derpodcaster.com Bandi Koeck

Der Podcaster Bandi Koeck

Deine Geschichte bewegt: Geschichten verbinden uns, berühren unsere Herzen und schaffen unvergessliche Momente. Jeder von uns trägt eine einzigartige Geschichte in sich – vielleicht eine lustige Anekdote, eine bewegende Begegnung oder ein Erlebnis, das das Leben verändert hat. Hast du auch so eine besondere Geschichte, die du mit anderen teilen möchtest? Eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt, zum Lachen bringt oder einfach nur gut unterhält? Dann bist du bei uns genau richtig! Wir glauben fest daran, dass geteilte Geschichten doppelte Freude bereiten. Sie schaffen Verbindungen zwischen

  1. Die Briefmarkengestalterin - Christine Böhmwalder

    4 DAYS AGO

    Die Briefmarkengestalterin - Christine Böhmwalder

    In einer Welt, die sich immer schneller digitalisiert, gibt es noch kleine analoge Botschafter, die Geschichten erzählen, Emotionen transportieren und Erinnerungen bewahren: Briefmarken. Christine Böhmwalder, Gestalterin bei der Philatelie Liechtenstein, gehört zu den Menschen, die diese kleinen Kunstwerke mit viel Hingabe und Leidenschaft entwerfen. Seit ihrer Jugend faszinieren sie Briefmarken – damals noch die Entdeckung einer Kollegin, die selbst welche gestalten durfte. Heute ist sie selbst federführend in diesem Bereich tätig und bezeichnet das Entwerfen von Briefmarken als die „höchste Disziplin der Gestaltung“. Denn auf winzigem Raum gilt es, Kunst, Geschichte und Identität so zu vereinen, dass sie weltweit verstanden und geschätzt werden. Nach vielen Jahren in der Agenturarbeit wechselte Christine 2020 in die Philatelie. Dort verantwortet sie nicht nur die kreative Gestaltung, sondern auch die Themenauswahl für die künftigen Serien. Schon Jahre im Voraus sammelt sie Ideen, die das kulturelle, historische und gesellschaftliche Leben Liechtensteins widerspiegeln. Ob Natur, Architektur, Kunst oder die Fürstenfamilie – jede Marke erzählt eine Geschichte und wird so zu einem Zeitzeugnis. Besonders stolz ist sie auf die jährliche Friedensbriefmarke, die Liechtenstein gemeinsam mit internationalen Partnern herausgibt. Damit sendet das kleine Land eine große Botschaft in die Welt. Für Böhmwalder sind Briefmarken „kleine Botschafter“, die weit über den Postweg hinaus wirken – ob klassisch auf einem Brief, gestickt auf einem Cap oder als digitale Kryptobriefmarke. Trotz Digitalisierung glaubt sie an die Zukunft der Philatelie. Denn das Sammeln sei für viele Menschen eine Art Meditation – „Yoga im Kopf“, wie sie es nennt. Es schenke Ruhe, Wertschätzung und Verbundenheit. Junge Menschen würden wieder mehr Postkarten schreiben und sich bewusst Zeit für Handschrift und Haptik nehmen. Christine Böhmwalder verbindet in ihrer Arbeit Tradition und Innovation. Sie schafft es, mit jeder Marke ein Stück Liechtenstein in die Welt zu tragen – kunstvoll verdichtet auf wenigen Quadratzentimetern. Wohnort: Götzis, Vorarlberg Tätig bei: Philatelie Liechtenstein (seit 2020) Ausbildung: Grafikerin, Gestalterin Besonderheit: Erste Briefmarke Liechtensteins erschien 1912 – seither weltbekannt für Qualität und Innovation Innovationen: Gestickte Marken, 3D-Marken, Kryptobriefmarken Lieblingsthema: Friedensbriefmarke – jährliche Serie mit internationaler Strahlkraft Auflagenhöhe: meist zwischen 20.000 und 30.000 Stück Sammler weltweit: in über 67 Ländern Philosophie: „Briefmarken sind kleine Botschafter – und das Sammeln ist Yoga im Kopf.“

    27 min
  2. Der erfahrene Kiwi-Züchter - Nikolaus Peer

    28 SEPT

    Der erfahrene Kiwi-Züchter - Nikolaus Peer

    Wenn man durch den Garten von Nikolaus Peer in Göfis spaziert, wird schnell klar: Hier arbeitet jemand mit Leidenschaft, Geduld und einem tiefen Verständnis für die Natur. Zwischen Obstbäumen, Rebstöcken und Beerenpflanzen gedeihen Kiwipflanzen, die in Vorarlberg noch immer Seltenheitswert haben. Peer war einer der Ersten, die im Ländle vor über 30 Jahren mit der exotischen Frucht zu experimentieren begannen – und das mit großem Erfolg. Heute erntet er jährlich bis zu 2.000 Früchte. Dabei ist die Kiwi für ihn mehr als nur eine Ergänzung zur Selbstversorgung. Der gelernte Drucker und ausgebildete Baumwärter verbindet in seiner Arbeit fundiertes Wissen mit praktischer Erfahrung. Den entscheidenden Anstoß erhielt er in den 1980er Jahren, als er in Wädenswil in der Schweiz eine professionelle Kiwi-Pflanzung besichtigte. Dort lernte er in wenigen Stunden, wie man die empfindlichen Pflanzen richtig schneidet, erzieht und pflegt. Dieses Wissen hat er über Jahrzehnte verfeinert und an die Bedingungen im Vorarlberger Rheintal angepasst. Von der Pflanze zur KulturführungPeer empfiehlt stets, männliche und weibliche Pflanzen getrennt zu setzen – künstlich gezüchtete Zwitterpflanzen seien keine Lösung, da sie langfristig nicht stabil bleiben. Platz ist entscheidend: Eine männliche Pflanze kann bis zu acht weibliche befruchten, benötigt aber ausreichend Raum. Auch der Boden spielt eine zentrale Rolle – sauer muss er sein, kalkhaltige Erde wäre Gift für die Kiwi. Das Stützgerüst, das Peer für seine Pflanzen errichtet hat, erinnert an ein Wagenrad oder einen gespannten Schirm. Jahr für Jahr bindet er die neuen, meterlangen Triebe sorgfältig herunter, damit die Früchte in Kopfhöhe hängen und leicht zu ernten sind. Doch nicht die Menge allein zählt: Damit Aroma und Qualität stimmen, dünnt er die Pflanzen im Sommer aus – viele kleine Früchte werden früh entfernt, damit die verbleibenden groß und aromatisch heranreifen können. Ökologisches Arbeiten und VerarbeitungSeine Kulturführung ist durchdacht und nachhaltig. Mit einer speziellen Bodenbedeckung aus Laub, Häcksel und Vlies schafft er ein Mikroklima, das Wasser speichert und die Pflanzen auch in heißen Sommern versorgt – ganz ohne tägliches Gießen. Gedüngt wird biologisch im geschlossenen Kreislauf. Die Ernte im Spätherbst reicht oft bis ins nächste Jahr. Kiwis lagert er im Erdkeller, wo sie unter idealen Bedingungen monatelang frisch bleiben. Ein Teil wird frisch verzehrt, ein anderer getrocknet – in aufwendiger Handarbeit, Scheibe für Scheibe, schonend bei niedriger Temperatur. So entstehen süße, grüne Ringe, die optisch wie geschmacklich überzeugen. Vermittler von WissenPeer ist nicht nur Züchter, sondern auch ein leidenschaftlicher Vermittler. Als Mitglied des Obst- und Gartenbauvereins Göfis gibt er sein Wissen in Kursen und Gesprächen weiter. Seine Botschaft: Kiwi-Anbau ist keine Hexerei – mit Geduld, einem geeigneten Standort und der richtigen Pflege können auch heimische Hobbygärtner Erfolg haben. Über die Jahre hat sich Nikolaus Peer einen Namen als Kiwi-Pionier gemacht – nicht nur in Göfis, sondern weit über die Gemeinde hinaus. Wer ihn erlebt, merkt schnell: Hier spricht einer, der nicht nur gärtnert, sondern im besten Sinne kultiviert. Factbox: Nikolaus Peer Wohnort: Göfis, VorarlbergBeruf: Gelernter Drucker, ausgebildeter BaumwärterSpezialgebiet: Kiwi-Anbau seit den 1990er-JahrenAnbaufläche: ca. 35 Obstbäume, 20 Rebstöcke, zahlreiche Beeren – und mehrere Kiwi-PflanzungenErnte: 1.000–2.000 Früchte jährlichBesonderheit: erste Kiwi-Pflanzungen in Göfis, nachhaltige Bewirtschaftung, biologische DüngungVerarbeitung: Frischverzehr, Lagerung im Erdkeller, TrocknungEngagement: Mitglied im OGV Göfis, gibt Kurse und Tipps für Hobbygärtner

    20 min
  3. Der filmende Bergführer - Stefan Fritsche

    20 SEPT

    Der filmende Bergführer - Stefan Fritsche

    Stefan Fritsche, geboren 1981, lebt in Ludesch im Walgau. Er ist Berg- und Skiführer seit 2014, technischer Leiter bei der Bergrettung Vorarlberg und ausgebildeter Bergrettungs-Ausbildner. Neben seiner Tätigkeit in den Bergen hat er sich in den vergangenen Jahren auch als leidenschaftlicher Fotograf und Filmemacher etabliert. Schon früh prägten ihn die Touren mit seiner Familie in die Alpen. Der Vater war selbst Bergsteiger, was Stefan nicht nur Zugang zu Ausrüstung, sondern auch den Mut gab, sich selbst auf die Felsen zu wagen. Was als Hobby begann, entwickelte sich zur großen Leidenschaft: erst Felsklettern, dann alpine Touren, später Hochtouren in der Schweiz und Expeditionen in die weite Welt. Ursprünglich schlug Fritsche jedoch einen ganz anderen beruflichen Weg ein. Nach der Pflichtschule absolvierte er die HTL Imst für Innenausbau und Möbelbau, wurde Tischlergeselle und technischer Zeichner und führte sogar eine Zeit lang den väterlichen Tischlereibetrieb weiter. Doch das Holzhandwerk trat mehr und mehr in den Hintergrund, bis die Berge endgültig den Mittelpunkt seines Lebens bildeten. Die Aufnahmeprüfung für die Bergführerlaufbahn gilt als große Hürde: nur ein Bruchteil der Bewerber schafft den Einstieg. Fritsche bestand und absolvierte die zweijährige, sehr intensive Ausbildung. Seitdem führt er Gäste auf klassische Touren in den Alpen – vom Großglockner über den Mont Blanc bis zu Expeditionen in Südamerika, Alaska oder in den Himalaya. Seine besondere Begeisterung gilt Patagonien, wohin ihn bereits mehrere Reisen führten. Die zweite große Leidenschaft Fritsches ist die Kamera. Erste Erfahrungen sammelte er als Höhenkameramann bei einer ServusTV-Expedition zum Mount Everest, wo er 2011 als Ersatzkameramann einsprang und Aufnahmen auf über 8.000 Metern Höhe machte. Dieses Erlebnis weckte endgültig seine Faszination für die Filmarbeit im extremen alpinen Umfeld. Später realisierte er eigene Filmprojekte, oft zusammen mit Bergführer- und Kletterkollegen. Besonders bekannt wurde der Film „Vorarlberg Vertikal“, der die Klettergeschichte der Region anhand dreier Generationen porträtiert. Trotz finanzieller Hürden und der Verzögerungen durch die Corona-Pandemie wurde das Projekt erfolgreich abgeschlossen und auf Festivals gezeigt. Weitere Filmideen – insbesondere im alpinen Bereich – stehen für die Zukunft im Raum. Neben seiner Tätigkeit als Führer und Filmemacher engagiert sich Fritsche stark in der Bergrettung. Als technischer Leiter ist er für Ausbildung, Sicherheit und Ausrüstung verantwortlich. Dieses Engagement ist ehrenamtlich und nimmt dennoch einen bedeutenden Teil seiner Zeit ein. Im Winter führt Stefan regelmäßig am Arlberg Gäste auf Skitouren. Parallel dazu plant er immer wieder große Reisen – aktuell erneut nach Patagonien, wo er zusammen mit einem Freund anspruchsvolle Routen klettern will. Beruflich wie privat bleibt er dem Berg treu: als Führer, Retter, Kletterer und Filmemacher. Geboren: 1981 Wohnort: Ludesch, Vorarlberg Ausbildung: HTL Imst (Innenausbau und Möbelbau), Tischlergeselle, technischer Zeichner, Berg- und Skiführer (seit 2014) Beruf: Berg- und Skiführer, technischer Leiter Bergrettung Vorarlberg, Filmemacher Projekte: Höhenkameramann am Mount Everest (2011, ServusTV/Terra Mater) Film „Vorarlberg Vertikal“ (Porträt der Kletterszene) Weitere Expeditionen und Filmprojekte in Patagonien, Alaska, Himalaya, Karakorum Leidenschaften: Klettern, Skitouren, Hochtouren, Film- und Fotografie Besonderes: Vier Reisen nach Patagonien, Expeditionserfahrung weltweit, starker Fokus auf regionale Klettergeschichte

    18 min
  4. Der KI-Experte - Arno Brändle

    14 SEPT

    Der KI-Experte - Arno Brändle

    Wenn Arno Brändle erzählt, spürt man sofort: Dieser Mann hat mehr erlebt, als in ein Lehrerleben passt. Und doch ist er seit 35 Jahren Lehrer – und das mit einer Leidenschaft, die man ihm nicht immer zugetraut hätte. Denn eigentlich war es gar nicht sein Traumberuf. Erst in Liechtenstein, als er plötzlich nicht einer von vielen Lehrern war, sondern Klassenlehrer mit Verantwortung für 13 Jugendliche, erkannte er, was Schule wirklich bedeutet: Beziehungsarbeit. Lernen, so sagt er, sei immer Beziehung. Doch das Klassenzimmer war ihm nie genug. Brändle, heute 59 Jahre alt, verheiratet, Vater zweier erwachsener Kinder und wohnhaft in Feldkirch-Tosters, hat sich sein Leben immer wieder neu erfunden. Mal als Filmemacher, mal als Bildungspionier, mal als früher Experte für künstliche Intelligenz im Unterricht. Eine Episode, die fast filmreif klingt: Mitten in der Flüchtlingskrise 2015 engagiert sich Brändle bei Liechtenstein Languages, einer Stiftung, die Geflüchteten mit innovativen Methoden das Sprachenlernen erleichtert. Aus einer spontanen Idee – unterstützt vom Fürstenhaus – entsteht ein europaweit anerkanntes Projekt. Brändle reist dafür nach Berlin, Genf, Marrakesch, Ankara und bis an die syrische Grenze. Sein Unterricht wird zu einem Instrument, das Integration möglich macht. Auch privat sucht er Abenteuer jenseits der Komfortzone: Mit seiner Frau reist er in den 90ern im selbst ausgebauten Transporter nach Indien – und heiratet dort am südlichsten Zipfel Keralas. Eine zweite Trauung folgt spontan in Pakistan. Offiziell gültig gemacht wird die Ehe später in Wien. Eine Geschichte, die so nur Brändle schreiben konnte. Früh fasziniert ihn die Kamera. Erste Super-8-Versuche scheitern an den Kosten, doch mit der Digitalisierung wird Filmemachen leistbar. Brändle dreht mit Schülern Kurzfilme, gewinnt Wettbewerbe in Zürich und Liechtenstein und finanziert damit sogar Abschlussfahrten. Besonders prägend: ein improvisierter Film über Terrorismus – nur Tage vor dem Anschlag auf Charlie Hebdo entstanden. Plötzlich hatte das Projekt politische Brisanz. Seit 2022 ist Brändle einer der ersten Lehrer im Rheintal, der das Potenzial von ChatGPT erkennt. Während viele noch skeptisch sind, experimentiert er schon im Unterricht. Seine erste Idee: Die Schüler schreiben sich mithilfe von KI gegenseitig Laudatios – ein sozialer, wertschätzender Einsatz, der die Klassengemeinschaft stärkt. Später entstehen sogar eigene Schulmanifeste. Für Brändle ist KI kein Ersatz, sondern ein Spiegel. Sie zwingt ihn, die eigenen Vorurteile zu erkennen, und eröffnet Schülern neue kreative Räume. Er spricht nicht von Vereinfachung, sondern von Befähigung. KI, so sagt er, ermögliche Dinge, die bisher unmöglich waren. Arno Brändle – Lehrer, Filmemacher, Weltreisender, KI-Pionier. Ein Mann, der stets neugierig bleibt und der beweist, dass Lernen nie aufhört – weder für Schüler noch für Lehrer. Geboren: 1964 Wohnort: Feldkirch-Tosters Familie: Verheiratet, Vater von zwei erwachsenen Kindern Beruf: Lehrer an der Oberschule Eschen, Fürstentum Liechtenstein Weitere Tätigkeiten: Filmemacher, KI-Experte, Bildungsinnovator Engagement: 6 Jahre bei „Liechtenstein Languages“ – Flüchtlingskurse und Sprachprojekte in Europa, Türkei und Nahost Besonderes: Heirat in Indien und Pakistan, Kurzfilm-Preise, Auftritte bei internationalen Konferenzen Motto: „Lernen ist Beziehungsarbeit.“

    41 min
  5. Der pädagogische Historiker - Johannes Spies

    6 SEPT

    Der pädagogische Historiker - Johannes Spies

    Wenn man Johannes Spies begegnet, spürt man sofort seine Leidenschaft für Geschichte und politische Bildung. Er ist Lehrer, Historiker, Kulturvermittler – und ein engagierter Netzwerker, der es versteht, Vergangenheit und Gegenwart in einen lebendigen Dialog zu bringen. Geboren wurde Johannes Spies 1979 in Graz. Schon früh kam er mit seiner Familie nach Vorarlberg, das seit den 1950er-Jahren Lebensmittelpunkt seiner Großeltern und Eltern geworden war. Auch wenn er also nicht „waschechter“ Vorarlberger ist, fühlt er sich längst als Dornbirner – hier lebt er mit seiner Familie und hier schlägt sein Herz. Seine eigene Schulerfahrung prägte ihn stark: nicht als Musterschüler, sondern durch Lehrerpersönlichkeiten, die ihn förderten und bestärkten. Dieses Erlebnis wurde zum Keim für seinen Berufswunsch. Nach der Handelsakademie Bregenz und dem Zivildienst begann er an der Pädagogischen Akademie in Feldkirch ein Studium, ursprünglich mit Englisch und Geografie. Ein Zufall lenkte ihn jedoch zur Geschichte – ein Fach, das fortan sein Lebensweg werden sollte. Sein Berufseinstieg führte ihn nach Bregenz an die Hauptschule Vorkloster, wo er neun Jahre unterrichtete. Parallel bildete er sich kontinuierlich fort, absolvierte unter anderem Lehrgänge zur politischen Bildung und schließlich ein Masterstudium an der Universität Krems. Spies versteht Bildung als lebenslangen Prozess – eine Haltung, die er auch seinen Schüler:innen vorlebt. Seit vielen Jahren ist er an der Mittelschule Dornbirn Markt tätig, jener Schule, an der er selbst als Jugendlicher wichtige Impulse erhielt. Mit Projekten wie dem Freifach „Politische Bildung“ schafft er Freiräume, in denen Schüler:innen Themen entwickeln, die sie wirklich bewegen – von Sicherheit über Demokratie bis zu gesellschaftlichen Fragen. Johannes Spies beschränkt seine Bildungsarbeit nicht auf das Klassenzimmer. Er ist seit 2016 Netzwerkkoordinator von erinnern.at in Vorarlberg – einer Initiative, die das Lernen über Nationalsozialismus, Holocaust und Antisemitismus fördert. Dabei unterstützt er Lehrkräfte, organisiert Fortbildungen und vermittelt Workshops. Darüber hinaus ist er Obmann der Johann-August-Malin-Gesellschaft, die sich kritisch mit der Zeitgeschichte Vorarlbergs auseinandersetzt. Parallel engagiert er sich in der Rheticus-Gesellschaft, die wissenschaftliche Publikationen und historische Forschung fördert. Seit 2012 ist er außerdem Kulturvermittler im Jüdischen Museum Hohenems, wo er Schulklassen und Erwachsene durch die Ausstellungen führt. An der Fachhochschule Vorarlberg und in der Gewerkschaftsschule des ÖGB gibt er sein Wissen in der politischen Bildung weiter. Was Spies antreibt, ist die Überzeugung, dass Bildung mehr ist als reines Faktenlernen. Sie bedeutet für ihn, junge Menschen zu befähigen, kritisch zu denken, sich zu orientieren und ihre Welt aktiv mitzugestalten. Gerade in Zeiten von Unsicherheit, Populismus und gesellschaftlichen Umbrüchen sieht er hier eine zentrale Aufgabe der Lehrperson. Seine eigene Biografie – vom eher mittelmäßigen Schüler zum engagierten Pädagogen – macht ihn glaubwürdig. Er weiß, wie entscheidend gute Lehrer:innen für Lebenswege sein können, und er versucht, diese Rolle für die nächste Generation einzunehmen. Geboren: 1979 in Graz Wohnort: Dornbirn Familie: Vater einer Tochter Beruf: Lehrer an der Mittelschule Dornbirn Markt, Historiker, Kulturvermittler Studium: Pädagogische Akademie Feldkirch (Englisch & Geschichte), Masterstudium Politische Bildung (Uni Krems) Stationen: Hauptschule Bregenz-Vorkloster (9 Jahre) Seit 2012 Kulturvermittler im Jüdischen Museum Hohenems Seit 2016 Netzwerkkoordinator von erinnern.at in Vorarlberg Lehrender u. a. an der Fachhochschule Vorarlberg und der Gewerkschaftsschule des ÖGB Funktionen: Obmann der Johann-August-Malin-Gesellschaft Vorstandsmitglied der Rheticus-Gesellschaft Schwerpunkte: Politische Bildung, Zeitgeschichte Vorarlbergs, Nationalsozialismus, Holocaustvermittlung

    40 min
  6. Die tanzende Erasmus-Koordinatorin - Samantha Fernandez da Silva

    24 AUG

    Die tanzende Erasmus-Koordinatorin - Samantha Fernandez da Silva

    Herzblut, Hip-Hop und Horizonterweiterung Wenn Samantha „Samy“ Fernandez da Silva den Raum betritt, dann bringt sie Energie mit – jene Art von Energie, die sofort überspringt. Sie ist erst 25, geboren im schweizerischen Buchs SG, zuhause in Schaan (FL), und doch schon eine Frau mit einer erstaunlich bunten Vita. Heute ist sie Erasmus-Koordinatorin und Jugendarbeiterin im AHA Liechtenstein, nebenbei leidenschaftliche Tänzerin und Hip-Hop-Coach – und das alles mit einer Leichtigkeit, die ansteckend wirkt. Eigentlich begann alles klassisch: Samy arbeitete in einer Privatbank und im Treuhandwesen. Doch dann kam Erasmus+. Ein Tanztheaterprojekt mit 15 Jahren war der Funke, der das Feuer entfachte. „Ich habe gemerkt, wie viel Freude mir die Arbeit mit Jugendlichen macht“, erzählt sie. Statt Zahlenkolonnen wollte sie Begegnungen schaffen – international, kreativ, lebendig. Heute organisiert sie Jugendaustausche, Freiwilligendienste und Job-Shadowings in ganz Europa. Ob Sport, Kultur oder Umwelt – Samy bringt junge Menschen zusammen, die voneinander lernen und über Grenzen hinausblicken. Und das mit Erfolg: „Man merkt, dass das Interesse bei Jugendlichen jedes Jahr wächst“, sagt sie strahlend. Doch wer Samy nur als Koordinatorin sieht, unterschätzt sie. Ihr zweites Herz schlägt für den Tanz – genauer: Hip-Hop und Streetdance. Mit 16 sprang sie spontan als Tanzlehrerin ein, als ihre Trainerin ausfiel. Seitdem unterrichtet sie im Tanzclub Liechtenstein, tanzt zusätzlich in Koblach und bringt internationale Freunde für Workshops ins Land. Afro, Urban, Reggaeton – ihre Styles sind so bunt wie ihre Wurzeln. Und die sitzen tief: Die Mutter stammt aus Neapel, hat spanisches Blut, dazu kommt portugiesische Herkunft. Italienisch spricht Samy fließend, Spanisch und Portugiesisch „so lala“. Aber beim Tanzen gilt ohnehin: Rhythmus ist die Sprache, die alle verstehen. Ob Mexiko, Thailand, Sri Lanka oder New York – Reisen sind für Samy mehr als Urlaub, sie sind Lebensschule. Sie hat Polarlichter in Island bestaunt, in Lissabon gesurft und sich in Mexiko von der Leichtigkeit treiben lassen. Ihr Traum? Hawaii. Surfen, Sonne, Aloha-Spirit – es wäre die perfekte Fusion aus Bewegung, Natur und Menschen, die ihr so wichtig sind. „Am Reisen faszinieren mich die Menschen“, sagt sie. Freundschaften, neue Perspektiven, Horizonterweiterung – das ist der rote Faden, der sich durch ihr Leben zieht. Tanzen, Reisen, Jugendliche motivieren – Samy kombiniert alles, was ihr wichtig ist. Doch sie denkt weiter. Mehr internationale Tanzprojekte in Liechtenstein, Workshops, vielleicht sogar ein Festival – das sind Visionen, die sie antreiben. Und während andere noch überlegen, wie sie Job und Leidenschaft verbinden können, lebt Samy längst vor, wie es geht: Mit Herz, Elan und einem Lächeln, das jede Bühne erhellt. Name: Samantha „Samy“ Fernandez da Silva Geburtsjahr: 2000 (25 Jahre alt) Geburtsort: Buchs SG, Schweiz Wohnort: Schaan, Liechtenstein Beruf: Erasmus+-Koordinatorin & Jugendarbeiterin im AHA Liechtenstein Tanzstil: Hip-Hop, Streetdance, Urban, Afro, Reggaeton Engagement: Organisiert Jugendaustausche, Freiwilligendienste & internationale Mobilitätsprojekte Sprachen: Deutsch, Italienisch, etwas Spanisch & Portugiesisch Leidenschaften: Tanzen, Reisen, Menschen verbinden Lieblingsreiseziele: Island (Polarlichter), Portugal (Lissabon), Traum: Hawaii

    13 min
  7. Der naturverbundene Physiotherapeut - Sandro Frick

    17 AUG

    Der naturverbundene Physiotherapeut - Sandro Frick

    Wer Sandro Frick begegnet, spürt sofort die Leidenschaft, mit der er Menschen bewegt – im wahrsten Sinne des Wortes. Der 46-jährige Physiotherapeut aus Feldkirch verbindet seine tiefe Naturverbundenheit, seinen Sportgeist und sein politisches Engagement zu einer beeindruckenden Lebensgeschichte. Sein Weg in die Physiotherapie begann eher zufällig: Während des Zivildienstes in einer Werkstätte für Menschen mit Beeinträchtigungen entdeckte er die Freude an der Arbeit mit Menschen. Über den Sport fand er schließlich den Weg zur Physiotherapie-Ausbildung in Landquart, die er als einer der ersten Absolventen mit Bachelor abschloss. Heute blickt er auf über 20 Jahre Berufserfahrung zurück – und immer noch liebt er die Vielfalt der Menschen, die er betreut, von Kreuzband-Patienten bis hin zu Menschen mit Rückenschmerzen. Neben seiner physiotherapeutischen Arbeit gründete Frick das „Fitnesscenter Natur“. Was als Outdoor-Zirkeltraining begann, entwickelte sich zu einem festen Bestandteil der Senioren-Fitness in Feldkirch und Rankweil. Bei Wind und Wetter treffen sich die Gruppen im Reichenfeld oder an der Frutz, um mit Steinen, Wurzeln und Holzrundlingen Kraft, Beweglichkeit und Koordination zu trainieren. Der Fokus: Bewegung in und mit der Natur, abseits steriler Fitnessräume. „Die Leute genießen die frische Luft und das einfache, ursprüngliche Training“, sagt Frick. Wer möchte, wagt im Anschluss sogar ein regenerierendes Bad im Bach. Frick selbst lebt, was er lehrt: Ob Fußball, Eishockey, Joggen, E-Mountainbike oder Eisbaden – Bewegung gehört für ihn zum Alltag. Seine Begeisterung für Sport überträgt er mit viel Energie auf seine Patienten und Kursteilnehmenden. Doch Fricks Engagement endet nicht beim Sport. Seit rund 15 Jahren ist er kommunalpolitisch aktiv. Besonders im Sportausschuss von Feldkirch setzt er sich für Bewegungsangebote und Infrastruktur ein. Seine Motivation: „Man darf nicht nur über Politik schimpfen, sondern muss auch bereit sein, Verantwortung zu übernehmen.“ Damit vereint er drei Rollen, die sich gegenseitig ergänzen: Physiotherapeut, Naturtrainer und Kommunalpolitiker – immer mit dem Ziel, Menschen in Bewegung zu bringen, sei es körperlich oder gesellschaftlich. Geboren: 1977 in Feldkirch/Österreich Beruf: Physiotherapeut (seit über 20 Jahren) Spezialisierungen: Orthopädie, Rehabilitation nach Operationen, KPNI (klinische Psychoneuroimmunologie) Projekt: Gründer von Fitnesscenter Natur (Outdoor-Training, v. a. für Senior*innen in Feldkirch & Rankweil) Sportarten: Fußball, Eishockey, Joggen, Paddletennis, E-Mountainbike, Eisbaden Politik: Seit 15 Jahren aktiv in der Gemeindepolitik Feldkirch, Mitglied des Sportausschusses Philosophie: „Bewegung ist die beste Medizin – und die Natur der beste Trainingsraum.“

    20 min
  8. Die Ernährungs-Bewegungsberaterin - Eliane Vogt

    10 AUG

    Die Ernährungs-Bewegungsberaterin - Eliane Vogt

    Eliane Vogt – Mit Energie, Herz und Verstand zu einem gesünderen Leben Mitten im idyllischen Liechtenstein, mit Blick auf Schaanwald, liegt ein Ort voller Vitalität, Motivation und Wissen: das Ernährungs- und Bewegungsstudio von Eliane Vogt in Mauren. Die sympathische Expertin lebt, was sie lehrt – und das mit spürbarer Begeisterung. Schon als Kind interessierte sich Eliane für gesunde Ernährung und Bewegung – kein Wunder, denn seit über 40 Jahren tanzt sie Rock’n’Roll. Was mit persönlicher Leidenschaft begann, wurde mit Mitte 30 zum Beruf: Sie ließ sich zur Ernährungsberaterin, Fitness- und Wellness-Trainerin ausbilden – mit klarem Fokus auf Ganzheitlichkeit. „Es reicht nicht, nur auf die Ernährung zu schauen oder nur zu trainieren – beides gehört zusammen“, erklärt sie. Besonders bekannt ist Eliane für ihre Kurse, die Ernährungsthemen mit gezieltem Krafttraining verbinden – und das ohne Geräte, nur mit dem eigenen Körpergewicht. Ob Jugendliche, Erwachsene oder Senioren: Ihre Programme sind auf Alltagstauglichkeit und Nachhaltigkeit ausgerichtet. Ein Highlight ist ihre jährliche 40-Tage-Challenge während der Fastenzeit: Online erhalten die Teilnehmenden tägliche Tipps zu Lebensmitteln, Gesundheit, Schlaf, Bewegung und Motivation – inklusive Rezepten und kurzen Videoeinheiten. Besonders beliebt sind auch die Studio-Tipps und Kochvideos, die einfach und praxisnah vermitteln, wie gesunde Ernährung im Alltag gelingt. Eliane arbeitet auch intensiv mit Schulen und Familien. Ein Schwerpunkt: Zuckerfallen in Alltagsprodukten. „Viele wissen gar nicht, wie viel Zucker im Fruchtjoghurt oder im Eistee steckt“, sagt sie. Ihre anschaulichen Zucker-Ausstellungen sorgen regelmäßig für Aha-Erlebnisse – bei Kindern wie bei Eltern. Statt zu belehren, zeigt sie einfache Alternativen: Wasser mit Beeren statt Limonade, Nüsse statt Kekse. Auch künstliche Süßstoffe und Light-Produkte lehnt sie ab: „Besser natürlich und bewusst genießen.“ Ob Omega-3-Fettsäuren, Eiweißversorgung, Frühstücksgewohnheiten oder Alltagsbewegung – Eliane hat zu allem fundierte, umsetzbare Tipps. Sie rät: „Lieber kleine, machbare Schritte als radikale Diäten.“ Ein Apfel als Znüni, ein Spaziergang nach dem Abendessen oder ein proteinreiches Frühstück können bereits viel bewirken. Selbst das Thema Alkohol fasst sie praxisnah an: „Ein schönes Glas Wasser mit Orangenschnitz und Beeren ersetzt den Wein oft besser als man denkt.“ Neben ihrer Beratertätigkeit ist Eliane auch Präsidentin des Business Club Liechtenstein, einem Netzwerk engagierter Unternehmer. Im zweiwöchentlichen Austausch stehen gegenseitige Empfehlungen, Austausch und Unterstützung im Vordergrund – ganz im Sinne von "gemeinsam weiterkommen".

    18 min

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Deine Geschichte bewegt: Geschichten verbinden uns, berühren unsere Herzen und schaffen unvergessliche Momente. Jeder von uns trägt eine einzigartige Geschichte in sich – vielleicht eine lustige Anekdote, eine bewegende Begegnung oder ein Erlebnis, das das Leben verändert hat. Hast du auch so eine besondere Geschichte, die du mit anderen teilen möchtest? Eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt, zum Lachen bringt oder einfach nur gut unterhält? Dann bist du bei uns genau richtig! Wir glauben fest daran, dass geteilte Geschichten doppelte Freude bereiten. Sie schaffen Verbindungen zwischen