Blaubart & Ginster Blaubart & Ginster
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Kultbücher, Klassiker, spannende Raritäten: Einmal im Monat treffen sich Ralf Schönfelder und Mario Osterland auf ein Bier und einen Podcast, um über Literatur zu sprechen.
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Ingeborg Bachmann
Ingeborg Bachmann war ein Star der deutschsprachigen Literatur nach 1945. Ihre Gedichte verbinden die Erschütterung über das Unheil des Krieges mit der Hoffnung auf die Befreiung aller Menschen, Sprachskepsis mit Sprachutopie, Avantgarde mit klassischen Formen. Mario und Ralf betrachten Bachmanns Lebensweg und den Kontext der Lyrik nach dem Weltkrieg.
Das Schlusslied zum Mithören: Pomplamoose – Maneater (https://youtu.be/ye2yQbVUPxc?si=tHHRBEeHF4aWr7PM) -
Raymond Carver: Kathedrale
Raymond Carver schrieb über das Leben einfacher Leute – die unglücklich sind in ihrer Ehe, denen Arbeitslosigkeit droht, deren Auto nicht mehr anspringt, kurz: die versuchen, irgendwie über die Runden zu kommen. Dabei gestaltet er literarische Momente von existentieller Fallhöhe oder sogar Spiritualität innerhalb des profanen Alltags.
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Thomas Bernhard: Das Kalkwerk
Der Privatgelehrte Konrad hat in einem Kalkwerk Zuflucht gefunden, wo er vergeblich versucht, eine Studie über das Gehör zu schreiben. Seine an einen Krankenstuhl gefesselte Frau und er leben in unheilvoller Abhängigkeit miteinander. Das Repertoire aus Stoffen und Stil, für das Thomas Bernhard berühmt wurde, zeigt sich bereits in seinem dritten Roman – darunter der unverwechselbare Rhythmus seiner Sätze. Ralf und Mario sprechen außerdem über die Briefwechsel-Burleske, die Bernhard mit seinem Verleger Siegfried Unseld veranstaltete.
Das Schlusslied zum Mithören: Tino Faithfull - White Chalk (https://youtu.be/l52haerIwgE?si=uuCEhZTnmFk7W8x_) -
Edgar Allan Poe: Arthur Gordon Pym
Edgar Allan Poes einziger Roman ist ein wildes Seeabenteuer mit den klassischen Elementen des Genres: eine Schiffsreise mit blindem Passagier und Meuterei, tosende Stürme, unentdeckte Inseln. Und Poe wäre kein Meister des Grauens, hätte er nicht einige schaurige Höhepunkte eingestreut.
Das Schlusslied zum Nachhören: Foxes and Fossils - Sail on Sailor (https://www.youtube.com/watch?v=7SZNQje1GrQ) -
Brigitte Reimann: Ankunft im Alltag
Entwicklungsroman, Zeitdokument, Dreiecksgeschichte: „Ankunft im Alltag“ erzählt von den Schulabgängern Recha, Curt und Nikolaus, die um 1960 ein Jahr im VEB Gaskombinat „Schwarze Pumpe“ arbeiten. Brigitte Reimanns Roman gab der „Ankunftsliteratur“ der DDR ihren Namen. Mario und Ralf besprechen nicht nur die Liebes- und Arbeitsmühen der Figuren, sondern geben auch einen Überblick über die Literatur der DDR in den 50ern und 60ern.
Das Schlusslied zum Mithören: Alexander Scheer - Ich mache meinen Frieden (https://youtu.be/M3u-qGf0y2k?si=70G-Ta209C8cSOBl) -
Paul Auster: Stadt aus Glas
Im ersten Roman von Paul Austers New-York-Trilogie erhält der Krimiautor Daniel Quinn einen seltsamen Anruf: ein Mann, der um sein Leben bangt, glaubt unter dieser Nummer den Privatdetektiv Paul Auster zu erreichen. Damit beginnt eine postmoderne Ermittlung voller Ambiguität, die vom Werk Jorge Luis Borges‘ inspiriert ist, wie Ralf und Mario detektivisch aufdecken.
Das Schlusslied zum Mithören: Innocent when you dream (https://youtu.be/NCsHS6ZYfHE?si=7DPl8SXS17JBvmEA)
Kundenrezensionen
Ausgezeichnet!
Sehr gute Literatur-Podcast. Es wird jeweils ein Klassiker eingehend und sehr umfassend besprochen.
Überlegungen zu Die Wand
Lieber Blaubart&Ginster-Podcast,
Vielen Dank für die Besprechung des Buches “Die Wand” von Marlen Haushofer. Euretwegen habe ich dieses Buch zur Hand genommen und kann sagen, ich habe so etwas kKaftvolles nie zuvor gelesen. Ihr fragtet euch, warum sie nicht die Wand weiter erkundet, sich durchgräbt, versucht hinter die Wand zu kommen. Stattdessen versorgt sie die Tiere, sät und beackert den Boden. Sie erzählte, was passiert, wenn man die Wand als Gegner begreift. Der fremde Mann hatte das versucht, 2 Jahre lang. Sich durchzugraben, eine Lücke zu finden, die Wand zu überwinden und darüber zu verhungern und verrückt zu werden. So wütend, dass er nicht dankbar war für eine weitere Menschenseele. Nicht erleichtert war über zutrauliche Lebewesen. Nicht offen war für Verbündete.
Wie diese Frau verschmilzt mit der Zeit, dem Wald und den Waldbewohnern ist für mich so stark erzählt, dass ich ganz verwirrt bin über die so ehrliche Gedankenbefragung eines Menschen, der sich der Liebe zu dem was lebt hingeben kann.
Mein Satz des Buches ist: …nicht daß ich fürchtete, ein Tier zu werden, das wäre nicht sehr schlimm, aber ein Mensch kann niemals ein Tier werden, er stürzt am Tier vorüber in einen Abgrund.
PS: Ich finde eure Art über Bücher und Autoren zu sprechen, interessant, kurzweilig und erhellend. Vielen Dank dafür.
Mit herzlichen Grüßen
Angela aus Berlin