„Money. Upgraded.“

Eske Bockelmann

Die Podcasts basieren auf den Texten von Eske Bockelmann, einem aussergewöhnlichen Denker, der zeigt, wie Geld unser Denken und unsere Gesellschaft verändert hat. In seinem Buch Im Takt des Geldes (2004) erklärt er, dass mit der Einführung von Geld im 16. Jahrhundert eine neue, abstrakte Denkweise entstand – mit Folgen für Kultur, Musik und Philosophie. Seine beiden Werke Das Geld (2020) und Money – Understanding Modern Society (2025) bieten einen einzigartigen Zugang zum Thema Geld. Die Podcasts machen diese komplexen Gedanken verständlich und laden junge Menschen ein, Geld und Gesellschaft aus einer neuen Perspektive zu sehen und zu hinterfragen.

  1. JUN 1

    Der Preis der Gewinne

    Wie funktioniert Wirtschaft wirklich? Hinter dem Vorhang der scheinbar mühelosen Gewinne verbirgt sich eine unbequeme Wahrheit: Unser gesamtes Wirtschaftssystem basiert auf einem komplizierten Mechanismus aus Schulden und Zinsen, der einen permanenten Wachstumszwang erzeugt. Mit erschreckenden Zahlen verdeutlichen wir diese Realität – die globale Verschuldung liegt bei über 300% des weltweiten BIP, was bedeutet, dass wir uns dreimal mehr schulden, als wir jährlich überhaupt produzieren können. Die tatsächlichen Verluste unseres Wirtschaftssystems verstecken sich geschickt im Schatten der Gewinne. Am Beispiel der Textilindustrie zeigen wir, wie ein T-Shirt für 5 Euro tatsächliche Kosten von etwa 30 Euro verursacht, wenn man alle sozialen und ökologischen Faktoren einrechnet. Diese externalisierten Kosten summieren sich weltweit zu jährlichen Umweltschäden von über 4,3 Billionen Dollar – Kosten, die in keiner Unternehmensbilanz auftauchen, aber die wir alle früher oder später bezahlen müssen. Trotz dieser alarmierenden Fakten halten wir kollektiv an einem System fest, das mehr Probleme schafft als löst, gefangen in einer psychologischen Falle der optimistischen Verzerrung. Doch es gibt Hoffnung. Wir stellen alternative Wirtschaftsmodelle vor, wie die Gemeinwohlökonomie in der Schweiz und das Bruttonationalglück in Bhutan, die zeigen, wie eine andere Definition von Erfolg aussehen kann. Der Weg zu einem nachhaltigeren Wirtschaftssystem erfordert einen fundamentalen Wandel in unserem Denken – weg von reiner Gewinnmaximierung, hin zu echtem gesellschaftlichem Nutzen. Angesichts der Klimakrise, die uns nach Einschätzung von Experten nur noch etwa zehn Jahre Zeit lässt, um die schlimmsten Folgen abzuwenden, wird dieser Wandel zur existenziellen Notwendigkeit. Hören Sie rein und entdecken Sie, wie wir gemeinsam die Illusion des verlustfreien Gewinns durchbrechen und eine wirklich nachhaltige Zukunft gestalten können.

    4 min
  2. JUN 1

    Die Entstehungsgeschichte unseres modernen Wertverständnisses

    Die unsichtbare Brille des Geldes – eine faszinierende Reise durch die Entstehungsgeschichte unseres modernen Wertverständnisses.  Haben Sie sich jemals gefragt, wann und wie unser heutiges Verständnis von "Wert" entstanden ist? Die Antwort führt uns ins 17. Jahrhundert – ein Wendepunkt, der nicht nur unsere Wirtschaft, sondern unser gesamtes Denken revolutionierte. Was heute selbstverständlich erscheint – die Quantifizierung von Wert, das abstrakte Konzept des Geldes – war damals eine radikale Neuheit, die unsere Weltanschauung grundlegend veränderte. Wir erkunden, wie ein mittelalterlicher Händler auf unsere Geldscheine reagiert hätte und wieso er sie vermutlich als wertloses Papier abgetan hätte. Die mathematische Abstraktion, die wir heute als selbstverständlich ansehen, war ein revolutionäres Konzept, das weit über die Ökonomie hinausging. Besonders faszinierend ist, wie tief diese Denkweise in unsere Psychologie eingedrungen ist – wenn wir von "Selbstwert" oder "Minderwertigkeit" sprechen, verwenden wir Konzepte, die vor dem 17. Jahrhundert so nicht existierten. Vom Gesundheitswesen bis zur Bildung – überall sehen wir die Auswirkungen dieser ökonomischen Denkweise, die wie eine unsichtbare Brille unsere Wahrnehmung färbt. Der Merkantilismus als frühe Form des Kapitalismus zeigt eindrücklich, wie das neue Wertdenken Politik und Wirtschaft veränderte und Konkurrenzdenken etablierte. Doch das Wichtigste: Diese Art zu denken ist kein Naturgesetz, sondern ein historisches Konstrukt. Können wir überhaupt noch anders denken? Die Antwort liegt im Verständnis unserer Geschichte und dem Bewusstsein, dass die wahre Macht des Geldes vielleicht nicht in Scheinen und Münzen liegt, sondern in der Art und Weise, wie es unser Denken prägt. Tauchen Sie mit uns ein in diese erhellende Perspektive und entdecken Sie, wie die Erkenntnis über die Entstehung unseres Wertbegriffs der erste Schritt zur Veränderung sein kann.

    4 min
  3. JUN 1

    Die Geldgesellschaft

    Was geschieht mit dem Menschen in einer Welt, die vollständig von Geld durchdrungen ist? Diese Frage steht im Zentrum der vierten Money Profiler-Episode, in der Eske Bockelmann und Daniel Butscher einen tiefen Blick in die Struktur unserer Gegenwart werfen. Wir verlassen die historischen Pfade früherer Folgen und wenden uns dem modernen Menschen zu – nicht als Käufer oder Verkäufer, sondern als Wesen, das in einer geldvermittelten Gesellschaft existieren muss. Der Podcast zeichnet eine faszinierende Entwicklung nach: von einer Welt voller persönlicher Verpflichtungen und gemeinschaftlicher Versorgung hin zur "doppelten Freiheit" des Individuums – befreit von feudaler Herrschaft, aber auch losgelöst von jeder kollektiven Absicherung. Die Erkenntnis ist ebenso einfach wie tiefgreifend: In unserer Wirtschaftsordnung wird jeder Mensch zu seinem eigenen kleinen Unternehmen. Wer leben will, muss etwas verkaufen können – Arbeitskraft, Zeit, Fähigkeiten. Dies führt zu einem paradoxen Zustand: Wir sind gleichzeitig völlig vereinzelt und doch total voneinander abhängig. Persönliche Bindungen werden durch anonyme Transaktionen ersetzt, Gemeinschaft durch Gesellschaft, Zusammenhalt durch Konkurrenz. Diese Transformation betrifft nicht nur unsere sozialen Strukturen, sondern formt unser gesamtes Selbstverständnis – wir werden zu kalkulierenden "Rechenwesen". Folgt uns auf dieser aufschlussreichen Erkundung unserer monetarisierten Existenz und freut euch auf die nächste Folge, in der wir René Descartes' berühmten Satz "Ich denke, also bin ich" im Licht der Geldgesellschaft neu interpretieren. Denn um Geld wirklich zu verstehen, müssen wir begreifen, wie tief es in unser Innerstes reicht.

    4 min
  4. JUN 1

    Die Geldspur

    Was passiert, wenn zwei neugierige Denker sich der fundamentalsten Frage unseres Wirtschaftssystems stellen? Daniel Butscher und Eske Bockelmann, die sich selbst als "Money Profiler" bezeichnen, wagen in dieser Auftaktfolge einen frischen Blick auf das, was wir alle zu kennen glauben: Geld. Anders als typische Finanzpodcasts bieten sie keine Anlagestrategien oder Reichtumsversprechen. Stattdessen graben sie tiefer. Die beiden enthüllen die verblüffende Wahrheit: Unser modernes Geld ist eine reine Abstraktion – Zahlen auf Konten, die nichts Konkretes repräsentieren und dennoch alles kaufen können. Noch überraschender: Geld entsteht heute hauptsächlich durch Kreditvergabe. Banken erschaffen es buchstäblich aus dem Nichts, und mit der Rückzahlung verschwindet es wieder. Ein System, das vollständig auf Vertrauen und zukünftigen Versprechungen basiert. Diese Erkenntnis hat weitreichende Konsequenzen. Wenn Schulden die Quelle des Geldes sind, muss unsere Wirtschaft ständig wachsen – Stillstand würde das System zum Erliegen bringen. In kommenden Folgen werfen die Money Profiler einen Blick in die Vergangenheit, von afrikanischen Kaurischnecken bis zu unserem heutigen digitalen Schuldensystem. Sie laden uns ein, das unsichtbare Rätsel zu entschlüsseln, das unser aller Leben bestimmt. Tauche ein in diese faszinierende Reise und erfahre, wie dieses scheinbar neutrale Werkzeug Macht über Krieg und Frieden, Freiheit und Unfreiheit ausübt – und welche Alternativen denkbar wären.

    4 min
  5. JUN 1

    Die Mathematik des Geldes

    Tauchen Sie ein in eine faszinierende Erkundung der verborgenen Verbindung zwischen der wissenschaftlichen Revolution und unserem modernen Geldsystem. Diese Episode enthüllt, wie die revolutionären Ideen von Denkern wie Galileo Galilei und Simon Steven nicht nur unser Verständnis der Naturgesetze veränderten, sondern auch die Grundlage für unser heutiges Wirtschaftsdenken schufen. Wir beleuchten, wie Galileis geniale Experimente mit der schiefen Ebene eine fundamentale Verschiebung von qualitativen zu quantitativen Betrachtungen einleiteten. Seine bahnbrechende Annahme, dass Bewegung kontinuierlich und unendlich teilbar sei, spiegelte sich überraschend in der Entwicklung des Geldsystems wider. Die Einführung der Dezimalbrüche durch Simon Steven und die Vorstellung von Zahlen als kontinuierliche Größen revolutionierten nicht nur die Mathematik, sondern ermöglichten auch die präzisen Berechnungen, die moderne Finanzsysteme auszeichnen. Doch diese quantitative Weltanschauung hat auch ihre Schattenseiten. Wenn wir alles nur in Zahlen ausdrücken, verlieren wir den Blick für qualitative Werte. Ein Wald wird zum bloßen Holzwert reduziert, statt als komplexes Ökosystem betrachtet zu werden. Die große Herausforderung unserer Zeit liegt darin, die mathematische Präzision der Wissenschaft mit einem tieferen Verständnis für den qualitativen Wert der Dinge zu verbinden. Nur so können wir die komplexen Probleme unserer Welt wirklich erfassen und lösen. Hören Sie in unsere nächste Folge rein, in der wir die Gleichgültigkeit gegenüber qualitativen Unterschieden und mögliche Lösungsansätze vertiefen. Bis dahin, denken Sie daran: nicht alles, was sich zählen lässt, zählt auch wirklich.

    3 min
  6. JUN 1

    Die große Illusion: Wie unser Wirtschaftssystem einen verborgenen Schuldenberg erzeugt

    Wirtschaftlicher Erfolg scheint wie Magie zu funktionieren – Gewinne erscheinen aus dem Nichts, ohne dass etwas verschwindet. Doch hinter diesem verlockenden Trugbild verbirgt sich eine unbequeme Realität: Unser gesamtes Wirtschaftssystem basiert auf einem gigantischen Schuldenberg, der mittlerweile das Dreifache der jährlichen Weltwirtschaftsleistung beträgt. Der vermeintliche Zauber entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als gefährliche Illusion. Wir haben ein System erschaffen, das einem Pyramidenspiel gleicht – ständig hungrig nach neuen Ressourcen, neuen Märkten und neuen Schuldnern. Die wahren Kosten unseres Wirtschaftens verstecken sich geschickt im Schatten der Gewinne: Das 5-Euro-T-Shirt verursacht soziale und ökologische Schäden im Wert von 30 Euro. Jährlich entstehen Umweltschäden von über 4,3 Billionen Dollar, die in keiner Unternehmensbilanz auftauchen. Doch es gibt Hoffnung. In der Schweiz zeigt die Gemeinwohlökonomie, dass Erfolg nicht nur in Geld, sondern auch in sozialen und ökologischen Werten gemessen werden kann. Bhutan mit seinem Bruttonationalglück weist uns eine mögliche Richtung. Um die drängendsten Probleme unserer Zeit zu bewältigen, brauchen wir jedoch einen fundamentalen Systemwandel – und das schneller, als uns lieb ist. Der Club of Rome fordert eine Reduktion des Ressourcenverbrauchs um 90 Prozent bis 2050, während Klimaforscher uns nur noch etwa zehn Jahre geben, um die schlimmsten Folgen der Klimakrise abzuwenden. Die Zeit drängt. Wir müssen anfangen, Erfolg neu zu definieren und die Illusion des verlustfreien Gewinns zu durchbrechen. Nur so können wir eine wirklich nachhaltige Wirtschaft aufbauen. Hören Sie jetzt diese Folge und erfahren Sie, wie wir diesen dringend notwendigen Wandel gemeinsam gestalten können.

    4 min
  7. JUN 1

    Die unsichtbare Brille: Warum wir nicht aufhören können, alles in Geldwerten zu messen

    Die "Wertbrille" des Kapitalismus haben wir alle auf – aber wussten Sie, dass diese Sichtweise erst 400 Jahre alt ist? Eine faszinierende Zeitreise ins 17. Jahrhundert zeigt, wie revolutionär die merkantilistische Idee war, die Welt in abstrakten Geldwerten zu messen. Wir enthüllen das historische Paradoxon hinter aktuellen Handelskonflikten: Warum sehen wir es als Nachteil, wenn wir mehr bekommen, als wir geben? Die Antwort liegt in verborgenen Denkmustern aus der Zeit des englischen Ökonomen Thomas Moon, der 1630 den bemerkenswerten Satz prägte, England solle "im Wert" mehr verkaufen als konsumieren. Dieser kleine Zusatz "im Wert" markierte einen gewaltigen Umbruch im menschlichen Denken. Tauchen Sie mit uns ein in die Entstehungsgeschichte des modernen Staates und seiner Wirtschaftspolitik. Wir beleuchten, wie selbst scharfe Kritiker des Kapitalismus wie Marx in denselben Wertkategorien gefangen blieben. Besonders erhellend wird unsere Diskussion, wenn wir auf heutige Herausforderungen blicken: Wie drückt man den Wert einer intakten Umwelt oder von Care-Arbeit in Geldeinheiten aus? Stehen wir heute vor einem ähnlich grundlegenden Umbruch wie damals? Diese Episode öffnet die Augen für die historische Relativität unseres Wertverständnisses und zeigt: Was uns selbstverständlich erscheint, war einmal revolutionär neu. Und was historisch gewachsen ist, kann sich weiterentwickeln. Setzen Sie mit uns die "Wertbrille" ab und entdecken Sie neue Perspektiven auf unsere Wirtschaft, unseren Staat und unsere Zukunft. Hören Sie jetzt rein und teilen Sie Ihre Gedanken mit uns!

    4 min
  8. JUN 1

    Die verborgene Geschichte des Wertbegriffs: Vom Mittelalter bis heute

    Was wäre, wenn einer der grundlegendsten Begriffe unserer Wirtschaft - der Wert - gar nicht so zeitlos ist, wie wir glauben? Tauchen Sie ein in eine faszinierende historische Entdeckung, die unser ökonomisches Denken revolutionieren könnte. Der renommierte Mediävist Ludolf Kuchenbuch hat etwas Erstaunliches herausgefunden: In keiner einzigen mittelalterlichen Quelle taucht unser heutiger Begriff von Wert auf. Menschen handelten jahrhundertelang ohne die Vorstellung, dass Dinge einen inhärenten Wert besitzen. Das lateinische "valere" bedeutete damals "gültig sein" oder "stark sein" - nicht "etwas ist soundso viel wert". Erst um 1600, als sich die Gesellschaft fundamental wandelte und Menschen vom Kaufen und Verkaufen leben mussten, entwickelte sich unser moderner Wertbegriff. Diese Erkenntnis trägt weitreichende Konsequenzen: Der Wert steckt nicht in den Dingen selbst. Ein Apfel hat keinen natürlichen Wert - der Preis ist eine reine gesellschaftliche Konstruktion. Vor dieser Zeit basierten Tauschsysteme auf gegenseitigen Verpflichtungen, sozialen Beziehungen und konkreten Bedürfnissen. Was für uns primitiv erscheinen mag, war ein hochentwickeltes soziales System. Wenn wir verstehen, dass unser Wirtschaftssystem nicht naturgegeben, sondern historisch gewachsen ist, öffnet das den Blick für Alternativen. Bereits heute experimentieren Menschen mit Tauschkreisen, Zeitbanken und lokalen Währungen, die nach völlig anderen Prinzipien funktionieren. Diese geschichtliche Perspektive gibt uns die Freiheit zurück, darüber nachzudenken, wie wir unsere wirtschaftlichen Beziehungen in Zukunft gestalten wollen. Hören Sie jetzt diese Episode und entdecken Sie, wie das Hinterfragen vermeintlicher Selbstverständlichkeiten unserem Wirtschaftsdenken neue Horizonte eröffnen kann. Teilen Sie Ihre Gedanken zu alternativen Wirtschaftsformen mit uns und werden Sie Teil einer wichtigen Zukunftsdiskussion!

    5 min

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Die Podcasts basieren auf den Texten von Eske Bockelmann, einem aussergewöhnlichen Denker, der zeigt, wie Geld unser Denken und unsere Gesellschaft verändert hat. In seinem Buch Im Takt des Geldes (2004) erklärt er, dass mit der Einführung von Geld im 16. Jahrhundert eine neue, abstrakte Denkweise entstand – mit Folgen für Kultur, Musik und Philosophie. Seine beiden Werke Das Geld (2020) und Money – Understanding Modern Society (2025) bieten einen einzigartigen Zugang zum Thema Geld. Die Podcasts machen diese komplexen Gedanken verständlich und laden junge Menschen ein, Geld und Gesellschaft aus einer neuen Perspektive zu sehen und zu hinterfragen.