Bad Kreuznacher "Haus der Stadtgeschichte" Podcast

Bad Kreuznacher "Haus der Stadtgeschichte"  Podcast

Audiobeiträge aus der Mediathek des Bad Kreuznacher Stadtarchivs. Realisiert von Gässjer FM, dem freien Internetradio Bad Kreuznach.

  1. 10/14/2021

    Corona Gespräch 18 - Erfahrungen der Oberbürgermeisterin

    In dieser Folge erzählt uns Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer, welche Veränderungen die Pandemie in der Stadtverwaltung mit sich brachte und was sich privat für sie änderte. Wir, Marc und Yuliyan von Gässjer FM, befragen KreuznacherInnen zu ihren Erlebnissen während der Coronapandemie. Den "Haus der Stadtgeschichte" Podcast kannst du hier hören: --------------------------------- Spotify https://stadtgeschichte.online/spotify Apple Podcasts https://stadtgeschichte.online/apple RSS für deine Podcast-App https://stadtgeschichte.online/feed/mp3/ --------------------------------- „Anfang 2020 zeichnete sich ja so langsam ab, das ist eine Angelegenheit, die bleibt nicht in China. Wir müssen hier was tun. Und ich habe dann in der Verwaltung einen Krisenstab ins Leben gerufen. Kein Krisenstab, wo jetzt das Amt für Brand und Katastrophenschutz involviert ist, sondern ein Krisenstab für die Verwaltung selber. Um zu gucken: „Wie können wir uns dann aufstellen in einer Zeit, wo klar ist, wir müssen Menschen räumlich trennen?““ – Heike Kaster-Meurer, Oberbürgermeisterin der Stadt Bad Kreuznach „Stadtratssitzung haben wir zunächst ausgesetzt, haben für das Allerwichtigste Beschlüsse im Vorstand gefasst und sind dann ja auch zu digitalen Sitzungen gekommen, zu Videokonferenzen. Auch das war ja vorher überhaupt nicht denkbar. Ich weiß noch, als ich das vorgeschlagen habe, gab es einen Riesen, einen riesen Widerstand, wie man denn sowas machen kann. Ich würde ja Mandatsträgern jede Rechte abschneiden. Das hat sich ja inzwischen auch relativiert. Wir fragen ja auch immer noch, ob Präsenz oder Videokonferenzen gewünscht sind. Und der letzte Jugendhilfeausschuss beispielsweise hat als Videokonferenz stattgefunden und es gibt gar keine Vorbehalte mehr.“ – Heike Kaster-Meurer, Oberbürgermeisterin der Stadt Bad Kreuznach „[…] Und es gab aber auch ganz viele Betroffene.Und gerade die Menschen, die auf Trinkgeld angewiesen sind… Ich denke mal, Gastronomen oder die Gastronomiebeschäftigten sind ja auch unterstützt worden. Aber wenn ich Kurzarbeitergeld bekomme von einem Festgehalt und mir fehlt dann das Trinkgeld, dann ist es natürlich noch mal eine ganz andere Situation, als wenn man in der Verwaltung arbeitet, wo klar ist Ich kann Urlaub nehmen, wenn ich jetzt nicht unbedingt gebraucht werde.“ – Heike Kaster-Meurer, Oberbürgermeisterin der Stadt Bad Kreuznach „Schaffen wir es in Zukunft noch, den sozialen Frieden zu finanzieren? Da mache ich mir große Sorgen. Aber nicht für meine Person, sondern insgesamt für unsere Stadtgesellschaft, für die Gesellschaft insgesamt. [...] Diese Entwicklung, dass die Gesellschaft auseinanderdriftet, dass sich bestimmte Menschen, auch das Wohnen und Leben in einer Stadt nicht mehr leisten können. Das haben wir ja vor Corona schon gehabt, das hat sich ja schon abgezeichnet. Aber das, finde ich, ist jetzt noch mal durch Corona beschleunigt worden. Und das ist auch etwas, was mir große Sorgen macht und wo ich mich auch wirklich frage: „Wie schaffen wir es kommunalpolitisch, da gegenzusteuern?““ – Heike Kaster-Meurer, Oberbürgermeisterin der Stadt Bad Kreuznach „ […] Das steckt, glaube ich, auch tief in den Knochen der Menschen. Die Angst, es kommt etwas Unberechenbares. Bisher gab es ja immer so eine – zumindest einigermaßen – so eine Verlässlichkeit. [...] Ich gehöre ja eher zu den Boomern. Wir hatten es immer gut, wir hatten immer genug zu essen. Es gab keinen Krieg, es gab immer Frieden, es gab immer Freiheit. Wir konnten immer reisen. Aber jetzt haben wir gelernt das ist alles nicht so selbstverständlich. Und es kann durchaus sein, dass plötzlich irgendwas ist. (Dass) irgendetwas passiert und alles ist anders.“ – Heike Kaster-Meurer, Oberbürgermeisterin der Stadt Bad Kreuznach

    26 min
  2. Corona Gespräch 16 - Erfahrungen eines Studenten

    07/07/2021

    Corona Gespräch 16 - Erfahrungen eines Studenten

    Mitten in einer Pandemie Student werden. Etwas, das nicht viele von sich behaupten können. Mit einem von ihnen haben wir gesprochen. Jephta hat das Präsenzstudium noch nicht erleben dürfen. Im Lockdown verlagerten sich Seminare und Klausuren aber auch studentisches Leben ins Digitale. Warum das nicht nur Nachteile hat und was Jephta noch bewegt, erfährst du in unserem aktuellen Coronagespräch. Wir, Marc und Yuliyan von Gässjer FM, befragen KreuznacherInnen zu ihren Erlebnissen während der Coronapandemie. „Wir haben angefangen...eine bis zwei Wochen vor dem dritten Lockdown müsste das gewesen sein. Wir hatten zum Glück noch […] die Möglichkeit, vorher ein paar Leute kennenzulernen. Aber seit ich angefangen habe, zu studieren, war ich zwei Mal vor Ort an der Hochschule. Also ich habe keine Ahnung, wie es im ersten Stock aussieht, ich habe keine Ahnung wie die Toiletten aussehen.“ – Jephta Gössner, Student der Sozialen Arbeit „(Digital Studieren) ist teilweise ein bisschen schwierig, weil sich […] eingelebt hat, dass man die Vorlesungen anfängt im Bett zu hören oder zu sehen, was natürlich nicht unbedingt zuträglich ist für die Leistungsfähigkeit, weil ich einfach nicht aus dem Bett rauskomme. Manchmal verlege ich mich ins Wohnzimmer zusammen mit meinem Mitbewohner, er ist auch Student. Oder man trifft sich draußen oder bei anderen Kommilitonen. […] Die Trennung von meinem privaten Raum und von meinem Lernraum ist schon wichtig für mich.“ – Jephta Gössner, Student der Sozialen Arbeit „Das wird, denke ich, ganz schön, einfach mal dieses richtige Studentenleben zu erleben. Dass man morgens aufsteht und sich nicht an den Laptop hockt, sondern an die Hochschule geht und dann hört man sich da 'ne Vorlesung oder was auch immer an, ein Seminar. Und dann bleibt man da vielleicht den ganzen Tag — oder auch nicht — und geht wieder nach Hause. Ich glaube das wird so […] die größte Veränderung, was das Hochschulleben angeht.“ – Jephta Gössner, Student der Sozialen Arbeit https://stadtgeschichte.online

    20 min
  3. Corona Gespräch 14 - Erfahrungen eines Malers

    05/19/2021

    Corona Gespräch 14 - Erfahrungen eines Malers

    Walter Brusius lebt seit über 30 Jahren als freischaffender Künstler in Bad Kreuznach. Für jemanden, der sonst die Stadt als sein Wohnzimmer betrachtet, sind die Einschränkungen und die ausfallenden Ausstellungen ein großer Verlust. Abhilfe schafft die Kommunikation über soziale Netzwerke. Auch Freunde stehen dem Maler helfend zur Seite. Warum er mit Sorge auf die Gesellschaft schaut, mit welchen Gedankengängen er sich im Alter auseinandersetzt und was das für sein gerade neu gefundenes Hobby bedeutet, erzählt er im Corona-Gespräch. Das Interview haben wir am 8. Mai im Atelier von Herrn Brusius aufgezeichnet. „Wir hatten letztes Jahr zwei Ausstellungen geplant. Und es wurde auch eingeladen und diese Ausstellungen waren ausgerichtet nach den Richtlinien, die damals von Mainz vorgegeben worden sind. Also nur begrenzte Besucherzahl, dies und jenes. Das war Ende Sommer, (Anfang) Herbst […]. Und dann gingen die Einladungen raus, das meiste geht ja heute per Facebook. Also kaum noch etwas per E-Mail geht fast alles per Facebook. Und schriftliche Einladungen gibt es gar nicht mehr, wie früher mit so einer schönen Karte. Und dann war ich überrascht, wie viele deindselige Kommentare kamen. „Wie könnt ihr nur so etwas machen in dieser Zeit! Ihr setzt ja die Leute den größten Risiken aus.“ Also das war richtig feindselig. Nicht von allen, aber es gab solche Meldungen. Richtig feindselig. Und von Leuten, die normalerweise gerne zu solchen Ausstellungen kommen.“ „Die Befürchtungen, die ich immer hatte (sind), dass es so viel Gewalt und soviel Hass in der Gesellschaft gibt – also gewusst habe ich das schon immer – aber in welchem Ausmaß, das wagt man sich oft nicht einzugestehen.“ „Ich lasse mich jetzt impfen! Vor allen Dingen oder in erster Linie, damit ich die Voraussetzungen habe, jetzt wieder reisen zu können.“ - Walter Brusius, freischaffender Künstler aus Bad Kreuznach

    45 min
  4. Corona Gespräch 13 - Erfahrungen aus der Zeitungsredaktion

    05/17/2021

    Corona Gespräch 13 - Erfahrungen aus der Zeitungsredaktion

    Marian Ristow ist stellvertretender Redaktionsleiter des Öffentlichen Anzeigers in Bad Kreuznach. Der Öffentliche Anzeiger ist die auflagenstärkste Tageszeitung in Bad Kreuznach. Was sich im Leben eines Redakteurs in der Coronakrise geändert hat, womit man sich neu auseinandersetzen muss und was er aus der Zeit vor Corona am meisten vermisst, erzählt er uns im aktuellen Coronagespräch. Das Gespräch haben wir am 7. Mai aufgenommen. „Was natürlich komplett auf der Strecke bleibt ist das Redaktionsleben. Das kann man sich wirklich im Grunde so vorstellen, wie man es aus Filmen und mittlerweile Serien kennt. Früher […] haben wir hier wirklich morgens unsere Konferenzen gehabt mit zehn bis zwölf Leuten. Das ist natürlich heute Science-Fiction, das kann man sich gar nicht mehr vorstellen.“ „Ich habe ja auch mal einen richtigen Beruf gelernt, nämlich Krankenpfleger. Mir ist das Krankenhausumfeld durchaus bekannt. Da macht es mich schon ein Stück weit fassungslos, wenn ich sehe, dass Leute auch aus meinem Umfeld der [Querdenker]-Bewegung total nahestehen. Das muss ich sagen, das hat mich ein Stück weit schon geschockt.“ „Die Leute merken im Grunde nicht, wie ihre berechtigte Sorge, die ich absolut teile, missbraucht wird für irgendwelche antidemokratischen Umtriebe, die sich in das Gewand einer demokratischen Volksbewegung kleiden. Das macht mir ein Stück weit Angst, weil ich leider auch weiß, – und das kann man mir jetzt auch gern zum Vorwurf machen – dass da draußen viele Leute unterwegs sind, die das überhaupt nicht merken. Und das ist das, was mich fundamental stört.“ – Marian Ristow, stellvertr. Redaktionsleiter, Öffentlicher Anzeiger

    35 min

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