Stern Investigativ

Tolle journalistische Arbeit und ein grauenhafter Zustand. Und die hoch bezahlten Verantwortlichen sagen entweder nix oder blah-blah. Jetzt frage ich mich… wer zieht die Direktoren, Senatoren, Minister und sonstigen Profiteure mit Privatkassenversorgung zur Verantwortung? Hat Deutschland keine Exekutive als Vollstrecker gegen das System?

Eine Bekannte von mir hatte auf der Geburtsstation der Charité ein ähnlich traumatisches Erlebnis (keiner übernahm Verantwortung, wechselnde PJler, die überfordert waren). Ich habe selbst vor Jahren ein Krankenpflegepraktikum an der Uniklinik Köln absolviert und habe noch heute Albträume davon. Verantwortung für Menschenleben wird an Ahnungslose abgegeben. Danke für die Recherche! Ich hoffe, dass diese Dokumentation von Zuständen nun eine ernsthafte Diskussion über die Lage des Gesundheitssystem und die Frage, ob Krankenhäuser wirklich schwarze Zahlen schreiben sollen müssen, anstoßen kann.

Eigentlich ein guter Rechercheansatz. Und sehr kritikwürdige Fundstücke. Und dann verstehen sie nicht, wer jetzt zuständig wäre, diese Zustände zu beenden. Mein, nur weil sich der Bundesgesundheitsminister mit dem Charite-Chef fotografieren lässt, kann er dort keine Stationen schließen. Dafürist die Gesundheitsbehörde des Landes zuständig. Mit Lauterbach hätte man eingehender zur Krankenhausreform sprechen müssen. Er macht die ja, um genau diese Zustände zu ändern - Kliniken sollen sich eben nicht mehr über OPs finanzieren müssen. Und ja, genau das versucht er die ganze Zeit, euch im Interview zu sagen. Offenbar hat diese Redaktion dasselbe Problem wie die Charité, da fehlen erfahrene Kräfte, Fachleute, die schon mal zu dem Gesundheitssystem recherchiert haben. Stattdessen stolpert Lieschen Müller durch eine Kulisse, die sie nicht versteht. Was für eine verpasste Chance.

Ein hervorragender Podcast! Bitte dranbleiben, weiter recherchieren und berichten!