#286 DeepSeek-Schock: Nvidia stürzt ab, DAX auf Rekordjagd – Meine Prognose für das erste Quartal
Was bisher geschah und was uns erwartet
In dieser Marktupdate-Folge schauen wir uns an, wie sich der Januar entwickelt hat, was alles passiert ist, und was wir vom Februar erwarten können. Wir beschäftigen uns damit, wie sich der Markt entwickelt, wie wir uns im Jahr 2025 aufstellen können, was Trump vielleicht schon im Weißen Haus gemacht hat, wie es um die FED steht und vieles mehr.
Auf diese Fragen bekommst Du in der Folge eine Antwort:
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Januar 2025: Ein starker Jahresstart
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Marktzahlen im Januar: Eine Übersicht
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Nvidia, DeepSeek und der größte Börsenverlust aller Zeiten
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Rohstoffe und Währungen
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US-Börsen und Zinspolitik der FED
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Quartalszahlen der großen US-Unternehmen
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Ein Ausblick, meine Depotstrategie und Tipps für 2025
Wir können festhalten: Der Januar ist ganz gut gestartet. Man sagt ja auch, so wie sich die ersten fünf Tage im Januar entwickeln, so wird das ganze Jahr sein. Wenn das so ist, dann wird dieses Jahr auf jeden Fall ein sehr gutes Jahr.
Gleichzeitig dürfen wir aber nicht vergessen, dass die Nasdaq in den letzten zwei Jahren rund 100 Prozent zugelegt hat. Gerade viele junge Menschen, die neu an der Börse sind, insbesondere in Deutschland, denken jetzt vielleicht, es sei völlig normal, dass ein Index jedes Jahr mit 20 Prozent steigt.
Aber ich kann Dir sagen, das ist definitiv nicht so.
Statistisch liegen wir eher bei 8 bis 9 Prozent pro Jahr, und je weiter die Märkte steigen, desto größer ist auch die Gefahr, dass sie mal wieder in die andere Richtung gehen.
Lass uns heute auch anschauen:
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Was macht der Dow, die Nasdaq, der S&P 500, der Russell, der MSCI World, der DAX?
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Wie entwickeln sich Gold, Silber und Bitcoin?
Lass uns mit den ersten Zahlen starten.
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Dow Jones: Gestiegen von 42.544 Punkten auf 44.713 Punkte (+ circa 5 %)
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Nasdaq: Gestiegen von 21.012 Punkten auf 21.411 Punkte (+ circa 2 %)
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S&P 500: Von 5.881 Punkten auf 6.039 Punkte (+ 2,7 %)
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Russell 2000: Von 2.230 Punkten auf 2.283 Punkte (+2,4 %)
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MSCI World: Von 3.707 Punkten auf 3.828 Punkten (+3,3 %)
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DAX: Von 19.900 Punkten auf 21.637 Punkten (+9 %)
Auch wenn die deutschen Wirtschaftszahlen eher mau aussehen, erreicht der DAX ein neues Allzeithoch von über 21.700 Punkten!
Wir können außerdem festhalten, dass das gesamte Weltwirtschaftswachstum dieses Jahr auf 3,2 % im Jahr geschätzt wird. Daran sieht man, wie die Indizes gerade nach vorne preschen.
Nvidia, DeepSeek und der größte Börsenverlust aller Zeiten
Besonders spannend ist der Fall von Nvidia. Die Aktie stand Anfang Januar noch bei rund 155 USD. Doch dann kam DeepSeek aus China um die Ecke, die App schoss sofort auf Platz 1 – und plötzlich ging es rasant bergab für Nvidia.
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Montag, 27. Januar: Nvidia verlor an einem einzigen Tag 17 Prozent!
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Bei einem Unternehmen, das 3,6 Billionen wert ist, bedeutet das einen Verlust von rund 600 Milliarden USD an einem Tag!
Das ist der größte Verlust, den es jemals bei einem Unternehmen gab.
Nur mal fürs Gefühl: SAP ist insgesamt nur 300 Milliarden wert und ist doppelt so viel wert wie VW, Mercedes und BMW zusammen. Wenn man sich dann überlegt, wie viel Nvidia verloren hat, dann ist das schon irre, was in diesem Bereich passiert.
Auch das müssen wir uns natürlich anschauen in der Gesamtwelt, denn die Big Seven haben in den letzten zwei Jahren über 55, fast 60 Prozent der gesamten Performance des Indizes ausgemacht. Das ist ja das, was ich auch schon mal gesagt habe, dass wir eine gewisse KI-Blase haben, wobei man erwähnen darf, dass damals in der Dotcom-Krise die Gewinne und Umsätze im Verhältnis und die Bewertung noch dreimal so hoch waren, wie jetzt in der KI-Blase. Ich nenne es trotzdem schon eine Blase. KI wird die Welt deutlich verbessern, aber die Frage ist, wann die Unternehmen das Geld wieder rein verdienen.
Und gerade die Großen haben natürlich viel Geld in KI investiert. Und wenn jetzt ein Chinese um die Ecke kommt, der das gefühlt für gar nichts macht, dann ist natürlich die Frage vieler Analysten jetzt: Sind die Unternehmen vielleicht viel zu teuer eingestiegen, sind sie vielleicht viel zu hoch bewertet und macht man vielleicht doch nicht so viel Gewinn damit, wie man bisher geglaubt hat. Denn dieses neue Tool ist kostenlos nutzbar und dementsprechend kommt dort erstmal überhaupt kein Geld rein.
Natürlich kann das auch eine Strategie und ein Trick sein, ähnlich wie bei Amazon damals mit dem Prime-Thema. Das gab es damals umsonst, und jeder hat es deswegen in Anspruch genommen. Man hat sich an die Vorteile einer schnellen Lieferung gewöhnt und dann gerne den Betrag von 69 € bezahlt, den Amazon dann etabliert hat. Dadurch hat Prime Milliarden-Umsätze gemacht.
Das kann natürlich auch bezüglich der KI DeepSeek passieren. Aber trotzdem muss man hier festhalten: Das, was an Bewertung der letzten zwei Jahre passiert ist, ist Wahnsinn. Denn 2024 hat Nvidia 170 Milliarden Umsatz gemacht. In 2025 kann man um 190 bis 200 Milliarden planen.
Wenn wir Apple nehmen, die machen weit über 400 Milliarden Umsatz und das sind dann Verhältnismäßigkeiten, die schon ziemlich krass sind. Also hier der Hinweis nebenbei, achte auf das Thema, denn das ist ein wichtiger Punkt, denn bisher hat sich jedes Thema, was so groß geworden ist, auch irgendwann in Luft aufgelöst, ist zumindest mal ein ganzes Stück zurückgekommen.
Rohstoffe und Währungen
Seit sechs, sieben Jahren haben wir einen krassen Verfall der deutschen Wirtschaft, der Industrie allgemein, sodass auch schon der Bundesverband dort sehr, sehr deutlich interveniert. Aber im Gegenzug haben wir die höchsten Bewertungen aller Zeiten an der deutschen Börse für die deutschen Unternehmen, wobei man auch da einschränkend sagen muss, ein ganz, ganz großer Teil der Performance im DAX ist halt SAP zuzuordnen und die Masse von den anderen, die kommt eben ein Stück weit nicht mit.
Weitere Zahlen im Überblick:
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Öl: Von 71,70 USD auf 72,62 USD (+1,3 %)
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Euro-Dollar-Kurs: Unverändert bei 1,04
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Gold: Von 2.624 USD auf 2.760 USD (+5,1 %)
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Silber: Von 28,90 USD auf 30,85 USD (+6,7 %)
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US-Staatsanleihen (10 Jahre): Leicht gesunken von 4,57 % auf 4,53 %
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Bitcoin: Von 93.700 USD auf 103.000 USD
Trump hat ja sehr, sehr deutlich eine Zinssenkung gefordert, aber die Notenbank hat sich dagegen entschieden – sie belässt den Leitzins auf dem bisherigen Niveau. Warum? Das ist relativ eindeutig zu erkennen.
Auf der einen Seite ist natürlich die amerikanische Wirtschaft deutlich besser unterwegs als Deutschland oder auch Europa. Die Arbeitsmarktdatenzahlen sind eher sehr positiv gewesen und auf der anderen Seite bleibt natürlich auch immer noch das Thema der Inflation. Man sagte so nett auf der Pressekonferenz, die ist nach wie vor etwas erhöht und deswegen hat man Angst, wenn man jetzt in den Zinsen zu schnell nach unten geht, dass dann der geldpolitische Bereich wieder kritisch wird und dass die Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung vielleicht deutlich beeinträchtigt werden können.
Den weiteren Kurs lässt die FED ein Stück weit offen. Im Nachgang auf der Pressekonferenz hat man nur zum Zinsentscheid bekannt gegeben, dass weitere Senkungen folgen könnten, man hat aber nicht davon gesprochen, dass sie klarkommen. Ich hatte ja mal die Planung, dass wir dieses Jahr eher zwei bis drei Zinssenkungen auf Seiten der EZB sehen und bei der FED eher ein bis zwei.
Da werden wir mal abwarten, wie das Ganze läuft. Das war am Ende ein klarer Fingerzeig und die Experten denken auch, dass die Trump-Politik es der FED eher schwierig machen dürfte, die Zinsen weiter zu senken, denn er hat ja versprochen über Zölle zu arbeiten, Anwanderer abzuschieben, Steuern zu senken und auch die Energiekosten weiter zu senken. Das hat natürlich schon das Problem und das Potenzial, dass die Preise auch von der Inflationsseite eher nach oben geschoben werden, denn wenn die Wirtschaft noch weiter in die Gänge kommt, dann wird natürlich auch die Inflation eher nach oben gehen.
Trump ist, glaube ich, ein Niedrigzins-Typ. Der will natürlich eigentlich Druck auf die FED bringen, damit er die Märkte dementsprechend bewegen kann, damit das Ganze dann auch für ihn positiv läuft, denn sein Ziel ist natürlich, so wie in der ersten Amtszeit der vier Jahre, dort sind die amerikanischen Indizes und die Börse in der Welt deutlich gestiegen. Jetzt hat er natürlich ein etwas anderes Feld gefunden, weil die Märkte schon sehr weit oben stehen, aber er misst sich natürlich an dem wirtschaftlichen Erfolg und da gehört natürlich auf jeden Fall auch dazu, dass die Märkte nach oben gehen.
Quartalszahlen der großen US-Unternehmen
Ich glaube, im Januar haben wir auch diesen klassischen Januar-Effekt, das muss man auch sagen, dass natürlich einiges an frischem Kapital auch in die Finanzmärkte kommt. Bisher war es immer so in den letzten Monaten, im letzten Jahr by the dip, das heißt immer, wenn die Märkte ein Stück runter gingen, wurde es wieder aufgekauft, das ist jetzt auch wieder so gewesen und ich glaube, dass das deutlich auch so bleiben wird im Moment. Wenn ich den Ausblick wage, sehe ich eher keine Märkte, die deutlich zusammenbrechen.
Ich glaube aber trotzdem, dass das KI-Thema etwas runterkommen
Informações
- Podcast
- FrequênciaSemanal
- Publicado3 de fevereiro de 2025 03:00 UTC
- Duração20min
- Episódio286
- ClassificaçãoLivre