14 Folgen

In diesem Podcast wird Musik mit Illustrem und Seriösem, Tiefem und Vielschichtigem der unterschiedlichen Komponisten, ihres Wesens und Wirkens vorgestellt und verbunden.

Es geht um Lebenswege, Musik & Gedanken und Ausdruck und es geht auch um Psychologie, Hirn & Philosophie.

Töne & Temperamente - das wohltherapierte Klavier Claudia Lutschewitz & Andreas Lucewicz

    • Gesellschaft und Kultur
    • 5,0 • 6 Bewertungen

In diesem Podcast wird Musik mit Illustrem und Seriösem, Tiefem und Vielschichtigem der unterschiedlichen Komponisten, ihres Wesens und Wirkens vorgestellt und verbunden.

Es geht um Lebenswege, Musik & Gedanken und Ausdruck und es geht auch um Psychologie, Hirn & Philosophie.

    #12 T&T für Eilige zum 200. Geburtstag der 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven

    #12 T&T für Eilige zum 200. Geburtstag der 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven

    Bei der 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven handelt es sich zum Teil um die Vertonung eines Gedichtes von Friedrich Schiller, das dieser 1785 schrieb.

    LvB liebte dieses Gedicht Zeit seines Lebens und plante dieses schon in seiner Bonner Zeit zu vertonen, wie Korrespondenzen aus dem Jahr 1793 zeigen.

    Am 7. Mai 1824 wurde die "Neunte" zum ersten Mal in Wien aufgeführt.

    Eine offizielle Adeligung erfolgte im Jahr 2001 als die Neunte in die von der UNESCO geführten Liste „Memory of the World“ aufgenommen wurde als erste musikali-sche Komposition.

    Im Jahre 1989 - an Weihnachten dieses geschichtsträchtigen Jahres - dirigierte Leonard Bernstein das Werk in 2 Konzerten nacheinander.

    In der Philharmonie im Westteil Berlins und im Ost-Berliner Schauspielhaus am Gen-darmenmarkt.

    Das Orchester war symbolhaft zusammengesetzt mit Mitgliedern des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks und mit Musikern und Musikerinnen der 4 alliierten Kriegsmächte, die gegen Hitler-Deutschland gekämpft hatten - sie kamen aus Paris, London, New York und Leningrad.

    Neben einer solchen Symbolik - und die Neunte war immer mit Symbolik verknüpft - erlaubte sich Bernstein aus der „Ode an die Freude“ eine „Ode an die Freiheit“ zu machen.

    Und zu erwähnen ist auch noch, dass bereits 1972 Beethovens Melodie offiziell zur Hymne Europas erklärt wurde - wegen ihrer ins Politische übertragbaren Botschaft und wegen ihres Charakters einer klingenden Utopie.

    Doch wo Licht ist, ist auch Schatten, denn nicht immer strahlte die Neunte im Licht einer Frieden stiftenden Welthymne.

    Das Werk gerät auch ins Sogwasser nationalistischer Vereinnahmungen, vor allem als die Nazis mit Beethoven als kulturellem Aushängeschild aufrüsteten.

    1936 jedenfalls ließ Hitler am Abend der Eröffnung der Olympischen Spiele in Berlin das Chor-Finale von fast 6000 städtischen Teenager schmettern, Glockengeläut und Lichtshow inklusiv. Im Jahr darauf wurde die Neunte auf Initiative von Joseph Goebbels exklusiv anlässlich von Hitlers Geburtstag aufgeführt.

    Muss Musik sich eigentlich alles gefallen lassen?


    Mit wohltemperierten Grüßen
    Andreas Lucewicz & Claudia Lutschewitz

    • 6 Min.
    #11 1/4 „Töne & Temperamente für Eilige“ - Wieviel Boogie-Woogie steckt in Beethoven?

    #11 1/4 „Töne & Temperamente für Eilige“ - Wieviel Boogie-Woogie steckt in Beethoven?

    „Töne & Temperamente für Eilige“

    Im Podcast Nr. 11 sprach ich ausführlich zu den ersten 17 Diabelli-Variationen von Ludwig van Beethoven …

    Und hier nun unser Surrogat-Extrakt der Episode Nr. 11 … eben für EILIGE

    Also … wieviel Boogie-Woogie steckt in Beethoven?

    Es war eine gewitzte Geschäftsidee, die der Wiener Musik-Verleger Anton Diabelli hatte. Er komponierte nämlich einen Walzer, verschickte diesen an verschiedene Komponisten in ganz Österreich und bat diese, ihm dazu je eine Klaviervariation zu schreiben.

    Ludwig van Beethoven komponierte sage und schreibe 33 Variationen dazu und das, obwohl er vom Walzer Diabellis zu Anfang gar nicht angetan war, ihm waren Walzer wohl zu profan.

    Und in diesen 33 Variationen lässt Beethoven seine Größe grandios wirken - humorvoll, wütend, melancholisch und eben auch swingend …

    Ja, swingend ... denn in 2 Variationen, nämlich der 16. und 17. – die Beethoven miteinander verwob, denn es gibt kein Ende der 16. und keinen Anfang der 17., swingt der Boogie-Woogie, so könnte man meinen.

    Obwohl es diesen zu Beethovens Zeiten noch gar nicht gab, also Beethoven vom Boogie-Woogie noch nichts wissen konnte.

    Beethoven war komplex, seine Musik ist es und die Zeiten, in denen er lebte, waren es sowieso.

    Zu Beethovens Zeiten wurde seine oder anders gesagt, DIE Welt aus den Angeln gehoben und heftig infrage gestellt.

    Der Adel wurde in Europa schwer geprüft und zum Teil auch brutal beseitigt und ersetzt.

    Beethoven erlebte das Aufstreben Napoleons, der durch Europa tobte, als Hoffnungsträger des Humanismus galt und für die französische Idee: „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" einstand.

    Ja, bis er sich schließlich selbst zum Kaiser krönte …
    Beethoven war entsetzt und von Napoleon tief enttäuscht.

    Und all diese politischen, gesellschaftlichen und auch existentiellen Umbrüche, die Beethoven erlebte, beeinflussten natürlich auch seine Musik.

    Aber in den 33 Variationen folgt er keinem Zeitgeist,
    in ihnen befriedigt er keinen Repräsentationsanspruch eines adeligen Gönners oder eines politischen Herrschers und Beethoven zielt auch nicht darauf ab, möglichst oft in den Wiener Salons gespielt zu werden…

    Nein, in diesen 33 Variationen komponiert Beethoven frei von allen Zwängen.

    Beethoven läßt sich allein von den Möglichkeiten, die ihm die Noten des Walzers und seine Fantasie boten, inspirieren.

    Sie wollen mehr wissen?
    Unser ausführlicher Podcast zu Beethovens Boogie-Woogie (?!) enthält den Walzer Diabellis und die ersten 17 Variationen Beethovens.

    Inhaltlich berichte ich dort
    • vom Marketing-Genie Anton Diabelli,
    • der Begegnungen Beethovens mit Mozart & Haydn,
    • ich erzähle ein paar Beethoven-Anekdoten - aus LvB`s Schulzeit und zu seinen doch etwas (zum Teil) schrulligen Gebräuchen und
    • berichte von der Herkunft seines Namens …

    Also für mehr Detailwissen bitte die Nr. 11 unserer Podcasts anklicken …
    Und dann lauschen und genießen …

    Mit wohltemperierten Grüßen … 🎧 🎶 🎙


    Herzlichst
    Andreas Lucewicz & 🎶 Claudia Lutschewitz

    • 10 Min.
    #11 Beethoven & 33 Diabelli Variationen - Beethoven`s Boogie-Woogie?

    #11 Beethoven & 33 Diabelli Variationen - Beethoven`s Boogie-Woogie?

    Etwas Rohkost für`s Hirn gefällig?

    Dann hab` ich etwas für Sie!
    Nämlich hier unseren Podcast Nr. 11!

    Um was es in diesem Podcast geht?

    Um Beethoven, seine Schrullen und folgende Frage …
    Wieviel Boogie-Woogie steckt in Beethoven?

    Eine inspirierende und auch verwirrende Frage, oder?
    Ich beame uns im Podcast ins Jahr 1819….

    Denn im Jahr 1819 war es eine gewitzte Geschäftsidee, die sich der Wiener Musik-Verleger Anton Diabelli erdachte. Er verschickte nämlich einen kleinen selbstkomponierten Walzer an verschiedene Komponisten in ganz Österreich und bat sie, ihm dazu je eine Klaviervariation zu schreiben.

    51 Komponisten unter ihnen auch Ludwig van Beethoven variierten …

    Und Beethoven komponierte nicht so wie allen anderen Komponisten nur 1 Variation, NEIN, Beethoven komponierte gleich 33 Variationen - ein wahrer Variationen-Zyklus.

    Das nenne ich `mal MUT zur Veränderung!

    So machte Beethoven wortlos klar, dass er nicht im Traum daran dachte sich unter die 50 bekanntesten Komponisten Österreichs rechnen zu lassen, sondern eine Kategorie für sich bildet.

    Und ich verspreche Ihnen nicht zu viel, wenn ich Ihnen sage, dass Beethoven in diesen 33 Variationen seine Größe grandios wirken lässt - humorvoll, wütend, melancholisch und eben auch swingend …

    Ja, swingend ...
    Denn in 2 Variationen, nämlich der 16. und 17. - die Beethoven miteinander verwob, denn es gibt kein Ende der 16. und keinen Anfang der 17. - swingt der Boogie-Woogie, so könnte man meinen.

    Sie glauben mir nicht?
    Na, dann `ran an den Podcast und lassen Sie sich überraschen.

    Mit wohltemperierten Grüßen … 🎧 🎶 🎙

    Herzlichst
    Andreas Lucewicz & 🎶 Claudia Lutschewitz

    • 46 Min.
    #10 Die Kraft der Musik: Zu- & Hin- HÖREN

    #10 Die Kraft der Musik: Zu- & Hin- HÖREN

    Viele Philosophen, Dichter, Denker und Musiker haben sich seit Jahrhunderten mit der Wirkung von Musik auf den Menschen beschäftigt. Und auch Literaten, Neurologen und Psychologen forschen bis heute unermüdlich daran, diese ganz eigene Qualität der Musik zu erklären.

    Ihr Geheimnis ist jedenfalls bis heute (noch) nicht entschlüsselt.

    Die Naturwissenschaften erklären uns die Welt, die den Menschen unmittelbar umgibt. Mit der Welt in unseren Vorstellungen aber haben sie nicht unmittelbar etwas zu tun. Auf dieser Ebene kommen dann also die Künste ins Spiel, also die Literatur, die Malerei und die Musik.

    Kunst beginnt an der Grenze der Welt, die wir uns vorstellen, die wir in Gedanken konstruieren, nicht der, die wir unmittelbar sehen (leben).

    Die Künste also prägen unsere Vorstellung davon, wie wir leben wollen.

    Sie wirken mehr oder weniger direkt auf uns ein und genau deswegen sind die Künste so wichtig - gerade jetzt in dieser tiefen gesellschaftlichen Zäsur, dieser gesellschaftlichen Sinnkrise, in der es darum geht, Vorstellungen von der Welt zu entwickeln in der wir zukünftig leben wollen und können.

    Musik hilf uns beim Gestalten unseres Vorstellungsvermögens.

    Und daher hat sie, haben alle Künste eine ungemein mobilisierende Kraft, deren Geheimnis sich den Menschen nie ganz erschlossen hat.
    Das mag der Grund dafür sein, dass Menschen seit mehr als zwei Jahrtausenden Kunst nicht nur erschaffen oder erleben, sondern unablässig über ihr Wirken philosophieren.

    Musikalische Erfahrung schafft eine ganz eigenwillige erkenntnisfördernde Emotionalität, die uns letztlich auf uns Menschen zurückwirft und uns zu uns selbst führt.

    Ist erst eine gesellschaftliche Sinnkrise nötig, um zu erkennen, dass die Künste und dabei gerade auch die klassische Musik in diesen krisenreichen Zeiten viel zu bieten haben?

    Denn Musik kann soziale und ethnische Grenzen überwinden und die Welt zum Klingen bringen.

    Und gerne schließe ich mich Kent Nagana an, der einmal sagte:
    „Ich träume von einer Welt, in der jeder Mensch die Chance hat Zugang zur klassischen Musik zu finden.“

    Hören Sie weiter & mehr im Podcast 😉

    Mit wohltemperierten Grüßen
    Andreas Lucewicz & Claudia Lutschewitz

    • 41 Min.
    #9 "Wir setzen uns mit Tränen nieder" - Bach`s Matthäus-Passion

    #9 "Wir setzen uns mit Tränen nieder" - Bach`s Matthäus-Passion

    Die Matthäus-Passion ist eine oratorische Passion, die die Leidensgeschichte und das Sterben von Jesu Christi erzählt und das Matthäusevangelium bildet das Rückgrat. Ergänzt wird die Erzählung mit freien Chören und Arien.

    Erzählt wird darin die Leidensgeschichte des Sohnes Gottes: die Verfolgung Christi, das Letzte Abendmahl mit den Jüngern und die Stunden der Angst im Garten von Gethsemane. Schließlich wird Jesus verurteilt und in Golgata gekreuzigt, dann vom Kreuz abgenommen und zu Grabe gelegt.

    Die Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach gehört nicht nur zu den großen Pfeilern der deutschsprachigen Chortradition, sondern zu den großen Monumenten der klassischen Musik schlechthin.

    Wie etwa Mozarts Zauberflöte, die Neunte Sinfonie von Beethoven oder Wagners Ring-Zyklus, gehört sie zu jenen außerordentlichen Werken, die uns als Hörer aus dem Alltag herausreißen und innere Kräfte erstarken lassen.

    Die Matthäuspassion ist ein Werk, das uns eine Welt außerhalb von Raum und Zeit offenbart.

    Können wir heute aus der Musik der Matthäuspassion lernen, ins Verstehen kommen?

    Oder anders gefragt, was hat die Geschichte der Kreuzigung in einem Zeitalter der Säkularisierung und des gnadenlosen Materialismus überhaupt noch für eine Bedeu-tung - HEUTE?

    Die Faszination um die Matthäus-Passion nimmt nicht ab. Jährlich strömen die Menschen in die Kirchen und Konzerthäuser, um das Leid Jesu auf künstlerische Weise vermittelt zu bekommen.

    Für viele Menschen ist gerade in den heutigen Zeiten die Musik noch eine der wenigen Verbindungen zu einer spirituellen Ebene. Eine Ebene, die den Menschen zu sich selbst und seiner Rolle in der sichtbaren und unsichtbaren Welt zurückwirft.

    Die Matthäus-Passion lässt die Hörer ihrer eigenen Rolle im Großen und Ganzen gewahr werden.

    Die Hörer werden durch den Chor mit zur Verantwortung gezogen.

    Jeder zuhörende Mensch weiß um das Ende der Passionsgeschichte und wie zur Zeit der Kreuzigung ist es auch heute die Masse, die den Hergang der Dinge lenken kann, die also Geschichte schreibt.

    Nach meiner Wahrnehmung ist es gerade die Musik der Matthäuspassion, die uns offenbart, welche möglichen Konsequenzen unsere Entscheidungen hatten, haben und haben werden.

    Mit Wohltemperierten Grüßen
    Andreas & Claudia Lutschewitz

    Ostern 2024

    • 21 Min.
    #8 Der "weibliche" Beethoven - Wer war Emilie Mayer?

    #8 Der "weibliche" Beethoven - Wer war Emilie Mayer?

    „Emilie Mayer, Componistin“ schrieb die 39-jährige Apothekertochter aus Friedland 1850 an das Klingelschild ihrer Berliner Wohnung, nachdem ihre dritte Sinfonie im Königlichen Schauspielhaus in Berlin aufgeführt worden war.

    Von den einen wurde die Künstlerin dafür als Ausnahmeerscheinung gerühmt, von anderen musste sie Herablassung ertragen.

    Emilie Mayer ließ sich vom Gegenwind Zeit ihres Lebens nicht entmutigen.

    Man weiß nicht, wie sie dachte, und kaum, wie sie aussah. Aber man weiß, wie sie komponierte, wie sie unbekümmert Harmonien und Stimmungen wechselte und gegeneinander schnitt.

    Emilie Luise Friederika Mayer wurde zu Lebzeiten „weiblicher Beethoven“ genannt.

    Ein ambivalentes Kompliment:
    Einerseits war es schmeichelhaft für die Komponistin, in einem Atemzug mit dem eine Generation älteren Kollegen genannt zu werden.
    Andererseits unterstellt es ihr ein Klingen-Wie vielleicht sogar ein Nachahmen, das es so aber gar nicht war.

    Zwar erinnern Mayers Sinfonien an die Beethovens, beim zweiten Hören merkt man aber: Das ist nicht der formstrenge Beethoven!

    Mayers Klang ist feiner, ihre lyrischen Stellen sind weniger kristallin kühl, vielmehr sensibler, verspielter, teils auch humorvoller.

    Hören Sie weiter & mehr im Podcast 😉

    Mit wohltemperierten Grüßen
    Claudia Lutschewitz & Andreas Lucewicz

    • 30 Min.

Kundenrezensionen

5,0 von 5
6 Bewertungen

6 Bewertungen

ALZ-2020 ,

Spannende Kombination aus Musik, Hintergundinfos und Anekdoten zum Thema Musik und Musikern

Ich höre den Podcast immer wieder gerne, da ich die Mischung aus Musik, Anekdoten und tieferen Hintergründen wunderbar erzählt und inhaltlich spannend finde. Danke Claudia und Andreas

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