SFB 1472 Transformationen des Populären

Problematisch Populär | Podcast des SFB 1472
SFB 1472 Transformationen des Populären

Populär ist, was bei vielen Beachtung findet. Seit der frühen Neuzeit nimmt das Populäre an Umfang und Reichweite zunächst langsam, im 20. Jahrhundert rasant und sprunghaft zu. Wie verändert sich dadurch der gesellschaftliche Status des Populären? Und wie verändert das Populäre die Gesellschaft?

Episodes

  1. #13 Christian Metz: Augenmaß. Zur Ästhetik politischer Entscheidung

    1 DAY AGO

    #13 Christian Metz: Augenmaß. Zur Ästhetik politischer Entscheidung

    Problematisch populär sind in der politi­schen Kommuni­kation Sprach­bilder, die das Sehen themati­sieren: „mit Weit­blick“ handeln, „umsichtig“ sein, „auf Sicht fahren“, „nur geradeaus schauen“. Beson­ders beliebt ist seit Max Webers Politik als Beruf (1919) die Rede vom politi­schen Handeln „mit Vernunft und Augen­maß“. Über „Vernunft“ sind schon regal­meter­weise Abhand­lungen geschrieben worden. Vom „Augenmaß“, das Politi­ker so gern sich selbst attes­tieren, handelt jetzt das neue Buch „Augenmaß. Zur Ästhetik politischer Entscheidung“ (Berlin: Matthes & Seitz 2025) des preis­gekrönten Literatur­wissen­schaftlers Christian Metz. Was er vorlegt, ist – wie er es nennt – eine „Kultur­poetik des politisch Plausi­blen“. Jörg Döring und Maren Lickhardt sprechen mit ihm über die Ästhetik von Angela Merkels Selbst­inszenie­rung, über Augen­maß als Ethos­formel, über Bettine von Arnims Sticke­reien, über Sulzers Genie-Ästhetik der Freihand-Zeichnung mit Augen­maß, über Kants Erstaunen über die Schweizer Gebirgs­kinder, über Clause­witz’ Augen­maß in der Kriegs­kunst, über Max Webers Bohren harter Bretter, über Robert Habecks Instagram-Inszenie­rung als politischer Entscheider am Küchen­tisch. (00:00:00 – 00:05:52) Intro: Der Gast und sein Buch (00:05:52 – 00:08:07) Ein Buch über Augenmaß im Zeitalter der politi­schen Disrup­tion? (00:08:07 – 00:12:14) Was macht die Rede vom Handeln „mit Augen­maß“ so attraktiv für die politi­sche Kommuni­kation? (00:12:14 – 00:18:13) Wie entfaltet sich die Schön­heit von Angelas Merkels Selbst­insze­nierung? (00:18:13 – 00:20:20) Was heißt Ethosformel? (00:20:20 – 00:23:33) Das Augenmaß als Körpertechnik (00:23:33 – 00:26:33) Was meint „Genealogie“ des Augenmaßes? (00:26:33 – 00:31:57) Was hat weibliche Handarbeit „mit Augenmaß“ um 1800 mit Geschlechter­zuschreib­ung zu tun? (00:31:57 – 00:36:57) Das geistige Sehen des Genies bei Sulzer (00:36:57 – 00:41:16) Was erstaunt Kant an den Schweizer Kindern? (00:41:16 – 00:46:23) Augenmaß auf dem Feld­herrn­hügel und mitten im Schlacht­getümmel (Clausewitz) (00:46:23 – 00:53:07) Webers Prunkzitat: Von den drei Eigen­schaften des Berufs­politi­kers (00:53:07 – 00:58:47) Mit Robert Habeck im sozial­media­len Maschinen­raum des Entschei­dens (00:58:47 – 01:04:29) Zum Klappentext: „Die Rhetorik des Augen­maßes entfaltet ihr Gift tröpfchen­weise“ (01:04:29 – 01:07:37) Schluss: Was bedeuten Praktiken der Münd­lich­keit für geistes­wissen­schaft­liches Arbeiten?

    1h 8m
  2. #12 Gregor Schwering: Die rauschhaften Jahre der Kölner Subkultur 1980–1995

    05/23/2024

    #12 Gregor Schwering: Die rauschhaften Jahre der Kölner Subkultur 1980–1995

    Heute strömen Kulturschaffende scharenweise nach Berlin, doch in den 80er- und frühen 90er-Jahren lag das unbestrittene Zentrum der bundesdeutschen Kunst- und Kulturszene ganz woanders: in Köln. Hiervon handelt „Wir waren hochgemute Nichtskönner“. Die rauschhaften Jahre der Kölner Subkultur 1980–1995 (Kiepenheuer & Witsch 2023). Verfasst haben es die Literaturkritikerin Gisa Funck und der Literatur- und Medienwissenschaftler Gregor Schwering gemeinsam. Ihr Buch ist vieles in einem: Zeitzeugen:innen-Projekt, popkulturelle Studie, Porträt einer Stadt, literarische Collage. Im Gespräch mit Maren Lickhardt und Roberto Di Bella spricht Gregor Schwering über seine musikalische Sozialisation im Punk-Rock, das Verhältnis von Laien- und Expertentum und legendäre Kölner Locations. Außerdem geht es um die Zeitschrift SPEX, neue Aufbrüche in der Literatur und Perspektiven heutiger Populärkulturforschung. (00:00 – 04:29) Intro: Der Gast und sein Thema (04:30 – 06:42) Startschuss 15. Januar 1980: Joy Division im „Basement“ (06:43 – 13:39) „Einfach mal loslegen“: DIY als Motto der neuen Kulturszene(n) (13:40 – 17:54) Kneipen als Dispositive popkultureller Stilgemeinschaften (17:55 – 21:16) Das „Königswasser“: die Entmischung der Jugendkulturen beginnt (21:17 – 23:45) Mainstream-TV als Leitmedium? Zur Rolle der Musiksendung Formel 1 (23:46 – 31:18) Die Zeitschrift Spex zwischen Punk-Fanzine und Cultural Studies (31:19 – 33:32) Zur Form des Buch (33:33 – 39:06) Literaturstadt Köln in den 80ern (39:04 – 44:18) Wie kann Populärkulturforschung gelingen?

    44 min

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Populär ist, was bei vielen Beachtung findet. Seit der frühen Neuzeit nimmt das Populäre an Umfang und Reichweite zunächst langsam, im 20. Jahrhundert rasant und sprunghaft zu. Wie verändert sich dadurch der gesellschaftliche Status des Populären? Und wie verändert das Populäre die Gesellschaft?

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