DDCAST - Was ist gut? Design, Kommunikation, Architektur Deutscher Design Club
-
- Kunst
-
‘What we design designs us back’ sagte einmal Jason Silva ein bekannter Techno Futurist aus den USA.
Design – das ist die Botschaft – nimmt großen Einfluss auf unser Dasein und Zusammenleben. Der Ruf nach grundlegenden Veränderungen unserer planetaren Realität indes wird immer lauter. So weitermachen wie bisher geht nicht und wird uns unweigerlich in die nächste Krise stürzen. Also ist gerade jetzt unsere Kreativität gefragter denn je. Was geht? Was kommt und was können wir BESSER machen. Wie können wir Design neu denken?
Dazu präsentiert der DDCAST des Deutschen Design Club jede Woche eine starke Stimme. Sie kommt aus allen Sparten des Design, aus angrenzenden Disziplinen, aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik.
-
DDCAST 185 - Gerhard Kreysa "Wir brauchen den Systemwandel"
Gerhard Kreysa wurde 1945 in Dresden geboren. Er studierte Chemie an der TU Dresden und promovierte dort 1970 bei Kurt Schwabe mit einer Arbeit über die Passivierung von Eisen. Danach war er Gastwissenschaftler an der Akademie der Wissenschaften in Berlin-Adlershof, wo er aus seinem Büro täglich auf die Berliner Mauer blicken musste. 1971 scheiterte dann ein Fluchtversuch in die Bundesrepublik, führte zu einer Gefängnisstrafe und endete aber glücklich mit einem Freikauf durch die Bundesregierung.
1973 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter und später Gruppenleiter am DECHEMA-Institut in Frankfurt am Main. Hier beschäftigte er sich mit Problemen der Technischen Elektrochemie und des Umweltschutzes. Ein Patent für ein neues Verfahren zur elektrochemischen Reinigung metallhaltiger Abwässer wurde erfolgreich vermarktet und führte 1990 im Zuge eines management buy-out von der Deutschen Carbone AG zur Gründung eines start-ups.
1978 habilitierte er sich an der TU Dortmund mit einer Arbeit über die elektrochemische Prozesstechnik von Fest- und Wirbelbettzellen. 1989 konnte er schon sechs Wochen nach der Veröffentlichung durch Martin Fleischmann zeigen, dass es sich bei der sensationellen Kalten Kernfusion leider nur um eine fata morgana handelte. 1998 erzählte er dieses Kapitel Wissenschaftsgeschichte in seinem Roman „Fusionsfieber“.
1986 trat Gerhard Kreysa in die Geschäftsführung der DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. ein und wurde 1992 deren alleiniger Geschäftsführer. Seitdem widmet er sich, auch in zahlreichen Ehrenämtern auf nationaler und internationaler Ebene, Fragen der Forschungsförderung und der Akzeptanz von Naturwissenschaft und Technik in der Gesellschaft. Er erhielt zahlreiche wissenschaftliche Auszeichnungen im In- und Ausland, Ehrendoktorate der Technischen Universität Clausthal und der Königlich-Technischen Hochschule Stockholm und lehrte seit 1985 als apl. Professor an der TU Dortmund und seit 1993 auch als Honorarprofessor an der Universität Regensburg. Er ist Ehrenbürger der TU Clausthal, Mitglied der Königlich-Schwedischen Akademie der Ingenieurwissenschaften und der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech). Nach der deutschen Wiedervereinigung hat er sich u.a. als Gründungsvorsitzender und danach als Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats für die Integration des Kernforschungszentrums Rossendorf bei Dresden in die gesamtdeutsche Forschungslandschaft engagiert, wofür 2007 mit dem Sächsischen Verdienstorden geehrt wurde. Bis heute gilt sein besonderes Engagement dem Klimaschutz.
Gerhard Kreysa lebt seit 2005 in Eppstein und ist seit 2012 aktives Mitglied im Wiesbadener Filmkreis, Mitglied beim Bundesverband Deutscher Film-Autoren. Er hat bereits über 25 Wettbewerbsfilme produziert, wovon 13 Medaillenpreise und 2 den Deutschen Filmpreis (höchste Auszeichnung im deutschen Amateurfilm) erhielten. Sein vorrangiges Genre ist der populärwissenschaftlich Film, den er gern als Pop-Science-Film bezeichnet. Er ist Vater von zwei erwachsenen Kindern und glücklicher Opa von drei Enkeln. -
DDCAST 184 - Juliane Kühr "Eigen-Insemination gestalten"
Juliane Kühr ist Produktdesignerin. Sie hat ihr Bachelorstudium an der Hochschule der Bildenden Künste Saar 2023 abgeschlossen. Derzeit setzt sie ihr Studium im Master fort. Ihr Schwerpunkt liegt im Social Design, Gender Design und Inklusion durch Design.
Sie verfolgt einen Gestaltungsansatz, der darauf abzielt, eine Vielzahl an Perspektiven in den Designprozess einzubinden. Sie ist nicht nur Mitglied, sondern auch engagiert in ihrer Mitarbeit für das „international Gender Design Network“, das sich dafür einsetzt, Gender im Design sichtbar zu machen und einzubeziehen.
Juliane Kühr betrachtet Design als ein Werkzeug zur Gestaltung einer gerechten und inklusiven Gesellschaft. Dabei ist es für sie essentiell, zukunftsorientierte Konzepte zu entwickeln, die bestehende gesellschaftliche Normen hinterfragen. Dieser Überzeugung entspricht auch ihre Abschlussarbeit „Vruit“ – ein Sextoy-Set für die Eigen-Insemination, das vor allem für Singles und queere Menschen eine Alternative zur klinischen Insemination bietet.
Für die Weiterentwicklung von „Vruit“ erhielt Juliane Kühr Unterstützung durch das Verbundprojekt places2x sowie das EXIST-Women-Programm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Bei den German Design Graduates 2023 wurde sie für „Vruit“ im Bereich „Fokusthema: Inklusion“ ausgezeichnet. 2023 und 2024 war „Vruit“ in verschiedenen Ausstellungen zu sehen, darunter die Dutch Design Week. Juliane Kühr stellt ihren Gestaltungsansatz und ihre Arbeit auf verschiedenen Plattformen vor, beispielsweise auf der Konferenz „Gesellschaft gestalten! Soziale Nachhaltigkeit durch Design“ des Rats für Formgebung oder dem Podcast "Eine Stunde Liebe" von Deutschlandfunk Nova. -
DDCAST 183 - François Burkhardt "Design für die Öffentlichkeit"
François Burkhardt ist einer der wichtigsten und produktivsten Designpublizisten und -Kuratoren, Ausstellungsmacher, Zeitschriftenherausgeber, Art Direktoren Hochschulrektoren, Architekten, Gremien-Mitglieder der letzten fast 60 Jahre.
Er publiziert auf Deutsch, Italienisch, Französisch und Englisch. Allein in den letzten 4 Jahren hat der 1936 in Winterthur geborene Schweizer 3 umfangreiche Bücher herausgegeben.
Burkhardt steht wie wenige andere für ein kritisches, am Gemeinwohl orientiertes Designverständnis. Sein Wirken in Paris, Berlin, Mailand etc. hat Spuren hinterlassen.
Sein Ansatz ist heute aktueller denn je. Ob im Centre Pompidou, als Leiter des Internationalen Designzentrum, als Chefredakteur von DOMUS hat er stets auf eine Öffnung des Diskurses, auf ein Designverständnis hingearbeitet, in dem Industrieinteressen nur ein Faktor unter vielen und nicht der dominante Aspekt sind. In seiner umfangreichen Publizistik (vollständige Angaben unter DDCAST 183 auf https://www.ddc.de/de/magazin/ddcast.php) berührt er zahlreiche Themen unserer Zukunftsgestaltung. -
DDCAST 182 - Christina Ackermann "Zeichnen ist mächtig."
Christina Ackermann ist Spezialistin für das bildliche Erklären von komplexen Zusammenhängen. Sie ist systemische Organisationsberaterin und Information Designerin und hilft Unternehmen dabei, ihre Strategien, Prozesse und Ziele besser zu kommunizieren. In ihrer Beratungs- und Gestaltungsarbeit verbindet sie drei Disziplinen miteinander: Als ausgebildete Organisationsberaterin begleitet sie Unternehmen in ihren Transformationsprozessen. Das Wissen um Wirkweisen von Organisationen unterstützt ihre Beratung für eine erfolgreiche Gestaltung von Veränderung in Unternehmen.Als kreativer Kopf entwickelt sie Kommunikationskonzepte und visuelle Ideen, um Strategien erfolgreich zu vermitteln. Dabei entwickelt und gestaltet sie Leit- und Zielbilder, Prozessvisualisierungen, Erklärmodelle und Animationsfilme. Als Information Designerin setzt sie den Fokus darauf, komplexe Inhalte analytisch zu durchdringen und einfach verständlich für die Nutzer aufzubereiten. Dabei spielt die Reduktion auf das Wesentliche und ¬ein zielgruppenangepasstes Storytelling im Sinne des „Show, don´t tell“ eine zentrale Rolle. Christina Ackermann hat Illustration und Kommunikationsdesign studiert und als langjährige Führungskraft einer großen Content Marketing Agentur die Unternehmenskommunikation vieler namhafter Firmen visuell unterstützt. Sie ist Co-Autorin des „Real Book of Work“, das sie gemeinsam mit Christina Grubendorfer (Text) konzipiert und gestaltet hat. Es beschäftigt sich mit den aktuellen Mythen der Arbeitswelt und reflektiert diese auf Basis der Systemtheorie. Unter dem Label „Visual Strategies“ arbeitet Christina Ackermann als selbständige Beraterin.
-
DDCAST 181 - Christoph Grünberger "Full Pro AI - Design"
Christoph Grünberger ist Designer und Typograph, der sein Skillset in den Bereichen Corporate-, Interactive- und Spatial-Design anwendet. Hier geht es ihm stets darum, die Grenzen der gegebenen Design- und Interaction-Theorie auszureizen. Diese Erkenntnisse gewinnt und kondensiert er bislang in zahlreichen Fach- Publikationen welche bei namhaften Verlegern erschienen sind. Darunter „Analog Algorithm“ welches als zeitgemässe Interpretation zur Neuauflage von Karl Gerst- ners „Designing Programmes“ 2019 bei Lars Müller, Zürich erschienen ist und zuletzt auch als Lizenzausgaben in japanischer und chinesischer Edition. Mit dem Nachfolgetitel „The Age of Data“ nutzte er die Zeit des Lockdowns während der Corona-Pandemie um 40 internationale Medienkünstler zu interviewen und ein Kompendium herauszugeben, welches eine Momentaufnahme der Kunst zwischen Post-Digital- und AI-Zeitalter wiedergibt.
Als prägend bezeichnet Grünberger die während seines Studiums der Kunst- geschichte/Pädagogik erlangten Einblicke in die zeitlichen Zusammenhänge des gestalterischen Ausdrucks durch Prof. Oswald Miedl, der ihm auch anrat, seine Interessen im Studium des Kommunikationsdesigns weiter zu verfolgen.
Auf verschiedenen nationalen und internationalen Konferenzen, Panels und Work- shops versucht Grünberger diese Entwicklung der computergestützten Gestal- tung voranzutreiben. 2022 moderierte er ein Panel auf der OFFF in Barcelona mit Refik Anadol und Flo Ortkrass (RANDOM INTERNATIONAL) in dieser Kombination hielt er im selben Jahr ein Interview mit Ian Anderson (The Designers Republik™). Für 2024 sind Panels geplant für Mouvo (Prag), Charlottesville Designweek (USA) und OFFF Mexiko).
Bevor er bei Jung von Matt im Dezember 2022 als Principal Creative Art anfing, war Grünberger über 20 Jahre als freiberuflicher Art-Director bei Designagen- turen wie KMS-Team, BLACKSPACE, Mutabor oder R/GA tätig. 2005-2009 war er Partner von Stefan Gandl bei NEUBAU™ in Berlin. Hier entstanden Werke wie NeubauModul und NeubauISM, seinerzeit von Wim Crouwel eröffnet.
Seit November 2023 leitet er als Head of Artificial Crafts die hauseigene AI-Unit welche sich neben der Anwendung neuer Prozesse auch auf das Identifizieren dieser spezialisiert und mit diesem Service die gesamte Jung von Matt Gruppe zu empowern. -
DDCAST 180 - Maria Möller "Sprechende Hände"
Maria Möller wurde 1994 in Frankfurt am Main geboren. Von 2014-2018 studierte sie Visuelle Kommunikation an der European School of Design in Frankfurt. 2018 absolvierte sie ein Praktikum bei Lars Müller Publishers in Zürich, wo sie erste Einblicke in die Verlagswelt erhielt. 2019 schloss sie sich mit ihrer Kommilitonin Laura Mohn zusammen, um aus Lauras Abschlussarbeit „talking hands - Daumenkinos für Gebärden“ ein Unternehmen zu gründen. Die Gründung von talking hands erfolgte 2020, nachdem das Konzept der Gebärden-Daumenkinos als Kommunikationsstütze in Kitas erfolgreich getestet wurde. 2021 waren Maria und Laura in der Höhle der Löwen zu sehen, wo sie talking hands vorstellten. Seitdem haben sie Kitas quer durch Deutschland von talking hands überzeugen können und erweitern ihr Sortiment um weitere inklusive Spiel- und Lernmaterialen, die von Kindern mit verschiedensten Voraussetzungen genutzt werden können.
Customer Reviews
sher schöner podcast
joha ich würd sagen superduperwoohper
Wichtig
Das ist wirklich eine gelungene neue Plattform. Wir hätten selbst nicht gedacht, dass das derart gut funktioniert.
Endlich!
Habe lange Zeit nach einem Podcast wie diesen gesucht.