Plus Ultra - Der Weg in den Dreißigjährigen Krieg
Ende des 16. Jahrhunderts stellt das Haus Habsburg seit Generationen den Kaiser des Heiligen Römischen Reichs. Doch der amtierende Herrscher Rudolf II. hat keinen legitimen Thronfolger vorzuweisen. Der junge Erzherzog Ferdinand von Innerösterreich macht sich insgeheim Hoffnungen eines Tages zu seinem Nachfolger gekrönt zu werden. Er träumt von der Rekatholisierung des gesamten Reichs. Denn der sich rasch ausbreitende Protestantismus ist dem tiefgläubigen Katholiken ein Dorn im Auge. Und eine Gefahr für die habsburgische Dynastie. Als der amtierende Kaiser aber Anzeichen einer geistigen Erkrankung zeigt, kommt der jüngere Bruder, Matthias, dem jungen Erzherzog zuvor. Gemeinsam mit seinem einflussreichen politischen Berater – dem scharfsinnigen Kardinal Khlesl – will er Rudolf mit Gewalt vom Thron stoßen. Der Konflikt zwischen den zwei Brüdern droht nicht nur Ferdinands Ambitionen zu zerstören, sondern führt das gesamte Reich an den Rand einer Zerreissprobe. Katholiken und Protestanten bewaffnen sich gleichermaßen. Ihre Verteidigungsbündnisse, Union und Liga, stehen sich bedrohlich gegenüber. In Prag, der Hauptstadt des Königreichs Böhmens, eskaliert die Situation, als protestantische Stände die Ablenkung durch den innerfamiliären Machtkampf des Hauses Habsburg für sich nutzen wollen. Sie werfen nicht nur die kaiserlichen Vertreter aus dem Fenster, sondern setzen den Kaiser als ihren rechtmäßigen Regenten ab und bieten ihre Krone dem pfälzischen Kurfürsten Friedrich und seiner Frau Elizabeth Stuart an. Das junge, glamouröse Paar kann dem Angebot trotz aller Warnungen nicht widerstehen. Ihre Annahme der böhmischen Krone setzt einen Strudel von Ereignissen in Gang, der das Reich immer näher an den Abgrund führt. Bald ist die Entfesselung des Kriegs nicht mehr zu vermeiden. “Plus Ultra” ist ein Podcast-Drama, das gleichzeitig Erklärungen sucht: Wie ist die Welt zu der geworden, in der wir heute leben? Denn um die Gegenwart besser zu verstehen, braucht es eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Kriege fallen nicht vom Himmel. Sie zählen zu den größten Katastrophen unserer menschlichen Zivilisation mit unvorstellbarer Tragweite. Und auch wenn sich Geschichte nicht wiederholt, lassen sich die vielen Parallelen zu aktuellen Krisen nicht übersehen. Der Titel “Plus Ultra” – das grenzenlose Streben nach mehr – ist dem Wahlspruch der spanischen Habsburger Familie entlehnt. Denn es fasst bis heute den Grund für alle Konflikte dieser Welt zusammen: Menschen mit Macht, die nach “mehr” streben: Mehr Einfluss, mehr Territorium, mehr Ansehen oder Freiheit. Die Nacherzählung der Entscheidungen der handelnden Akteure auf dem Weg in den dreißigjährigen Krieg wird so zum Spiegel der heutigen Zeit.
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Toll! Leichte Abzüge in der B-Note
vor 2 Tagen
Vorab: Mir gefällt der Podcast! Mir gefällt das Thema und mir gefällt der deep dive. Im Vergleich zu GAG sind auch ein paar Dinge dabei, die ich nicht so glücklich finde. Am stärksten vermisse ich die spontanen Reaktionen des Zuhörers. Hier wirken die Zwischenfragen/Ergänzungen deutlich gescripted und oft nur eingebaut, damit der andere mehr eingebunden scheint. Da saß ich schon davor und frage mich: „Ok, warum lassen sie jetzt den anderen überhaupt was sagen?“ Dass alles etwas dramatischer inszeniert wird, kann ich so hinnehmen, aber manchmal ist es schon etwas arg dick aufgetragen. Aber das ist ein zu vernachlässigender Abzug in meiner B-Note. Dafür gefällt mir die Musik gut und die Spielszenen lockern es auch gut auf. Ein riesiges Fragezeichen bleibt aber beim Titel… Plus Ultra? 🤭 Ging es nicht noch schmissiger? Warum nicht gleich: Plus Ultra Dreitausend! Plus Ultra extreme!! Plus Ultra ultimate!!! Egal, das bringt mich ja zum Schmunzeln. (Edith: Danke für die Aufklärung in Folge 7. Der Laue zieht seinen Antrag zurück 🤭) Zur Hörerhausaufgabe: Ich bin mir nicht sicher, ob man sehr viel für heutige Zeiten ableiten kann, um etwas zu verhindern oder besser zu machen. Fangen wir mal hinten an: Der westfälische Frieden ist ja ein Prototyp für eine multilaterale, multikulturelle, multikonfessionelle Reichsordnung. Wenn man es nicht gut miteinander schafft, dann wenigstens nebeneinander… Die Einsicht, dass dies nach den ganzen Gräueln des Krieges notwendig wurde, konnte sich mE nur durch die Erfahrungen der Gräuel durchsetzen… Und so ist es möglicherweise unmöglich, ex-ante seine Ambitionen beiseite zu legen, die Ideologie zu rationalisieren und sofort einen toleranten Umgang miteinander zu pflegen. Zumal es in dieser Gemengelage damals wie heute Akteure gibt, denen globale Interessen egal sind und ausschließlich den Eigennutz maximierend handeln. Würde es funktionieren im heutigen Nahen Osten zu sagen: „Schaut Euch mal an, was beim 30-jährigen Krieg passiert ist… Wollt ihr das etwa auch?“ Würde es helfen, unternehmerisch motivierte Politiker (Ich schaue da jetzt keinen persönlich an, Donald!) zu bitten, auf Profit zu verzichten? Ich bin da sehr pessimistisch. Die Mechanismen, die damals keine Lösung sondern die Katastrophe hervorgebracht haben, wirken heute meines Erachtens identisch.
Fesselnd!
vor 2 Tagen
Super gemacht! Das Thema war mir nicht sonderlich geläufig, aber es hat mich total gefesselt. Die beiden stellen die Entwicklung spannend dar, auch die Stimmen sind sehr angenehm und gut anzuhören. Die Geschichte entwickelt eine richtige Sogwirkung. Bitte unbedingt eine zweite Staffel!
Großartig
vor 2 Tagen
Eine wahrhaftig gelungene Verbesserungen des GaG Models. Eine super Serie, gerne mehr Staffeln
Bitte weitermachen
vor 2 Tagen
Geschichten aus der Geschichte ist schon sehr gut, aber dieses Podcastformat ist eines der Besten überhaupt! Danke dafür und hoffe ihr macht weiter!
Info
Informationen
- Erstellt vonStudio Bummens & Geschichten aus der Geschichte
- Jahre aktiv2024 - 2025
- Folgen8
- BewertungUnbedenklich
- Sendungswebsite
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