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Das Politikteil ZEIT ONLINE
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Warum kostet ein Kalb in Deutschland nur ein paar Euro? Kann Joe Biden die USA versöhnen? Und sind die Volksparteien noch zu retten?
Am Ende der Woche sprechen wir über Politik – was sie antreibt, was sie anrichtet, was sie erreichen kann. Jeden Freitag zwei Moderatoren, ein Gast und ein Geräusch.
Im Wechsel hören Sie hier Ileana Grabitz, Peter Dausend, Tina Hildebrandt, und Heinrich Wefing.
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Wer sprengte die Nord-Stream-Pipelines? Neue Enthüllungen nähren einen politisch heiklen Verdacht
Die Geschichte hört sich an wie eine Mischung aus "James Bond", "Mission Impossible" und dem Ratespiel "Guess What?!". Vor ziemlich genau einem Jahr, am 26. September 2022, blickte die Welt auf spektakuläre Bilder: Kreise aus sprudelndem Wasser, die aussahen, als würde das Meer kochen. Unbekannte hatten die Nord-Stream-Pipelines 1 und 2 – sie verlaufen in der Ostsee von Russland nach Deutschland – an mehreren Stellen gesprengt, aus den Lecks strömte Gas.
Wer steckte dahinter? Das Internet wimmelt vor Spekulationen und Verschwörungstheorien zu dem Fall, Hobbydetektive gaben und geben ungefragt ihre Expertise über wahre Hintermänner und eigentliche Anstifter kund, bei vielen entwickelte sich eine regelrechte Nord-Stream-Obsession, die bis heute anhält. Nun liefert ein Rechercheteam von ZEIT, "Süddeutscher Zeitung" und ARD neue Enthüllungen zu den mysteriösen Anschlägen – sie nähren einen politisch heiklen Verdacht.
In der neuen Folge von "Das Politikteil" sprechen wir mit dem Investigativjournalisten Holger Stark über die jüngste Entwicklung in dem Fall. Über die ersten konkreten Hinweise auf die möglichen Täter, über einen ominösen ukrainischen Geschäftsmann, der sich als Schlüsselfigur erweist, über fünf Männer und eine Frau, die auf Rügen die Segeljacht "Andromeda" gemietet und die Anschläge wohl verübt haben. Stark legt dar, wie der niederländische Geheimdienst das Anschlagsszenario lange vor der Sprengung bereits beschrieben hat, analysiert, was für und was gegen eine sogenannte False-Flag-Operation spricht, und benennt all jene Indizien, die den Verdacht in Richtung der Ukraine lenken. Über die politischen Folgen der Enthüllungen spricht Stark – ebenso wie darüber, wie man ein Rechercheteam aus drei Redaktionen mit insgesamt mehr als 31 Mitgliedern organisiert und lenkt.
Holger Stark wechselte 2017 vom "Spiegel" zur ZEIT, wo er Mitglied der Chefredaktion wurde. Seit Februar 2020 ist er dort als stellvertretender Chefredakteur tätig, zugleich leitet er das gemeinsame Investigativressort von ZEIT und ZEIT ONLINE. Für seine Enthüllungsgeschichten – etwa zum NSA-Skandal und zum Pegasus-Projekt – ist Stark mehrfach ausgezeichnet worden.
Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören. -
Ist ein Ministerpräsident Höcke denkbar?
Nach der Abstimmung in Thüringen geht die Diskussion weiter: Ist die
Merz'sche Brandmauer gegen rechts gebrochen? Wie hält die CDU, wie
halten wir alle es mit der AfD, auch über Thüringen hinaus? Wo fängt die
Zusammenarbeit an? Erleben wir gerade eine schleichende
Normalisierung der AfD, die in den Umfragen immer höher steigt?
Darüber sprechen wir diese Woche mit Martin Machowecz,
stellvertretender Chefredakteur der ZEIT und langjähriger Leiter des
Leipziger Büros der ZEIT.
Machowecz beschreibt, sie sich die AfD Schritt für Schritt etabliert und
warum auch Ministerpräsident Bodo Ramelow von der Linken an der Lage
nicht unschuldig ist. Er beschreibt die Zwickmühle, in der die CDU in vielen
Ostländern steckt, wo sie ohne AfD oder Linkspartei nicht regieren kann.
Er sagt, warum ein Ministerpräsident Björn Höcke in Thüringen kaum
vorstellbar, aber trotzdem nicht hundertprozentig auszuschließen ist - und
was die bayrische Bratwurst von der thüringischen unterscheidet.
Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt,
erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei
Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina
Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend. -
"Nennen Sie mich Herr Ministerpräsident!": Ein Jahr Giorgia Meloni in Italien – die Frau mit den zwei Gesichtern
Bei ihrem Amtsantritt überboten sich die Kritiker mit düsteren Prophezeiungen, Giorgia Meloni galt manchen als "gefährlichste Frau Europas." Seit einem Jahr ist sie nun im Amt.
Wie regiert Meloni? Wie steht Italien heute da? Welche Rolle spielt sie in einer erstarkenden europäischen Rechten? Waren die Befürchtungen nun übertrieben – oder haben sie sich bewahrheitet?
In "Das Politikteil" ziehen wir eine vorläufige Bilanz mit der Italien-Kennerin Birgit Schönau, die in Rom lebt und zehn Jahre lang Korrespondentin der ZEIT war. Schönau veröffentlicht in diesen Tagen auch ihr neues Buch "Die Geheimnisse des Tibers: Rom und sein ewiger Fluss" (C. H. Beck).
Schönau beschreibt eine Politikerin, die außenpolitisch pragmatisch agiert und nach innen einen konsequenten Umbau des Landes à la Orbán betreibt, indem sie Posten mit Familienmitgliedern besetzt, die Rechte von Minderheiten beschneidet und eine Klientelpolitik betreibt, die das Land wirtschaftlich immer weiter in Schwierigkeiten bringt.
Schönau erklärt, warum Meloni gewählt wird, obwohl sie ihr zentrales Wahlkampfversprechen nicht einhalten kann: die Migration zu stoppen. Sie beschreibt eine Regierungschefin, die als erste Frau im Amt punktet und als "Herr Ministerpräsident" angesprochen werden will. Eine Frau, die ihr Land in einen permanenten Alarmzustand versetzt, der zugleich dazu führt, dass fast 40 Prozent der Italiener nicht mehr wählen gehen.
Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
Und eine Bemerkung zum Schluss: Bei dieser Folge gab es technische Probleme bei der Aufnahme von Tina Hildebrandt, weswegen wir bei der Tonqualität um Nachsicht bitten. -
„Markus Söder hat sich an Aiwanger ausgeliefert.“
Mit der Erklärung Hubert Aiwangers zum Flugblattskandal und der Entscheidung Markus Söders, seinen Vize trotz des Vorfalls im Amt zu belassen, ist die Affäre noch lange nicht ausgestanden – im Gegenteil: Für den bayerischen Ministerpräsidenten fängt das Drama gerade erst an. In wenigen Wochen wird in Bayern gewählt, und bei der Union wird sich früher oder später die Frage stellen, wer Kanzlerkandidat für die nächsten Bundestagswahlen wird. Söders Umgang mit der Causa Aiwanger dürfte für beides gewichtige Folgen haben.
In der neuen Folge von „Das Politikteil“ sprechen wir mit Mariam Lau, Redakteurin im Politikressort der ZEIT und dort unter anderem zuständig für die Union, über die gesellschaftlichen und politischen Folgen der Affäre um Hubert Aiwanger. Lau war zuletzt selbst in Bayern unterwegs, unter anderem auf dem Volksfest Gillamoos, und konnte dort aus der Nähe verfolgen, wie die Vorgänge in den bayerischen Bierzelten aufgenommen und diskutiert werden. Besonders schockierend findet sie die Verschiebung des gesellschaftlichen Diskurses in der Angelegenheit – „dass nun viele die Berichterstattung über den Skandal als Ausdruck von Denunziantentum bezeichnen und die Erinnerungskultur zum Holocaust banalisieren, in dem sie diese als Cancel Culture abtun.“
Für Söder räche sich nun, dass er sein Schicksal an das von Aiwanger gekettet habe, argumentiert die Politikjournalistin. „Jedes Mal, wenn jetzt jemand aus der Union das Wort Brandmauer in den Mund nimmt, wird jemand anderes sagen: Ja und was ist mit Aiwanger?“ Söder könne entweder Ministerpräsident an der Seite Aiwangers bleiben oder Kanzlerkandidat der Union werden, ist sie überzeugt. „Beides geht nicht.“
Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Neben Ileana Grabitz und Peter Dausend sind auch Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing als Gastgeber zu hören. -
Kuss und Chaos: Was die Kuss-Affäre im Frauenfußball über den Zustand Spaniens verrät
Noch nie hat ein sportlicher Erfolg ein Land in eine so tiefe Krise gestürzt: Zwei Wochen nach der Fußball-WM der Frauen kennt Spanien nur ein Thema – die Kuss-Affäre um den Präsidenten des Fußballverbandes, Luis Rubiales. Auf den Straßen demonstrieren Frauen gegen toxische Männlichkeit, in der Verbandszentrale treffen stündlich neue Rücktrittsforderungen ein – und in einer Kirche in der spanischen Provinz tritt die Mutter des Küssers in einen Hungerstreik, um "die unmenschliche und blutige Hetzjagd" gegen ihren Sohn zu beenden. Mit seiner Anklage, der "falsche Feminismus" sei "das größte Übel des Landes" hat Rubiales die Debatte über den Machismo im Fußball ins Politische gewendet – und den Blick auf ein zutiefst gespaltenes Land freigelegt.
In der neuen Folge von "Das Politikteil" diskutieren Ileana Grabitz und Peter Dausend mit zwei Gästen über einen Kuss wider Willen, den Widerstreit zwischen Feminismus und Machismo, moderne Frauenpolitik und aus der Zeit gefallenes Machtgebaren – und darüber, was Spanien sonst noch auseinandertreibt. Die ZEIT-Journalistin Cathrin Gilbert blickt hinter die Kulissen der Kuss-Affäre, berichtet von ihrem Interview mit Maria Teixidor, der möglichen Nachfolgerin von Rubiales an der Spitze des spanischen Fußballverbandes – und erzählt, was sie als Fußballreporterin in einer Männerdomäne erlebt hat.
Der Hauptgast, der Politikwissenschaftler Günther Maihold, analysiert, wie sehr die progressive Frauenpolitik der Regierung des Sozialdemokraten Pedro Sánchez die Gesellschaft verändert hat – und wie heftig sich das rechte Lager dagegen wehrt. Der Spanien- und Lateinamerika-Experte sieht in der Macht der Regionalparteien, dem Streit über eine kritische Auseinandersetzung mit der Franco-Diktatur sowie im Streben einzelner Regionen nach mehr Autonomie oder gar nach Unabhängigkeit weiter Treibkräfte einer zunehmenden Spaltung. "Spanien hat kein politisches Zentrum mehr", stellt er fest.
Cathrin Gilbert verantwortet die Interview-Seite der ZEIT. Zuletzt hat sie unter anderem Wolodymyr Selenskyj, Olena Selenska und Peter Sloterdijk interviewt. Ihre journalistische Karriere begann sie als Fußballreporterin beim Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Auch für DIE ZEIT hat sie zahlreiche Artikel über Fußball geschrieben.
Günther Maihold ist seit 2006 Honorarprofessor an der Freien Universität (FU) in Berlin. Davor war er Lehrbeauftragter am Lateinamerika-Institut der FU sowie an der Universität/GH Duisburg. 1999 wurde er zum Direktor des Ibero-Amerikanischen Instituts Preußischer Kulturbesitz berufen, 2004 gab er den Posten ab. Bis Juni 2023 war er 19 Jahre lang stellvertretender Direktor der Stiftung Wissenschaft und Politik.
Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Neben Ileana Grabitz und Peter Dausend sind auch Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing als Gastgeber zu hören. -
"Wir zwingen die Ukraine, mit einem Arm auf dem Rücken zu kämpfen"
Drei Monate nach Beginn der ukrainischen Gegenoffensive ist von einem Durchbruch noch nichts zu sehen, der Krieg in der Ukraine nähert sich wieder einem blutigen Stillstand. Ist der Vorstoß der ukrainischen Truppen in den russischen Minenfeldern und Verteidigungslinien stecken geblieben? Waren die westlichen Waffenlieferungen umsonst – oder kam zu wenig und zu spät? Gibt es Streit zwischen dem ukrainischen Generalstab und den westlichen Verbündeten über die richtige Strategie? Und was würde ein mögliches Scheitern der Offensive bedeuten – militärisch und politisch?
In "Das Politikteil", dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, sprechen Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing in dieser Woche mit Carlo Masala, einem der profiliertesten Kenner der ukrainischen Armee und der westlichen Verteidigungspolitik. Masala sagt: "Das große Ziel, das die Ukraine mit ihrer Gegenoffensive hatte, bis zum Asowschen Meer vorzustoßen, wird in diesem Jahr nicht mehr erreicht werden."
Vor allem drei Faktoren haben laut Masala den Vorstoß gehemmt: "Erstens fehlt den Ukrainern das passende Gerät, zweitens fehlt es an Männern, die in Bachmut gefallen sind, und drittens konnte die Russische Föderation ihre Verteidigung durch die verzögerten Waffenlieferungen extrem gut ausbauen." Masala sagt aber auch, "die westliche Fixierung auf territoriale Gewinne" sei "grundlegend falsch: Wir müssen diese Gegenoffensive anders lesen und interpretieren, als wir es mit unserem westlichen Militärverständnis gerade tun."
Zu Gast in dieser Folge ist außerdem Sabine Fischer, Russland-Expertin von der
Stiftung Wissenschaft und Politik. Mit ihr sprechen Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing über die Meldungen, der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, sei beim Absturz seiner Privatmaschine nahe Moskau ums Leben gekommen. Das wäre ein dramatischer, filmreifer Twist in der Geschichte von Prigoschins kurzer, halbherziger Meuterei gegen Putin und dessen Armeeführung im Juni. Sabine Fischer sagt: "Mit dem Verschwinden von Prigoschin ist die Gruppe Wagner geköpft."
Schließlich kommt in dieser Ausgabe von "Das Politikteil" auch noch Olivia Kortas zu Wort, Ukraine-Korrespondentin der ZEIT in Kiew. Sie spricht über die Stimmung im Lande, über den ukrainischen Blick auf die Gegenoffensive – und über die überwältigende Zustimmung, die es in der Bevölkerung auch weiter für den Verteidigungskrieg gegen die russische Invasion gibt.
Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik
beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer
freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Neben Heinrich
Wefing und Peter Dausend sind auch Tina Hildebrandt und Ileana Grabitz als
Gastgeber zu hören.
Hosts: Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing
Gäste: Sabine Fischer, SWP, Carlo Masala, Universität der Bundeswehr München,
Olivia Kortas, DIE ZEIT
Assistenz und Recherche: Carlotta Wald
Produktion: Felix Böhme, Pool Artists
Aufgezeichnet am 24. August 2023, 9 Uhr
Kundenrezensionen
oft interessant
alleine die eigenartige selbstvorstellung (politikchefin der GEDRUCKTEN zeit…aber viel interessanter sind unsere gäste..) wirkt unsouverän. haut einfach am anfang raus wer ihr seid, „name position hallo“, fertig
Verschwörungstheorien
Verschwörungstheorien zu verbreiten ist anscheinend jetzt Neue Qualität bei Politikteil. Beziehe mich auf die Folge mit Holger Stark.
Folge zum Anschlag auf Nord Stream 2
Mich hat erschreckt wie unkritisch die Moderatoren an den Lippen des Gastes hängen. Dass die Frage, wer hinter dem Anschlag steckt in jeder Hinsicht politisch brisant ist, ist ja offensichtlich und dass hierzu jede Menge falsche Informationen und/ oder keine Informationen im Umlauf sind ja auch.
Wer auch immer die Pipelines zerstört hat:
Wie wären wohl die Diskussionen um Waffenunterstützung für die Ukraine verlaufen, wenn Russland gleichzeitig mit der Drosselung von Gaslieferungen gedroht hätte? Erinnert sich noch jemand an das Gezerre um die überholte Turbine oder das bange beobachteten der Lieferungen in Abhängigkeit von dubiosen Wartungsarbeiten an der Pipeline?
In dieser Hinsicht bin ich wirklich dankbar, dass die Pipelines keine Option mehr sind.