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Gedanken zu Gott und der Welt, Erlebnisse aus dem Alltag einer Ordensfrau - die Olper Franziskanerin Schwester Katharina startet mit Gebeten und Texten um 6 Uhr in den Morgen.

Morgenimpuls DOMRADIO.DE

    • Religion & Spirituality

Gedanken zu Gott und der Welt, Erlebnisse aus dem Alltag einer Ordensfrau - die Olper Franziskanerin Schwester Katharina startet mit Gebeten und Texten um 6 Uhr in den Morgen.

    Das gute Tun kommt aus Liebe zu Christus!

    Das gute Tun kommt aus Liebe zu Christus!

    Zurzeit sind für zehn Tage philippinische Mitschwestern hier bei uns in Olpe. Vor vielen Jahren hat die schöne Tradition begonnen, dass die Silberjubilarinnen, also die Schwestern, die vor 25 Jahren eingekleidet worden sind, hier nach Olpe zum Gründungsort kommen. Und dann haben sie volles Programm und fahren durchs Land und sind auf den Spuren Mutter Theresias in Köln und in Paderborn und hier im Sauerland unterwegs. Und einen Abend waren sie bei uns im Konvent. Und es war ein wunderbarer Abend mit dem köstlichen Essen, das wir gekocht hatten und mit den vielen Gesprächen, über Gott und die Welt und Land und Leute. Natürlich wissen wir mittlerweile viel voneinander in den anderen Provinzen unserer Schwester aus Berichten und Veröffentlichungen und Generalversammlungen und evtl. auch schon Besuchen im anderen Land. Aber es ist etwas komplett anderes, sie neben sich sitzen zu haben, zusammen zu essen, zu genießen, Geschichte und Geschichten zu hören und viel Spaß bei den etwas komplizierten Englischversuchen zu haben. Mir war zwar bewusst, dass Englisch dort die Amtssprache ist, aber für viele Menschen dort, die mehrere hundert andere Sprachen sprechen, eigentlich Philippino die gemeinsame erste Fremdsprache ist. Und ich war und bin beeindruckt von den Berichten über die Arbeit mit Straßenkindern, den Ernährungsprogrammen für die vielen Armen im Umfeld der Schwestern, über hohe Schulabschlüsse, die ehemalige Straßenkinder erreicht und Studiengänge, die sie abgeschlossen haben. Und bei den Berichten strahlen die Augen der Schwestern und man spürt sehr deutlich, dass ihr Engagement für die Armen und besonders für Kinder aus der Liebe zu Christus und zu seiner frohen Botschaft kommen. Sie beten viel und intensiv und haben uns dann zum Abschied kleine Rosenkränze geschenkt, die sie in ihrer Freizeit anfertigen und auch damit Erlöse für ihre Arbeit zu bekommen. Wir fühlen uns von diesen wenigen Stunden miteinander sehr angetan und glücklich, solche Mitschwestern zu haben, die uns jetzt viel näher sind, als es die vielen tausend Kilometer Distanz in ihr Heimatland vermuten lassen könnten. 

    • 2 min
    Klostertage in der Schule

    Klostertage in der Schule

    Heute beginnt eine besondere Woche für mich und eine Mitschwester und für die sechsten Klassen der Sankt Franziskusschule hier in Olpe. Seit vielen Jahren gibt es das Projekt der Klostertage für die sechsten Klassen im Mutterhaus. Als aber während der Pandemie das zum ersten mal ausgefallen ist, hatten wir eine Idee. Drei sehr fitte Schüler der 11. Klasse haben einen Film gedreht über das Ordensleben im Mutterhaus und zwei Sechstklässler haben die Themen, Fragen und Interviews gemanagt. Da nun seit 4 Jahren das Mutterhaus saniert wird, können wir schon zum dritten Mal "Klostertage in der Schule" machen. Also quasi genau andersherum agieren. Die Schüler bleiben im vertrauten Umfeld und die Schwestern kommen zu ihnen.Das ist es glaube ich, was auch der Punkt ist, was unsere Kirche immer mehr tun muss und auch schon tut: heraus aus ihren ummauerten Sicherheiten und hinein in die Orte, wo sich die Leute im normalen Leben aufhalten. Jetzt also wir in der Schule. Und dann wird es überraschend. Nach dem Film kommen immer unglaubliche Fragen und die Beobachtungsgabe der Schüler ist beeindruckend. Die Frage: warum trägt die Novizin keinen goldenen Ring? wird zur Debatte, was Liebe und Treue im Kloster und bei den Schülern zuhause bedeuten kann. Und die Erkenntnis, dass drei junge Frauen vor mehr als 160 Jahren etwas begonnen haben, was über diese lange Zeit so viel Gutes bewirkt hat, wird zur Frage, was man heute eigentlich doch machen kann, auch wenn es immer heißt, dass Einzelne nichts tun können. Es geht immer in beide Richtungen und die Erkenntnisse und das angefragt werden, liegt wechselweise auf beiden Seiten. Das ist anspruchsvoll und anstrengend und am Ende der Woche werde ich ziemlich k.o. sein, aber auch reicher an Erlebnissen mit den Schülern und Fragen an mich als Christin heute.Leben, arbeiten und agieren wir so, dass wir gefragt werden und geben wir dann Auskunft zu dem, was wir glauben und was uns im Leben trägt. Damit die Menschen spüren, wes Geistes Kinder wir sind und sie teilhaben können an diesem guten Geist, der die Welt verwandeln will.

    • 2 min
    Sorge um den Frieden

    Sorge um den Frieden

    Am Mittwochabend hat der Katholikentag in Erfurt begonnen und ich gestehe, dass es mir in der Seele leidtut, nicht in dieser wunderschönen Stadt zu sein. Beim letzten Treffen in Stuttgart hat mich Corona ausgebremst und diesmal, der noch nicht so richtig für Langstrecken geeignete Fuß, den ich mir im Januar gebrochen hatte. Auf einem Katholikentag zu sein bricht immer alle Rekorde bei gelaufenen Kilometern und zehntausenden gezählten Schritten."Zukunft hat der Mensch des Friedens" ist die Überschrift über diesen Tagen und erinnert uns daran, dass es eine sehr reale Herausforderung ist, im Blick auf die vielen Kriege weltweit, die Sorge um den Frieden nicht zu vernachlässigen. Schon in den uralten Psalmen aus dem Alten Testament ist die Frage immer wieder gestellt, was notwendig ist, damit Frieden werden kann. Der Psalm 37, aus dem dieser Vers genommen ist, macht eine atemberaubende Zusage Gottes deutlich: nämlich, dass der Mensch, den er geschaffen und in seine Schöpfung gestellt hat, Leben und Zukunft hat. Wenn wir uns immer wieder auf die Suche zu den wirklichen Quellen des Lebens machen, werden wir sie auch als Quelle des Friedens entdecken. Und dass es immer notwendig bleibt sich um Frieden zu bemühen: Frieden zwischen den Generationen, den Familien, der vielschichtigen Gesellschaft und zwischen Natur und Menschen. Und doch bleibt dieser Psalmvers auch eine Zumutung, wenn wir auf die vielfältig negativen Nachrichten in unserem Umfeld, die bestehenden Ungerechtigkeiten in vielen Ländern und die vielen kriegerischen Auseinandersetzungen weltweit schauen.Ich bin gespannt darauf, welche Antworten, welche Grundsatzüberlegungen, welche Gebete und Gesänge es dazu geben wird und was auch medial rüberkommt, wenn man nicht dabei sein kann. Vielleicht können sie und ich für einen gelingenden Katholikentag beten und selbst danach ausschauen, wie das denn bei mir und bei Ihnen gehen kann mit der Zusage: "Zukunft hat der Mensch des Friedens".

    • 2 min
    Wir wollen Christus hochhalten

    Wir wollen Christus hochhalten

    Manchmal habe ich keine Idee, die ich Ihnen mitgeben könnte. Und man muss ja das Rad nicht immer neu erfinden. Also habe ich gelesen und geblättert und habe ein paar Gedanken gefunden, die meinem Verständnis des heutigen Festes sehr entsprechen und die ich Ihnen also gern mitgeben möchte.Am heutigen Fronleichnamsfest gehen wir aus der Kirche hinaus. Wir verlassen einen ummauerten Raum und gehen auf die Straßen. Wir haben als Kirche die Aufgabe "das Weite zu suchen". Denn Jesus hat uns zum Leben befreit, zu einem großen und weiten Leben ohne Angst vor kleinlichem Denken. Und einer der meistgesungenen Psalmverse lautet nun einmal: "Du führst uns hinaus ins Weite."Und hinausgehen bedeutet auch, Fortschritte machen. Wir ziehen in einer Prozession durch die Straßen. Das lateinische Wort "Prozession" kommt von "procedere". Und das heißt: vorwärtsgehen, voranschreiten. Wer eine Prozession machen will, darf nicht auf der Stelle treten, sondern muss fortschreiten. Unsere Kirche darf nicht auf der Stelle treten, sondern muss sich weiterentwickeln. Sie muss Schritt halten mit den Menschen, muss beweglich bleiben, um immer neue Wege zu finden, sich unserer Welt mitteilen zu können. Wer nur auf der Stelle tritt, der kann Dinge konservieren und feststampfen. Aber Kirche soll nicht konservativ, nicht festgestampft, sondern lebendig und liebenswert sein – und immer neu Fortschritte machen. Nicht stehen bleiben bei dem, was war – und nun nicht mehr zu funktioniert, sondern gehen – auf die Menschen zu und in die Zukunft Gottes hinein.An diesem Tag tun wir sichtlich etwas, was wir sonst nicht so deutlich tun, nämlich "Christus hochhalten". Wir machen das, wenn wir die Hostie in die Monstranz stellen und hochhalten. Damit bringen wir zum Ausdruck: Christus ist uns heilig. Mehr noch, er ist unser Allerheiligstes. Er ist uns so wichtig wie das Brot. Ohne ihn können und wollen wir nicht leben – nicht ohne sein tröstendes und ermutigendes Wort, nicht ohne seine Zusage eines erlösten und befreiten Lebens, das er aus Liebe für uns erworben hat, nicht ohne die Gemeinschaft, die er um seinen Tisch versammelt. Wir wollen Christus hochhalten – und ihn in unsere Mitte stellen – nicht uns selbst und auch sonst keinen Menschen, sondern nur IHN, den Herrn.

    • 3 min
    Plädoyer für das Gottvertrauen

    Plädoyer für das Gottvertrauen

    Am Bildschirm meines Computers im Büro klebt eine Postkarte. Und darauf ein Wort, das dem Heiligen Franziskus von Assisi zugeschrieben wird: "Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche und plötzlich schaffst Du das Unmögliche."Und es ist wie mit allem, was man Tag für Tag vor Augen oder vor Ohren hat, man nimmt es nicht mehr wahr. Obwohl es direkt in meinem Blickfeld hängt, sehe ich es nicht mehr. Aber halt manchmal, wenn ich da sitze und ein Problem wälze, nach Ideen forsche, einen komplizierten Sachverhalt klären muss: Plötzlich fällt mein Blick auf diesen Satz. Und dann hole ich tief Luft und versuche zu sortieren: Was ist im Moment das Notwendige? Und dann tue ich zunächst das. Also einen Text suchen, vergangene Vorgehensweisen zu Rate ziehen, schauen, wie ich ähnliche Probleme früher gelöst habe. Und dann das Mögliche: Manchmal muss ich bedenken, dass ich das Problem heute nicht lösen kann, ich erst noch Gespräche führen, mich mit Leuten beraten, die sich in dem zu klärenden Sachverhalt besser auskennen, Mails und Telefonate erledigen. Manchmal muss man auch über einer Sache schlafen, etwas anderes zwischendurch machen oder: und beten und es vor Gott bringen. Und dann plötzlich hat man die Lösung und es scheint ganz einfach gewesen zu sein.Im Buch Deuteronomium heute steht der ebenfalls so einfache wie uralte Tipp: "Heute sollst du erkennen und dir zu Herzen nehmen: Jahwe ist der Gott im Himmel droben und auf der Erde unten, keiner sonst. Daher sollst du auf seine Gesetze und seine Gebote achten, auf die ich dich heute verpflichte." Es ist also ein Plädoyer dafür, was die Alten Gottvertrauen genannt haben: das, was ich tun kann, in Ruhe zu tun, meine Talente, Fähigkeiten und Fertigkeiten einsetzen, mir Rat und Hilfe suchen, wo ich es brauche und alles Tun und Gelingen Gott anzuvertrauen und im Gebet vor ihm bedenken.Also auch für Sie für heute der Tipp des Heiligen Franziskus von Assisi: "Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche und plötzlich schaffst Du das Unmögliche."

    • 3 min
    Aus dem Mund der Kinder und Säuglinge

    Aus dem Mund der Kinder und Säuglinge

    Am Sonntagmorgen in der 11.00 Uhr-Messe saß schräg links vor uns eine junge Familie mit drei Kindern. Vielleicht sechs, drei und ein Jahr alt. Mir sind sie aufgefallen, weil sie so traumhaft schick angezogen waren. Alle fünf in hellblauen Hosen und dann in herrlich einfarbigen Shirts in gelb, grün, rot, blau und pink. Die Kinder waren außergewöhnlich leise und man merkte ihnen an, dass sie oft zum Gottesdienst gehen. Der Kleinste hat sehr schnell auf Mamas Schoß geschlafen, weil es dort sicher und beruhigend ist und die anderen beiden haben unter Papas Anleitung alle Abschnitte der Heiligen Messe mit ihren Kindermessbüchern verfolgt. Aber irgendwann nach der Wandlung hatte der Große beide Bücher und hat sich damit beschäftigt, Seite für Seite zu schauen, was da anders ist und was so ähnlich; und hat mit Zeichen den Papa aufmerksam gemacht. Mir wäre das gar nicht aufgefallen, wenn meine Mitschwester nicht immer begeistert dorthin geschaut hätte.Kinder sind sehr wach und erleben den Sonntagsgottesdienst in der großen Kirche als heiliges Spiel nach immer gleichen Regeln. Das gemeinsame Singen und Beten vieler Menschen setzt sie in Erstaunen und das Staunen ist der wunderbare Ausdruck für das Anbeten Gottes. Kinder und Enkelkinder brauchen Anleitung und Hilfe, um zu sehen und zu hören, zu verstehen und zu begreifen. Aber noch mehr brauchen sie, dass sie mitgenommen werden zum Gottesdienst, dass sie erleben, wie die Eltern und die anderen Erwachsenen beten und singen und diese Stunde am Sonntag leben und erleben.Und einige andere Kinder weiter hinten im Kinderwagen haben das erfüllt, was schon im Psalm 8 so herrlich besungen wird: "Aus dem Mund der Kinder und Säuglinge schaffst du dir Lob, deinen Gegnern zum Trotz; deine Feinde und Widersacher müssen verstummen. Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst, des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als Gott, hast ihn mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt."Danke Herr, dass Du dir aus dem Mund der Kinder und Säuglinge Lob erschallen lässt.

    • 2 min

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