Herbert Grönemeyer – "4630 Bochum"

SWR1 Meilensteine - Alben, die Geschichte machten Podcast

Mit über 3 Millionen verkauften Exemplaren ist "4630 Bochum" eines der erfolgreichsten Alben aller Zeiten und ein Meilenstein für die deutsche Rockmusik, der Jahrzehnte geprägt und überdauert hat. Herbert Grönemeyer hat hier seinen ganz eigenen Stil gefunden und damit das Fundament für seine Karriere gelegt.

Grönemeyers Anfänge

Musikalisch war Grönemeyer bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung seines fünften Albums "4630 Bochum" noch ziemlich erfolglos. Er hatte bereits vier Alben mit seiner damaligen Plattenfirma aufgenommen, die jedoch auf wenig Interesse gestoßen sind, sodass ihm Intercord schließlich den Vertrag gekündigt hat. Daraufhin nimmt ihn EMI unter Vertrag, zwischen Januar und März 1984 wird "4630 Bochum" in deren Tonstudios in Köln aufgenommen.

"4630 Bochum" – Der große Durchbruch für Grönemeyer

"4630 Bochum" ist für Herbert Grönemeyer nicht nur kommerziell, sondern auch künstlerisch der große Durchbruch. Er hat seinen Stil gefunden, er hat sich gefunden und auch seine Band, mit der er noch bis heute zum großen Teil zusammenspielt.

Es ist auch eines dieser Alben, die deutschsprachige Rockmusik neu definiert haben, also zumindest einen Teil davon.

Quelle: SWR1 Musikredakteur Benjamin Brendebach

Westernhagen war zu diesem Zeitpunkt eher ein Blues-Rocker, der selbsternannte Panikrocker Udo Lindenberg hatte punkige Einflüsse und die Neue Deutsche Welle war eher auf Unterhaltung aus. Peter Maffay machte Schlagerrock und Grönemeyer hat eigentlich damit angefangen, richtigen deutschen Rock-Pop zu machen. Er hat mit "4630 Bochum" etwas ganz Eigenes geschaffen und diesem Stil ist er bis heute treu geblieben. Das Album besteht aus einer A- und einer B-Seite, wobei die Songs auf der A-Seite des Albums tatsächlich zu Hits wurden, während sich auf der B-Seite die etwas Abseitigeren befanden. "Bochum", "Männer", "Flugzeuge im Bauch", "Alkohol" und "Amerika" sind die Songs, die auch heute noch fast jeder kennt.

"Bochum" – Eine musikalische Liebeserklärung

Grönemeyer ist im niedersächsischen Clausthal-Zellerfeld geboren, aber in Bochum aufgewachsen. Mit seiner musikalischen Liebeserklärung an die Stadt hat er Bochum ein Denkmal gesetzt. Über London, Berlin, Rio oder New York gibt es hunderte Songs, sogar über Köln, gibt es unzählige musikalische Liebeserklärungen, aber über Bochum und das Ruhrgebiet nur eine: Grönemeyers "Bochum". Bis zum heutigen Tage wird vor jedem Heimspiel des gleichnamigen VFL, die Hymne an die Stadt, die Menschen und den Verein gespielt. Wie tief diese Hymne in die Herzen der Menschen geht, ist auf Grönemeyers Konzerten zu spüren, wenn alle Besucher und Besucherinnen dieses Lied mit ihm gemeinsam singen.

Bochum ist tatsächlich eine Heimatliebe-Hymne für alle, die Emotionen schwappen auf alle über.

Quelle: SWR1 Musikredakteur Niels Berkefeld

"Bochum" ist international produziert, ein Song zum Mitsingen, bei dem im Hintergrund trotzdem sehr viel passiert, hier kommt einfach alles zusammen.

Es sind diese Bruchstücke, die bei Grönemeyer hängen bleiben. Das ist gar nicht der ganze Text, sondern es sind einzelne Wörter, die er herausgreift, die er phrasiert und die er so rausarbeitet, dass sie jeder immer versteht.

Quelle: SWR1 Musikredakteur Benjamin Brendebach

Grönemeyers Umgang mit der deutschen Sprache

Der Weg der Emanzipation vom deutschsprachigen Rock und Pop weg vom Schlager, aber auch weg von der englischen Sprache, ist bis heute ein ziemlich steiniger. Es musste eine eigene deutsche Ausdrucksweise gefunden werden und das ist vielen Musikern nicht leicht gefallen. Udo

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