von den Anfängen der Fahrschule, in der Wohnung seiner Urgroßeltern – direkt neben dem Schlafzimmer. Von Mittagessen mit Prüfern, die gerne mal ein Auge zudrückten. Und seiner Oma, die in Unterwäsche den Theorieunterricht unterbrach. Von Zuhältern, die sich die Fragebögen der Theorieprüfung ergaunerten und Volltrunkenen, die mal eben ihren Lappen machen wollen. Nils erzählt, warum ihm eine H**e am Fenster in der Herbertstraße Geld zusteckte und wie ein Türsteher reagierte, als dessen Hintermann sich erdreistete zu hupen. Die MOPO-Reporter Wiebke Bromberg und Marius Röer trafen den Fahrlehrer auf dem Kiez.

    • 53 Min.
    Innensenator Andy Grote

    Innensenator Andy Grote

    Bereits als Student war er hier. Später als Rechtsanwalt und Bezirkspolitiker. Auch heute kehrt Innensenator Andy Grote (54) noch gerne in den Silbersack ein. Und hat es auch vor, „wenn sich die meisten schon nicht mehr dran erinnern können, dass ich auch mal Innensenator war“, sagt der SPD-Politiker. Er lebt seit 21 Jahren auf St. Pauli. Kiezianer, FC St. Pauli-Fan und Innensenator – das kriege er ganz gut unter einen Hut. „Man wird ja auch kein anderer Mensch dadurch, dass man ein neues Amt übernimmt.“

    Der Innensenator berichtet über seine Anfänge auf dem Kiez – als Student in einer Wohnung mit Blick auf den Silbersack. Damals war er schwer unterwegs. Von der Faszination St. Pauli, in die er schnell reingeraten sei. Von dem Gefühl, dass der Silbersack in ihm auslöst und dem einen Mal, als er als Kellner einspringen musste. Er berichtet von „Schrägguckern“ auf der Straße, politischen Diskussionen am Tresen und dem Anschlag auf seinen Dienstwagen – in dem auch sein kleiner Sohn saß. Von der größten negativen Entwicklung im Viertel und was er gerne machen würde, wenn er sein Amt mal für einen Abend an der Tür abgeben könnte. Die MOPO-Reporter Wiebke Bromberg und Marius Röer trafen den Innensenator im Silbersack.

    • 50 Min.
    Didine van der Platenvlotbrug

    Didine van der Platenvlotbrug

    Daniel Plettenberg (53) hat etliche Jahre verplempert. Damit, irgendwie in diese Welt zu passen. Zu studieren, zu überlegen, welchen Beruf man braucht. Doch er und diese Welt – das passte einfach nicht. „Irgendwann habe ich die Kraft gefunden, mir selbst zu erlauben, ich zu sein. Ich muss nicht reinpassen. Ich kann in meinen Merkwürdigkeiten wundervoll sein“, sagt der Mann, der vor 30 Jahren seiner Extravaganz Raum ließ und Tunte und Dragqueen Didine van der Platenvlotbrug wurde. Eine „queere Mum“, die als Entertainerin, Moderatorin, Performarin und Philosophin auf der Bühne steht und es liebt, einfach nur sie selbst zu sein.

    Didine berichtet, wie sie schon in der Grundschule versuchte die Jungs zu verführen und merkte, dass die Welt keinen Platz für sie hat. Sie erzählt von ihrem Coming-Out in Hamburg und Anfeindungen auf der Straße. Von dem weiten Weg zu sich selbst. Und dem Beginn ihres Tuntendaseins. Sie berichtet von ihren unterschiedlichsten Jobs – von der Parfummacherin bis hin zur Philosophie-Dozentin an Universitäten. Und den Menschen auf dem Kiez, die es ihr ermöglichen, so zu sein, wie sie ist. Die MOPO-Reporter Wiebke Bromberg und Marius Röer trafen Didine zum Tee in ihrer Wohnung auf St. Pauli.

    • 1 Std. 1 Min.
    Timo Strohmann alias Cäptn Clepto

    Timo Strohmann alias Cäptn Clepto

    Cäptn Clepto (51) ist ein erfreulicher Fall von Verhaltensauffälligkeit. Das sagt zumindest ein Kiez-Kumpel über den langhaarigen Typen mit Schnauzer. Im Morgenrock geziert von pinken Flamingos sitzt er in der „Küche für alle“ eines selbstverwalteten Wohnkollektivs auf St. Pauli und trinkt Kamillentee. Verhaltensauffällig? Das würde Cäptn Clepto so nicht sagen. „Ich gehe beschwingt durchs Leben, umarme gerne Menschen und kleide mich farbenfroh. Mein Name ist James Bunt, um mal ganz witzig zu werden“, sagt Timo Strohmann, wie er mit bürgerlichem Namen heißt. Ein Lebenskünstler. Ein Paradiesvogel mit breitem Hamburger Slang, der sich selber als Botschafter des Skateboardens sieht und bekannt wurde als Galionsfigur des Streetwear-Labels Cleptomanicx.

    Cäptn Clepto berichtet, wie ihn eine Karte aus der Karibik zur Galionsfigur machte. Von seinem „Rausschmiss“ aus Kiel und dem Weg nach Hamburg. Von der Gründung der Skatergang „Cobracabana“. Von seinem Auftritt als Ei in einem Astra-Werbespot. Wie er zum FC St. Pauli-Fanclub „Ramba Zamba“ kam und Teil eines selbstverwalteten Wohnkollektivs auf St. Pauli wurde. Und er spricht über seinen großen Traum. Die MOPO-Reporter Wiebke Bromberg und Marius Röer trafen den kunterbunten Cäptn auf dem Kiez.

    • 1 Std. 5 Min.

Kundenrezensionen

4,8 von 5
36 Bewertungen

36 Bewertungen

swiebri ,

Danke

Vielen Dank für diesen authentischen Podcast. Ich bin durch den Podcast auf viele tolle Projekte aufmerksam geworden. Gerne weiter so!

Ciru1 ,

Mega

Ich liebe es, jede Wo eine neue Lebensgeschichte der Menschen von St.Pauli, super interessant. Macht weiter so 👍🏻

Mary-Jane77 ,

Die Gäste sind klasse

Es ist einfach toll, welch vielfältige und interessante Geschichten die Gäste erzählen. Die Einblicke in den Kiez sind fantastisch und man bekommt sofort Lust loszuziehen.
Aber bitte: was ist mit dieser Wiebke Bromberg los? Merkwürdige Reaktionen bis hin zum hilflosen, nicht gerade sympathischem, Lachen auf die Erzählungen der Gäste. Ihr biederes Getue wirkt so langweilig und trägt nicht wirklich etwas zum Fortgang des Gespräch bei. Die Fragen wirken teilweise aus dem Zusammenhang gerissen, teilweise wechselt sie abrupt das Thema. Ich finde ihre Art zu interviewen nicht gut gelungen.
Zum Glück schmälert dies nicht die spannenden Beiträge ihrer Gäste.

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