Lesung

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Hörbücher von SRF – wann und wo Sie wollen. Erzählungen, Romane, Novellen. Gelesen von bekannten SchauspielerInnen und neuen Stimmen. Wenn Sie die Augen woanders haben müssen … Literatur gibt’s bei uns auf die Ohren! Klassiker und spannende Neuerscheinungen, aus der Schweiz und der ganzen Welt. Nach einer Pause produziert SRF Hörspiel in unregelmässigem Rhythmus wieder neue Lesungen und fischt Perlen aus dem Lesungs-Archiv.

  1. 2 ENE

    6/6 Vorlesetag: «Prosaische Passionen»

    Der letzte Teil des Vorlesetags widmet sich jüngeren Texten aus dem deutschsprachigen Raum – ihre Autorinnen prägten zwei Weltkriege. Gleichzeitig haben sich die Bedingungen für Frauen verändert. Diejenigen des Schreibens und des Lebens. Marie Luise Kaschnitz wuchs in Potsdam und Berlin auf. Ihre Geschichte «Ein Mann, eines Tages» handelt von Einem, der Angst davor hat, ein Angsthase zu sein. Ilse Aichinger versteckte ihre jüdische Mutter während des 2. Weltkrieges in Wien. Nach Kriegsende las sie bei der legendären Gruppe 47. Sie erhielt zahlreiche Preise, darunter den Marie-Luise-Kaschnitz-Preis. «Das Fenster-Theater» erzählt mit einer seltenen Beobachtungsgabe von einer unersättlichen Frau, die aus dem Fenster schaut. Anna Seghers entstammt einer jüdischen Familie und wurde 1933 von der Gestapo verhaftet. Ihre Bücher wurden verbrannt. Sie flüchtete ins Exil nach Mexiko. «Der Baum des Odysseus» handelt von der Heimkehr des wohl berühmtesten Seefahrers der Weltliteratur zu seiner Frau. Bei dieser Episode handelt es sich um den Mitschnitt des Vorlesetags samt Rahmenprogramm auf SRF2Kultur am 02.Januar 2024. Marie Luise Kaschnitz (1901-1974): «Ein Mann eines Tages» gelesen von Doris Wolters  Ilse Aichinger (1921-2016): «Das Fenster-Theater» gelesen von Marie Löcker  Anna Seghers (1900-1983): «Der Baum des Odysseus» gelesen von Doris Wolters «Prosaische Passionen», Die weibliche Moderne in 101 Short Stories von Sandra Kegel (Hg.), Manesse 2022 Redaktion: Michael Luisier Musikauswahl: Cécile Olshausen Moderation: Eva Oertle Redaktionelle Mitarbeit: Lea Dora Illmer Produktion: SRF 2024

    41 min
  2. 2 ENE

    5/6 Vorlesetag: «Prosaische Passionen»

    Diese Episode vereint zwei ganz besondere Schmankerl: Eine Geschichte von Virginia Woolf, der Begründerin feministischer Literaturwissenschaften, und eine von Tove Ditlevsen, der Vorreiterin autofiktionaler Literatur. Angemerkt sei: Beide Autorinnen bestritten zu Lebzeiten, Feministinnen zu sein. Virginia Woolf entstammt dem grossbürgerlichen Milieu Englands, Tove Ditlevsen der Arbeiterschicht Dänemarks. Erstere erhielt Privatunterricht, letztere arbeitete als Dienstmädchen. Sie erlitten ein ähnliches Schicksal, wie viele Autorinnen des Vorlesetags: Woolf hatte manische Depressionen und nahm sich mit einem Sprung in die Ouse das Leben. Ditlevsen plagten Depressionen und Drogensucht. Sie starb an einer Überdosis Schlaftabletten. Woolfs «Der Fleck an der Wand» ist ein Juwel – wir folgen darin ihren mäandernden Gedanken voller Witz und Tiefe. Solange, bis wir dem Fleck auf die Schliche kommen. «Für dich summ ich ein Wiegenlied» handelt von einer Abtreibung kurz vor Weihnachten. Der Text berührt zutiefst, ohne jemals sentimental zu sein. Bei dieser Episode handelt es sich um den Mitschnitt des Vorlesetags samt Rahmenprogramm auf SRF2Kultur am 02.Januar 2024. Virginia Woolf (1881-1941): «Der Fleck an der Wand» gelesen von Désirée Meiser  Tove Ditlevsen (1917-1976): «Für dich summ ich ein Wiegenlied» gelesen von Marie Löcker «Prosaische Passionen», Die weibliche Moderne in 101 Short Stories von Sandra Kegel (Hg.), Manesse 2022 Redaktion: Michael Luisier Musikauswahl: Cécile Olshausen Moderation: Eva Oertle Redaktionelle Mitarbeit: Lea Dora Illmer Produktion: SRF 2024

    59 min
  3. 2 ENE

    4/6 Vorlesetag: «Prosaische Passionen»

    Eine Geschichte, die fast wie eine Novelle anmutet: Sie erzählt von einer unerhörten Begebenheit. Geschrieben hat sie eine Autorin, die in Lugano zur Welt kam. Darauf folgt ein Gespräch des Redaktors Michael Luisier mit der Herausgeberin und dem Verleger des Sammelbandes. Von Lugano nach Brasilien, von der Lyrik über Literaturkritiken zum Theater. Alfonsina Storni war eine vielseitige und geschäftige Frau: Sie war ledig, voll berufstätig und Mutter. Nachdem ihr erster Gedichtband gefeiert wurde, erhielt sie Zugang zu den männlich geprägten Künstler- und Intellektuellenkreisen von Buenos Aires – sowie zwei Literaturpreise. Später widmete sie sich dem Theater für Kinder und Erwachsene. Doch auch ihr Schicksal endete tragisch: Aufgrund ihrer Brustkrebserkrankung wählte sie mit sechsundvierzig Jahren den Freitod und stürzte sich ins Meer. Ihre Kurzgeschichte «Cuca» vereint alles, was eine gute Geschichte braucht: Sprachkunst, den Blick fürs Detail und eine unerwartete Wendung. Bei dieser Episode handelt es sich um den Mitschnitt des Vorlesetags samt Rahmenprogramm auf SRF2Kultur am 02.Januar 2024. Alfonsina Storni (1892-1938): «Cuca» gelesen von Marie Löcker Redakteur Michael Luisier im Gespräch mit Sandra Kegel, Herausgeberin, und Horst Lauinger, Verleger von «Prosaische Passionen» (Manesse Verlag)  «Prosaische Passionen», Die weibliche Moderne in 101 Short Stories von Sandra Kegel (Hg.), Manesse 2022 Redaktion: Michael Luisier Musikauswahl: Cécile Olshausen Moderation: Eva Oertle Redaktionelle Mitarbeit: Lea Dora Illmer Produktion: SRF 2024

    48 min
  4. 2 ENE

    3/6 Vorlesetag: «Prosaische Passionen»

    Die drei Autorinnen dieser Episode lebten in Neuseeland, Nordamerika und Brasilien. Sie waren unbekannt bis weltberühmt und doch eint sie eins: Ihre tragischen Schicksale. Sie erkrankten – psychisch oder körperlich – in oder an einer patriarchalen Welt. Katherine Mansfield wuchs in der Kolonialwelt Neuseelands auf. Sie litt ihr Leben lang an den Folgen eines infizierten Eileiters und starb früh an Lungentuberkulose. «Ehe, ganz modern» erzählt davon, wie die Geschlechterrollen um 1900 ins Wanken gerieten. Tekahionwake kam in einem Indianerreservat in Ontario zur Welt und engagierte sich für die indigenen Völker Kanadas. Sie erkrankte an Lungenkrebs. In «Eine Heidin in St. Pauls Cathedral» sehen wir ein Bauwerk der Weissen durch die kritischen Augen einer indigenen Frau. Claire Lispecter führte ein glamouröses und rebellisches Leben – bis sie mit einer Zigarette und Beruhigungsmitteln im Bett einschlief. Ihre Wohnung geriet in Brand. Sie verletzte sich und konnte fortan nur noch unter Schmerzen schreiben. Auch sie starb an Krebs. «Praça Mauá» ist eine höchst aktuelle Geschichte darüber, was den Kern von Weiblichkeit ausmacht. Bei dieser Episode handelt es sich um den Mitschnitt des Vorlesetags samt Rahmenprogramm auf SRF2Kultur am 02.Januar 2024 Katherine Mansfield (1888-1923): «Ehe, ganz modern» gelesen von Doris Wolters Tekahionwake (1861-1913): «Eine Heidin in St. Pauls Cathedral» gelesen von Marie Löcker Claire Lispector (1920-1977): «Praça Mauá» gelesen von Marie Löcker «Prosaische Passionen», Die weibliche Moderne in 101 Short Stories von Sandra Kegel (Hg.), Manesse 2022 Redaktion: Michael Luisier Musikauswahl: Cécile Olshausen Moderation: Eva Oertle Redaktionelle Mitarbeit: Lea Dora Illmer Produktion: SRF 2024

    1 h y 4 min
  5. 2 ENE

    2/6 Vorlesetag: «Prosaische Passionen»

    Nun stehen drei Autorinnen im Zentrum, die für ihre Zeit privilegiert waren und deswegen reisen konnten – nach Russland, in den Iran, nach Ghana oder Persien. Und so sind auch ihre Kurzgeschichten von fernen Orten inspiriert. Sie spielen in Delhi, in Teheran und sogar auf einem anderen Stern. Rashid Jahan war eine der ersten muslimischen Gynäkologinnen, ausserdem Kommunistin und Feministin. Sie starb mit nur 46 Jahren in Moskau an Gebärmutterhalskrebs. «Ein Ausflug nach Delhi» gibt Einblicke in das Leben einer Inderin aus Faridabad, die keine Lust hat, Zug zu fahren – ihrem Mann zum Trotz. Annemarie Schwarzenbach studierte in Zürich und Paris und promovierte mit nur dreiundzwanzig Jahren. Sie lebte offen lesbisch. «Eine Bekanntmachung» bricht mit Erwartungen und erzählt von einer Frau, die zum Islam übertritt, um ihrer Ehe zu entkommen. Olive Schreiner gehörte einer Missionarsfamilie in Südafrika an. Sie kämpfte gegen Rassismus und für Frauenrechte. «In einer fernen Welt» ist ein Märchen, in der sich die Dinge etwas anders verhalten. Bei dieser Episode handelt es sich um den Mitschnitt des Vorlesetags samt Rahmenprogramm auf SRF2Kultur am 02.Januar 2024. Rashid Jahan (1905-1952): «Ein Ausflug nach Delhi» gelesen von Désirée Meiser Annemarie Schwarzenbach (1908-1942): «Eine Bekanntmachung» gelesen von Marie Löcker Olive Schreiner (1855-1920): «In einer fernen Welt» gelesen von Doris Wolters «Prosaische Passionen», Die weibliche Moderne in 101 Short Stories von Sandra Kegel (Hg.), Manesse 2022 Redaktion: Michael Luisier Musikauswahl: Cécile Olshausen Moderation: Eva Oertle Redaktionelle Mitarbeit: Lea Dora Illmer Produktion: SRF 2024

    48 min
  6. 2 ENE

    1/6 Vorlesetag: «Prosaische Passionen»

    Mehr Klassikerinnen! Der diesjährige Vorlesetag präsentiert weibliche Prosa um und nach 1900. Die 16 Kurzgeschichten schreibender Frauen entstammen der Sammlung «Prosaische Passionen». Sie zeigen: Die literarische Moderne war ganz entschieden weiblich. In der ersten Stunde des Vorlesetags «Prosaische Passionen» widmen wir uns vier frühen Autorinnen aus aller Welt: Sie lebten in den USA, in Spanien, Holland, Belgien und dem damaligen Britisch-Indien. Was ihre Texte verbindet, ist die Schilderung der immensen gesellschaftlichen Hürden, mit denen sich Frauen um 1900 konfrontiert sahen. Die Autorinnen dieser vier Texte waren mutige, moderne Frauen. Das Werk von Kate Chopin geriet für viele Jahrzehnte in Vergessenheit, bevor es 1969 wiederentdeckt wurde. «Die Geschichte einer Stunde» erzählt von der Verzweiflung einer Ehefrau und davon, wie ein vermeintlicher Tod zum anderen führt. Emilia Padro Bazán trennte sich von ihrem Mann, als dieser ihr das Schreiben verbieten wollte. «Die Feministin» ist eine tragisch-komische Anekdote über leisen Widerstand. Nel Doff stammt aus einem armen, gewalttätigen Milieu. Genau wie die Protagonistin ihrer Geschichte hat auch sie sich prostituiert. Und Rokeya Sakhawat Hossain wurde mit «Sultanas Traum» berühmt – der ersten feministischen Utopie der Weltliteratur. Bei dieser Episode handelt es sich um den Mitschnitt des Vorlesetags samt Rahmenprogramm auf SRF2Kultur am 02.Januar 2024. Kate Chopin (1850-1904): «Die Geschichte einer Stunde» gelesen von Doris Wolters Emilia Padro Bazán (1851-1921): «Die Feministin» gelesen von Marie Löcker Nel Doff (1858-1942): «Prostituiert» gelesen von Doris Wolters Rokeya Sakhawat Hossain (1880-1932): «Sultanas Traum» gelesen von Doris Wolters «Prosaische Passionen», Die weibliche Moderne in 101 Short Stories von Sandra Kegel (Hg.), Manesse 2022 Redaktion: Michael Luisier Musikauswahl: Cécile Olshausen Moderation: Eva Oertle Redaktionelle Mitarbeit: Lea Dora Illmer Produktion: SRF 2024

    58 min
  7. 16/11/2023

    9/9:«Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge» von R.M. Rilke

    Der junge Protagonist des Romans ist gewissermassen die Spiegelfigur des Dichters Rilke, der sich zum Ziel gesetzt hat, das Sichtbare und das Unsichtbare, das Reale und das Irreale, das Sagbare und das Unsagbare in Sprache zu fassen. Radikal subjektiv und gleichzeitig in vollendeter Form.  Dabei bewegt sich Rilke - und mit ihm Malte - frei in der Zeit. Es handelt sich dabei um den einzigen Roman des Lyrikers Rainer Maria Rilke. Er erschien 1910 und handelt von einem jungen Dichter aus Dänemark, der sich im Paris der Jahrhundertwende niedergelassen hat. Er folgt keinem roten Faden, sondern lässt sich von Assoziationen leiten. So startet diese letzte Folge mit einem Exkurs über die Liebe, so wie sie in der Literatur ihre Spuren hinterlassen hat - und zwar weibliche Spuren. Diese gehen zurück durch die Jahrhunderte bis in die Antike, bis zur Dichterin Sappho. Daran anknüpfend greift der Text noch einmal Maltes Beziehung zu seiner Geliebten Abelone auf - auch sie ist eine Spiegelfigur, nämlich die von Rilkes ehemaliger Geliebten Lou Andreas-Salomé. Und schliesslich kulminiert der Roman zum Abschluss in einer sehr eigenen Version der bekannten Legende des Verlorenen Sohnes. Es ist der Abschluss eines Weges, den man kurz so zusammenfassen könnte: es ist ein Zur-Welt-kommen, Zu-Gott-Kommen, Zu-sich-Kommen. In der Sprache. Und: in der Liebe. Sprecher: Gert Westphal Neu eingerichtet und technisch aufbereitet: Mirjam Emmenegger und Reto Ott 2014 Produktion: SRF 1973

    41 min

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