29 Orte gegen das Vergessen - NS-Erinnerung in NRW

Nina Höhne, Pauline van Moll
29 Orte gegen das Vergessen - NS-Erinnerung in NRW Podcast

Willkommen bei „29 Orte gegen das Vergessen. NS-Erinnerung in NRW“, dem Gedenkstätten-Podcast. Gemeinsam mit Euch besuchen wir, das sind die Journalistin Nina Höhne und die Erziehungswissenschaftlerin Pauline van Moll, bis Ende 2022 alle 29 Gedenkstätten in NRW. Wir erkunden die Ausstellungen, sprechen mit den jeweiligen Leiter:innen und wollen herausfinden, was übrig geblieben ist von Deutschlands NS-Vergangenheit. Welche Geschichten erzählen die Orte, die Verfolgten und die Täter:innen? Was können wir daraus für die Gegenwart, Zukunft und für uns als Gesellschaft, lernen? Seid dabei, wenn wir die Gedenkstätten-Landschaft NRW’s erkunden! Produzentinnen und Moderatorinnen: Nina Höhne und Pauline van Moll Musik: Ruben Bass Beauftragt vom Arbeitskreis der NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorte NRW e.V., gefördert von der Landeszentrale für politische Bildung NRW.

  1. Das einmalige Ensemble der Alten Synagoge in Petershagen und Abschlussgespräch

    24/02/2023

    Das einmalige Ensemble der Alten Synagoge in Petershagen und Abschlussgespräch

    Für die letzte Folge des Gedenkstättenpodcast sind wir in Petershagen. Dort wurde in den 1990er Jahren aus einem ehemaligen und ganz besonderen Ensemble aus Synagoge, jüdischer Schule und Mikwe eine Gedenkstätte. Getragen wird sie - wie so häufig - von einer aktiven Bürger:innenschaft in Form eines Fördervereins. Etwas, das uns die Besuche deutlich gemacht haben: ohne bürgerschaftlichen Engagement läuft es nicht. Die Gedenkstätte hat es sich zur Aufgabe gemacht, die jüdische Geschichte - und zwar nicht nur ‚der 12 Jahre‘ - in Petershagen darzustellen und natürlich auch an die Personen, welche in Petershagen gelebt haben, zu erinnern. Das Gebäude wurde aufwendig restauriert, heute kann man auf dem Grundstück der ehemaligen Schule, in deren Nebenraum übrigens das Wohnhaus, eher ein Wohnzimmer, des jüdischen Lehrers war, die ehemalige Mikwe, die noch heute einen Grundwasserzugang hat und dementsprechend bewässert ist, sowie den ehemaligen und restaurierten Synagogenraum besuchen und auch bestaunen. Es sei Zufall und Glück, dass diese Gebäude noch heute erhalten sind, sagte unsere Gesprächspartnerin Marianne Schmitz-Neuland. Während des NS wurde die Synagoge zwar geschändet, aber aus eigennützigen Gründen nicht angezündet. Einerseits war die Synagoge so zentral und nah an anderen Wohnhäusern gelegen, dass die Nazis sich davor scheuten, sie während des Novemberpogroms anzuzünden, gleichzeitig wurde die Existenz dieser Synagoge in der Zeit nach dem NS in einem ganzen Dorf verdrängt. Wie passt das zusammen? Und welche Unterschiede können bei einer Stolpersteinverlegung in der Stadt und dem Dorf aufkommen? Marianne Schmitz Neuland ist nicht nur Vorsitzende des aktiven Fördervereins, sie war auch zehn Jahre lang Bürgermeisterin dieses Ortes und konnte dementsprechend Einblick - auch aus lokalpolitischer Ebene - geben, spannend! Hört unbedingt rein, in die letzte Folge von '29 Orte gegen das Vergessen'!

    59 min
  2. Ideologie und Terrors der SS – Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg in Büren

    17/02/2023

    Ideologie und Terrors der SS – Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg in Büren

    In dieser Folge sind wir im Kreis Paderborn, und zwar in einem alten Renaissance-Schloß aus dem 17. Jahrhundert, das während des NS von den Nazis genutzt wurde. Heute befindet sich dort die Erinnerungs-und Gedenkstätte Wewelsburg. Gelände und Gebäude sind nicht nur imposant, sondern weisen auch eine ganz besondere Geschichte des NS auf. Denn hier gab es unter anderem einen bis heute erhalten gebliebenen sogenannten Obergruppenführersaal, der immer noch eine Faszination auf die Neonazi-Szene darstellt, ein Konzentrationslager und sogar ein Krematorium.Heinrich Himmler persönlich gab die Nutzung in Auftrag, Ziel sollte ein luxuriöser Rückzugsort für die SS sein. Dieser musste von Zwangsarbeiter:innen, die ebenfalls auf dem Gelände unterkamen, gebaut werden.Beim Besuch der heutigen Gedenkstätte sprachen wir mit Kirsten John-Stucke über die SS: Wer war sie eigentlich genau und was hat sie in der Wewelsburg gemacht? Welche Menschen waren hier zwangsweise untergebracht, wie viele wurden dem Terror der Nazis ausgesetzt und ermordet? Und warum löst dieser Ort eine Faszination bei rechtsextremen Besucher:innen und Neonazis aus?Über die damaligen Ziele der Nationalsozialisten und über die heutige Nutzung der Gedenkstätte sowie den Umgang mit rechten Besucher:innen-Gruppen erlaubte uns die Leiterin der Gedenkstätte sehr interessante Einblicke.Es ist wie immer eine absolut spannenden Folge mit - ja (!) - neuen Aspekten im Kontext NS!

    1h 1m
  3. Folge 27: Mit dem Fahrrad auf der Flucht - die Geschichte der Familie Humberg erzählt in der noch jungen Gedenkstätte ‚Humberghaus‘ in Hamminkeln-Dingden

    10/02/2023

    Folge 27: Mit dem Fahrrad auf der Flucht - die Geschichte der Familie Humberg erzählt in der noch jungen Gedenkstätte ‚Humberghaus‘ in Hamminkeln-Dingden

    Wir waren im ‚Humberghaus‘ in Hamminkeln-Dingden und haben die heutige Gedenkstätte und gleichzeitig das ehemalige Wohnhaus der Familie Humberg besucht. Die Humbergs betrieben damals eine Metzgerei und einen Manufakturenwarenladen. Rosalia, Abraham und die sieben Kinder waren geschätzte Mitglieder der Dorfgemeinschaft und wurden gleichzeitig – wie weitere Millionen (!) Menschen – Opfer der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik. Vier Geschwister wurden von den Nationalsozialisten ermordet, dreien gelangt die Auswanderung nach Kanada. Der Kontakt zum Geschichtsort besteht noch heute.  Die Gedenkstätte wurde 2012 eröffnet und ist vergleichsweise jung, das macht sich auch in der Darstellung bemerkbar. Erst im Oktober 2022 wurde ein ausgemauertes Becken, eine ehemalige Mikwe, freigelegt. Es war ein sehr interessanter Ort, welcher einige Geschichten erzählen kann, die uns auch heute noch betreffen. Was hat der Heimatverein mit dem Humberghaus Dingden zu tun? Wie wichtig ist Text, um die Geschichte einer ganzen Familie zu erklären? Was können Gegenstände wie Möbel, Dokumente und Fotografien darstellen? Und was hat es mit einem alten Fahrrad in der Ausstellung auf sich?    Das Reinhören lohnt sich genau so wie ein Besuch in dem Erinnerungsort heute. #humberghaus #humberg #dingden #gedenkstättenpodcast #nrw

    1h 0m

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