
149 Folgen

Turtlezone Tiny Talks - 20 Minuten Zeitgeist-Debatten mit Gebert und Schwartz Oliver Schwartz, Dr. Michael Gebert
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- Gesellschaft und Kultur
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2,3 • 3 Bewertungen
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Dr. Michael Gebert und Oliver Schwartz laden wöchentlich zu den Turtlezone Tiny Talks und einer frischen Zeitgeist-Debatte. In jeweils 20 Minuten -zum Start in die Woche- greifen Gebert und Schwartz aktuelle Debatten aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft auf. Und inspirieren in ihrem neuen Podcast mit einer gepflegten Gesprächskultur, die an Informationen, Perspektiven und Argumenten des Talkpartners interessiert ist.
Jeden Montag Morgen auf allen Podcast-Plattformen.
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Turtlezone Tiny Talks - Immer schnellere Erregung im Netz?
Zwei Jahre stand der Vorwurf im Raum, dass Rockmusiker Gil Ofarim in einem Luxushotel in Leipzig antisemitische Diskriminierung erfahren musste. Nicht etwa, weil die Staatsanwaltschaft noch in diese Richtung ermittelt hat, im Gegenteil, sondern weil Ofarim und seine Anwälte noch bis zum Prozessbeginn im November 2023 bekräftigt haben, dass dem Sänger aufgrund einer Davidstern-Kette der Check-in verweigert worden wäre. Das emotionale Instagram-Video von Ofarim ging am 5. Oktober viral und schlug wie eine Bombe ein. Zwei Jahre später gesteht er wortkarg vor dem Landgericht Leipzig, dass dies eine Lüge war.
Sowohl der Vorsitzende Richter der großen Strafkammer wie auch der Anwalt des von Ofarim beschuldigten Hotelmanagers, der als Nebenkläger auftrat, waren dennoch hocherfreut über das späte Geständnis. Nach offizieller Lesart ist damit der Rechtsfrieden wieder hergestellt. Wirksamer als durch ein Urteil, gegen das Revision möglich gewesen wäre. Das Geständnis und die Entschuldigung erfolgte nicht spontan oder von tiefstem Herzen, sondern war Bedingung für einen Deal, der zuvor in häufigen Prozesspausen ausgehandelt worden war. Ofarim drohte durchaus eine Haftstrafe ohne Bewährung.
Im Netz kursiert gerade viel Kritik an einem vermeintlich zu milden Prozessausgang und der Vorwurf eines Promi-Bonus für Ofarim. Viele dieser Kommentare sind aber ebenso faktenfrei wie zwei Jahre zuvor der Erregungs-Tsunami gegen Hotelmanager Markus W. und das Westin Hotel in Leipzig. Die Erregung im Netz erfolgt in immer höherem Tempo. Von einer Erregungs-Ökonomie zu sprechen ist sicherlich nicht zu verwegen. -
Turtlezone Tiny Talks - Was ist bloß los bei OpenAI?
Warum trennte sich OpenAI in einer Hauruck-Aktion von Ex-CEO Sam Altman? Wo liegen die möglichen Gründe für ein Zerwürfnis und ein gestörtes Vertrauensverhältnis und wer sind die treibenden Kräfte im Verwaltungsrat?
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Turtlezone Tiny Talks - Wo hat KI ihre wahre Heimat?
Der britische Informatiker Alan Turing, bekannt für den Turing-Test und die Turingmaschine, arbeitete ab Ende der 30er Jahre in Bletchley Park an der Entzifferung der mit der Rotor-Chiffriermaschine Enigma verschlüsselten deutschen Funksprüche. Der Landsitz in der Nähe von London war ein wichtiger Sitz von Militär und Geheimdienst. Er spielt in zahlreichen Filmen und Agentenromanen eine zentrale Rolle. Heute befindet sich dort das Nationale Computer-Museum Großbritanniens.
Bletchley Park? Genau! Vor wenigen Tagen trafen sich an diesem symbolträchtigen Ort zahlreiche hochrangige Regierungsvertreter aus Europa, den USA und China mit Unternehmern wie Elon Musk und Sam Altman. Mit dabei viele KI-Verantwortliche der Länder, aber auch die unvermeidliche Flut an Lobbyisten. Kamala Harris folgte der Einladung ebenso wie Ursula von der Leyen. Den deutschen Kanzler vertraten Robert Habeck und Volker Wissing als KI-Doppel-Wumms. Eingeladen hatte den illustren Kreis der britische Premier Rishi Sunak. Der erste „AI Safety Summit“ ist für ihn eine Art Coup – denn er hat ambitionierte Pläne für Großbritannien als „wahre“ Heimat der Künstlichen Intelligenz. -
Turtlezone Tiny Talks - Wer füttert noch sein Sparschwein?
Was haben ein Sparschwein, die Deutsche Bahn, Markus Söder, Julian Reichelt, WELT.TV und Fridays For Future gemeinsam? Die neue XXL-Episode der Turtlezone Tiny Talks gibt Antworten.
Die Podcast-Episode 146 thematisiert den heutigen 99. Geburtstag des Weltspartags. Dr. Michael Gebert und Oliver Schwartz erinnern an die internationale Geschichte des Sparschweins und debattieren die heutige Bedeutung des Impulstags für das Sparen und den verantwortungsvollen Umgang mit Geld. Für die Boomer-Generation und ältere Semester war der Weltspartag zu Kinderzeiten ein freudiger und spannender Tag. Und heute?
Spoiler: Die heutige Anmoderation mit dem Rückblick auf die wichtigsten News und Debatten der letzten Woche kann man mit Fug und Recht als extralang bezeichnen. Denn die Themen der Woche erfordern Tiefgang statt Erregungs-Kultur und Clickbait-Headlines. Apropos Clickbait – natürlich hat das arme Sparschwein nichts mit der „Edelfeder“ Reichelt zu tun!
55 spannende Podcast-Minuten! -
Turtlezone Tiny Talks - Wo verlaufen die ethischen Grenzen
Gibt es im Spannungsfeld zwischen Naivität sowie kindlicher Freude an der Generativen KI und andererseits dystopischer Untergangsstimmung anhand der vermeintlich bevorstehenden Machtübernahme der Künstlichen Intelligenz auch noch einen visionären und konstruktiven Blick auf die KI? Manchmal kann man daran zweifeln, aber natürlich gibt es nicht wenige Unternehmen, Institutionen und auch Regierungen, die an einer Zukunfts-Gesellschaft mit Künstliche Intelligenz arbeiten, statt sich nur auf smarte Tools und überraschende Features zu reduzieren. Dennoch haben wir einen gemeinsamen Nenner, einen Aspekt, der jeder KI-Debatte und Vision zugrunde liegen sollte: Die Frage nach den Ethischen Grenzen.
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Turtlezone Tiny Talks - Was macht das Licht mit uns?
Licht ist Leben. Jedes Lebewesen, ob Mensch, Tier oder Pflanze, liebt es und braucht es. Bis auf einige wenige geheimnisvolle Tiefsee-Bewohner. Vom Biorhythmus der Tiere und ihrer Orientierung an der Sonne, ihrer inneren Uhr und ihrem Sonnen-Kompass, können wir einiges lernen. Arbeitsplatzforscher und Bürodesigner haben längst herausgefunden, dass es uns Menschen sehr gut tut, wenn wir uns an der Natur und den Tieren ein Beispiel nehmen. Draußen verändert sich die Wellenfrequenz des Lichts während des Tages. Im Büro dagegen gibt es oft monotones, sie sagen „schlechtes“, Licht. Das menschliche Auge hat zum Beispiel Blaurezeptoren, die den Bläuegrad messen und über den Abbau des Hormons Melatonin unsere innere Uhr takten. Ein niedriger Melatonin-Spiegel ist quasi der Müdigkeitsausschalter, der morgens unsere Triebwerke hoch fährt und uns jung, frisch und leistungsfähig macht. All das kommt bei „schlechter“, monotoner Kunstbeleuchtung durcheinander. Eine Lösung können sogenannte Biolux-Leuchten sein, die eigentlich für Reptilien wie Schildkröten entwickelt worden sind. Am Ende empfehlen Experten tageslichtdynamische Beleuchtungssysteme, die den Lichtwechsel draußen auch ins Büro und nach Hause holen.