Geräuschempfindlichkeit beim Hund am Beispiel des Bearded Collies‪.‬ Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/07

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Ziel der Studie war es festzustellen, welche der drei Verhaltenstherapiemethoden Desensibilisierung (DS), Gegenkonditionierung (engl. Counterconditioning, CC) oder die Kombination von Desensibilisierung und Gegenkonditionierung (DSCC) nach drei Monaten den größten Therapieerfolg bei geräuschempfindlichen Bearded Collies hatte. Zusätzlich sollte ermittelt werden, ob ein Zusammenhang zwischen Geräuschempfindlichkeit und erniedrigten Schilddrüsenhormonwerten (mit und ohne klinische Anzeichen einer Hypothyreose) besteht. Lagen erniedrigte Schilddrüsenwerte vor, wurde untersucht, ob der Einsatz von Thyroxin oder Placebo zusätzlich zur Verhaltenstherapie bei Bearded Collies mit Geräuschempfindlichkeit und erniedrigten Schilddrüsenhormonwerten einen nennenswerten Beitrag zu einem größeren Therapieerfolg leistete. Insgesamt wurden 93 Serumproben von 96 geräuschempfindlichen Hunden der Rasse Bearded Collie eingesandt und am Lehrstuhl für Tierschutz, Verhaltenskunde, Tierhygiene und Tierhaltung des Veterinärwissenschaftlichen Departments der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München analysiert.

Für die Untersuchung des Therapieerfolges wurde bei 53 Hunden eine Geräuschprovokation vor und nach einer dreimonatigen Behandlung (Verhaltenstherapie und Prüfpräparatgabe mit dem Verum Thyroxin oder Placebo) vorgenommen. Das dabei gezeigte Ausdrucksverhalten wurde für die Analyse und die Beurteilung des Therapieerfolges als Zielgröße Befinden kategorisiert und anschließend mit einen Score von 1 bis 4 bewertet. Ebenso wurden die Zielgrößen Lautstärke, Herz- und Atemfrequenz gemessen sowie die Zeit, die die Hunde benötigten, bis sie sich nach der Geräuschexposition wieder beruhigt hatten (Beruhigungszeit).

Fasst man die Verbesserungen nach der Verhaltenstherapie und Prüfpräparatgabe zusammen, haben sich insgesamt 62% (33) der 53 Hunde im Befinden verbessert. Die Beruhigungszeit verkürzte sich bei insgesamt 59% (31) der Tiere. Die Toleranz gegenüber der Geräusch-Lautstärke nahm zu, während die Werte der Herz- und Atemfrequenz signifikant abnahmen. Die höhere Lautstärke sprach für einen Therapieerfolg, was auch die signifikant niedrige Atemfrequenz (p 0,001) vermuten ließ. Die Veränderung der Herzfrequenz zeigte einen signifikanten Unterschied (p = 0,006) im Vorher-Nachher-Vergleich. Sie war insgesamt niedrig und stieg trotz künstlich erzeugter Erregung nie deutlich an.

Des Weiteren wurde der Einfluss der Verhaltenstherapie und der Prüfpräparatgabe auf die Zielvariablen untersucht.
Hierbei stellte sich heraus, dass die Bearded Collies der Verhaltenstherapiegruppe DS den größten Erfolg in Befinden, Beruhigung und Lautstärke (p = 0,0559) erzielten. Die Gruppe DSCC gefolgt von der Gruppe DS erzielten bei der Messung der Herzfrequenz die besten Ergebnisse (p = 0,3373). Die Gruppe CC wies eine Zunahme der Herzfrequenz auf, hatte aber bei der Atemfrequenz (p = 0,5166) die niedrigsten Werte erreicht. Insgesamt kann gesagt werden, dass die Gruppe DS den größten Therapieerfolg aufwies. Die Unterschiede zwischen den Verhaltenstherapiegruppen waren jedoch nicht signifikant.

Die Gabe des Prüfpräparates mit dem Wirkstoff Thyroxin bewirkte im Mittel eine größere Verbesserung des Befindens und der Lautstärke. Hinsichtlich der Beruhigungszeit verbesserten sich mehr Hunde des Prüfpräparats Placebo (p = 0,1563). Die Herzfrequenz beider Gruppen war im Mittel minimal gesunken, jedoch konnte anhand einer einfaktoriellen Varianzanalyse, dem t-Test (FAHRMEIR et al., 2004), keine signifikanten Unterschiede zwischen der Gabe des Verums Thyroxin und Placebo gefunden werden (p = 0,8649). Insgesamt konnten unter der Gabe von Thyroxin mehr Verbesserungen (Befinden und Lautstärke) bei den geräuschängstlichen Hunden ausgemacht werden als bei einer Placebogabe. Jedoch sind diese Verbesserungen statistisch nicht signifikant.

Die Ergebnisse in dieser Studie zeigen, dass die Geräusche

Ziel der Studie war es festzustellen, welche der drei Verhaltenstherapiemethoden Desensibilisierung (DS), Gegenkonditionierung (engl. Counterconditioning, CC) oder die Kombination von Desensibilisierung und Gegenkonditionierung (DSCC) nach drei Monaten den größten Therapieerfolg bei geräuschempfindlichen Bearded Collies hatte. Zusätzlich sollte ermittelt werden, ob ein Zusammenhang zwischen Geräuschempfindlichkeit und erniedrigten Schilddrüsenhormonwerten (mit und ohne klinische Anzeichen einer Hypothyreose) besteht. Lagen erniedrigte Schilddrüsenwerte vor, wurde untersucht, ob der Einsatz von Thyroxin oder Placebo zusätzlich zur Verhaltenstherapie bei Bearded Collies mit Geräuschempfindlichkeit und erniedrigten Schilddrüsenhormonwerten einen nennenswerten Beitrag zu einem größeren Therapieerfolg leistete. Insgesamt wurden 93 Serumproben von 96 geräuschempfindlichen Hunden der Rasse Bearded Collie eingesandt und am Lehrstuhl für Tierschutz, Verhaltenskunde, Tierhygiene und Tierhaltung des Veterinärwissenschaftlichen Departments der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München analysiert.

Für die Untersuchung des Therapieerfolges wurde bei 53 Hunden eine Geräuschprovokation vor und nach einer dreimonatigen Behandlung (Verhaltenstherapie und Prüfpräparatgabe mit dem Verum Thyroxin oder Placebo) vorgenommen. Das dabei gezeigte Ausdrucksverhalten wurde für die Analyse und die Beurteilung des Therapieerfolges als Zielgröße Befinden kategorisiert und anschließend mit einen Score von 1 bis 4 bewertet. Ebenso wurden die Zielgrößen Lautstärke, Herz- und Atemfrequenz gemessen sowie die Zeit, die die Hunde benötigten, bis sie sich nach der Geräuschexposition wieder beruhigt hatten (Beruhigungszeit).

Fasst man die Verbesserungen nach der Verhaltenstherapie und Prüfpräparatgabe zusammen, haben sich insgesamt 62% (33) der 53 Hunde im Befinden verbessert. Die Beruhigungszeit verkürzte sich bei insgesamt 59% (31) der Tiere. Die Toleranz gegenüber der Geräusch-Lautstärke nahm zu, während die Werte der Herz- und Atemfrequenz signifikant abnahmen. Die höhere Lautstärke sprach für einen Therapieerfolg, was auch die signifikant niedrige Atemfrequenz (p 0,001) vermuten ließ. Die Veränderung der Herzfrequenz zeigte einen signifikanten Unterschied (p = 0,006) im Vorher-Nachher-Vergleich. Sie war insgesamt niedrig und stieg trotz künstlich erzeugter Erregung nie deutlich an.

Des Weiteren wurde der Einfluss der Verhaltenstherapie und der Prüfpräparatgabe auf die Zielvariablen untersucht.
Hierbei stellte sich heraus, dass die Bearded Collies der Verhaltenstherapiegruppe DS den größten Erfolg in Befinden, Beruhigung und Lautstärke (p = 0,0559) erzielten. Die Gruppe DSCC gefolgt von der Gruppe DS erzielten bei der Messung der Herzfrequenz die besten Ergebnisse (p = 0,3373). Die Gruppe CC wies eine Zunahme der Herzfrequenz auf, hatte aber bei der Atemfrequenz (p = 0,5166) die niedrigsten Werte erreicht. Insgesamt kann gesagt werden, dass die Gruppe DS den größten Therapieerfolg aufwies. Die Unterschiede zwischen den Verhaltenstherapiegruppen waren jedoch nicht signifikant.

Die Gabe des Prüfpräparates mit dem Wirkstoff Thyroxin bewirkte im Mittel eine größere Verbesserung des Befindens und der Lautstärke. Hinsichtlich der Beruhigungszeit verbesserten sich mehr Hunde des Prüfpräparats Placebo (p = 0,1563). Die Herzfrequenz beider Gruppen war im Mittel minimal gesunken, jedoch konnte anhand einer einfaktoriellen Varianzanalyse, dem t-Test (FAHRMEIR et al., 2004), keine signifikanten Unterschiede zwischen der Gabe des Verums Thyroxin und Placebo gefunden werden (p = 0,8649). Insgesamt konnten unter der Gabe von Thyroxin mehr Verbesserungen (Befinden und Lautstärke) bei den geräuschängstlichen Hunden ausgemacht werden als bei einer Placebogabe. Jedoch sind diese Verbesserungen statistisch nicht signifikant.

Die Ergebnisse in dieser Studie zeigen, dass die Geräusche

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