Die Produktwerker

Tim Klein, Dominique Winter, Oliver Winter
Die Produktwerker

Im Podcast der Produktwerker besprechen wir Themen rund um die Rolle des Product Owners. Dazu tauschen wir uns nicht nur untereinander aus, sondern sprechen auch mit interessanten Gesprächspartnern aus allen möglichen Themenbereichen von Product Ownern. Die Produktwerker sind Tim Klein (@produktwerkCGN), Oliver Winter (@oliwin) und Dominique Winter (@designik). Als Experten für Produktentwicklungen haben wir uns in der agilen Community Kölns kennen und schätzen gelernt. Wir drei wollen die Kompetenz von Product Ownern und Produktorganisationen fördern, bessere Produkte und Services zu entwickeln. Wir freuen uns über Euer Feedback auf produktwerker.de, per Mail an podcast@produktwerker.de oder via Twitter an @produktwerker.

  1. VOR 1 TAG

    Cost of Delay

    Cost of Delay, auf Deutsch Verzögerungskosten, beschreibt die wirtschaftlichen Verluste, die entstehen, wenn ein Produkt oder Feature später als geplant auf den Markt kommt. In der neuen Folge von der Produktwerker diskutieren Tim und Dominique, warum dieses Konzept für Product Owner zentral ist und wie es uns bei strategischen Entscheidungen helfen kann. Dominique definiert Cost of Delay als die Summe aller wirtschaftlichen Kosten, die durch Verzögerungen entstehen. Das reicht von entgangenen Umsätzen und Marktanteilen bis hin zu Lizenz- oder Wartungskosten für alte Systeme. Ein Beispiel zeigt, wie ein verspäteter Systemwechsel zu Millionen Euro zusätzlichen Lizenzgebühren führen kann. Aber auch weiche Faktoren wie verlorene Marktreputation oder Kundenzufriedenheit können in die Bewertung einfließen. Besonders praktisch wird Cost of Delay bei der Priorisierung von Backlog-Items. Features können wie verderbliche Waren betrachtet werden: Je später sie geliefert werden, desto geringer ihr Nutzen. Um das zu quantifizieren, benötigt man eine klare Formel. Ein gängiger Ansatz ist, die Kosten pro Zeiteinheit zu berechnen, zum Beispiel pro Woche oder Sprint, und diese durch die Größe der Arbeit zu teilen. Dieser Ansatz ähnelt dem Konzept Weighted Shortest Job First (WSJF). In der Praxis ist jedoch nicht immer alles messbar. Dominique und Tim betonen, dass Schätzungen oft auf Annahmen basieren müssen. Dabei geht es nicht um absolute Genauigkeit, sondern um eine Diskussion, die ein gemeinsames Verständnis schafft. „Es ist besser, mit unscharfen Daten zu arbeiten, als gar keine Grundlage zu haben“, so Dominique. Wichtig sei es, Annahmen zu dokumentieren und regelmäßig zu überprüfen. Darübe rhinaus ist ein weiterer spannender Aspekt die enge Verbindung zwischen Cost of Delay und der Produktstrategie. Unternehmen müssen abwägen, ob sie lieber schnell liefern oder auf Perfektion setzen wollen. Diese Entscheidung hat nicht nur Einfluss auf die Priorisierung einzelner Aufgaben, sondern auch auf die langfristige Marktpositionierung. Die Folge schließt mit wertvollen Tipps für den Einstieg in das Thema Cost of Delay. Tim und Dominique raten dazu, sich zunächst auf einfache Annahmen zu stützen und diese regelmäßig zu überprüfen. Denn nur wer die Kosten von Verzögerungen versteht, kann nachhaltig erfolgreiche Produkte entwickeln. Passend zur aktuellen Folge empfehlen wir euch übrigens noch diese Folge, weil sie thematisch sehr passen und in der Folge referenziert werden: - Technische Schulden und wie wir als Product Owner damit umgehen (https://produktwerker.de/technische-schulden/) - Flow Metriken für Scrum Product Owner (https://produktwerker.de/flow-metriken/) - Product Principles (https://produktwerker.de/product-principles/) - Produktstrategie in die Praxis bringen (https://produktwerker.de/produktstrategie-in-die-praxis-bringen/)

    39 Min.
  2. 13. JAN.

    Product Roadmaps in der täglichen Arbeit einsetzen

    In dieser Folge der Produktwerker geht es darum, wie Product Roadmaps in der täglichen Arbeit eingesetzt werden können. Zu Beginn eines Jahres investieren viele Product Owner und Produktmanager viel Energie in die Erstellung einer Product Roadmap. Doch was passiert danach? Die Roadmap, die oft als Ergebnis intensiver Diskussionen und strategischer Planung entsteht, ist kein statisches Dokument, sondern ein dynamisches Werkzeug, das den Alltag von Produktteams prägen sollte. Eine Product Roadmap gibt die Richtung vor. Sie bildet die Brücke zwischen der Produktvision und den operativen Aufgaben im Backlog. Damit wird sie zur Operationalisierung der Produktstrategie und hilft dabei, Entscheidungen fundierter zu treffen. Gerade in Gesprächen mit Stakeholdern bietet sie eine klare Orientierung, welche Outcomes und Ziele im Fokus stehen. Anstatt über einzelne Features zu diskutieren, lenkt die Roadmap die Aufmerksamkeit auf die übergeordneten Ziele und erlaubt es, neue Anforderungen kritisch zu hinterfragen. Im Scrum-Kontext erweist sich die Product Roadmap als besonders nützlich. Ob im Sprint Planning, bei der Formulierung eines Sprintziels oder im Sprint Review – die Roadmap sorgt für eine klare Verbindung zwischen Vision, Strategie und operativer Umsetzung. Sie zeigt auf, wie das aktuelle Sprintziel auf die langfristigen Produktziele einzahlt. Darüber hinaus unterstützt sie Product Owner, den Fokus zu behalten, etwa in Diskussionen über Prioritäten oder neue Feature-Wünsche. Auch im Kontext von Product Discovery bietet die Roadmap Orientierung. Unsicherheiten, die bei der Entwicklung auftreten, können systematisch angegangen werden. Sie ermöglicht es, Hypothesen oder Annahmen gezielt zu priorisieren und ihre Relevanz für das Gesamtbild zu bewerten. Dabei wird der iterative Charakter der Roadmap deutlich: Neue Erkenntnisse führen zu Anpassungen, um sicherzustellen, dass das Produkt den Anforderungen des Marktes gerecht wird. Product Roadmaps in der täglichen Arbeit einzusetzen erfordert Engagement und Disziplin. Sie ist mehr als nur ein Dokument – sie ist ein zentraler Bestandteil der Produktarbeit und unterstützt dabei, langfristige Ziele mit den täglichen Aufgaben zu verbinden. Indem sie regelmäßig reflektiert und angepasst wird, trägt sie dazu bei, die Produktentwicklung effektiv und zielgerichtet zu gestalten.

    44 Min.
  3. 6. JAN.

    Lean Management in der Produktentwicklung

    In der dieser Folge der Produktwerker spricht Tim mit Götz Müller, einem erfahrenen Experten für Lean Management in der Produktentwicklung und Gastgeber des langjährigen Podcasts „Kaizen 2 go“. Gemeinsam beleuchten sie die Verbindung zwischen Lean Thinking und moderner agiler Produktentwicklung. Dabei steht eine zentrale Frage im Fokus: Was können Product Owner und Produktmanager von den Prinzipien des Lean Product Development lernen? Götz Müller bringt eine beeindruckende Expertise mit. Seit den 1990er Jahren beschäftigt er sich intensiv mit Lean Thinking, das ursprünglich im Kontext von Toyota und der Automobilindustrie entstand. Der Grundgedanke dabei ist ebenso einfach wie kraftvoll: Verschwendung vermeiden und den Wertstrom optimieren – vom ersten Kundenwunsch bis hin zur tatsächlichen Lieferung des Produkts. Lean Thinking ist auch in der digitalen Produktentwicklung relevant. Obwohl Lean oft mit der Massenproduktion assoziiert wird, lassen sich viele Prinzipien übertragen. Lean Management fordert beispielsweise, den Entwicklungsprozess kontinuierlich zu verbessern und stets die Perspektive des Kunden einzunehmen – sei es ein externer Kunde oder ein interner Abnehmer, wie etwa die Produktion in der Hardwareentwicklung. Ein spannender Aspekt ist die Rolle des sogenannten Chief Engineers im Lean-Kontext. Dieser definiert das Produkt in seiner Gesamtheit und trägt die Verantwortung dafür, dass alle Beteiligten auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten. Diese Rolle zeigt Parallelen zur Product-Owner-Rolle in Scrum, geht jedoch weit darüber hinaus, indem sie strategische, technische und menschliche Dimensionen miteinander verbindet. Die Diskussion dreht sich zudem um die Herausforderungen, die entstehen, wenn Hardware- und Softwareentwicklung eng verzahnt sind. Hier betont Götz, dass unterschiedliche Entwicklungszyklen und „Sprachen“ der beiden Bereiche oft zu Missverständnissen führen können. Ein tiefes Verständnis der jeweiligen Bedürfnisse und klare Kommunikation sind essenziell, um diese Hürden zu überwinden. Ein zentrales Learning aus Lean Thinking für Product Owner ist die Bedeutung von kontinuierlicher Verbesserung. In kleinen, iterativen Schritten sollte nicht nur das Produkt, sondern auch der gesamte Entwicklungsprozess optimiert werden. Dabei geht es nicht nur darum, effizient zu arbeiten, sondern vor allem effektiv – mit einem klaren Fokus auf den tatsächlichen Mehrwert für den Kunden. Das Gespräch zeigt eindrucksvoll, wie wichtig die Haltung der kontinuierlichen Verbesserung, auch bekannt als Kaizen, für erfolgreiches Produktmanagement ist. Lean Management in der Produktentwicklung bietet eine wertvolle Perspektive, um in einem unsicheren und komplexen Umfeld bessere Entscheidungen zu treffen. Die Verbindung von Lean und agilem Denken ermöglicht es, nicht nur schneller zu liefern, sondern auch langfristig nachhaltige Werte zu schaffen. Eine wertvolle ältere Folge unserer Podcasts in diesem Zusammenhang gibt es auch: - Kennt Kanban Product Owner? (mit Michael Mahlberg) Wer tiefer in das Thema einsteigen möchte, findet weitere wertvolle Inhalte im Podcast „Kaizen2go“ von Götz Müller. Viel weiteres Material gibt es auf seiner Webseite https://www.geemco.de/ Für Product Owner und Produktmanager, die ihre Arbeit um Lean-Prinzipien bereichern wollen, ist dies eine hervorragende Quelle der Inspiration. Und wer weitere Fragen an Götz Müller hat oder bzgl. Unterstützungsbedarf mit ihm reden möchte, kommt auch über sein LinkedIn-Profil sehr gut mit ihm in Kontakt. Wir hoffen, dass du einige neue Impulse aus den Erfahrungen von Götz gewinnen konntest. Hast du selber schon explizite Erfahrungen mit Lean Management gemacht und magst darüber berichten? Wir Produktwerker freuen uns, wenn du mit uns deine Tipps zu diesem Thema mit anderen Hörerinnen und Hörern teilst. Lass uns gerne einen Kommentar auf unserer Webseite oder auf LinkedIn.

    49 Min.
  4. 23.12.2024

    Agile is dead - was bedeutet das für POs

    Die Aussage "Agile is dead" macht aktuell die Runde und sorgt für lebhafte Diskussionen auch in der Product-Owner-Community. Ist das Ende agiler Methoden wirklich erreicht, oder handelt es sich um eine missverstandene These? In dieser Folge der Produktwerker spricht Kai Simons mit Oliver über diese Frage und mögliche Auswirkungen auf Product Owner. Kai Simons, Gründer von Agile Growth und Certified Scrum-Trainer der Scrum Alliance, beleuchtet, warum der Ruf nach dem "Tod von Agilität" in der Luft liegt. Dabei sieht er die Wurzeln dieser Aussage weniger in einem Versagen der agilen Prinzipien, sondern vielmehr in der Art und Weise, wie diese umgesetzt wurden. "Agile Methoden sind leicht zu verstehen, aber schwer zu meistern", betont Kai. Viele Organisationen scheitern nicht an den Ideen, sondern an der konsequenten Transformation und den Rahmenbedingungen, die dafür notwendig sind. Für Product Owner bringt diese Diskussion einige Herausforderungen und Chancen mit sich. Die Rolle erfordert nicht nur fachliche Expertise, sondern auch Leadership-Qualitäten und die Fähigkeit, eine klare Produktvision zu entwickeln und zu kommunizieren. Kai teilt aus seiner Erfahrung, wie oft die falschen Personen diese Verantwortlichkeiten übernehmen, ohne den nötigen Mut, Entscheidungen zu treffen oder die strategische Weitsicht mitzubringen. Dieses Missverständnis trägt zu dem Frust bei, der Agilität als gescheitert erscheinen lässt. Ein zentraler Punkt der Diskussion ist das Vertrauen – sowohl in die eigenen Fähigkeiten als Product Owner als auch in das Team und die Organisation. Nur wenn Product Owner und Teams das Vertrauen aufbauen und halten können, lassen sich agile Prinzipien effektiv umsetzen. Die Verbindung zwischen den agilen Werten und der Realität im Unternehmen ist entscheidend. In vielen Fällen fehlen jedoch die Unterstützung durch Scrum Master oder ein Verständnis dafür, wie die Zusammenarbeit mit Entwicklern gestaltet werden muss, um langfristig erfolgreich zu sein. "Agile is dead" muss nicht das Ende agiler Methoden bedeuten. Vielmehr ist es eine Chance, den ursprünglichen Kern agiler Ansätze wiederzuentdecken und neu zu beleben. Es geht um kontinuierliches Lernen, ehrliches Feedback und die Bereitschaft, an sich selbst und den eigenen Prozessen zu arbeiten. Für Product Owner heißt das konkret: Die Bereitschaft, Führungsqualitäten zu entwickeln, sich mit den Bedürfnissen des Teams auseinanderzusetzen und die agile Transformation aktiv mitzugestalten. Wer also glaubt, Agilität sei tot, sollte genau hinhören: Agilität lebt dort weiter, wo Menschen mutig Verantwortung übernehmen, wo Teams und Organisationen bereit sind, Veränderungen zu wagen, und wo die Prinzipien nicht als Checkliste, sondern als Leitlinien für echte Zusammenarbeit verstanden werden.

    50 Min.
  5. 16.12.2024

    Jobsuche als Product Owner bzw. Produktmanager in schwierigen Zeiten

    iesmal geht's um die Jobsuche als Product Owner oder Produktmanager in den aktuellen schwierigen wirtschaftlichen Zeiten. Tim und Dominique beleuchten die momentanen Herausforderungen und geben wertvolle Tipps, wie sich Produktmenschen besser positionieren können, um eine neue Stelle zu finden. Ein Hauptgrund für die schwierige Situation vieler Product Owner ist der wirtschaftliche Druck, dem Unternehmen aktuell ausgesetzt sind. Stellenabbau in agilen Teams und das Zurückfahren von externen Beratungs- und Freelance-Verträgen gehören zu den häufigsten Szenarien. Vor allem Branchen wie die Automobilindustrie oder energieintensive Industrien wie Stahl sind stark betroffen. In vielen Unternehmen wird zusätzlich wieder verstärkt der Fokus auf die Arbeit vor Ort - anstelle von vorrangiger Remote-Tätigkeit - gelegt. Dies schränkt die Flexibilität der Jobsuche wieder oft eher auf einen lokalen Radius ein. Doch auch abseits solcher äußeren Faktoren stehen viele Product Owner vor einer Herausforderung: die eigene Rolle und ihren Wertbeitrag klar zu kommunizieren. Product Owner werden oft lediglich als "Backlog-Schubser" wahrgenommen, wenn es ihnen nicht gelingt, ihre tatsächliche Verantwortung für das Produkt und damit ihren Einfluss auf das Geschäftsergebnis sichtbar zu machen. Es erscheint derzeit besonders wichtig, den eigenen Beitrag zur Vermeidung von Fehlinvestitionen oder zur Steigerung der Produktqualität konkret darzustellen – etwa durch Kennzahlen oder Erfolgsgeschichten. Darüber hinaus raten Tim und Dominique, die eigene Positionierung zu schärfen. Es geht darum, eine klare Expertise zu vertreten - sei es in der Product Discovery, der Delivery oder anderen Schlüsselthemen der Produktentwicklung. Der Aufbau eines gepflegten LinkedIn-Profils ist dafür übrigens unerlässlich; genauso wie die Vernetzung innerhalb der Community. Events wie das Product Lean Coffee oder andere Austauschformate bieten Gelegenheiten, sich zu zeigen, von anderen zu lernen und potenzielle Jobmöglichkeiten zu entdecken. Ein weiterer Tipp: wagt den Blick über den Tellerrand! Die Unterschiede zwischen den Rollen eines Product Owners und eines Produktmanagers sind in vielen Unternehmen fließend. Aber auch Job Beschreibungen links und rechts davon sollten derzeit in Betracht gezogen werden. Wer seine Suche erweitert, hat meist bessere Chancen, eine passende Position zu finden. Zuletzt appellieren Tim und Dominique an die Community und ihr Netzwerk, eine aktive Unterstützung anzubieten – sei es durch das Teilen von Stellenangeboten oder durch die direkte Vermittlung. Gerade in schwierigen Zeiten können solche Verbindungen den entscheidenden Unterschied machen. Abschließend ermutigen sie, trotz aller Herausforderungen optimistisch zu bleiben und auch kleinere Rückschritte in Kauf zu nehmen, um durch diese wirtschaftliche Durststrecke zu navigieren. Denn eines ist klar: Die aktuelle Lage wird nicht von Dauer sein, und eine gute Vorbereitung ist der Schlüssel für zukünftige Chancen bei der Jobsuche als Product Owner und Produktmanager. Hier die Links zu erwähnten Empfehlungen: - Link zur Community Reihe "Product Lean Coffee", bei dem Tim und Dominique ehrenamtlich im Orgateam sind: https://www.linkedin.com/groups/12524562/ - Buch von April Dunford: Obviously Awesome: How to Nail Product Positioning so Customers Get It, Buy It, Love It Und auch noch die Links zu alten erwähnten Folgen: - Jobsituation für Product Owner & digitale Produktmanager - Sei dein eigenes Produkt! – Weiterentwicklung für Product Owner

    38 Min.
  6. 09.12.2024

    Unterschiedliche Strategieansätze - Gemeinsamkeiten und Unterschiede

    Produktstrategie ist ein herausforderndes Thema – unterschiedlichste Strategieansätze, sperrige Begriffe, hohe Erwartungen und der Druck, „richtig“ zu entscheiden, machen es vielen schwer, sich darauf einzulassen. Doch genau hier setzt diese Folge der Produktwerker an. Zusammen mit dem Strategiexperten Markus Andrezak beleuchtet Oliver, wie Product Owner:innen sich effektiv mit Strategieansätzen auseinandersetzen können, ohne in lähmenden Perfektionismus zu verfallen. Was euch immer klar sein sollte: Strategie ist kein abgeschottetes Konzept für eine exklusive Gruppe in einem Unternehmen. Es geht vielmehr darum, klare, bewusste Entscheidungen zu treffen, die Orientierung geben und sich kontinuierlich anpassen lassen. Ansätze wie das Playing-to-Win-Framework von Roger Martin machen dies greifbar. Anstatt einen starren Plan zu schaffen, bietet das Framework die Möglichkeit, flexibel und iterativ zu arbeiten. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die regelmäßige Beschäftigung mit Strategie. Markus betont, dass Strategie nicht in einmaligen Offsites entsteht, sondern in kleinen, stetigen Schritten, die Teil des Arbeitsalltags werden. Regelmäßige Reflexionen – zum Beispiel in Meetings oder Sprint Reviews – helfen, Klarheit zu schaffen und die Strategie an den aktuellen Kontext anzupassen. Diese Routine trainiert nicht nur die Fähigkeit, über Strategie zu sprechen, sondern verbessert auch die Kommunikation innerhalb des Teams. Doch es gibt nicht das eine richtige Framework. Vielmehr geht es darum, aus den vielen Strategieansätzen einen Ansatz zu wählen, der zu den eigenen Bedürfnissen und dem Team passt. Ein zentraler Tipp für Product Owner:innen ist, klein anzufangen und iterativ vorzugehen. Das Ziel ist, Strategieansätze so in den Arbeitsalltag zu integrieren, dass sie praktikabel bleiben und echten Mehrwert schaffen. Wer das schafft, wird feststellen, wie sehr eine klare Strategie die tägliche Arbeit erleichtert – sei es bei der Priorisierung des Backlogs oder der Zieldefinition für das Team. Diese früheren Folgen werden in dieser Episode referenziert: - Produktstrategie in die Praxis bringen - mit Markus Andrezak - The Product Field - Framework - The Decision Stack Und diese anderen älteren Folgen können wir in diesem Kontext empfehlen: - Eine Produktstrategie entwickeln - Von der Produktstrategie zum Product Backlog (mit Roman Pichler) - Eine Produktstrategie ohne Canvas erarbeiten (mit Tim Herbig) Frühere Folgen mit Markus Andrezak: - Warum scheint die Product Owner Rolle so schwer zu sein? (Folge 3 und immer noch eine der meistgehörten Folgen!) - Business- oder Nutzersicht: Welchen Blickwinkel sollte ein PO einnehmen? (neben Markus auch mit Sohrab Salimi - und durch die zwei Experten ausnahmsweise etwas länger als sonst) Wer weitere Fragen an Markus Andrezak hat oder mit ihm in Kontakt treten möchte, erreicht ihn am besten über sein LinkedIn-Profil oder über seine Webseite (ueberproduct.de). Weitere Infos zum Lernen in der "Strategy Collective Cohorte" gibt es bei der überproduct Academy.

    41 Min.
  7. 02.12.2024

    Ein Produktteam, mehrere Backlogs

    In dieser Folge dreht sich alles um ein Thema, das viele Product Owner in der Praxis betrifft: Mehrere Backlogs. Obwohl die Regel im agilen Kontext „Ein Produkt, ein Product Backlog“ lautet, zeigt die Realität oft andere Szenarien. Dominique und Tim erklären wie man als Product Owner damit umgehen kann, wenn man gezwungen ist, mehr als ein Backlog zu verwalten. Bei mehreren Backlogs gibt es einige Herausforderungen. Oft entstehen sie, wenn ein Team an mehreren Produkten oder Services arbeitet, was die Organisation von Prioritäten erschwert. Ein weiteres häufiges Szenario ist die Aufteilung von Aufgaben nach Prozessschritten, etwa ein separates UX-Backlog oder ein Bug-Backlog. Diese unterschiedlichen Quellen und Aufteilungen führen leicht zu einem Verlust der Übersicht. Was ist wirklich wichtig, und welches Backlog hat Vorrang? Product Owner stehen dann oft vor der Frage, wie sie die Transparenz wahren und gleichzeitig strategisch arbeiten können, ohne sich in operativen Details zu verlieren. Die Lösung liegt häufig in einer besseren Organisation und klaren Strukturen. Statt mehrere Backlogs isoliert zu pflegen, empfiehlt es sich, alle Aufgaben in einem System wie Jira zu bündeln und mit Labels oder Filtern zu arbeiten. Dies erleichtert die Priorisierung und schafft eine „Single Source of Truth“ für alle Beteiligten. Zudem kann es sinnvoll sein, Ideen oder potenzielle Features zunächst außerhalb des eigentlichen Product Backlogs zu sammeln. Diese sollten jedoch nicht als zusätzliche Backlogs betrachtet werden, sondern als unterstützende Tools im Discovery-Prozess. Sobald eine Idee reif genug ist, gehört sie ins Product Backlog, um die Arbeit des Teams zu strukturieren und zu priorisieren. Ein weiterer Ansatz ist die Visualisierung der Arbeitsprozesse. Indem die Reise von Ideen und Anforderungen durch den Produktentwicklungsprozess sichtbar gemacht wird, können Teams und Stakeholder besser verstehen, wo welche Prioritäten liegen und welche Schritte nötig sind, um Ziele zu erreichen. Gleichzeitig gilt: Mut zur Einfachheit. Nicht jede Idee oder jedes Feedback muss umgesetzt werden. Wer mutig genug ist, Überflüssiges zu eliminieren, schafft Raum für das Wesentliche. Am Ende gilt vor allem: Für Product Owner, die mit mehreren Produkten und Backlogs arbeiten, ist eine klare Priorisierung entscheidend. Wenn spontane Aufgaben auftreten, hilft eine vorab festgelegte Rangordnung, Konflikte zu vermeiden und die Effizienz zu steigern. Weitere Tipps bekommt ihr in Folgen zu ähnlichen Themen: - Product Backlog organisieren (https://produktwerker.de/product-backlog-organisieren/) - Features wegwerfen - was braucht es dafür außer Mut? (https://produktwerker.de/features-wegwerfen/) - Das Product Goal und seine Bedeutung für Product Owner (https://produktwerker.de/das-product-goal-und-seine-bedeutung-fuer-product-owner/) - LeSS aus Product Owner Sicht und aktuelle Skalierungstrends (https://produktwerker.de/less-als-po/) - Product Principles (https://produktwerker.de/product-principles/)

    38 Min.
4,5
von 5
48 Bewertungen

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Im Podcast der Produktwerker besprechen wir Themen rund um die Rolle des Product Owners. Dazu tauschen wir uns nicht nur untereinander aus, sondern sprechen auch mit interessanten Gesprächspartnern aus allen möglichen Themenbereichen von Product Ownern. Die Produktwerker sind Tim Klein (@produktwerkCGN), Oliver Winter (@oliwin) und Dominique Winter (@designik). Als Experten für Produktentwicklungen haben wir uns in der agilen Community Kölns kennen und schätzen gelernt. Wir drei wollen die Kompetenz von Product Ownern und Produktorganisationen fördern, bessere Produkte und Services zu entwickeln. Wir freuen uns über Euer Feedback auf produktwerker.de, per Mail an podcast@produktwerker.de oder via Twitter an @produktwerker.

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