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Die Geschichte französischer Wörter - Jeden Monat neu in der Sendung "Francophonies" bei Radio Z Nürnberg.

Le Mot Christian Schäfer

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Die Geschichte französischer Wörter - Jeden Monat neu in der Sendung "Francophonies" bei Radio Z Nürnberg.

    les soldes

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    Francophonies auf Radio Z vom 17.01.2024

    • 3 min
    les cadeaux

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    Francophonies auf Radio Z vom 20.12.2023

    • 3 min
    les noms de tempêtes

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    Francophonies auf Radio Z vom 15.11.2023

    • 4 min
    le verre Gigogne

    le verre Gigogne

    Francophonies auf Radio Z vom 20.09.2023

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    le verre Gigogne



    Vor genau einem Jahrzehnt, im September 2013, startete ich als junger Hochschulabsolvent ins Berufsleben. Mit einem Einjahresvertrag ausgestattet, genauer gesagt einem Stipendium der Robert-Bosch-Stiftung, ging es für mich nach Frankreich. Mein Ziel: In Schulen die deutsche Sprache und Kultur bewerben. Ich war Teil des Programms "DeutschMobil", das darauf abzielte, möglichst viele junge Französinnen und Franzosen von Deutsch als Fremdsprache zu überzeugen. 



    Auf meiner Reise mit dem "DeutschMobil" besuchte ich über hundert Schulen, von der Schweizer Grenze bis zu den Schlössern der Loire, quer durch die Regionen Franche-Comté, Burgund und Centre. Die Schulen waren vielfältig, mal groß, mal klein, städtisch oder ländlich, aber fast alle hatten etwas gemeinsam: In den Schulkantinen wurden mir nach getaner Arbeit fast immer dieselben kleinen Gläser angeboten. Diese Gläser, wie ich heute weiß, heißen "verre Gigogne" und sind ein Modell der französischen Firma Duralex.



    Duralex brachte dieses Glas 1946 auf den Markt. Es galt als äußerst stabil, manche behaupteten sogar, es sei unzerstörbar. Dank seiner stapelbaren Form war es das ideale Glas für die Schulkantine und wurde von Bildungseinrichtungen tausendfach bestellt. Die "verre Gigogne" begleiteten Generationen von Schülerinnen und Schülern und wecken heute bei vielen Erwachsenen nostalgische Erinnerungen an eine unbeschwerte Zeit.



    Ein besonderer Spaß war das kleine Spiel mit den Zahlen in den Gläsern. Jedes "verre Gigogne" trägt eine Zahl zwischen 1 und 48 im Boden. Die Kinder ermittelten damit spielerisch ihr Alter, und so konnte man von einem Tag auf den anderen um ein Jahrzehnt altern, nur um am nächsten Tag wieder 20 Jahre jünger zu sein.



    Diese Zahlen sind übrigens nicht für die Kinder gedacht, sondern markieren die Form, aus der das Glas stammt. Die Nummern 49 und 50 kriegen Kinder übrigens nie zu Gesicht, da sie der Qualitätskontrolle dienen und nicht verkauft werden.



    Die Duralex-Gläser sind mittlerweile zu wahren Ikonen geworden. Sogar Fußballstars von Real Madrid sollen sich 1956 auf dem Weg zum Europapokal-Finale in Paris mit Duralex-Gläsern ausgestattet haben. Ob Legende oder nicht, es zeigt, wie populär die Marke und ihre Gläser sind, sogar über Frankreich hinaus.



    Auch in der Filmwelt sind Duralex-Gläser präsent. In „Skyfall“ trinkt James Bond aus einem Duralex Picardie-Glas. Wahrscheinlich ist das die einzige Gemeinsamkeit zwischen Daniel Craig und mir. Denn tatsächlich habe ich im Küchenschrank auch einige Exemplare des Picardie-Modells stehen. Aber 007 ist nicht der einzige Abenteurer, der ein Duralex-Glas an die Lippen führte. Indiana Jones trinkt in dem Film „Jäger des verlorenen Schatzes“ seinen Whisky ebenfalls aus einem Duralex-Glas. Auch Cate Blanchett in „Blue Jasmine“ und Daniel Day-Lewis in „Gangs of New York“ haben Gläser der berühmten Marke genutzt. 



    Trotz des Legenden-Status hat es die Marke Duralex wirtschaftlich nicht immer leicht gehabt. In der Energiekrise musste der französische Staat dem Unternehmen mit einem 15-Millionen-Euro-Kredit helfen. Doch Duralex hat es bisher immer geschafft, sich zu behaupten.



    Ähnlich wie das DeutschMobil. Ich gehörte zwar zum letzten Jahrgang der das Programm unter diesem Namen absolvieren durfte, aber DeutschMobil hat sich als Mobiklasse neu erfunden und besteht unter dieser Bezeichnung noch bis heute. Und so sind Anfang September wieder 12 junge Deutsche nach Frankreich entsendet worden, um dort für die Sprache des Nachbarn zu werben. Wahrscheinlich werden sie in den Kantinen, genau wie ich damals, die Gigogne-Gläser kennenlernen. Denn Qualität setzt sich halt durch.

    • 3 min
    le transat

    le transat

    Francophonies auf Radio Z vom 19. Juli 2023

    • 3 min
    le canapé

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    Francophonies auf Radio Z vom 21. Juni 2023

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