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SWR1 Meilensteine - Alben, die Geschichte machten SWR1 Rheinland-Pfalz
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- Gesellschaft und Kultur
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Jede Woche stellt die SWR1 Musikredaktion ein Meisterwerk der Rock- und Popmusik vor.
Queen, Ed Sheeran, Adele, die Rolling Stones, die Beatles, Tina Turner, Bob Dylan uvm. – sie alle haben mit ihren Pop- und Rock-Alben Musikgeschichte geschrieben und längst den Status „Legenden“ erreicht. Wir holen sie wieder hervor, die größten Alben aller Zeiten. Die Platten, mit denen sich Künstler wie Creedance Clearwater Revival, die Eagles oder Fleetwood Mac unsterblich gemacht haben. Jeden Montag gibt es eine neue Folge.
Dabei schaut das Team der SWR1 Musikredaktion hinter die Kulissen. Was war los in der Zeit, als dieser Meilenstein der Musikgeschichte veröffentlicht wurde – bei den Musikern und in der Welt. Was macht gerade dieses Album so besonders? Was sind die Hintergründe und wie sind sie produziert worden, die Platten, die uns immer wieder über den Weg laufen? Welche jungen Künstler haben sie beeinflusst und von wem wurden sie selbst beeinflusst? Bei uns gibt’s die Geschichten hinter den Alben, die Geschichte machten.
Haben Sie Anregungen für die nächste Folge, Fragen oder Kritik? Sie erreichen die Redaktion per E-Mail unter meilensteine@swr.de.
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Pink Floyd – „Dark Side of the Moon“
50 Jahre „Dark Side of the Moon" – So alt wird das legendäre Album von Pink Floyd in dieser Woche. Was die Platte von Roger Waters, David Gilmour und Co. so kultig macht, das finden wir in dieser Folge der SWR1 Meilensteine heraus.
„The Dark Side of the Moon“ fehlt in quasi keiner der wichtigen Alben-Bestenlisten. Das Rolling Stone Magazin verändert seine „Top 500“ Liste immer mal wieder, aber in den Top 100 findet „Dark Side of the Moon“ immer wieder seinen Platz. Und nicht nur bei der Fachpresse ist das Album mit dem Prisma ein stetiges Thema, sondern auch bei den Fans.
Das Album zählt zu den meistverkauften Platten aller Zeiten – natürlich nicht nur wegen des weltberühmten Plattencovers. Und auch nach 50 Jahren verkauft sich das Album auch jetzt noch mehrere tausend Mal pro Woche. Auch das spricht dafür, dass „Dark Side of the Moon" ein absoluter Klassiker ist.
Die Idee zum Konzeptalbum „The Dark Side of the Moon“ und der dunklen Seite des menschlichen Daseins entstand bereits 1971 am Küchentisch von Pink-Floyd-Drummer Nick Mason. Dort erzählte Bassist und Sänger Roger Waters von der Idee zum Album, das zwei Jahre später zu einem der erfolgreichsten Alben der Musikgeschichte werden sollte. Beeinflusst wurden Roger Waters und Pink Floyd dazu vermutlich auch durch das Ausscheiden des ehemaligen Sängers Syd Barrett, der bereits 1968 nach diversen Drogeneskapaden die Band verlassen hatte.
Aufgenommen wurde „The Dark Side of the Moon“ übrigens gleich doppelt legendär. Zum einen hat sich Pink Floyd für das Album in die legendären Abbey Road Studios eingemietet, in denen zuvor schon die Beatles ihre Songs eingespielt und produziert haben. Und zum anderen saß hinter den Reglern (der heute Prominente) Alan Parsons.
„Ich habe jede einzelne Session (für das Album) mit ihnen gemacht. Das wollte ich mit niemandem teilen. Ich habe das komplette Album mit ihnen gemacht.“ – Alan Parsons, im SWR1-Interview über „The Dark Side of the Moon“
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Über diese Songs vom Album “The Dark Side of the Moon” wird im Podcast gesprochen
21:37 Mins – „Speak to Me“
26:05 Mins – „Breathe“
36:11 Mins – „On the Run“
42:13 Mins – „Time“
51:52 Mins – “The Great Gig in the Sky“
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Über diese Songs wird außerdem im Podcast gesprochen
30:59 Mins – „All Blues“ von Miles Davis
39:48 Mins – „Sea Lions in the Departure Lounge“ von The Alan Parsons Project
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Shownotes:
Pink Floyd Project – Tribute-Projekt von Podcast Gast Uwe Sicks: https://www.pinkfloydproject.de/
Pink Floyd Project „Another Brick In The Wall“: https://www.youtube.com/watch?v=Xd9JzHfrYjM
Pink Floyd Project spielen „The Dark Side Of The Moon“ (Live auf Formentera): https://www.youtube.com/watch?v=9pwYV5DFKls
Das Boxset zum 50-jährigen Jubiläum von „Dark Side of the Moon“: https://www.warnermusic.de/news/50-jahre-the-dark-side-of-the-moon-zum-jubilaeum-erscheint-ein-neues-boxset
Onlineartikel zum Album „Dark Side of the Moon“: https://www.spiegel.de/geschichte/pink-floyd-und-the-dark-side-of-the-moon-a-951078.html
Aktuelle Debatte zu Roger Waters: https://www.deutschlandfunk.de/roger-waters-konzertabsage-frankfurt-bds-antisemitismus-100.html
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Herbert Grönemeyer – "Ö"
Mit dem im März 1988 erschienen siebten Studioablum "Ö" konnte sich Herbert Grönemeyer final als großer Künstler in Deutschland etablieren. Allein in Deutschland hat es sich 1,75 Millionen Mal verkauft.
Mit über 18 Millionen im Inland verkauften Tonträgern ist Grönemeyer der kommerziell erfolgreichste Musiker Deutschlands. Die Zeitung "Musikmarkt" hat das Album "Ö" in der deutschen Bestsellerliste des Jahres 1988 gleich hinter Michael Jacksons "Bad" auf Platz zwei geführt. "Ö" war mit 14 Wochen das bis zum Jahr 2010 am längsten auf Platz eins befindliche Album der deutschen Albumcharts eines deutschen Künstlers, seit der Umstellung auf wöchentliche Charts.
Grönemeyers Durchbruch
Grönemeyers Durchbruch kam mit seinem ersten Album "Bochum" mit der darauf folgenden Frage: Kann er sich mit seinen kommenden Werken als großer Künstler in Deutschland etablieren? Spätestens mit "Ö" lieferte er die Antwort: Das Album hatte direkt vier Single-Auskopplungen mit insgesamt neun sehr guten Songs.
"Das war damals das Album, mit dem klar wurde, dass sich Herbert Grönemeyer als deutscher Rockstar endgültig etabliert hatte." SWR1 Musikredakteur Frank König
Als erste Single wurde "Was soll das" ausgewählt, aber auch "Vollmond", "Halt mich" und "Komet" entwickelten sich zu absoluten Klassikern im deutschsprachigen Raum.
Grönemeyers charakteristischer Stil
Grönemeyer hat einen ganz eigenen Weg gewählt mit deutscher Sprache umzugehen – er macht die Sprache noch kantiger, bellt die Worte geradezu stakkato mäßig heraus. An mancher Stelle sei es etwas schade, dass dieser Stakkato-Stil auf Kosten der Sprachverständlichkeit geht, so SWR1 Musikredakteur Christian Pfarr. Doch mit einem genauen Blick auf Grönemeyers Texte wird schnell klar, dass er ein begabter Lyriker ist, der es durch seinen charakteristischen Stil versteht eindrucksvolle Bilder zu entwerfen. Dass er sein ganz eigenes Ding durchgezogen hat, brachte ihm letzlich auch den heutigen Erfolg
Eine Villa in Belgien – Produktion "Ö"
Grönemeyer hat mit seiner Band eine Villa in Belgien gemietet und komplett eingereichtet. Dort wohnten Sie gemeinsam und haben drei Monate zusammen als Einheit aufgenommen, was sich auch in den Songs widerspiegelt. Dort haben Sie laut Grönemeyers eigener Aussage gemeinsam gehaust, mit viel Bier, Kicker und Studio im Wohnzimmer. Hinzu kam, dass sein Bassist und er zu dieser Zeit das erste Mal Vater wurden.
Das ist die größte und intensivste und innigste Band-Platte, die wir hier gemacht haben" so Herbert Grönemeyer im Interview.
Die Band selbst war im Grunde schon eingespielt, denn Grönemeyers Produzent Edo Zanki selbst hatte mit eben dieser Band in den Siebzigern viel gespielt und hat sie schließlich an Grönemeyer weitergegeben, was fantastisch funktioniert hat. Das Interessante bei Grönemeyers Songs ist, dass er die Texte erst ganz zum Schluss auf die Musik, die schon aufgenommen ist, schreibt.
Es gibt also viele gute Gründe, dem Album das Prädikat "SWR1 Meilenstein der Musikgeschichte" zu verleihen. Ins Detail gehen wir in dieser Podcastfolge, die eine Wiederholung aus dem Jahr 2018 ist. Wir stellen die alten Folgen gerne wieder ins Netz, damit Sie ihre Meilensteine Sammlung Stück für Stück vervollständigen können.
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Über diese Songs vom Album "Ö" wird im Podcast gesprochen:
10:25 Mins – "Was Soll Das Nur"
12:52 Mins – "Vollmond"
15:01 Mins – "Komet"
20:49 Mins – "Halt Mich"
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Shownotes:
Offizieller YouTube- Kanal von Herbert Grönemeyer:
https://www.youtube.com/@Groenemeyer -
Internationaler Frauentag: Diese Frauen haben die Popmusik revolutioniert
Auch in diesem Jahr gibt es passend zum internationalen Frauentag wieder eine Spezialfolge unserer SWR1-Meilensteine. SWR1-Musikredakteurin Katharina Heinius und Sängerin Luci van Org sprechen in dieser Folge über fünf Frauen, die die Musikgeschichte auf den Kopf gestellt haben.
"Ma Rainey" die Mother Of Blues
Für viele Menschen beginnt der Siegeszug des Blues mit Robert Johnson, dem "King of Delta Blues", der seine Seele an den Teufel verkauft haben soll, um besser Gitarre spielen zu können. Aber schon einige Jahre bevor sich Mythen um Robert Johnson entwickelten, war da Sängerin Ma Rainey, die Godmother of Blues, die für viele nachfolgende Künstler und Künstlerinnen eine wahre Inspiration war. Für Sängerin Bessie Smith war sie sogar eine leibhaftige Mentorin. Nach ihrem Tod wurde Ma Rainey für ihre Verdienste im Bluesbereich in die Blues Hall of Fame und die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.
Sister Rosetta Tharpe – Die Erfinderin des Rock and Roll
In den Debatten, wer denn jetzt den Rock and Roll erfunden hat, taucht sie meistens leider gar nicht auf: Sister Rosetta Tharpe. Eine schwarze Musikerin, die in der Zeit der Rassengesetze durch die Südstaaten der USA tourte und trotz der schwierigen Bedingungen immer weiter machte und die Musikwelt begeisterte. Viele Musiker und Musikerinnen haben sich in der Vergangenheit immer wieder auf Sister Rosetta Tharpe berufen. Chuck Berry soll gesagt haben, dass "seine ganze Karriere nur eine sehr lange Imitation von Sister Rosetta Tharpe ist". Auch Künstler wie Elvis Presley, Johnny Cash und Tina Turner haben Sister Rosetta Tharpe als große Inspirationsquelle verehrt.
Die Frau, die den Hip Hop erfand: Sylvia Robinson
Der Hip Hop gilt als eine der Musikrichtungen, die von Beginn an sehr stark von Männern dominiert wurde. Erfunden hat das Genre allerdings Sylvia Robinson, die "Mother of Hip Hop". Nachdem sie selbst als Sängerin aktiv war ("Pillow Talk"), gründete sie das Label Sugarhill Records und veröffentlichte mit dem Song "Rapper‘s Delight" den ersten kommerziell erfolgreichen Rapsong. Auch wenn der Song in der Hip Hop Szene eher kritisch betrachtet wird, so hat er dem Hip Hop Genre doch den Weg in den Mainstream geebnet.
Annette Humpe
Was Annette Humpe für die deutsche Musiklandschaft getan hat, ist unvergleichlich. Als Sängerin und Songwriterin der Band Ideal hat sie die Neue Deutsche Welle maßgeblich mitgeprägt. Darüber hinaus war sie zusammen mit Sänger Adel Tawil auch Teil des erfolgreichen Popduos Ich + Ich.
Aber auch abseits der Bühne hat Annette Humpe die deutsche Poplandschaft mitgeprägt. Sie hat Songs geschrieben für Udo Lindenberg, Nena, die Prinzen und viele mehr. Aber sie hat nicht nur Musik geschrieben, sondern zum Beispiel auch Songs von Rio Reiser produziert.
Kate Bush hat die Zügel in der Hand
Sängerin Kate Bush ist dem jüngeren Publikum spätestens seit der Erfolgsserie "Stranger Things" ein Begriff. In der Serie wurde vor allem ihr Hit "Running Up That Hill" sehr prominent eingesetzt. Der Erfolg der Serie hat dafür gesorgt, dass auch der Song von Kate Bush mehr als 30 Jahre nach der Veröffentlichung ein Megaerfolg wurde. 2022 war der Song sogar erfolgreicher als bei der ursprünglichen Veröffentlichung.
Aber auch schon in den 80ern hat Kate Bush wahre Pionierarbeit geleistet. Während viele Künstlerinnen hauptsächlich auf der Bühne standen und Songs gesungen haben, die eben für sie geschrieben wurden, hatte Sängerin Kate Bush immer gerne selbst die sprichwörtlichen Zügel in der Hand und hat ihre eigenen Songs und Texte geschrieben. Damit hat sie auch Popstars wie Madonna beeinflusst, die sich durch die Vorreiterin Kate Bush bestärkt gefühlt haben, selbst die Kontrolle über ihre Kunst zu haben.
Shownotes
Trailer zum Film "Ma Raineys Black Bottom": https://www.youtube.com/watch?v=ord7gP151vk
Kurzdokumentation zum Film "Ma Raineys Black Bottom": https://www.youtube.com/watch?v=wAY2oAm2rv4
Gitarrensolos von Rosett -
Madonna – "Ray Of Light"
Vor 25 Jahren – am 22. Februar 1998 – erschien "Ray Of Light" von Madonna und wurde das damals erfolgreichste Album einer Künstlerin. Über 16 Millionen Mal hat es sich verkauft. Es ist das siebte Studioalbum der amerikanischen Sängerin und Songschreiberin und erschien auf ihrem eigenen Musiklabel "Maverick Records".
Nach der Geburt ihres ersten Kindes begann Madonna mit den Produzenten Babyface und Patrick Leonard an "Ray Of Light" zu arbeiten. Nach gescheiterten Sessions mit den beiden verfolgte Madonna mit dem britischen Produzenten William Orbit eine neue musikalische Richtung, was zu einem wesentlich experimentelleren Sound für das Album führte. Orbit hat verstanden, dass sie ein elektronisch- futuristisches Album mit Einflüssen aus indischer und arabischer Musik machen möchte. Der Aufnahmeprozess war der längste in Madonnas Karriere, fast fünf Monate haben sie an dem Album gearbeitet.
"Ray Of Light" gilt als ihr bestes Werk und wurde von Kritikern durchweg für die komplexe, innovative und experimentelle Produktion von Orbit und Madonnas Fähigkeiten als Sängerin und Songschreiberin gelobt. Hatte Madonna sich bislang christlicher Symbole bedient, kommen nun buddhistische und hinduistische Denkweisen dazu. Madonna erfindet sich vom Klang her neu, im Kontrast dazu stehen die intimen, sehr persönlichen Texte, mit denen sie Einblick in ihr Leben gestattet.
Aus dem Album wurden fünf Singles ausgekoppelt, darunter die internationalen Top-Five-Hits "Frozen" und "Ray of Light". Die Videos zu Ikonen der späten 90er. "Ray Of Light" wurde gleich mehrfach mit Platin belohnt und mit Grammys ausgezeichnet. Der größte Hit auf "Ray Of Light" ist Frozen.
Über das Vermächtnis von "Ray of Light", Madonnas Hinwendung zum Buddhismus und Hinduismus aus einer christlichen Prägung heraus und ihre vielen Gesichter, darüber sprechen wir unter anderem in dieser Podcastfolge.
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Über diese Songs vom Album „Ray Of Light“ wird im Podcast gesprochen:
12:03 Mins – „Frozen“
25:25 Mins – „Drowned World / Substitute For Love“
38:38 Mins – „Swim“
42:01 Mins – „Ray Of Light“
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Über diese Songs wird außerdem im Podcast gesprochen:
48:05 Mins – „Boys Don't Cry“ von The Cure
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Shownotes:
Offizieller YouTube- Kanal von Madonna:
https://www.youtube.com/channel/UC81VD6eeuLLSfyY_D-N8sVw
„Die Wiedergeburt der Madonna“ – Kritik auf Laut.de:
https://www.laut.de/Madonna/Alben/Ray-Of-Light-43936
Offizielle Homepage von Madonna:
https://www.madonna.com/
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Ace of Base – "Happy Nation"
"Happy Nation" ist das Debütalbum der schwedischen Band Ace of Base. 1993 hat die Band damit eines der erfolgreichsten Debütalben aller Zeiten veröffentlicht. Mehr als 20 Millionen Mal wurde das Album bis heute verkauft.
Anfang bis Mitte der 90er-Jahre war nicht nur der Grunge und der Stationrock ganz groß, sondern im Gegensatz dazu auch die Eurodance-Bewegung. Schnelle Beats und häufig die Kombination aus rappenden Männern und singenden Frauen. Ace Of Base passten irgendwie auch genau da rein und gleichzeitig auch nicht.
Ace of Base hatten zwar auch einige Eurodance Nummern auf ihrem Album "Happy Nation", aber die Songs dazwischen, die sind das eigentlich Spannende. Denn Ace Of Base haben die Sounds von Eurodance kombiniert mit den Dub-Sounds aus dem Reggae, was die Musik von Ace of Base auch so eingängig gemacht hat.
Häufig werden Ace of Base auch mit ABBA verglichen. Klar, einige Parallelen zu der Kultband gibt es zweifelsohne. Beide Gruppen kommen aus Schweden, in beiden vierköpfigen Bands gibt es jeweils zwei Frauen und zwei Männer und die Mitglieder sind auch persönlich miteinander verbandelt. Bei Ace of Base sind die Bandmitglieder allerdings Geschwister und keine Paare. Außerdem ist es auch bei Ace of Base wie bei ABBA: die Frauen liefern die Stimmen und die beiden Männer im Hintergrund schreiben die Musik für die Band.
Als das Album "Happy Nation" 1993 rauskam, war auch SWR1-Musikredakteurin Katharina Heinius großer Fan der Platte, auch wenn sie damals wortwörtlich noch in ihren Kinderschuhen gesteckt hat.
Die Geschichte von "Happy Nation" ist nicht nur eine erfolgreiche, sondern auch eine gleichermaßen verrückte, denn das Album ist in verschiedenen Versionen erschienen. Einmal in der europäischen und einmal für den amerikanischen Markt – mit teilweise unterschiedlichen Songs.
Wie es dazu kam und was Arista Plattenboss Clive Davis, der schon vielen anderen Künstlern zu Welterfolg verholfen hat, damit zu tun hat, darüber sprechen wir unter anderem in dieser Podcastfolge.
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Über diese Songs vom Album “Happy Nation” wird im Podcast gesprochen
10:38 Mins – “Happy Nation”
16:37 Mins – “Münchhausen”
25:25 Mins – “Wheel of Fortune”
31:11 Mins – “All That She Wants”
52:38 Mins – “The Sign”
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Über diese Songs wird außerdem im Podcast gesprochen
34:56 Mins – “Another Mother” von Kayo
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Shownotes:
Ace Of Base Dokumentation:
https://www.youtube.com/watch?v=HMBwFC1roEw
Offizieller Youtube-Kanal von Ace Of Base:
https://www.youtube.com/watch?v=HMBwFC1roEw
Interview mit Ulf Ekberg:
https://euromentravel.com/culture/popculture/ulf-ekberg-ace-of-base-interview
Homepage von Ace Of Base:
http://aceofbase.com/
Artikel der Huffpost zur Nazivergangenheit von Ulf Ekberg:
https://www.huffpost.com/entry/ace-of-base-nazi-past-lyrics_n_3148797
Weltkarte: Metalbands pro Einwohner:
https://www.facebook.com/KatapultM/posts/1940749869475090/
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Nina Hagen Band – "Nina Hagen Band"
Vor 45 Jahren erscheint das Debütalbum "Nina Hagen Band" – das erste Album, das Nina Hagen zusammen mit ihrer westdeutschen Band aufgenommen hat. Eine Revolution der deutschen Musikszene.
Das Album ist voller – damals unglaublich provokanter – weiblicher Selbstbeherrschung. Irgendwo zwischen Punkrock, Oper und Reggae angesiedelt. Eine ganze Generation von Mädchen und jungen Frauen hatten schon lange auf ein Album gewartet, dass ihnen eine Stimme gibt, selbstbewusst, selbstbestimmt und voller weiblicher Power. Nachdem Hagens Stiefvater Liedermacher Wolf Biermann 1976 aus der DDR ausgebürgert worden war, setzte sie sich zunächst für seine Wiedereinreise ein, folgte ihm aber, nachdem ihr Antrag abgelehnt worden war. Er wurde zu ihrem Mentor und verschafft Nina schlussendlich auch ihren ersten Plattenvertrag bei CBS Records. Das war ein unglaublicher Freifahrtschein. Ihr Weg führte Sie zuerst nach Hamburg, wo sie auf Udos Panikorchester traf bevor sie 1976 nach London ging. Hagen entdeckte während ihres Aufenthalts neue Musikstile und ließ sich vor allem vom Punk inspirieren. Sie traf sich mit Ari Up, der Leadsängerin der Band "The Slits" und gemeinsam schrieben sie den Song "Pank", der später auf dem Album erschien.
Inspiriert von der Londoner Musikszene kehrte Hagen nach Berlin zurück und traf sich mit den Mitgliedern der Band Lokomotive Kreuzberg, Manfred Praeker, Herwig Mitteregger und Bernhard Potschka. Zu den drei Musikern gesellte sich anschließend Reinhold Heil und gemeinsam mit Hagen gründeten sie die "Nina Hagen Band". Im November 1977 unterschrieb die Band einen Vertrag mit CBS Records unter dem Management von Jim Rakete.
Die meisten Songs ihres Debütalbums hatte Hagen bereits in der DDR geschrieben. Aufgenommen wurde das Album in den Hansa-Studios in Berlin. Dort wurden zu dieser Zeit große - auch internationale - Produktionen mit namenhaften Künstlern wie David Bowie oder Iggy Pop gemacht. Um es mit Nina Hagens Worten zu sagen "Sie wollte Quatsch machen und ein bisschen mit ihrer Stimme zaubern", was ihr auch gelungen ist. Das Album war ein kommerzieller Erfolg. In Deutschland erreichte es in der Spitze Platz elf. "Nina Hagen Band" wurde vom Bundesverband Musikindustrie mit Gold ausgezeichnet und hat sich über 250.000 Mal verkauft.Nina Hagen präsentiert sich bunt, schrill, politisch und unterhaltend. Sie steht für die weibliche Selbstbestimmung und weibliches Selbstbewusstsein und für die Befreiung der Frau. In "Nina Hagen Band" werden Themen wie die Kritik am Konsum, Sex zu Dritt und die Begeisterung für die Natur behandelt. So etwas gab es in der deutschen Musik bis dato nicht.
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Über diese Songs vom Album "Nina Hagen Band" wird im Podcast gesprochen
19:24 Mins – "TV-Glotzer"
29:05 Mins – "Rangehn"
38:46 Mins – "Heiß"
43:42 Mins – "Unbeschreiblich weiblich"
50:43 Mins – "Naturtöne"
01:02:05 Mins – "Aufm Bahnhof Zoo"
01:09:45 Mins – "Pank"
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Über diese Songs wird außerdem im Podcast gesprochen
07:32 Mins – "Du hast den Farbfilm vergessen" von Nina Hagen
23:39 Mins – "White Punks on Dope" von The Tubes
01:12:46 Mins – "Talk of 79" Phil Lynott
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Konzertmitschnitt Nina Hagen Band Rockpalast 1978 in der ARD-Mediathek: https://www.ardmediathek.de/video/rockpalast/nina-hagen-band-westfalenhalle-dortmund-1978/wdr/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLTJmY2UxNWE3LTFlN2YtNDkxNC04YTEzLTg0MTRjMTM1MzNjNg
Website zum Buch "She Bop: The Definitive History of Women in Popular Music" von Lucy O’Brian: http://lucyobrien.co.uk/books
Das Album "Nina Hagen Band" bei Laut.de: https://www.laut.de/Nina-Hagen-Band/Alben/Nina-Hagen-Band-111460
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Kundenrezensionen
👍👍👍
Toller Podcast, gerne bitte einmal eine Folge zu Disintegration von The Cure🙏
Macht bei jeder Folge Lust auf Musik
Ein schöner und vor allem interessanter Podcast. Nach jeder Folge bekommt man Lust auf Musik und die besprochen Band. Leider nervt es auch hier, wie bei jedem anderen Podcast, dass in jedem zweiten Satz ohne Hemmungen das Unwort „tatsächlich“ inflationär genutzt wird. (Meist über die weiblichen Stimmbänder) NERV !!!
👍👍👍
Ich liebe euren Podcast könnt ihr mal eine Folge über Tickets to my downfall von Machine Gun Kelly