Angelesen! Audio-Buchjournal des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr

ZMSBw - Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr
Angelesen! Audio-Buchjournal des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr

Das ZMSBw stellt Bücher zur (Militär-)Geschichte vor

  1. Mythos und Wirklichkeit

    JAN 2

    Mythos und Wirklichkeit

    In dieser Folge von "Angelesen", dem Buchjournal des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr stellen wir das Buch von Gerhard P. Groß "Mythos und Wirklichkeit. Geschichte des operativen Denkens im deutschen Heer" von Moltke d. Ä. bis Heusinger vor. Es erschien 2012 im Schöningh-Verlag. Gerhard P. Groß ist Historiker und wirkte bis zu seiner Pensionierung am Militärgeschichtlichen Forschungsamt bzw. Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, zuletzt als Leiter der Forschungsbereichs Militärgeschichte bis 1945. In diesem Buch befasst sich Groß mit dem operativen Denken, das im deutschen Heer seit 1871 angesichts eines möglichen Zweifrontenkriegs gegen Frankreich und Russland an Bedeutung gewann. Das operative Denken erlebte seine Blütezeit im deutschen Militär zwischen den Reichseinigungskriegen 1866-1871 und dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Mit dem Zweiten Weltkrieg und dem Deutschen Reich endete auch die große Zeit des operativen Denkens, das in der Tat etwas originär Preußisch-Deutsches war. FazitDas operative Denken kreiste um die Vorstellung, zahlenmäßig überlegene Gegner durch Initiative, schnelle Beweglichkeit, geschickte Schwerpunktbildung, Ausnutzung des Überraschungsmoments und Umfassung zu schlagen. Es gab Operationen, die gemäß dieser Vorstellung gelangen, z.B. den Frankreichfeldzug von 1940. Das operative Denken konnte die jeweils von vielen anderen Faktoren verursachten deutschen Niederlagen von 1918 und 1945 jedoch nicht verhindern. In der Bundeswehr spielte es daher lange keine Rolle. Erst 1987 bemühte sich der damalige Inspekteur des Heeres, Generalleutnant von Sandrart, darum, die Grundsätze operativen Denkens wieder nutzbar zu machen

    14 min
  2. Schuld und Leid. Das Trauma von Flucht und Vertreibung. 1945-2022.

    12/19/2024

    Schuld und Leid. Das Trauma von Flucht und Vertreibung. 1945-2022.

    In dieser Folge von "Angelesen", dem Buchjournal des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr stellen wir das Buch von Thomas Kreutzmann und Werner Sonne vor, "Schuld und Leid, Das Trauma von Flucht und Vertreibung. 1945-2022". Es erschien im Jahr 2022 im Mittler-Verlag. Das vorliegende Werk erschien 2022, dem Jahr des Überfalls Russlands auf die Ukraine. Er löste die größte Fluchtwelle in Europa seit der Vertreibung der Deutschen nach 1945 aus. Die Autoren nehmen diesen Überfall zum Anlass, Flucht und Vertreibung am Ende des Zweiten Weltkriegs zu thematisieren und die Frage aufzuwerfen, welche Lehren sich aus dem Umgang der Bundesrepublik mit den Vertriebenen für die Gegenwart ziehen lassen. Die Autoren schildern beispielhaft die bittere Not unmittelbar nach dem Ende des Krieges. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs bewirkte der Vormarsch der Roten Armee eine gewaltige Fluchtbewegung aus den deutschen Ostgebieten. Nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Frühjahr 2022 entsteht erneut eine große Fluchtbewegung Richtung Deutschland. Not, Elend und Trauma infolge von Flucht und Krieg sind so erneut allgegenwärtig. FazitDas Buch stellt viele Fragen, gibt aber auch Antworten und schaut gleichzeitig in die Zukunft. Schuld, Vertreibung, Leid, Verantwortung - auch politische - sowie der Umgang mit Denkmälern und Erinnerung sind hierbei die ausführlicher betrachteten Themenbereiche. Gleichzeitig werden die Anliegen und Probleme der Vertriebenen und Vertriebenenverbände in der Zeit nach Ende des Zweiten Weltkriegs bis in die 1990er Jahre in den Blick genommen. In diesem Zusammenhang resümieren die Autoren, dass die Vertriebenenverbände „zu den langjährigen Integrationsexperten in Deutschland zu gehören“. Thomas Kreutzmann studierte u. a. Geschichte und arbeitete von 1980 bis 2021 als Journalist und Moderator für den Hessischen Rundfunk und das ARD-Fernsehen. Heute ist er freier Autor. Werner Sonne war 1968 bis 2012 für den Westdeutschen Rundfunk tätig, zuletzt als Leiter des Berliner Studios des ARD-Morgenmagazins. Heute verfasst er Sachbücher zur Außen- und Sicherheitspolitik sowie Romane zu Geschichts- und Polit-Themen.

    13 min
  3. Triumph der Gewalt. Drei deutsche Jahre 1932 bis 1934

    12/05/2024

    Triumph der Gewalt. Drei deutsche Jahre 1932 bis 1934

    In dieser Folge von "Angelesen", dem Buchjournal des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr stellen wir das Buch von Ralf Zerback "Triumph der Gewalt vor. Drei deutsche Jahre 1932 bis 1934" vor. Es erschien 2022 im Verlag Klett-Cotta. Der Journalist und promovierte Historiker Ralf Zerback schildert die letzten Monate der Weimarer Republik und die Etablierung der nationalsozialistischen Diktatur nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler. Die Folgen der 1929 ausgebrochenen Weltwirtschaftskrise begünstigten Wahlerfolge der NSDAP. Traditionelle konservative Eliten glaubten, sie könnten sich diese neue Massenbewegung für ihre Zwecke nutzbar machen. Dabei konnten sie mit Paul von Hindenburg auf ein Staatsoberhaupt zählen, das entschlossen war, eine von allen nationalistischen Kräften getragene autoritäre Regierung ins Amt zu bringen. Am 30. Januar 1933 ernannte er Hitler zum Chef eines mehrheitlich aus konservativen Politikern bestehenden Kabinetts. FazitDanach zeigte sich, dass die Konservativen dem mit großer Dynamik und krimineller Energie vorangetriebenen Anspruch der Nazis auf die absolute Macht praktisch nichts entgegenzusetzen hatten. Sehr zügig wurde die Verfassungsordnung umgebaut und auf Hitler als Diktator ausgerichtet. Die fatale Fehleinschätzung der Lage durch die Konservativen, die sich 1933 auf die Zusammenarbeit mit den Nazis einließen, bleibt lehrreich: Extremisten sind keine vertrauenswürdigen politischen Partner. Wer sich auf sie einlässt, kann dabei nur verlieren.

    19 min
  4. Der Aufsteiger. Eine Geschichte Deutschlands von 1990 bis heute

    11/21/2024

    Der Aufsteiger. Eine Geschichte Deutschlands von 1990 bis heute

    In dieser Folge von "Angelesen", dem Buchjournal des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr stellen wir das Buch von Edgar Wolfrum, Der Aufsteiger. Eine Geschichte Deutschlands von 1990 bis heute vor. Es erschien im Jahr 2020 im Verlag Klett-Cotta. Ausführlich, detailreich und anschaulich erzählt Edgar Wolfrum in seinem Werk „Der Aufsteiger. Eine Geschichte Deutschlands von 1990 bis heute“ eine Geschichte, die gleichermaßen von Wandel, Erfolgen, wechselnden Herausforderungen und Problemen sowohl in der Innen- als auch der Außenpolitik geprägt ist. Durch die deutsche Wiedervereinigung im Jahr 1990 ist die Bundesrepublik größer und auch bevölkerungsreicher geworden. Doch die damit einhergehende neue Rolle und Außenwahrnehmung warf auch einige Fragen auf: Wofür stand sie nun – diese neue Bundesrepublik? Wo war Deutschlands Platz im internationalen Staatengefüge – ruhiger Beobachter oder tonangebende Führungsmacht? Als eine der größten Wirtschaftsmächte sowie eines der reichsten Länder der Welt und unter den 20 bevölkerungsreichsten Ländern der Erde rangierend, hatte sich Deutschland seit 1990 – politisch wie geografisch - zu einer Macht inmitten Europas herauskristallisiert. Allerdings, so der Autor, zeigte sich Deutschland eher zögerlich darin, diese Rolle, die seiner Größe und Bedeutung entsprach, auch anzunehmen und auszufüllen.  FazitDas vorliegende Werk von Edgar Wolfrum besticht durch eine hohe Faktendichte und eine gleichzeitig sehr anschauliche Erzählweise – auch kleinerer Details. Edgar Wolfrum erzählt in diesem Band die Geschichte Deutschlands von 1990 bis in die heutige Zeit. Hierbei fokussiert er sich nicht nur auf die Entwicklungen, Schwierigkeiten und Fortschritte, die Deutschland in dieser Zeit innen- und außenpolitisch sowie soziokulturell zu meistern hat, sondern ordnet die Vorgänge auf diese Weise auch international ein. Dadurch ergibt sich für den Leser ein sehr guter Überblick über das politische Weltgeschehen, die Strukturen und handelnden Personen dieser Zeit - mit besonderem Schwerpunkt auf Deutschland.  Artikeltext und Sprechtext: Katrin Grosser Sprecher: Christopher Oestereich Produktion: Annette Besser

    16 min
  5. Unwinnable. Britain's War in Afghanistan 2001-2014.

    11/07/2024

    Unwinnable. Britain's War in Afghanistan 2001-2014.

    In dieser Folge von "Angelesen", dem Buchjournal des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr stellen wir das Buch Unwinnable. Britain's War in Afghanistan 2001-2014 vor. Es erschien 2017 im Verlag The Bodley Head.  Nach dem Ende des Afghanistan-Einsatzes im Jahre 2021 hatte Großbritannien 456 Gefallene und über 2500 verwundete Soldatinnen und Soldaten zu beklagen. Ein hoher Preis für ein fernes Land, in dem die Briten auch schon in der Vergangenheit kein Glück hatten. Was plante Großbritannien im Kampf gegen die Taliban und für den Wiederaufbau Afghanistans? Wie erging es den britischen Streitkräften vor Ort? Warum scheiterte dieser Einsatz? Zahlreiche Veröffentlichungen geben über Teilaspekte Auskunft, jedoch fehlte bis 2017 eine kompakte Gesamtdarstellung. Mit Unwinnable. Britain’s War in Afghanistan 2001-2014 schließt der Vizekanzler und Präsident der La Trobe Universität in Melbourne, Australien, Professor Theo Farrell, erstmals diese Lücke und liefert eine gut lesbare Geschichte des britischen Abenteuers am Hindukusch. FazitTheo Farrells Unwinnable. Britain’s War in Afghanistan, 2001-2014, ist eine beeindruckende Gesamtdarstellung des britischen Engagements am fernen Hindukusch. Sie zeigt das Scheitern des komplexen Einsatzes nach anfänglichen militärischen Erfolgen. Der Autor arbeitet konzise die unterschiedlichsten Gründe für das Scheitern heraus, hebt aber auch taktische und operative Erfolge hervor. Letztlich scheiterten die Briten nach Farrell vor allem an ihrem Unvermögen, die afghanische Gesellschaft zu verstehen und an der Fehlperzeption, dass alle Probleme mit militärischen Mitteln gelöst werden können.

    21 min
  6. Einführung in die Tradition der Bundeswehr

    10/24/2024

    Einführung in die Tradition der Bundeswehr

    In dieser Folge von "Angelesen" dem Buchjournal des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr stellen wir das Buch von Donald Abenheim und Uwe Hartmann "Einführung in die Tradition der Bundeswehr. Das soldatische Erbe in dem besten Deutschland, das es je gab" vor. Es erschien 2019 im Miles-Verlag.  Donald Abenheim ist Historiker und lehrt Geschichte an der Naval Postgraduate School in den USA. Uwe Hartmann ist promovierter Pädagoge und war Oberst der Bundeswehr und Leiter der Abteilung Bildung am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr. In diesem Buch geben die Autoren einen Überblick über das Traditionsverständnis und den Stand der Traditionspflege in der Bundeswehr. Sie zeigen Versäumnisse der Vergangenheit auf und plädieren dafür, bei der Traditionspflege ab sofort den Schwerpunkt auf die lange eigene Erfolgsgeschichte der Bundeswehr zu legen. Wer nach traditionsstiftenden Vorbildern für tapfere, professionelle Pflichterfüllung im Kampf sucht, findet sie in der Geschichte der Bundeswehr als Armee im Einsatz. Die Leitplanken für die Traditionsauswahl bilden die Prinzipien der Inneren Führung. FazitTraditionspflege dient der Vertrauensbildung und stärkt das Wir-Gefühl. Die Kenntnis von Tradition ist damit ebenso wichtig wie eine gute militärische Ausbildung. Aufgrund der Bedeutung militärischer Traditionspflege appellieren die Autoren des Werkes an die Vorgesetzten, ausreichend Zeit in Tradition und Innere Führung zu investieren. In diesem Zusammenhang ermutigen die Autoren Vorgesetzte, in der Traditionsarbeit auch die vom ZMSBw angebotene Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Wenn Fragen bezüglich der Eignung bestimmter Personen als traditionswürdige militärische Vorbilder besteht, kann hier die Ansprechstelle für militärhistorischen Rat des ZMSBw oftmals weiterhelfen.

    15 min
  7. Der Warschauer Aufstand 1944

    10/10/2024

    Der Warschauer Aufstand 1944

    In dieser Folge von "Angelesen", dem Buchjournal des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr stellen wir das Buch von Stephan Lehnstaedt: "Der Warschauer Aufstand 1944" vor. Es erschien 2024 im Reclam-Verlag.  Dem deutschen Überfall im September 1939 folgte die deutsche Besetzung weiter Teile des polnischen Staatsgebiets. Das besetzte Gebiet wurde zum Teil direkt ins Deutsche Reich eingegliedert, zum Teil unter der Bezeichnung Generalgouvernement als sogenanntes Nebenland des Reiches geführt. Mit dem Überfall auf die Sowjetunion 1941 dehnte sich die deutsche Herrschaft auf ganz Polen aus. Am 1. August 1944 griffen rund 25 000 völlig unzureichend bewaffnete Untergrundkämpfer der polnischen Heimatarmee die deutschen Besatzungstruppen in Warschau an. In den ersten Tagen erzielten sie Achtungserfolge, jedoch keinen strategisch entscheidenden Erfolg. Dennoch behauptete sich die Heimatarmee zwei Monate lang gegen eine enorme deutsche Übermacht und kapitulierte ehrenvoll. Fazit Die Bedeutung dieses Aufstands für die Geschichte Polens lässt sich kaum überschätzen. In scheinbar aussichtsloser historischer Lage demonstrierte die Heimatarmee der Welt, dass die polnische Freiheitsliebe ungebrochen und dass das polnische Volk nicht bereit war, sich zwischen den beiden größeren Nachbarn Russland und Deutschland zerreiben zu lassen. Heute erinnert ein im Jahr 2004 eingeweihtes Museum in Warschau an den Warschauer Aufstand. Stephan Lehnstaedt forscht und lehrt als Professor für Holocaust- und Jüdische Studien an der Touro University Berlin. Lehnstaedt schildert im vorliegenden Werk ausführlich die Geschichte und Vorgeschichte des Warschauer Aufstands.

    17 min
  8. Geheimnis und Sicherheit von Markus Pöhlmann

    09/26/2024

    Geheimnis und Sicherheit von Markus Pöhlmann

    In dieser Folge von "Angelesen", dem Buchjournal des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr stellen wir das Buch von Markus Pöhlmann: "Geheimnis und Sicherheit. Der Aufstieg militärischer Nachrichtendienste in Deutschland, Frankreich und Großbritannien 1871-1914" vor. Es erschien 2024 im Verlag De Gruyter. Staaten sind im Allgemeinen eher zurückhaltend, wenn es darum geht, Informationen, die ihre nationale Sicherheit betreffen, mit anderen Staaten zu teilen. Besonders groß ist dabei die Zurückhaltung gegenüber Staaten, zu denen angespannte Beziehungen bestehen. Will ein Staat unter diesen Voraussetzungen sensible Informationen über die nationale Sicherheit eines anderen Staates erlangen, kann ihm das nur durch Einsatz nachrichtendienstlicher Mittel und Methoden gelingen. Diese Anwendung nachrichtendienstlicher Praktiken wurde im späten 19. Jahrhundert institutionalisiert. FazitIm vorliegenden Werk befasst sich der Historiker Markus Pöhlmann mit dieser Institutionalisierung von Auslandsnachrichtendiensten in militärischen Strukturen. Dieser Prozess kam in den europäischen Großmächten um 1870 in Gang. Markus Pöhlmann ist wissenschaftlicher Direktor und Projektleiter Erster Weltkrieg im Forschungsbereich Militärgeschichte bis 1945 am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr. Pöhlmann betrachtet diesen Prozess der Institutionalisierung vergleichend in Deutschland, Frankreich und Großbritannien und deutet ihn als Ausdruck der zeittypischen Tendenzen zu Professionalisierung und Technisierung. Im Ergebnis zeigt sich, dass die Nachrichtendienste zwar zutreffende Lagebilder auf technischer und taktischer Ebene erstellen, jedoch bis 1914 keine exakten Informationen über die operativen Absichten ihrer späteren Gegner erlangen konnten.

    14 min

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