Sozialpsychologie mit Prof. Erb SozPsych mit Prof. Erb
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- Science
Herzlich willkommen zum Podcast "Sozialpsychologie mit Prof. Erb"! Hier erklärt der Sozialpsychologe Prof. Hans-Peter Erb Phänomene und Theorien aus der Psychologie und veranschaulicht diese mit Beispielen aus dem alltäglichen Leben.
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Survivorship Bias
Mit "Survivorship Bias" wird eine kognitive Verzerrung bezeichnet, bei
der Menschen ihren Fokus auf "die Überlebenden" richten. Wer die
Karrieren von Leuten wie Bill Gates oder Taylor Swift betrachtet,
vergisst leicht die vielen anderen Beispiele, in denen
Start-up-Unternehmen oder der Versuch, berühmt zu werden, nicht zum
Erfolg geführt haben. Dasselbe gilt auch für Ereignisse: Wie oft hat
Ronaldo mit seinen Freistößen das gegnerische Tor nicht getroffen? Im
Interview mit Max Möhlmann beschreibt Prof. Erb die psychologischen
Hintergründe dieser Verzerrung und gibt Hinweise, wie eine realistische
Einschätzung von persönlichen Zielen aussehen kann. -
Primacy-Recency-Effekt
Sowohl frühe als auch späte Information haben den größen Einfluss auf Urteile im Alltag - egal ob es sich um die Bewertung einer Flasche Wein, eines anderen Menschen oder die Leistung bei einem Vortrag oder Referat handelt. Was sich psychologisch hinter diesem Phänomen verbirgt und wie Sie es für sich nutzen können behandeln Max Möhlmann und Prof. Erb in diesem Beitrag.
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Die Rekognitionsheuristik
Welche Stadt ist größer, Bielefeld oder Erkenschwick? Sicherlich haben Sie schon einmal von Bielefeld gehört, dagegen ist Erkenschwick viel weniger bekannt. Indem Sie Ihre Erinnerung nutzen, um die Frage zu beantworten, folgen Sie der Rekognitionsheuristik. Das erscheint im vorliegenden Beispiel auch sinnvoll und führt zu dem korrekten Urteil, dass Bielefeld tatsächlich größer ist als Erkenschwick. Im Gespräch mit
Simon Janssen erklärt Prof. Erb, welcher Urteilsmechanismus sich hinter der Rekognitionsheuristik verbirgt und unter welchen Bedingungen sie korrekte Urteile liefert. -
Monokausalität | Sozialpsychologie mit Prof. Erb
Was ist der Grund für den Krieg in der Ukraine? Was hat die hohe
Inflation ausgelöst? Wir Menschen haben ein großes Bedürfnis, solche Fragen zu beantworten und so Vorgänge in unserer sozialen Umwelt zu erklären. Mit Hilfe einer Erklärung können wir (1) verstehen, was passiert ist, (2) vorhersagen, was kommen wird, und (3) eventuell auch Einfluss auf künftige Ereignisse nehmen. Einzelne Geschehnisse sind häufig durch mehrere, unabhängige Faktoren verursacht. Die so entstehende multikausale Komplexität bilden Menschen aber selten ab. Oft
wird ein Ereignis auf eine einzigen Ursache zurückgeführt. Ideologien und Verschwörungstheorien sind dafür gute Beispiele. Die Tendenz, beim "Erstbesten" hängen zu bleiben, diskutieren Max Möhlmann und Prof. Erb unter dem Stichwort "Monokausalität" in diesem Beitrag. -
Regression zur Mitte | Sozialpsychologie mit Prof. Erb
Bei Ihrem Spaziergang treffen Sie auf eine Person, die zwei Meter groß
ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass die nächste Person, die Ihnen
begegnet, kleiner sein wird, ist viel größer als die Wahrscheinlichkeit,
dass Sie eine noch größere Person treffen. Dieses statistische Phänomen
wird Regression zur Mitte genannt, ist vielen Menschen aber nicht
bekannt. Es führt häufig zu Fehlbeurteilungen, zum Beispiel was die
Wirkung von Lob für besonders gute Leistungen betrifft. Weil eine
Top-Leistung schon rein statistisch schwer zu verbessern ist, nimmt ein
Lob scheinbar einen negativen Einfluss auf künftige Leistungen, während
ein Tadel besonders schwache Leistungen vermeintlich verbessert. Max
Möhlmann und Prof. Erb stellen in diesem Beitrag psychologische
Konsequenzen der Regression zur Mitte vor. -
Klimawandel: ein soziales Dilemma?
Ein Dilemma bezeichnet eine Art "Zwickmühle": Jede Handlungsoption führt
zu unerwünschten Konsequenzen. In einem Sozialen Dilemma widerspricht
der Nutzen eines Einzelnen den Interessen der Gemeinschaft. Dabei stellt
sich der Nutzen meist sofort, der Schaden für die Allgemeinheit aber
zeitverzögert ein. Ein Beispiel: Alle Menschen, aber auch einzelne
Volkswirtschaften nutzen natürliche Ressourcen für ihr Dasein und ihren
wirtschaftlichen Erfolg. Allerdings sind diese Ressourcen begrenzt und
stehen nicht mehr zur Verfügung, sobald sie verbraucht sind. In diesem
Beitrag diskutieren Max Möhlmann und Prof. Erb, inwiefern es sich beim
Klimawandel um ein soziales Dilemma handelt und welche psychologischen
Mechanismen das Verhalten der beteiligten Individuen und Staaten
beeinflusst.