Pioniere wie wir - Der Kienbaum Podcast

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Pioniere wie wir - Der Kienbaum Podcast

Deutschlands Familienunternehmen: Sie sind unser Mittelstand. Erfahre, was die neue Generation an der Spitze von Familienunternehmen antreibt. Ist ihr Erbe mehr Last oder eher Chance? Wie erleben sie Disruption und Wandel? Was ist ihr Verständnis von Führung und ihre Vorstellung von gesellschaftlicher Verantwortung? In diesem Podcast entdeckst und erlebst du gemeinsam mit Fabian Kienbaum Deutschlands Familienunternehmen.

  1. Dr. Marc Zoellner: Von Köln über das Sauerland in die Welt. Batterie- und Speicherlösungen von HOPPECKE

    12/23/2024

    Dr. Marc Zoellner: Von Köln über das Sauerland in die Welt. Batterie- und Speicherlösungen von HOPPECKE

    In der aktuellen Folge von „Pioniere wie wir“ spricht Fabian Kienbaum mit Dr. Marc Zoellner, Geschäftsführer von HOPPECKE. HOPPECKE, ansässig im Sauerland, ist ein Global Player im Bereich der Energiespeicherlösungen, und blickt inzwischen auf eine fast 100-jährige Geschichte als Familienunternehmen zurück. Dr. Marc Zöllner, seit 2003 CEO von HOPPECKE, gibt im Gespräch mit Fabian Kienbaum Einblicke in die Geschichte und die Strategie des Unternehmens. Einer von vielen interessanten Aspekten dabei: HOPPECKE war lange Zeit Hersteller für Starterbatterien für PKW. Diesem Markt hat man jedoch nach vielen Jahrzehnten bewusst den Rücken gekehrt und sich stattdessen auf kleinere, aber lukrativere Absatzmärkte konzentriert, wie eben Batterien für Züge oder die Entwicklung von Hochleistungsspeichern. Letzteres passiert seit 2019 in der dafür gegründeten Tochtergesellschaft INTILION. In Paderborn angesiedelt – also bewusst nicht am Haupthaus in Brilon – konzentrieren sich die dortigen Kollegen vornehmlich auf das Engineering und nicht mehr auf die Herstellung von Batterien. Ihr Ziel: Die flächendeckende Nutzbarmachung erneuerbarer Energien zu Zeiten, in denen Wind- und Solaranlagen keinen Strom generieren können. Speicherlösungen dieser Art sind für die Energiewende in Deutschland und global absolut essenziell. Nach fast 100 Jahren Unternehmensgeschichte spielen Tradition und fest verankerte Werte bei HOPPECKE nach wie vor eine große Rolle. Marc Zoellner spricht über den Wert eines starken Teams, den Umgang mit dem Fachkräftemangel und die Bedeutung einer langfristigen Perspektive – sowohl für die Mitarbeitenden als auch für die strategische Ausrichtung des Unternehmens. Dabei gehen Vision und Verantwortung bei HOPPECKE Hand in Hand. Das Credo: „Wir machen elektrische Energie verfügbar für jeden und überall.“ Da HOPPECKE seit vielen Jahren international tätig ist, ist laut Zoellner eine möglichst gleichbleibende Unternehmenskultur über Landesgrenzen hinweg besonders wichtig. Ein gemeinsames Wertfundament bietet dafür die Basis. Initiativen zur Förderung des Nachwuchses, wie internationale Austauschprogramme für Auszubildende, sind weitere Mittel, um die HOPPECKE-Familie weltweit zu vernetzen. Abschließend äußert sich Marc Zoellner zur wirtschaftlichen Lage Deutschlands. Er lobt das System der sozialen Marktwirtschaft, kritisiert aber die zunehmende Bürokratie und das mangelnde Vertrauen in die Marktkräfte. Für die Energiewende sieht er hohe Preise als unvermeidbar, hält jedoch Innovation und marktwirtschaftliche Ansätze für die beste Strategie zur Bewältigung dieser Herausforderungen. Diese und viele weitere spannende Einblicke gibt euch Marc Zoellner in unserer neuen Folge von „Pioniere wie wir“. Zur Person Dr. Marc Zoellner, Jahrgang 1966, ist geboren und aufgewachsen in Brilon. Nach dem Studium der VWL an der Universität in Bonn und BWL an der Universität zu Köln promovierte er in Köln. Anschließend verbrachte er seine ersten fünf Berufsjahre bei der Linde AG. Sein Einstieg bei HOPPECKE erfolgte in der Position als Head of Motive Power Business. 2003 wurde er CEO. Er ist verheiratet und hat drei Söhne. HOPPECKE ist der größte europäische Hersteller von Industriebatterien in privater Hand. Das 1927 gegründete Familienunternehmen entwickelt und produziert Blei-Säure-, Nickel-Faserstruktur- und Lithium-Ionen-Batterien für vier Hauptanwendungsbereiche: emissionsfreie Antriebe von Flurförderzeugen und Maschinen (trak), abgesicherte Stromversorgung z. B. für Rechenzentren und IT-Anlagen (grid), Speicherung regenerativer Energien für Off- und Ongrid-Anwendungen (sun) sowie Absicherung und Antrieb von Bahn- und Metrosystemen (rail). Mit der Gründung der INTILION AG vor fünf Jahren und eines spezialisierten rail-Unternehmens in diesem Jahr hat HOPPECKE gezielt neue Märkte erschlossen. INTILION und Rail erzielen jeweils knapp 100 Mio. € Umsatz, während der Kernbereich mit grid und trak über 400 Mio. € beiträgt.

    44 min
  2. Dr. Friederike Driftmann-Egelhof: Familienunternehmerin mit dem Herz „am kernigen Fleck“

    11/06/2024

    Dr. Friederike Driftmann-Egelhof: Familienunternehmerin mit dem Herz „am kernigen Fleck“

    In dieser Folge spricht Fabian Kienbaum mit Friederike Driftmann-Egelhof, die seit Mai 2024 als Vorsitzende der Geschäftsführung das Traditionsunternehmen Peter Kölln in der siebten Generation leitet. Als leidenschaftliche Familienunternehmerin mit „dem Herz am kernigen Fleck“ teilt sie ihre Eindrücke aus den ersten 100 Tagen in ihrer neuen Rolle und erzählt, wie sie sich auf diese Herausforderung vorbereitet hat und wie sie sich heute strukturiert. Seit 1820 führt Peter Kölln den Markt für Frühstückscerealien an . Friederike gibt Einblicke in ihre Kindheit, in der sie auf dem Werksgelände noch Gänseblümchen für die Mitarbeitenden pflückte und berichtet, welchen Stellenwert das Unternehmen damals wie heute für ihre Familie hat. Sie spricht über die Entwicklung von Hafer zu einem Superfood und wie moderne Trends wie vegane Ernährung, Nachhaltigkeit und Regionalität das Unternehmen prägen. Denn zusätzlich zum wohl bekanntesten Produkt – die „Blütenzarte Köllnflocken“ – mit dem viele Deutsche aufgewachsen sind, gibt es immer wieder Innovationen – bspw. Haferkissen mit veganer Füllung oder ein Schokomüsli ohne Schokolade, sondern mit Schokoladenalternative auf Hafer- und Sonnenblumenkernbasis. Friederike erzählt, wie diese Produkte entwickelt werden und welchen Einfluss der Zeitgeist hat. Wichtig dabei: Neben dem Wunsch nach gesunden und verantwortungsvoll produzierten Lebensmitteln, muss den Konsument:innen weiterhin unbeschwerter Genuss ermöglicht werden. All diese Aspekte vereint die Marke Kölln heute wie damals. Neben der ökonomischen wie sozialen Nachhaltigkeit (Köllns Bio-Hafer stammt zu 100% aus Norddeutschland) sind Werte wie Teamgeist, Zukunftsfähigkeit und Unternehmertum zentrale Säulen bei Peter Kölln. Friederike legt dar, wie sie diese Werte transportiert und lebendig hält und welche Rolle regelmäßige Veranstaltungen und eine authentische interne Kommunikation dabei spielen. Freut euch auf ein spannendes Gespräch über Tradition, Wandel, Zukunftsfähigkeit sowie über die Bedeutung von Marke und glaubhafter Nachhaltigkeit. Zur Person: Dr. Friederike Driftmann-Egelhof ist 32 Jahre alt und promovierte Volljuristin. Nach Stationen in der Lebensmittelbranche (Iglo und Katjes) war sie zuletzt als Unternehmensberaterin bei der Boston Consulting Group tätig. Seit 2012 gehört sie dem Gesellschafterkreis des Unternehmens an, zwischen 2016 und 2018 war sie zudem Mitglied des Aufsichtsrats. Seit Mai 2024 führt sie das Geschäft als Vorsitz der Geschäftsführung operativ.

    28 min
  3. Maximilian Heindl: Mit nachhaltiger Wellpappe in 30 Jahren zum Milliardenumsatz

    10/02/2024

    Maximilian Heindl: Mit nachhaltiger Wellpappe in 30 Jahren zum Milliardenumsatz

    Zwar gilt Progroup nicht als Unicorn, die Entwicklung des Landauer Familienunternehmens ist dennoch eine, die ähnlich beeindruckend und in dieser Form in Deutschland selten ist. Nur rund 30 Jahre nach der Gründung durch Jürgen Heindl erwirtschaftet der Hersteller von Wellpappe einen Jahresumsatz von deutlich über einer Milliarde Euro. Anfang 2023 hat die zweite Generation, namentlich Maximilian Heindl, das Steuer übernommen. Maximilian Heindl spricht im Podcast mit mir darüber, wie er schon als Junge und Jugendlicher begeistert die Entwicklung des Unternehmens verfolgt hat. Er berichtet von seinem Einstieg ins Unternehmen, vom Geschäftsmodell, vom rasanten Wachstum und den damit einhergehenden Chancen und Herausforderungen, von den Familien- und Unternehmenswerten, der Zusammenarbeit mit seinem Bruder Vinzenz Heindl und von seinen Zukunftsplänen. Einer dieser Pläne: die Klimaneutralität. Wellpappe, an sich schon ein sehr nachhaltiges, weil auf Recycling beruhendes Produkt, ist das Vorprodukt für die Verpackungsindustrie. Die hohe Relevanz von Wellpappe ist uns vermutlich selten bewusst, obwohl die Endprodukte allgegenwärtig sind: Verpackungen im Supermarkt, Pakete vom Paketboten, Kartons für Medikamente etc. In der Corona-Zeit wird die Papierindustrie – zu der die Produktion von Wellpappe und Verpackungen zählt – daher schnell zur kritischen Industrie erklärt, deren Produkte unbedingt weiter vom Band laufen müssen. Progroup bedient als Lieferant das Segment der nicht-integrierten Verpackungshersteller. Das sind meist ebenfalls familiengeführte Unternehmen, die ihre Wellpappe nicht selbst herstellen, sondern die Veredlung zur Verpackung vornehmen. So wird die Wertschöpfungskette bewusst aufgeteilt, mit dem positiven Effekt, dass Progroup mit ihren Kunden in keinerlei Wettbewerb steht, sondern beide gemeinsam und auf Augenhöhe wachsen. Mit den Jahren wird das eigene Angebot erweitert: Drei Papierfabriken und zwei Waste-To-Energy-Kraftwerke für die Papierproduktion hat das Unternehmen errichtet. An sechs deutschen Standorten – die so gewählt sind, dass man deutschlandweit nahezu alle Kunden in einem Radius von 300 Kilometern beliefern kann – wird das Kernprodukt des Unternehmens, Wellpappformate, produziert. In UK, Italien, Frankreich, Tschechien und Polen existieren inzwischen insgesamt sieben weitere Werke. Ein Beleg für Innovationsgeist und ein exzellentes Verhältnis zu den eigenen Kunden ist die Entwicklung der innovativen Verpackungsparks. In diesen Nachbarschaftsmodellen sind die Produktionen beider Unternehmen über ein Transportband miteinander verbunden. So garantiert Progroup Liefersicherheit, minimiert Kosten, Verpackungsmaterial und LKW-Transporte – und reduziert damit signifikant den CO2-Ausstoß auf beiden Seiten. Zur Person Maximilian Heindl, Jahrgang 1983, ist in zweiter Generation Vorstandsvorsitzender der Progroup AG, dem drittgrößten europäischen Hersteller von Wellpappenrohpapier und Wellpappformaten. Mit dem familiengeführten Unternehmen betreibt Heindl Produktionsstandorte in sechs Ländern Zentraleuropas. Dazu zählen aktuell drei Papierfabriken, 13 Wellpappformatwerke, ein Logistikunternehmen und bald zwei Waste-to-Energy-Kraftwerke. Weitere Wellpappformatwerke in Europa sind bereits in Planung und Umsetzung. Maximilian Heindl hat sich früh mit der Branche und dem operativen Geschäft befasst, um die Erfahrung und das Marktwissen der ersten Generation auch in Zukunft im Unternehmen sicherzustellen. Sein Studium hat der Wirtschaftsingenieur erfolgreich an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) absolviert. Seit 2019 treibt er als Chief Development Officer die Unternehmensentwicklung bei Progroup und dabei vor allem die Themen Organisation, Digitalisierung und werteorientierte Unternehmensführung zielstrebig voran. 2021 wurde er zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden berufen. 2023 übernahm er den Vorstandsvorsitz.

    36 min
  4. Elena und Franz von Metzler: Deutschlands älteste familiengeführte Bank zwischen Tradition und Zukunft

    08/28/2024

    Elena und Franz von Metzler: Deutschlands älteste familiengeführte Bank zwischen Tradition und Zukunft

    Zu Gast in der aktuellen Folge von „Pioniere wie wir“ sind Elena und Franz von Metzler. Die beiden führen das Frankfurter Bankhaus Metzler in der zwölften Generation und blicken im Jubiläumsjahr auf eine 350-jährige Unternehmensgeschichte zurück. Entsprechend tief tauchen die beiden im Gespräch mit Fabian Kienbaum in die Themen Tradition und Moderne ein und wie es Metzler geschafft hat, nach so langer Zeit ihre Werte zu bewahren, unabhängig zu bleiben, sich den veränderten Zeiten anzupassen und – für Familienunternehmen besonders untypisch – heute mit nur drei Anteilseignern auszukommen. Das Bankhaus Metzler ist heute in sechs deutschen und vier internationalen Metropolen vertreten. Der Hauptsitz in Frankfurt am Main hat jedoch damals wie heute einen besonderen Stellenwert. Hier wurde die Bank 1674 gegründet. Hier prägte Otto von Bismarck Mitte des 19. Jahrhunderts den Begriff „metzlern“ – als Beschreibung für das heutige Networking, kombiniert mit gesellschaftlichem Engagement. Ein Wert, den Elena im Gespräch sehr betont: Menschen zusammenzubringen und sich für gesellschaftliche Zwecke einzusetzen, seien heute weiterhin Kernwerte im Unternehmen, die nicht nur in der dafür gegründeten Metzler-Stiftung gelebt werden. Einiges hat also über Jahrhunderte Bestand. So manches – gerade im stark regulierten Bankengeschäft – ist aber auch tiefgreifenden Veränderungen unterworfen. Veränderungen, die das Bankhaus auch in der jüngeren Vergangenheit beeindruckend mitgegangen ist, denn – so sagen die beiden sehr klar: Change is inevitable. So wurde bspw. das Thema Blockchain als strategisches Zukunftsthema ausgerufen. Die zunehmende Regulatorik sehen die beiden mit dem nötigen Respekt vor dem damit zusammenhängenden Aufwand, jedoch gleichzeitig als Weg zu mehr Resilienz im Geschäft. Gleichwohl bleibt die Beständigkeit und die langfristige Bindung sowohl zu Privat- als auch zu institutionellen Kunden der wichtigste Baustein des Erfolgs, der die Bank in die nächsten 350 Jahre tragen soll. Ein neuer Standort in Berlin steht kurz vor der Eröffnung. Die aktuell rund 800 Mitarbeitenden leisten dabei täglich Außergewöhnliches, wie Elena und Franz mehrfach betonen. Ein Aspekt, den schon die Vorgängergeneration ihren Kindern vorgelebt habe: Es müsse stets um die Sache gehen und weniger um sich selbst. Und so sehen sich die beiden Metzler-Nachkommen als Teil eines großen Teams, das gemeinsam für Werte und eine Vision eintritt, die der Gesellschaft als Ganzes zugutekommen soll. Über das Bankhaus Metzler: Metzler ist Deutschlands ältestes Bankhaus in ununterbrochenem Familienbesitz. Der Fokus liegt auf individuellen Kapitalmarktdienstleistungen für Institutionen und anspruchsvolle Privatkunden in vier Geschäftsfeldern: Asset Management, Capital Markets, Corporate Finance und Private Banking.

    40 min
  5. Burkard Kaiser – Problemsucher und Problemlöser für die Elektroindustrie

    07/15/2024

    Burkard Kaiser – Problemsucher und Problemlöser für die Elektroindustrie

    Das Sauerland hat einiges zu bieten: Herrliche Natur, viel alten Waldbestand, bezaubernde Fachwerkhäuser und ein vielfältiges Freizeitangebot. Trotz der leider ebenso umfassenden infrastrukturellen Sorgen, die die Menschen und Pendler:innen in der Region umtreiben, haben sich hier – bereits um das Ende des 19. Jahrhunderts – vielfältige Hidden Champions angesiedelt, die bis heute zu den bedeutendsten ihrer Branche zählen. Besonders gilt das für die Elektro-Industrie in Schalksmühle. Eines dieser Unternehmen im „Elektro-Valley“ ist die Firma KAISER, die als Erfinder der Hohlwanddose gilt und die aktuell von Burkard Kaiser in dritter Generation geführt wird. KAISER gilt als eine der bedeutendsten europäischen Marken für Elektroinstallationsprodukte und -systeme. 1904 gründen die Freunde Walther Kaiser und Ernst Spelsberg die Firma Kaiser & Co. Damals noch mit Unterstützung des Big Players der Region: Jäger (heute Busch-Jäger). 1956 trennen sich die beiden Partner im Guten, teilen Patente und Produktionsmaschinen auf und gehen fortan eigene Wege. Bis heute sind beide Unternehmen freundschaftlich verbunden. Generell pflegt man in Schalksmühle, der Keimzelle der Deutschen Elektroindustrie, ein gutes Miteinander, wie Burkard Kaiser im Podcast berichtet. Sicher gebe es Wettbewerb, aber eben auch gemeinsame Veranstaltungen und ein gemeinsames Ziel: die Region stark zu halten und noch weiter zu stärken. Was das Familienunternehmen in den letzten Jahrzehnten unter Burkard Kaiser derart erfolgreich gemacht hat, so verrät er, war stets der Wille, Probleme in der Elektrobranche zu suchen und Lösungen dafür zu finden. Neugier, die richtigen Fragen zur rechten Zeit zu stellen, und eine große Portion Innovationsgeist waren dabei stets der Weg zum Erfolg. Heute ist die KAISER GROUP europaweit aufgestellt und vereint unter ihrem Dach die Hauptmarke KAISER sowie die drei Tochtergesellschaften AGRO (Schweiz), ATTEMA (Niederlande) und HELIA (Belgien), die jeweils Produkte und Systeme für die Elektroinstallation produzieren und international vertreiben. Mit 67 Jahren bereitet Burkard Kaiser bereits seit einigen Jahren die Übergabe an die nächste Generation vor: Zwei Geschäftsführer sind schon am Werk, um seine Fäden aufzunehmen. Kaisers Kinder haben Interesse bekundet, bald ebenfalls ins Unternehmen einzusteigen. Alles ist vorbereitet, um KAISER in eine erfolgreiche Zukunft zu führen.

    46 min
  6. Dr. Thomas Schneider: Kunst- und Kulturtransport aus Köln rund um die Welt

    06/04/2024

    Dr. Thomas Schneider: Kunst- und Kulturtransport aus Köln rund um die Welt

    Was haben „Der Wanderer über dem Nebelmeer“ von Caspar David Friedrich, die Soldaten der chinesischen Terrakotta-Armee und die Totenmaske des Tutanchamun gemeinsam? Sie alle waren bereits auf Reisen mit dem Kunst-Logistikspezialisten Hasenkamp aus Köln. Hasenkamp, gegründet 1903, versteht sich als Projektlogistiker für z.B. Umzüge, Labore, Rechenzentren oder Ausstellung. Dabei sind die transportierten Güter in der Regel sehr empfindlich, wertvoll oder, im Fall von Kunst-Schätzen, sogar unersetzbar. Unser heutiger Gast, Dr. Thomas Schneider, führt das Kölner Familienunternehmen derzeit in fünfter Generation gemeinsam mit seinem Vater Hans-Ewald Schneider. Thomas verantwortet dabei die Sparte für Fine Art sowie die Bereiche Personal, Controlling und Finanzen. Schon als Kind lernt Thomas das Unternehmen von innen kennen. Er bessert in den Ferien sein Taschengeld auf, in dem er Kisten schleppt oder in der Schreinerei arbeitet. Dennoch verschlägt es ihn nach dem BWL-Studium erstmal zu anderen Logistikfirmen und später nach Nordamerika, um dort Erfahrung zu sammeln. Auf die Frage, ob man Kunst lieben muss, um in dieser Branche tätig zu sein, sagt Thomas: „Wenn man ganz kunstfremd ist, kann es vielleicht schwierig werden bei uns. Aber der Begriff Kunst ist eigentlich nicht weit genug gefasst: Ich war als Kunstpacker schon in China und habe dort Juwelen des Kaisers für eine Ausstellung verpackt und transportiert. Man bewegt sich in Kulturen! Und daher kommt Respekt für die Gegenstände, die Tätigkeit und das macht einfach Spaß!“ Um den vielen verschiedenen Kulturen gerecht zu werden und sie zu bewahren, setzt Hasenkamp schon viele Jahrzehnte lang auf Nachhaltigkeit und umweltschonende Prozesse. Weit vor der aktuellen Klima-Bewegung stellte sich Thomas‘ Vater bereits die Frage: Wie kann ich wiederverwendbare Transportboxen und energiearme Lagerhallen entwickeln, um meinen CO2-Fußabdruck klein zu halten? Die Antworten auf diese Fragen sind bspw. patentierte Miet-Kisten aus schnellwachsendem Holz und hochmoderne energiepositive Depots. In diesem Bereich, ebenso wie in Sachen Software und Digitalisierung beschreitet Hasenkamp immer wieder mutig neue Wege. „Denn Tradition“, so Thomas, „bedeutet: das Gute bewahren und das nicht so Gute ändern.“ Diesen Ansatz bezieht Thomas auch auf die politische Landschaft und sein Engagement für die Demokratie und unser Bildungssystem. Obwohl der Austausch mit politischen Entscheidungsträgern oft „frustrierend, mühsam, zäh“ sei, sagt Thomas: „Wir müssen uns damit auseinandersetzen und innerhalb des Systems kämpfen. Das ist eine Pflicht für die Leistungsträger unserer Gesellschaft. Nur so können wir etwas schaffen.“ Über die Person: Dr. Thomas Schneider ist Group CEO des über 120-jährigen Familienunternehmens (Gründung 1903). Parallel zu Schule und Studium half Thomas bereits in jungen Jahren regelmäßig im Familienunternehmen mit und wurde somit schon früh mit den vielfältigen Herausforderungen des Geschäfts vertraut gemacht. Im Anschluss an sein BWL-Studium in Köln, das er 2011 erfolgreich abschloss, arbeitete er zunächst bei verschiedenen international tätigen Unternehmen aus der Logistik- und Finanzbranche. Zudem promovierte er 2018 berufsbegleitend an der Universität Witten im Bereich Wirtschaftswissenschaft. Er verantwortet den Fine Art Bereich von hasenkamp. Daneben ist er für Personal, Finanzen und Controlling zuständig. Mit Thomas Schneider übernimmt die fünfte Generation das Kölner Unternehmen.

    34 min
  7. Vom Kölner Tief- und Straßenbauer zum hochmodernen Player im Bau- und Immobiliengewerbe – auch international

    05/07/2024

    Vom Kölner Tief- und Straßenbauer zum hochmodernen Player im Bau- und Immobiliengewerbe – auch international

    Im Jahr 1873 gegründet, hat Bauwens seitdem eine fulminante Entwicklung durchgemacht, die lange Jahre allerdings nur am Rande mit der Familie Adenauer zu tun hatte. Zunächst fokussiert sich das Unternehmen auf Straßen- und Tiefbau. 1930 wird mit den Kölner Ford-Werken die erste schlüsselfertig gebaute Industrieanlage übergeben. Bis in die 1970er-Jahre erweitert Bauwens den Fokus auf Industrie-, Brücken- und Hochbau. Schlüsselfertige Hochschulen, Verwaltungsgebäude und Krankenhäuser kommen hinzu. Der Eintritt der Adenauers ins Unternehmen Bauwens erfolgt 1981. Der damalige Inhaber Paul-Ernst Bauwens macht Patricks Bruder Paul Adenauer (sein Patenkind) durch die Erwachsenen-Adoption zu seinem Ziehsohn und Nachfolger. 1989 folgt ihm Patrick auf seine Bitte hin ins Unternehmen. Der ausgeprägte Wunsch, sein eigener Chef zu sein, macht Patrick, der nach seinem Abitur BWL studiert und danach einige Jahren bei einer Unternehmensberatung tätig ist, die Entscheidung leicht. Bauwens ist damals jedoch in einem desolaten Zustand: zu viele Mitarbeitende – vor allem eigene Handwerker und Bauarbeiter – zu wenig lukrative und sichere Aufträge. Es beginnen Jahre des Wandels. Viele Mitarbeitende müssen gehen, Standorte werden geschlossen, das Geschäftsmodell ändert sich. Bauwens entwickelt sich nach und nach vom reinen Baudienstleister hin zu einem Full-Service-Anbieter, der entwickelt, plant, baut und betreibt. Während immer mehr Bauunternehmen pleite gehen – weil sie, wie Patrick sagt, zu lange an einem falschen Traditionsverständnis festgehalten haben – entwickelt sich Bauwens prächtig. Neugierde und Innovationsbereitschaft sind dabei die wichtigsten Treiber. In sämtlichen Prozessen wendet Bauwens heute die Lean-Philosophie an. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz spielen in allen Bauphasen bereits eine wichtige Rolle. Seit 2017 erfolgt die Gründung der Gesellschaft „Bauwens digital“, die in PropTech-Unternehmen investiert und so neue digitale Geschäftsmodelle entwickelt. Jedoch: politische Regulierungen, Bürokratie und häufig ein in Patricks Augen falsches Mindset in Deutschland gefährden bzw. hindern das wirtschaftliche Vorankommen – nicht nur von Bauwens. Auch getrieben durch die Sorge um den Wirtschaftsstandort Deutschland hat sich die Familie ein weiteres Standbein in den USA geschaffen, wo die dafür gegründete „German American Realty“ Wohnimmobilien-Investments tätigt. Patricks Engagement, sein unbeugsamer Wille zur Innovation, seine Neugier und seine starke politische Meinung machen diese Episode – eine unserer bisher längsten bei „Pioniere wie wir“ – zu einem besonders spannenden Podcast. Viel Spaß beim Zuhören! Über die Person: Dr. Patrick Adenauer ist Geschäftsführender Gesellschafter der Bauwens GmbH & Co. KG. Adenauer hat fünf Geschwister und ist ein Enkel des ehemaligen Bundeskanzlers Konrad Adenauer. Er wuchs in Köln auf, studierte dort nach seinem Abitur Betriebswirtschaftslehre und schloss als Diplom-Kaufmann ab. 1985 folgte die Promotion. Im Anschluss war er vier Jahre als Unternehmensberater bei KPMG in New York City und Düsseldorf tätig. Seit 1989 leitet er zusammen mit seinem, von Paul-Ernst Bauwens adoptierten, Bruder Paul Bauwens-Adenauer als Geschäftsführer die im Bau- und Immobiliengeschäft tätige Unternehmensgruppe Bauwens. Seit 1993 ist er auch deren Gesellschafter. Von 2005 bis 2011 war er Präsident des Verbandes „Die Familienunternehmer e.V.“ und von 2015 bis 2023 zudem Präsident des Family Business Networks (FBN) Deutschland e.V. 2015 gründete er unter anderem mit seinem Bruder Paul German American Realty Partners, das sich auf Investitionen in US-amerikanische Wohnimmobilien spezialisiert hat.

    55 min
  8. Über 500 Jahre Veredelungstradition: Ein Blick hinter die Kulissen von The Coatinc Company mit Paul Niederstein

    04/04/2024

    Über 500 Jahre Veredelungstradition: Ein Blick hinter die Kulissen von The Coatinc Company mit Paul Niederstein

    Mit einer mehr als 500-jährigen Geschichte ist The Coatinc Company Holding GmbH das älteste Familienunternehmen Deutschlands. Geschäftsführer und Urahne des Gründers, Paul Niederstein, führt den Hidden Champion aus dem Siegerland derzeit in der 17. Generation. Im Gespräch mit Fabian Kienbaum erzählt Paul in bemerkenswerter Offenheit vom nicht immer einfachen Verhältnis zu seinem Vater und wie Pauls Einstieg und der notwendige Kulturwandel im Unternehmen abliefen bzw. noch laufen. Außerdem sprechen die beiden über die aktuelle politische Landschaft und die Schwierigkeiten, mit denen sich gerade die Industrie konfrontiert sieht, sowie über die Wichtigkeit einer offenen und ehrlichen Kommunikation in einem Familienunternehmen. The Coatinc Company ist seit der Gründung im Jahr 1502 mit der Bearbeitung, Herstellung und Veredelung von Stahl befasst. Was mit einem von Heylmann Dresseler gegründeten Hammerwerk begann, ist heute eines der größten und erfolgreichsten europäischen Unternehmen im Bereich der Oberflächenveredelung. Neben klassischen Verzinkungs- und Beschichtungsverfahren bietet The Coatinc Company ein patentiertes Hochtemperaturverzinkungsverfahren, das dem Unternehmen mehrere Innovationspreise einbrachte. Produkte, die der Siegener Familienbetrieb verzinkt, sind beispielsweise Fahrzeugteile, große Stahlträger für Stadien oder Brücken, Balkongeländer, Zäune oder filigrane Schlosserteile. Aber gerade auch im Bereich der erneuerbaren Energien ist verzinkter Stahl unabdingbar. Strommaste, Windkraftanlagen, Unterkonstruktionen für Solarfeldanlagen – alles ist langlebiger und somit nachhaltiger, wenn die Zinkbeschichtung den Stahl viele Jahrzehnte vor Rost schützt. 1978 stand das Unternehmen vor dem Aus und wurde fast zur Gänze verkauft. Aufgrund einer Entscheidung des Bundeskartellamts, das den vollständigen Verkauf der SAG, wie The Coatinc Company damals hieß, untersagte, konnten Pauls Vater und Großvater ein Werk wieder in den Familienbesitz bringen. Dieses bildete den Grundstein der heutigen Holding. Ein weiterer Grund, warum The Coatinc Company heute immer noch erfolgreich existiert, ist Pauls Mutter. Im Gespräch offenbart der bald 50-Jährige: „Nach meinem Einstieg 2004 mussten mein Vater und ich feststellen, dass wir diametral andersdenkende Menschen sind.“ Diese „schmerzliche“ Erfahrung und ein generell nicht einfaches Verhältnis zwischen den beiden Männern, gipfelte sogar in der angedrohten Kündigung von Paul. Hätte seine Mutter damals nicht zwischen Vater und Sohn vermittelt, wäre dies vielleicht das Ende des Familienunternehmens gewesen. Familiäre und christliche Werte sowie die lange Tradition werden von Paul auch heute weiterhin hochgehalten. Mit Erfolg: Derzeit arbeiten ca. 1.500 Mitarbeitende an 22 Standorten und erwirtschaften einen Jahresumsatz von rund 205 Mio. Euro. Über die Person: Paul Niederstein, geboren 1974 in Siegen, ging nach dem Abitur 1994 zunächst zur Marine. Es folgte ein BWL-Studium in Regensburg und ein Semester in Berkeley, USA. Obwohl Paul schon mit 16 Jahren klar war, dass er eines Tages die Führung des Familienunternehmens übernehmen würde, verfolgte er – mit Zustimmung seines Vaters – zunächst eine eigene Karriere: U.a. verbrachte er drei Jahre beim US-Amerikanischen Energiekonzern Enron, wo er in London und Lugano eingesetzt wurde. 2004 trat der leidenschaftliche Taucher und Naturliebhaber ins Familienunternehmen ein und übernahm 2012 die Führung des operativen Geschäfts.

    38 min

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Deutschlands Familienunternehmen: Sie sind unser Mittelstand. Erfahre, was die neue Generation an der Spitze von Familienunternehmen antreibt. Ist ihr Erbe mehr Last oder eher Chance? Wie erleben sie Disruption und Wandel? Was ist ihr Verständnis von Führung und ihre Vorstellung von gesellschaftlicher Verantwortung? In diesem Podcast entdeckst und erlebst du gemeinsam mit Fabian Kienbaum Deutschlands Familienunternehmen.

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