Absolut hörenswerter, wichtiger, hervorragend recherchierter Beitrag.

Dass Diazepam ohne Weiteres von ÄrztInnen sowohl in dieser Dosierung als auch bei psychischen Erkrankungen in Verbindung mit Suchterkrankungen bzw. Substanzmittelmissbrauch als Bedarfsmedikament verschrieben wird, und zwar nicht im stationären Kontext) kenne ich seit Jahren und scheint gängige Praxis zu sein (Erfahrung als Betroffene seit ca 25 Jahren), finde ich aber auch bedenklich.

Wie schade das hier wirklich alles vermischt wird. Und am Ende fragt sich kein Mensch wann alleine die geballte Ladung psychosomatischer Symptome bei der Beschriebenen entstanden sind. Diese sind lange vor dem verlassen des Elternhauses entstanden. Das ein junger Mensch Halt suchend wieder in toxischen Strukturen landet ist doch die eigentliche tragische Geschichte. Es ist nicht seriös, nicht korrekt recherchiert daraus den „ Beweis „für irregeleitete Diagnosen zu führen. Würde sagen: Alles mal der Reihe nach ! Und vorher: Traumatherapeutinnen interviewen die im Alltag komplexe Traumatisierungen behandeln: Nur weil Normalo maximale Gewalt an Kindern nicht denken mag gibt es das nicht ? Sorry… dicke fette Falle in die ihr da tappt. Und redet False Memory das Wort.

Journalistisch jetzt nicht so überzeugend finde ich. Drei emotionale Geschichten, in denen bei zwei nicht mal die Betroffenen interviewt werden, viel anekdotische Evidenz und ein immer wieder anders aufgebauschtes Argument finde ich etwas oberflächlich, um die Schlüsse zu ziehen, die hier gezogen werden. Kann die Begeisterung der Rezensionen nicht so nachvollziehen.