24 Folgen

Unsere Abteilung Entwicklung ländlicher Räume steigt jetzt auch mit der Reihe „LandAussichten“ in den AHA-Podcast ein. Wir werfen einen genauen Blick auf die vielfältigen Themen und Fragestellungen, die die ländlichen Räume in Deutschland beschäftigen. Ehrenamt, Landnutzung, Zukunftsbilder oder neue Narrative – gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus den ländlichen Räumen werden diese und weitere Bereiche genauer unter die Lupe genommen.
Einmal im Monat ist eine neue Folge auf allen gängigen Plattformen zu hören (z. B. Apple Podcasts, Spotify sowie auf unserem YouTube-Kanal).

LandAussichten Andreas Hermes Akademie

    • Gesellschaft und Kultur

Unsere Abteilung Entwicklung ländlicher Räume steigt jetzt auch mit der Reihe „LandAussichten“ in den AHA-Podcast ein. Wir werfen einen genauen Blick auf die vielfältigen Themen und Fragestellungen, die die ländlichen Räume in Deutschland beschäftigen. Ehrenamt, Landnutzung, Zukunftsbilder oder neue Narrative – gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus den ländlichen Räumen werden diese und weitere Bereiche genauer unter die Lupe genommen.
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    #23 - Die Europäische Union und die ländlichen Räume

    #23 - Die Europäische Union und die ländlichen Räume

    Kurz vor der Europawahl wollen wir uns im Podcast LandAussichten mit der EU und der Frage beschäftigen, welche Bedeutung sie für die ländlichen Räume hat. Zu Gast bei uns ist Prof. Dr. Martin Scheele. Der gelernte Landwirt und Agrarökonom war von 1993 - 2019 bei der EU Kommission, zuletzt Leiter eines Referats, in welchem die Ländliche Entwicklungspolitik in den Mitgliedsländern und Regionen koordiniert wurde. Weitere Zuständigkeiten waren die Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik, insbesondere Maßnahmen der Ländlichen Entwicklung. Heute ist er Honorarprofessor an der HU Berlin.
    Bei der Europawahl wählen die Bürgerinnen der Länder der EU die Mitglieder des Europäischen Parlaments (MdEP). Gemeinsam mit den Vertreterinnen der Regierungen der EU-Mitgliedstaaten haben die Abgeordneten die Aufgabe, neue Gesetze zu gestalten und zu beschließen. Diese Gesetze betreffen viele Bereiche des Lebens in der Europäischen Union, von der Unterstützung der Wirtschaft und dem Kampf gegen die Armut bis hin zum Klimawandel. Das Parlament genehmigt den EU-Haushalt und prüft die Verwendung der Mittel. Außerdem wählt es den Präsidenten und bestätigt die Mitglieder der Europäischen Kommission, die dem Parlament Rechenschaft ablegen muss. Das heißt: es ist sehr wichtig - auch für das Leben der Bevölkerung in den ländlichen Räumen - wer gewählt wird!
    Konkret gibt es viele Vorteile, die durch die EU entstehen: Der gemeinsame Binnenmarkt mit einer Währung, keine Grenzkontrollen beim Reisen, Jobs in anderen Mitgliedsländern, Roaming, Erasmus…die Liste ist lang und Martin Scheele betont: EU bedeutet Bürokratieabbau: Ein einzelnes statt 27 verschiedene Regelwerke spare einiges an Bürokratie ein.
    Die Entwicklung Ländlicher Räume innerhalb der EU wird durch die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) gefördert. Von der MacSharry Reform über die Agenda 2000 – hier wurde die Politik zur ländlichen Entwicklung, einschließlich Agrarstruktur- und Agrarumweltmaßnahmen, sowie über den Agrarsektor hinausgehende Maßnahmen, zur 2. Säule der GAP zusammengefasst – bis zu den jüngeren Reformen: Das Thünen-Institut hat hier die verschiedenen Schwerpunktsetzungen der GAP übersichtlich dargestellt: https://www.thuenen.de/de/themenfelder/langfristige-politikkonzepte/reform-der-gemeinsamen-agrarpolitik-eine-unendliche-geschichte
    Kurz vor der Europawahl zeichnet sich eine „Geografie der Unzufriedenheit“ ab, so eine aktuelle Studie, die im Auftrag des EU-Ausschusses der Regionen veröffentlicht wurde. (https://ec.europa.eu/regional_policy/whats-new/newsroom/06-12-2023-geography-of-discontent-regional-development-traps-lead-to-less-support-for-european-integration-and-values_en) Dennoch ist die EU laut Martin ein Paradebeispiel für eine erfolgreiche supranationale Zusammenarbeit. Im Gespräch regt er u.a. an, LEADER-Projekte zu nutzen, um Menschen vor Ort auch für die EU zu begeistern. Eine Trennung Stadt vs. Land sei dabei nicht sinnvoll, wohl aber einen Prüfmechanismus zu etablieren, bei dem systematisch EU Politiken darauf geprüft werden, welchen Effekt sie auf die ländliche Entwicklung haben. Dies wurde bereits in der Erklärung von Cork von 1996 angeregt. (https://ec.europa.eu/enrd/sites/default/files/cork-declaration_de.pdf) Bei der Cork-Konferenz wurde der Grundstein für die heutige ländliche Entwicklungspolitik in der zweiten Säule der GAP gelegt. Ziel war eine ergebnisorientierte Politikumsetzung mit solider Analyse von Stärken und Schwächen der ländlichen Räume, um auf dieser Grundlage die gesamte Agrarpolitik in Abstimmung mit flankierenden Politiken in einen gemeinsamen Rahmen zu programmieren.
    Die Vision für ländliche Räume fügt sich ein in dem, was in Cork angefangen wurde. (https://eur-lex.europa.eu/legal-content/EN/TXT/HTML/?uri=CELEX:52021DC0345#:~:text=This%20Communication%20on%20a%20long,rural%20quality%20of%20life%2C%20achieve) Sie ist eine Mitteilung an den Rat, die Politi

    • 38 Min.
    #22 - Ein neuer Trend? Genossenschaftskneipen auf dem Land

    #22 - Ein neuer Trend? Genossenschaftskneipen auf dem Land

    Selbst sind die Kneipengäste! Vielerorts sind Kneipen und Gaststätten auf dem Land aufgrund von Personalmangel, fehlender Nachfolge oder steigenden Kosten von Schließung bedroht. DEHOGA, der deutsche Hotel- und Gaststättenverband berichtete jüngst über einen erheblichen Rückgang von Kneipen und Schankwirtschaften: Von 32.300 Betrieben im Jahr 2013 waren 2021 nur noch ca. 19.200 übrig (https://www.dehoga-bundesverband.de/zahlen-fakten/dehoga-zahlenspiegel/). Obwohl die Corona-Pandemie hieran einen wesentlichen Anteil hatte, ließ sich das leise Sterben der Kneipen und Gaststätten auch in den Jahren vorher schon beobachten.
    Insbesondere auf dem Land nehmen aber immer mehr Bewohner:innen diesen drohenden Wegfall wichtiger sozialer Treffpunkte für Vereine, Stammtische oder Freund:innen nicht mehr tatenlos hin. In der jüngeren Vergangenheit haben sich daher Menschen überall im Land auf den Weg gemacht, durch die Gründung von Genossenschaften ihre Kneipen und Gaststätten zu erhalten.
    Eine von ihnen ist Kerstin Höhn, die sich mit anderen Mitstreiter:innen zusammengeschlossen hat, um die VolksWirtschaft Lindenhof (https://volkswirtschaft-lindenhof.de/), eine genossenschaftliche Kneipe in Bärstadt, westlich von Wiesbaden zu gründen. Unser zweiter Gast Joschka Moldenhauer von der Universität Köln arbeitet aktuell an seiner Dissertation, die sich mit der Rolle von Genossenschaftskneipen und -gaststätten für die Regionalentwicklung und die lokale Daseinsvorsorge befasst. Er ist außerdem Mitglied der Genossenschaftskneipe Trink-Genosse (https://trink-genosse.de/) in Köln-Ehrenfeld. Beide bringen spannende Einblicke und Perspektiven auf den Alltag und die Relevanz von Genossenschaftskneipen aus Praxis und Forschung mit.
    In unserem Gespräch ging es unter anderem darum, was es für eine lebendige Kneipe auf dem Dorf heute braucht und wie es zur Gründung der VolksWirtschaft Lindenhof kam. Darüber hinaus waren auch die Vorteile einer Organisation als Genossenschaft, Unterschiede zwischen städtischen und ländlichen Genossenschaftskneipen und den zentralen Herausforderungen bei Gründung und Betrieb der Kneipen Thema.
    Nähere Informationen zum Gewinn des Demografiepreises Hessen 2023 durch die VolksWirtschaft Lindenhof erhaltet ihr hier: https://staatskanzlei.hessen.de/unsere-themen/demografie/demografie-preis-2023.
    Ein alter Radiobeitrag von hr3 aus den Anfangstagen der VolksWirtschaft Lindenhof findet sich unter: https://www.youtube.com/watch?v=vKRalIYh9lU
    Falls ihr noch weiter ins Thema einsteigen wollt, findet ihr unter https://genosem.uni-koeln.de/de/team/wissenschaftliche-mitarbeiter/joschka-moldenhauer-msc/genossenschaftliche-gaststaetten eine Übersicht der Publikationen von Joschka Moldenhauer im Themenfeld genossenschaftlicher Gaststätten.  

    • 36 Min.
    #21 – Die Deutsche Vernetzungsstelle, Regionalentwicklung und LEADER

    #21 – Die Deutsche Vernetzungsstelle, Regionalentwicklung und LEADER

    In unserer neuen Folge von LandAussichten haben wir Stefan Kämper, stellvertretender Leiter der Deutschen Vernetzungsstelle Ländliche Räume (DVS) und Leiter des Fachbereichs „Region und Dorf“ eingeladen, um mit Mareike Meyn (AHA) über die Arbeit der DVS zu sprechen. Besprochen haben wir u.a. was gelungene Regionalentwicklung für Stefan bedeutet, welche aktuellen Projekte Stefan uns sein Team beackern, den Förderansatz LEADER und wie genau Regionen daran partizipieren können.
    Übrigens: Die DVS hat seit 2023 auch den Auftrag, alle Akteure, die an dem deutschen Strategieplan der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU (GAP) arbeiten zu vernetzen https://www.dvs-gap-netzwerk.de/service/ueber-uns/ So sind neben dem bisherigen Schwerpunkt ländliche Entwicklung auch weitere Bereiche wie die Unterstützung landwirtschaftlicher Unternehmen im Rahmen von Direktzahlungen, Agrarumweltmaßnahmen, Öko-Regelungen und Sektorprogramme der GAP als Aufgabenfeld in der DVS verortet. Deshalb heißt die DVS nun auch „Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume – für die gemeinsame Agrarpolitik der EU“
    Ein europäisches Förderinstrument in der ländlichen Entwicklung ist der Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) aus der GAP. In Deutschland ist hier die DVS der Knotenpunkt für alle beteiligten Akteure. https://www.dvs-gap-netzwerk.de/foerderung/gemeinsame-agrarpolitik-der-eu-2023-2027/umsetzung-der-eu-agrarfoerderung-in-den-laendern/
    Weitere Informationen zum Maßnahmenprogramm Liaison Entre Actions de Développement de l'Économie Rurale, kurz LEADER gibt es hier: https://www.dvs-gap-netzwerk.de/dorf-region/leader/leader-im-detail/der-weg-zum-leader-projekt/  Damit verfolgt die EU den Ansatz, den ländlichen Räumen mehr Verantwortung und Gestaltungsmöglichkeiten für ihre eigene Entwicklung zu geben. Innovative und modellhafte Projekte sollen sich an lokalen Entwicklungsstrategien orientieren und in Aktionsgruppen vor Ort erarbeitet und dann finanziell gefördert werden. Transnationale Zusammenarbeit ist dabei auch möglich.
    Das angesprochene EU-toolkit für Fördermittel zur ländlichen Entwicklung ist hier zu finden: https://rural-vision.europa.eu/action-plan/cross-cutting/toolkit_en
    Die dvs-Zeitschrift "LandInForm" ist ein praxisnahes Magazin zur ländlichen Entwicklung. Viermal im Jahr stellt es Projekte vor und berichtet über Entwicklungen in Forschung, Politik und Gesellschaft. Das kostenlose Abo lohnt sich: https://www.dvs-gap-netzwerk.de/service/publikationen/zeitschrift-landinform/aktuelle-ausgaben/

    • 41 Min.
    #20 - Journalismus und Zeitungen auf dem Land mit Patrick Hinz von Katapult MV

    #20 - Journalismus und Zeitungen auf dem Land mit Patrick Hinz von Katapult MV

    Der Printkrise trotzen und einfach mal eine Zeitung im ländlichen Mecklenburg-Vorpommern starten?!? - Das macht Katapult MV ziemlich erfolgreich.  Dabei sind die Aussichten nicht gerade rosig: Laut einer Studie im Auftrag des Bundesverbandes Digitalpublisher und Zeitungsverleger (Quelle: http://tinyurl.com/5w5c47kh) werden bereits im Jahr 2025 ca. 40% der Gemeinden in Deutschland nicht mehr wirtschaftlich mit Printzeitungen belieferbar sein. Gleichzeitig sind viele Lokalzeitungen in ländlichen Räumen mit rückläufigen Abonnementzeitungen konfrontiert und dazu gezwungen, Angebote zu reduzieren (Quelle: http://tinyurl.com/yc6c8xvt). Dabei kommt Lokalzeitungen, insbesondere auch in ländlichen Räumen eine wichtige Funktion zu, um Öffentlichkeit herzustellen, die gemeinsame lokale Identität zu stärken und Politik und Wirtschaft vor Ort zu kontrollieren. Daher haben wir uns in unserer neuen Folge LandAussichten die Frage gestellt: Wie geht es weiter mit dem Journalismus auf dem Land?
    In unserer zweiten Podcastfolge in 2024 dürfen wir Patrick Hinz begrüßen. Er ist Chefredakteur von Katapult MV, (https://katapult-mv.de/), einer Regional- und Lokalzeitung in Mecklenburg-Vorpommern, die sich vor zwei Jahren aus dem Katapult Magazin gegründet hat.
    Der Printkrise zum Trotz erscheint Katapult MV sowohl als gedrucktes Exemplar als auch digital. Von Schülerzeitungen, LNG-Terminals, rechten Strukturen und Naturschutzgebieten widmet sich Katapult MV allen Themen, die den Menschen in Mecklenburg-Vorpommern unter den Nägeln brennen – wie gewohnt mit kreativen und auffälligen Grafiken und Karten.
    In unserem Gespräch ging es unter anderem um die Frage, was ein:e gut:e Lokaljournalist:in heute können muss, wie man junge Menschen als Leser:innen gewinnen kann und wie die Redaktion mit Bedrohungen durch Rechtsextreme umgeht. Für einen zukunftsfähigen Journalismus auf dem Land braucht es für Patrick Hinz insbesondere auch eins: Menschen, die Bock darauf haben. Insbesondere solche, die die Situation und Menschen vor Ort kennen, nah an den Themen dran sind und die nötige Glaubwürdigkeit mitbringen, um einen wichtigen Beitrag zur lokalen Demokratie leisten zu können.
    Über das neu gegründete Recherchenetzwerk könnt Ihr euch unter https://katapult-mv.de/thema/kaktus informieren. Das Land Ü-Ei, das Patrick uns mitgebracht hat, ist der Gagenfonds aus der Kulturförderung des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Über den Fonds können kleinere Bands und Festivals in und aus MV Förderungen erhalten. (https://www.popkw.de/gagenfonds/)

    • 32 Min.
    #19 - Rechtsextremismus: Gegenstrategien aus der Zivilgesellschaft mit Franziska Holze

    #19 - Rechtsextremismus: Gegenstrategien aus der Zivilgesellschaft mit Franziska Holze

    Die aktuelle Mitte-Studie der Friedrich-Ebert-Studie zeigt erschreckende Zahlen: Immer mehr Deutsche befürworten die Diktatur (2023 8 % vs. 2-4 % in 2014-2021), nur noch die Hälfte der Bevölkerung vertraut den staatlichen Institutionen und menschenfeindliche Einstellungen sind auf einem Höchstniveau.  Die Ländlichen Räume gelten dabei als Ballungspunkte für Menschen mit rechtsextremem Gedankengut. Was dahinter steckt, wie sich dieses zeigt und was wir dagegen tun können, erläutert uns Franziska Holze, Projektkoordinatorin und Bildungsreferentin bei der Andreas Hermes Akademie, in zwei Folgen.

    In der ersten Folge sprachen wir mit Franziska Holze über die Hintergründe zu Rechtsextremismus in den Ländlichen Räumen und erfuhren an dem Beispiel der Völkischen Siedler wie dieser aussieht.

    An verschiedenen Beispielen, wie etwa den Junggärtner:innen, der Gruppe „beherzt“ aus dem Landkreis Uelzen oder dem Görlitzer Verein „Augen auf“, erklärt sie, wie die Zivilgesellschaft in den Ländlichen Räumen auf rechtsextremistische Bewegungen reagieren kann (vergleiche: https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/wp-content/uploads/2021/02/Land-unter-Internet.pdf).

    Der Schlüssel liegt laut Franziska Holze darin, erst einmal die Schweigespirale zu durchbrechen: Aufmerksam sein, auf das Bauchgefühl hören, sich mit anderen austauschen und beratschlagen sowie Rat bei Expertinnen und Experten wie Bürgerbündnissen zu suchen, könnten wichtige Schritte sein.

    Schließlich spricht sie auch über ihre persönliche Arbeit im Projekt „Abgehängt? Eingeholt! Jung, ländlich & vielfältig“ und die Rolle der Demokratiebildung, insbesondere in den ländlichen Räumen. Zum Abschluss beantwortet Franziska die Frage: Welche Kernbotschaften sollte man im Umgang mit menschenverachtendem Gedankengut beachten?

    Ein Essay vom erwähnten Soziologen Oscar Negt darüber, dass Demokratinnen und Demokraten nicht vom Himmel fallen, ist hier zu finden: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/31315/demokratie-als-lebensform-mein-achtundsechzig-essay/

    • 28 Min.
    #18 - Rechtsextremismus: Völkische Siedler mit Franziska Holze

    #18 - Rechtsextremismus: Völkische Siedler mit Franziska Holze

    Die aktuelle Mitte-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung zeigt erschreckende Zahlen: Immer mehr Deutsche befürworten die Diktatur (7 % in 2023 vs. 2-4 % in 2014-2021), nur noch die Hälfte der Bevölkerung vertraut den staatlichen Institutionen und menschenfeindliche Einstellungen sind auf einem Höchstniveau. Die detaillierten Informationen und Zahlen sind hier zu nachzulesen: https://www.fes.de/referat-demokratie-gesellschaft-und-innovation/gegen-rechtsextremismus/mitte-studie-2023. Die Ländlichen Räume gelten dabei als Ballungspunkte für Menschen mit rechtsextremem Gedankengut. Was dahinter steckt, wie sich dieses zeigt und was wir dagegen tun können, erläutert uns Franziska Holze, Projektkoordinatorin und Bildungsreferentin bei der Andreas Hermes Akademie, in zwei Folgen.
    In der ersten Folge klärt Franziska uns über Grundbegriffe im Zusammenhang mit menschenverachtenden Einstellungen und Extremismus auf. Sie geht dabei auf Sozialdarwinismus und Chauvinismus ein und erklärt, wieso die Hufeisentheorie zu Links- und Rechtsextremismus vor dem Hintergrund der Ergebnisse der Mitte-Studie keinen Bestand mehr hat. Darauf aufbauend thematisieren wir unterschiedliche Formen und Ausprägungen des Rechtsextremismus und welche von ihnen besonders in den Ländlichen Räumen angesiedelt sind. Am Beispiel der Völkischen Siedler besprechen wir die zugrundeliegenden Ideologien und Lebensformen sowie Strategien, wie diese von den Völkischen Siedlern verbreitet werden (vergleiche: Amadeu Antonio Stiftung zu Völkischen Siedlungsbewegungen: https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/fachstelle/analyse-und-hintergrundinformationen/voelkischer-rechtsextremismus-im-laendlichen-raum/). Im Fokus stellen wir dabei immer wieder die Frage: Warum sind die Ländlichen Räume für Menschen mit rechtsextremem Gedankengut attraktiv? Was macht die Ländlichen Räume für ihre Strategien so anfällig? Weitere Informationen dazu, finden Sie unter anderem hier: https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783839451083-008/html?lang=de oder zu Reichsbürgern in Rheinland-Pfalz hier: https://taz.de/Rechte-Esoterik-auf-dem-Land/!5972380/
    Im Laufe des Podcast kamen wir auch auf die Gefahren durch die Völkischen Siedler zu sprechen. Franziska Holze betont, dass ihre Strategien langfristig ausgelegt sind und eine Verharmlosung derer zu einer Ausbreitung demokratiefeindlicher Einstellungen führe.
    In der nächsten Folge sprechen wir noch einmal mit Franziska und erfahren, wie die Zivilgesellschaft in den Ländlichen Räumen auf diese Gefahren für unsere Demokratie reagieren kann!

    • 33 Min.

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