![](/assets/artwork/1x1-42817eea7ade52607a760cbee00d1495.gif)
59 episodes
![](/assets/artwork/1x1-42817eea7ade52607a760cbee00d1495.gif)
Erleuchtung garantiert - Wissenschaftliche Spotlights auf Religion und Spiritualität Universität Zürich
-
- Society & Culture
Was unterscheidet Menschen von Cyborgs? Was passiert, wenn wir sterben? Was hat Rap mit Religion zu tun? Gibt es Schuld und einen freien Willen? Was steht wirklich in der Bibel und wie ernst nehmen Muslime den Koran? In der Theologie und Religionswissenschaft der Universität Zürich wird zu diesen Fragen, zu Spiritualität und verschiedenen Religionen geforscht. Jeden zweiten Freitagabend spricht Dorothea Lüddeckens mit Kolleg:innen und Gästen über ihre Forschung, ihre Perspektiven auf Spiritualität, Religion und die Welt.
-
«Wir waren schon immer Cyborgs» – Hureyre Kam über Transhumanismus, Islamische Theologie und die Matrix
Soll der Mensch sich selbst zum «nächsten Schritt in der Evolution» verhelfen? Kann die Seele auf einen Chip geladen werden? Und welche spirituellen und ethischen Konsequenzen haben solche Überlegungen für Musliminnen und Muslime? Hureyre Kam geht auf die neusten Debatten rund um KI-Technologien und Transhumanismus ein und spricht über Enhancement, Mind Uploading und Cyborgs. Es geht darum, ob der Film «Matrix» mehr ist als ein Hollywood-Blockbuster und ob wir in einer Simulation leben. Hureyre Kam ist im Herbstsemester 2024 als Gastprofessor für Islamische Theologie und Bildung an der TRF in Zürich.
-
«Teamfluencer» als neues Kirchenmodell? – Evelyne Baumberger über Communitys, Feminismus und Followerzahlen
Was heisst es für die Kirche als Institution, wenn Christ:innen sich lieber zum Wandern oder online treffen als im Kirchenraum? Wie könnte eine Kirche aufgebaut sein, in der nicht die Pfarrpersonen das Heft in der Hand haben? Und was haben die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung mit Feminismus zu tun? Evelyne Baumberger, Co-Leiterin des RefLab, erläutert im Podcast-Gespräch was unter «Nomanden-Christ:innen» und «Hiking-Church» zu verstehen ist und weshalb ein kirchliches «One-size-fits-all»-Modell nicht funktioniert. Sie spricht sich für flexiblere Strukturen, weniger Hierarchien und für einen Feminismus aus, der sich für alle Benachteiligten stark macht. Ausserdem verrät sie, was für die Arbeit auf Social Media wichtiger ist als die blanken Followerzahlen.
-
Wer darf (keine) Kinder kriegen? – Carolin Schurr über Eizellspende, «Reproduktionsindustrie» und Ausbeutung
Haben alle Menschen ein Recht darauf, Kinder zu bekommen? Welche Rolle spielen internationale Beziehungen und Migrationspolitik im Zusammenhang mit Eizellspende und Leihmutterschaft? Und was hat das alles mit Feminismus und Religion zu tun? Die Sozial- und Kulturgeografin Carolin Schurr zeigt auf, wie Leihmutterschaft und Eizellspende neue Familienformen ermöglichen, gleichzeitig aber auch zu neuen Formen der Ausbeutung führen können. Sie spricht über Spanien als El Dorado des Reproduktionsmedizin-Tourismus, über den Gerechtigkeitskampf des Schwarzen Feminismus in den USA und über die fehlende gynäkologische Versorgung von asylsuchenden Frauen in der Schweiz. Ausserdem geht Schurr auf den medizin-ethischen Umgang mit genetischen Erbkrankheiten ein und erzählt, welche Rollen Gott und der Religion bei all diesen Fragen zugesprochen werden.
-
Fakenews, Geheimschrift und ein Einhorn-Talisman – David Mache und Paul A. Neuendorf über den Bullinger-Briefwechsel
Warum berichten Briefschreiber:innen im 16. Jahrhundert immer wieder von Dingen, die nie passiert sind? Was veranlasst den angehenden Kaiser dazu, mit einem Zürcher Pfarrer zu korrespondieren? Und weshalb war der Bote manchmal wichtiger als der Brief, den er überbracht hat? David Mache und Paul A. Neuendorf entziffern, übersetzen und edieren Briefe aus dem Briefwechsel von Heinrich Bullinger, dem Nachfolger von Ulrich Zwingli. Die rund 12 000 erhaltenen und im Archiv der UZH gelagerten Briefe von und an Bullinger gewähren einzigartige Einblicke in Politik, Alltagsleben und Mentalität des 16. Jahrhunderts, stellen Mache und Neuendorf aber auch immer wieder vor grosse Herausforderungen. Im Podcastgespräch erzählen sie von ihrer Arbeit als Detektive und von Lügen, Geheimschrift und den heilenden Kräften eines Stückchen Einhornhorns.
Weitere Informationen:
• Bullinger-Briefwechsel-Edition: https://www.irg.uzh.ch/de/forschung/bullinger/edition-briefwechsel.html
• Bullinger Digital: https://www.bullinger-digital.ch/
• Heinrich Bullinger-Stiftung: https://bullinger-stiftung.ch/ -
Kirche hat mehr zu bieten – Stephan Jütte über Macht, Engagement und Kult
Wer hat die Macht in der reformierten Kirche der Schweiz? Hat die Kirche überhaupt noch politischen Einfluss? Was unterscheidet die Kirche von einem Hilfswerk? Und: Kann sie wirklich dabei helfen, mit Ängsten umzugehen? Stephan Jütte, zuständig für die Kommunikation bei der Evangelisch-reformierten Kirche der Schweiz (EKS) und Leiter des Kompetenzzentrums für Theologie und Ethik (KTE), erklärt im Podcast-Gespräch, weshalb die dezentrale Organisation der Reformierten Kirche ihre grosse Stärke ist und warum sie nicht auf ihr soziales Engagement reduziert werden darf. Jütte macht sich stark für das «Kultische» und das Bewusstsein, dass es Dinge gibt, die bedeutender sind als das eigene Leben. Ausserdem spricht er über Kirchgemeinden, die sich um Anweisungen foutieren, und über viel zu grosse Pullis und Selbstverzwergung.
Informationen zur im Gespräch erwähnten Aktion «Beim Namen nennen» finden Sie hier: https://www.beimnamennennen.ch/ -
Der herausgeforderte Staat – Regierungsrätin Jacqueline Fehr über Risiken und Chancen einer aktiven Religionspolitik
Weshalb erhalten die Kirchen Geld vom Staat, obwohl ihre Mitgliederzahlen rapide sinken? Müssen alle Religionsgemeinschaften gleich behandelt werden? Und was bringt das alles den Atheist:innen? Im Podcastgespräch spricht die Zürcher Regierungsrätin Jacqueline Fehr offen darüber, dass Religionsgemeinschaften den Staat immer wieder in seiner Autorität herausfordern. Sie betont aber auch, welche grosse Bedeutung sie für die Gesellschaft nach wie vor haben und welche ungeheure Ressource insbesondere der starke interreligiöse Dialog ist. Fehr spricht sich mit Nachdruck dafür aus, jenen den Rücken zu stärken, die hier leben wollen, und nicht denjenigen das Wort zu reden, die Religion dazu benutzen, Menschengruppen gegeneinander auszuspielen.
Im Gespräch erwähnte Texte und Studien:
– Leitsätze zu Religion und Staat im Kanton Zürich: https://www.zh.ch/content/dam/zhweb/bilder-dokumente/themen/sport-kultur/religion/StaatundReligion.pdf
– 1.-August-Rede von Jacqueline Fehr im theologische Feuilleton «Feinschwarz»: https://www.feinschwarz.net/wir-machen-religionspolitik-nicht-kirchenpolitik/
– Informationen zur Studie zum Beitrag von Zürcher Religionsgemeinschaften zum Gemeinwohl: https://www.zh.ch/de/news-uebersicht/medienmitteilungen/2024/02/die-zuercher-religionsgemeinschaften-tragen-zum-gemeinwohl-bei.html