Niere2go

Nephrologisches Zentrum Villingen-Schwenningen
Niere2go

Wir präsentieren in diesem ersten deutschsprachigen PodCast für Nephrologie spannende Themen und Einblicke rund um das Gebiet der Nephrologie.

  1. 1. FEB.

    Thrombotische Mikroangiopathie

    Ein Gespräch mit Prof. Dr. Jan Menne, Klinik für Nephrologie, Angiologie, Hypertensiologie und Rheumatologie, KRH Klinikum Siloah, Hannover Diese Episode von Niere2go befasst sich intensiv mit der thrombotischen Mikroangiopathie (TMA) und den unterschiedlichen Krankheitsbildern, die unter diesem Begriff zusammengefasst werden. Die Moderatoren Bernd Hohenstein und Daniela Schmiedeke begrüßen als Gast Professor Jan Menne, einen Experten auf dem Gebiet der TMA. Er erklärt, dass TMA nicht nur die thrombotisch-thrombozytopenische Purpura (TTP) umfasst, sondern ein weites Spektrum von Erkrankungen, die durch Endothelschäden und Mikrothrombenbildung gekennzeichnet sind. Besonders wird auf die Unterscheidung zwischen atypischem hämolytisch-urämischem Syndrom (aHUS) und anderen TMA-Formen eingegangen, wobei die genetische Diagnostik eine immer wichtigere Rolle spielt. Zudem schildert Menne, wie er zur Nephrologie gekommen ist und welche Herausforderungen der Klinikalltag mit sich bringt. Im weiteren Verlauf wird die praktische Diagnostik und Therapie von TMA-Patienten besprochen. Professor Menne hebt hervor, dass das Haptoglobin ein zuverlässiger Marker zur Diagnosestellung ist, während andere Parameter wie LDH oder Thrombozytenzahlen variabler ausfallen. Besonders spannend ist die Diskussion über die Komplementblockade mit Medikamenten wie Eculizumab und Ravulizumab, die das Fortschreiten der Erkrankung aufhalten können. Während in Deutschland oft noch eine längere Therapie durchgeführt wird, setzen andere Länder zunehmend auf kürzere Behandlungszeiträume mit frühzeitigen Auslassversuchen. Auch die Bedeutung einer differenzierten genetischen Analyse wird betont, um individuell angepasste Therapieentscheidungen treffen zu können. Ein besonderes Highlight der Episode ist die Rückschau auf die EHEC-Epidemie 2011, die Professor Menne hautnah miterlebt hat. Er berichtet von der dramatischen Situation in den Kliniken, der hohen Anzahl von schwer erkrankten Patienten und der Rolle der Nephrologie in der Versorgung. Interessanterweise wird auch darauf eingegangen, dass Frauen häufiger von TMA betroffen sind als Männer – ein Phänomen, für das es noch keine eindeutige Erklärung gibt. Zum Abschluss gibt Menne praxisnahe Tipps für junge Ärztinnen und Ärzte, darunter die Bedeutung einer systematischen Diagnostik sowie die Notwendigkeit, auch bei Patienten ohne Durchfall an ein Shigatoxin-assoziiertes HUS zu denken. Die Episode bietet damit eine tiefgehende, praxisorientierte und spannende Auseinandersetzung mit einem hochkomplexen Krankheitsbild.

    1 Std. 20 Min.
  2. 1. JAN.

    Säure-Basen-Haushalt in a nutshell

    Ein Gespräch mit Prof. Dr. Joachim Hoyer, Universitätsklinikum der Philipps Universität Marburg In dieser Folge von Niere2go tauchen wir tief in das faszinierende und manchmal komplexe Thema des Säure-Basen-Haushalts ein. Unser Gast, Prof. Joachim Hoyer, ein erfahrener Nephrologe mit jahrzehntelanger klinischer Praxis und einer Leidenschaft für komplexe Zusammenhänge, nimmt uns mit auf eine spannende Reise durch Diagnosen, klinische Fälle und pragmatische Lösungsansätze. Mit seinem einzigartigen Humor und seiner Fähigkeit, selbst komplizierte Sachverhalte anschaulich zu erklären, bietet diese Folge eine perfekte Mischung aus Praxiswissen und Unterhaltung. Professor Hoyer teilt mit uns wertvolle Einblicke, etwa zur Interpretation von Blutgasanalysen, den häufigsten Fehlern bei der Beurteilung von Säure-Basen-Störungen und warum das Chlorid als unterschätzter Parameter eine wichtige Rolle spielt. Ob es um die Bestimmung der Anionenlücke, die Diskussion um Bicarbonat-Substitution oder um praktische Tipps für den Klinikalltag geht – diese Folge liefert eine Fülle an Wissen, das sowohl junge Mediziner als auch erfahrene Fachkräfte bereichert. Zudem veranschaulichen konkrete Fallbeispiele, wie wichtig es ist, die zugrunde liegenden Ursachen zu erkennen, bevor man therapeutisch eingreift. Abgerundet wird die Folge durch persönliche Anekdoten, motivierende Worte für angehende Nephrologen und die charmante Ermutigung, sich der Welt der Nephrologie zu öffnen. Prof. Hoyer betont, dass Denken und Knobeln nicht nur Spaß machen, sondern der Schlüssel zu einer besseren Patientenversorgung sind. Wer seine Leidenschaft für Medizin und sein breites Wissen erleben möchte, sollte diese Folge nicht verpassen!

    1 Std. 1 Min.
  3. 02.12.2024

    HISTORY: Professor Dr. Ulrich Julius

    Ein Gespräch mit Prof. Dr. Ulrich Julius, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden. In dieser Folge schildert Professor Julius seinen beeindruckenden Werdegang in der Medizin, beginnend mit seinem Studium in Dresden und Berlin in den 1960er Jahren. Er war Pionier in der Forschung und Behandlung von Stoffwechselkrankheiten, insbesondere Lipidstoffwechselstörungen. In der DDR waren die medizinischen Möglichkeiten begrenzt, z. B. durch fehlende Medikamente und Techniken wie Dialyse. Dennoch konnte Julius innovative Ansätze entwickeln, etwa in der Lipoprotein-Apherese. Nach der Wiedervereinigung trug er wesentlich zur Weiterentwicklung der medizinischen Fakultät in Dresden bei und etablierte das Zentrum für Apherese als weltführend. Besonders wichtig war für ihn die patientenorientierte Zusammenarbeit, die seiner Meinung nach in der DDR stärker ausgeprägt war. Die politische Lage der DDR prägte seine Karriere. Die Wiedervereinigung ermöglichte ihm internationale Kooperationen und neue Perspektiven in der Forschung. Er beschreibt, wie der wissenschaftliche Austausch mit westlichen Kollegen zunächst limitiert war, sich aber nach 1990 intensivierte. Die Veränderungen der Stadt Dresden von den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs über den Wiederaufbau bis zur heutigen Blüte hat Julius aktiv miterlebt und mitgestaltet. Neben seiner Forschung hat ihn auch die enge Bindung zum kulturellen Leben der Stadt geprägt. Julius betont den Fortschritt in der Medizin, insbesondere in der Behandlung des metabolischen Syndroms und der Fettstoffwechselstörungen, mit neuen Therapien wie GLP-1-Agonisten und Anti-Sense-Molekülen gegen Lipoprotein(a). Er hebt die Bedeutung der Prävention hervor und sieht die Zukunft in frühzeitigen Eingriffen wie Statintherapien. Trotz seines Alters ist er weiterhin aktiv, um sowohl Patienten als auch die wissenschaftliche Gemeinschaft zu unterstützen. Die Balance zwischen persönlicher Gesundheit und beruflicher Hingabe zieht sich durch sein Lebenswerk.

    41 Min.
4,7
von 5
20 Bewertungen

Info

Wir präsentieren in diesem ersten deutschsprachigen PodCast für Nephrologie spannende Themen und Einblicke rund um das Gebiet der Nephrologie.

Das gefällt dir vielleicht auch

Melde dich an, um anstößige Folgen anzuhören.

Bleib auf dem Laufenden mit dieser Sendung

Melde dich an oder registriere dich, um Sendungen zu folgen, Folgen zu sichern und die neusten Updates zu erhalten.

Wähle ein Land oder eine Region aus

Afrika, Naher Osten und Indien

Asien/Pazifik

Europa

Lateinamerika und Karibik

USA und Kanada