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Gedanken zu Gott und der Welt, Erlebnisse aus dem Alltag einer Ordensfrau - die Olper Franziskanerin Schwester Katharina startet mit Gebeten und Texten um 6 Uhr in den Morgen.

Morgenimpuls DOMRADIO.DE

    • Religie en spiritualiteit

Gedanken zu Gott und der Welt, Erlebnisse aus dem Alltag einer Ordensfrau - die Olper Franziskanerin Schwester Katharina startet mit Gebeten und Texten um 6 Uhr in den Morgen.

    Glotzt nicht so!

    Glotzt nicht so!

    40 Tage nach Ostern feiern wir das Hochfest Christi Himmelfahrt. Es markiert das Ende der Zeit des irdischen Jesus. Seit Ostern ist er immer wieder den Aposteln und Jüngern erschienen, hat mit Ihnen gesprochen und gegessen, ihnen den Frieden zugesprochen und auch angekündigt, ihnen bald den Heiligen Geist zu schicken. Am Ende des Lukasevangeliums und am Anfang der Apostelgeschichte wird dann berichtet, wie Jesus vor den Augen seiner Jünger emporgehoben und von einer Wolke aufgenommen wurde, so dass sie ihn nicht mehr sahen.Ein unglaubliches Bild, finde ich. Den Jüngern muss es ähnlich ergangen sein, denn die Apostelgeschichte berichtet dann von zwei Männern in weißen Gewändern, die bei ihnen standen und sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel? – Ich stelle mir die Jünger Jesu gerade vor, wie sie wohl ziemlich verdattert und mit offenem Mund nach oben schauen. "Glotzt nicht so!" würde man ihnen heute wohl zurufen.Ich sehe darin auch unsere Kirche von heute, die wegen all der Krisen und Skandale, wegen all des ganzen Streits ziemlich gelähmt und versteinert mit offenem Mund dasteht und in den Himmel schaut. Ob das nun Bischöfe sind, die sich vor mutigen Entscheidungen drücken und lieber erst einmal warten wollen, was Rom und die öffentliche Meinung so sagen könnten oder auch jeder und jede von uns, die wir so gerne Papiere und Konzepte erarbeiten, anstatt direkt ans Werk zu gehen und andere Menschen von der Botschaft Jesu zu begeistern.Die Apostel und Jünger haben doch in den Tagen vor Jesu Himmelfahrt das ganze Handwerkszeug überreicht bekommen, quasi die Gebrauchsanweisung mit der Zusage, dass der Heilige Geist schon helfen wird; und wenn es nur beim Gespräch am Gartenzaun ist. In zehn Tagen ist Pfingsten, da feiern wir die Herabkunft des Heiligen Geistes, die manche auch als "Geburtsfest der Kirche" bezeichnen. Nutzen wir doch die Zeit bis dahin und auch darüber hinaus dazu, um diesen Geist zu beten und voller Tatendrang ans Werk zu gehen, anstatt mit offenem Mund in den Himmel zu starren.Die Jünger haben es damals ähnlich getan, denn am Ende des Lukasevangeliums heißt es schließlich, dass sie in großer Freude nach Jerusalem zurückgegangen sind. Diese Freude über die Botschaft vom Auferstandenen, die wünsche ich Ihnen nicht nur heute von ganzem Herzen!

    • 3 min.
    Räumen wir mit unserer Vorstellung von Gott auf!

    Räumen wir mit unserer Vorstellung von Gott auf!

    Ich habe mal wieder mein Büro aufgeräumt und umgeräumt. War echt notwendig. Das kennen Sie vielleicht auch: man hat viel zu tun und nimmt sich nicht die Zeit aufzuräumen und wegzuräumen. Und dann gibt es einen Punkt, da geht es nicht mehr anders und es geht los. Ich hatte ein paar Monate in meinem Zimmer gearbeitet und wollte auf keinen Fall mein Büro wieder nutzen, bevor ich es aufgeräumt hatte. Also am Freitagabend losgelegt und viel entsorgt, von dem man immer denkt, dass man es noch mal braucht. Und schon ist viel mehr Platz. Und dann plötzlich die Idee meiner Mitschwester, doch den Schreibtisch umzustellen und einen anderen Tisch dazu und erst wirkt es komisch, aber dann denke ich, okay ich probiere es mal. Dann noch eine neue exotisch interessante Pflanze und eine Sandspielscheibe, die bisher nur im Regal lag und wenn man sie dreht, den Sand wunderbar rieseln und neue Landschaften zaubern lässt. Samstagabend war es geschafft und ich bin erstaunt. Es sieht sehr anders aus fühlt sich ganz anders an. Alles offener, weiter, nicht so voll und viel luftiger. Altes rausräumen und Platz schaffen für Neues ist nie falsch. Die Jünger, die Jesus gefolgt waren mussten ihre alten Vorstellungen aufräumen und Platz für Neues machen. Dieser Jesus, von dem sie wussten, dass er gestorben war, er ist auferstanden und versucht immer neu, sich ihnen zu zeigen und ihnen zu erklären, dass dieses Reich Gottes anders wird, als sie gedacht hatten, dass er bei ihnen bleiben wird, sie aber Verantwortung haben sollen. Und dazu kündigt er an, dass er ihnen den Heiligen Geist senden wird. Ich denke mal, sie haben es genauso wenig verstanden, wie wir es heute verstehen, wenn vom Geist Gottes die Rede ist, der uns geschenkt ist. Auch unsere Vorstellungen von Gott und seinem Dasein müssen immer neu aufgeräumt werden damit mehr Platz geschaffen wird, für das Wirken des Geistes heute. Also können wir beten in diesen neuen Morgen hinein:Löse mich, Heiliger Geist, wenn ich gebunden bin an mich.Löse mich, Heiliger Geist, wenn ich gebunden bin an Mitmenschen.Löse mich, Heiliger Geist, wenn ich gebunden bin an Güter der Welt.Löse mich, Heiliger Geist, wenn ich gebunden bin an Ehre und Macht.Löse mich, Heiliger Geist, wenn ich gebunden bin an die Last des Tages. Amen

    • 3 min.
    Komm herab, o Heiliger Geist!

    Komm herab, o Heiliger Geist!

    Vor ein paar Jahren hatte ich eine Firmgruppe und ich habe mit vielen Variationen versucht, die jungen Leute an den Inhalt des Sakramentes und an die Sendung des Heiligen Geistes heranzuführen. Ich fand die Pfingstsequenz, die am Pfingstsonntag vor dem Evangelium gesungen wird, schon immer sehr treffend, wenn ich beschreiben wollte, worum es bei der Geistsendung geht. Also haben wir uns den Text angeschaut und eine Teilnehmerin meinte, man könnte doch den Text ein bisschen sprachlich aufpeppen, damit man versteht, um was es geht. Ich fand das eine gute Idee und wir haben in drei Gruppen mit ziemlichem Ehrgeiz daran gearbeitet.Nach einer halben Stunde haben alle ihre Neufassung vorgestellt und: Alle waren irgendwie nicht zufrieden. Es war kein großer Wurf dabei und ein sonst schüchterner Junge meinte: Wir können ja mal die ursprüngliche Version beten, dann sehen wir weiter. Ich habe geschmunzelt und wir haben das dann auch gemacht. Und hinterher war klar: Da ist alles drin, damit man Pfingsten und den Heiligen Geist ein bisschen besser versteht. Also, blieben wir bei dem Text. Und ich bete ihn auch heute noch sehr gern und möchte das jetzt mit Ihnen tun:Komm herab o Heiliger Geist, der die finstre Nacht zerreißt  strahle Licht in diese Welt.Komm, der alle Armen liebt, komm, der gute Gaben gibt, komm, der jedes Herz erhellt.Höchster Tröster in der Zeit, Gast, der Herz und Sinn erfreut, köstlich Labsal in der Not.In der Unrast schenkst du Ruh, hauchst in Hitze Kühlung zu, spendest Trost in Leid und Tod.Komm, o du glückselig Licht, fülle Herz und Angesicht, dring bis auf der Seele Grund.Ohne dein lebendig Wehn kann im Menschen nichts bestehn, kann nichts heil sein noch gesund.Was befleckt ist, wasche rein, Dürrem gieße Leben ein, heile du, wo Krankheit quält.Wärme du, was kalt und hart, löse, was in sich erstarrt, lenke, was den Weg verfehlt.Gib dem Volk, das dir vertraut, das auf deine Hilfe baut, deine Gaben zum Geleit.Lass es in der Zeit bestehn, deines Heils Vollendung sehn und der Freuden Ewigkeit. Amen. Halleluja.

    • 3 min.
    Komm und sieh!

    Komm und sieh!

    Heute feiern wir mit der Kirche das Fest der Apostel Philippus und Jakobus. Über Philippus gibt es eine sehr schöne Geschichte im Johannesevangelium. Und die liest sich schlicht und einfach so: "In jener Zeit wollte Jesus nach Galiläa aufbrechen; da traf er Philippus. Und Jesus sagte zu ihm: Folge mir nach! Philippus war aus Betsaida, dem Heimatort des Andreas und Petrus. Philippus traf Natanaël und sagte zu ihm: Wir haben den gefunden, über den Mose im Gesetz und auch die Propheten geschrieben haben: Jesus aus Nazaret, den Sohn Josefs. Da sagte Natanaël zu ihm: Aus Nazaret? Kann von dort etwas Gutes kommen? Philippus antwortete: Komm und sieh!"Und das entzückende an dieser Geschichte ist, dass sich an diesen Abläufen bis heute nichts geändert hat. Menschen erleben Jesus in der Schrift, im Gebet, im Gottesdienst und fühlen sich gerufen und beauftragt. Und sie erzählen es weiter und weiter und weiter. Und dazwischen kommt das, was wir alle kennen: Kann denn aus Nazaret etwas Gutes kommen? Als ich das zum ersten Mal bewusst gehört habe, dachte ich: Oh, schon damals war es so, wie es heute noch ist: Vorurteile haben Konjunktur: Kann denn aus Köln etwas Gutes kommen, von diesen Bischöfen oder von dieser Regierung, von Frauen oder Männern, von Jugendlichen, von Ausländern und so weiter und so fort.Das scheint immer zu funktionieren. Und die Antwort von Philippus ist die beste, die er damals geben konnte: Komm und sieh. Komm, lern ihn doch selber kennen, schau ihn Dir selber an, bilde Dir selbst ein Urteil, komm ins Gespräch, zieh mit ihm um die Häuser, erlebe ihn im Alltag. Dann wirst Du sehen.Machen Sie es doch genauso: Erzählen Sie weiter von Ihren Begegnungen mit dem Göttlichen und von dem, was sie beschäftigt und beeindruckt und belebt. Und wenn jemand mit seinen fragenden Vorurteilen kommt: Kann denn aus dieser Kirche noch etwas Gutes kommen? Dann laden Sie ein: Komm, schau selber, probiere es aus, trau Dich. Es geht um Jesus Christus, und der ist derselbe, damals, heute und in Ewigkeit.

    • 2 min.
    Maria setzt ihr Leben auf Gott!

    Maria setzt ihr Leben auf Gott!

    Gestern, am ersten Mai, sind hier im Umfeld in einigen Kirchen und Kapellen die Maiandachten eröffnet worden. Es ist eine Gebetsform, die den meisten von uns fremd vorkommt und völlig aus der Zeit gefallen scheint. Süße, romantische Lieder mit Texten, in denen, Szenen aus dem Leben der Gottesmutter Maria besungen werden. In vergangenen Zeiten des Christentums war der Gedanke, sich mit seinen Sorgen und Nöten direkt an Gott zu wenden ganz unsagbar und kaum denkbar. Also haben sich die Menschen an Maria, die Mutter Jesu gewandt, weil ihnen klar war, diese Frau hat alles erlebt, was eine Frau an Freude und Leid und Schmerz nur erleben kann, und sie wird uns verstehen und unsere Anliegen zu ihrem Sohn bringen. Und es gibt viele Menschen, denen die Lieder, die Gebete und Texte gut tun und Beheimatung schenken. Bei mir hängt seit Jahren ein Text an der Pinnwand, der mir sehr gut gefällt und mit dem ich gut in den Marienmonat Mai starten kann. Der Text ist von Andrea Schwarz und ich teile ihn gern mit Ihnen. Er heißt: Maria – Urbild der KircheEine hörende Kirche, die nicht schon die Antwort weiß, Gesetz und Weisung nicht verwechselt,die auf Macht verzichtet, in der Geschwisterlichkeit lebt, in der Vielfalt sein darf, die keine Angst vor dem Fremden hat, die Vertrauen kann und sich dem Wirken des Heiligen Geistes überlassen kann.Eine fragende Kirche, die Lust zum Leben macht, Freude an der Begegnung vermittelt, in der das Gespräch lebt, Befehle nicht denkbar sind, Kritisches als Chance gesehen wird, die sich als Pilgerin aufmacht, keine feste Burg mehr ist sondern das Leben sucht. Eine mystische Kirche, die nicht nur von Gott spricht, sondern sich ihm auch überlässt, in der das Geheimnis Gestalt bekommt, die dem Gebet vertraut und sich gegebenenfalls alle Pläne durchkreuzen lässt, die abgrundtief liebt, ohne Wenn und Aber.  Soweit der Text von Andrea Schwarz.Manchmal hilft ein solcher Text, zu eigenen Gedanken und Überlegungen oder auch dazu, neugierig zu werden auf diese so andere Frau, die ihr ganzes Leben auf Gott gesetzt hat und mit ihm und im Vertrauen auf ihn durch alle Höhen und Tiefen des Lebens gegangen ist. 

    • 3 min.
    Schutzpatron gegen die Vereinnahmung

    Schutzpatron gegen die Vereinnahmung

    Irgendwie ist das heute schon witzig, der Marienmonat Mai, beginnt mit dem Gedenktag eines Mannes: des Heiligen Josef des Arbeiters.Manchmal hat die Kirche vorhandene Feste genommen, sie quasi getauft und ihnen einen christlichen Inhalt gegeben. Aus dem Wintersonnenwendfest wird Weihnachten, aus dem Fest der Frühlingsgöttin Ostera wird Ostern, und der 1. Mai, der altbekannte Kampftag der Arbeiterklasse, wird 1955 der Gedenktag des Hl. Josef des Arbeiters. Ein bisschen witzig klingt das in meinen Ohren schon. Aber andererseits: den Hl. Josef, den Zimmermann, zum Patron der Arbeiter zu machen, ist eigentlich auch eine gute Idee. Er hat das Zimmermannshandwerk wahrscheinlich von seinem Vater gelernt, hat es ausgeübt als er Maria kennengelernt hat, und dann mit seiner Hände Arbeit die Familie ernährt. Und wie es in vielen Familienbetrieben auch heute noch ist, hat auch Jesus von ihm das Zimmermannshandwerk gelernt. In den Zeiten nach dem Zweiten Weltkrieg, als sich die Welt immer mehr in zwei Lager geteilt hat, der vom Gegensatz zwischen Kommunismus und Kapitalismus geprägt war und den kalten Krieg befeuert hat, war es gut, einen Patron zu haben, der den Millionen Arbeitern in allen Ländern zur Seite stand und ihr Schutzpatron gegen alle Vereinnahmung und Indoktrinierung durch die Weltmächte geworden ist. Der bescheidene Handwerker aus Nazareth, stand damals und heute vor Gott und für die Menschen für die Würde der menschlichen Arbeit ein. Und als eine nette kleine Geschichte nebenher gibt es noch ein Gemälde im Hochchor des Bonner Münsters: es zeigt die Begegnung von Maria und Elisabeth. Im Evangelium ist da in keinem Wort von Josef die Rede. Aber auf dem Bild steht bescheiden im Hintergrund der heilige Josef mit dem Attribut der roten Arbeiterfahne.

    • 2 min.

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