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«International» befasst sich wöchentlich mit internationaler Politik und Gesellschaft. Seit 1978 am Radio und von Anbeginn auch online.

Reportagen, Analysen und Geschichten zur internationalen Aktualität, meist erzählt von Auslandskorrespondenten und -korrespondentinnen von Radio SRF.

 

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«International» befasst sich wöchentlich mit internationaler Politik und Gesellschaft. Seit 1978 am Radio und von Anbeginn auch online.

Reportagen, Analysen und Geschichten zur internationalen Aktualität, meist erzählt von Auslandskorrespondenten und -korrespondentinnen von Radio SRF.

 

    Darién – auf der «Todesroute» Richtung USA

    Darién – auf der «Todesroute» Richtung USA

    In der Hoffnung auf eine bessere Zukunft wählen immer mehr Menschen den Weg durch den Dschungel von Darién. Der tropische Regenwald markiert die Grenze zwischen Süd- und Nordamerika. Die Passage gilt als eine der gefährlichsten Migrationsrouten der Welt.

    In der kolumbianischen Gemeinde Acandi ist die Migration in Richtung USA zum wichtigsten Wirtschaftszweig geworden, auch die lokalen Drogenbarone verdienen mit.

    Aufbruch ist noch vor Sonnenaufgang: Menschen beladen mit Rucksäcken, Wasserkanistern, manche mit Kleinkindern auf dem Arm. Sie waten durch Flüsse, kämpfen sich matschige Hänge empor. Bald zieht sich der Menschenstrom in die Länge, die Schwächsten bleiben zurück.

    Bis zur Grenze mit Panama brauchen die meisten etwas mehr als einen Tag, sie werden dabei begleitet von kolumbianischen Schleppern. Auf panamaischer Seite sind sie danach für mehrere Tage auf sich allein gestellt. Viele werden im Darién ausgeraubt. Manche brechen erschöpft zusammen.

    Dennoch wählen immer mehr Migrierende diese Route Richtung Norden, letztes Jahr waren es mehr als eine halbe Million. In den Auffanglagern am Rio Tuqueza sammeln sich jene, die es durch den Dschungel geschafft haben. Bis zur Grenze der USA liegt noch ein mehrere tausend Kilometer langer Weg vor ihnen, auch er voller Risiken.
    Juan aus Venezuela ist unterwegs mit Frau und drei Söhnen. Er sagt: «Wir müssen für das Wohl unserer Kinder sorgen. Zuhause gibt es keine Arbeit, der Staat verfolgt dich. Ich werde mich nicht aufhalten lassen, bis ich es geschafft habe». Andere kommen aus Ecuador, aus Haiti, ja selbst aus Afghanistan oder China. Sie alle träumen von einem neuen Leben in Würde in den USA.

    Die Reportage.

    • 28 min
    Erwartungen an Europa auf der Euro-Velo-Route Verdun-Maastricht

    Erwartungen an Europa auf der Euro-Velo-Route Verdun-Maastricht

    Am Wegrand der Euro-Velo-Route von Verdun nach Maastricht stehen vor den Europawahlen manchmal grosse Erwartungen an Europa und häufig enttäuschte Hoffnungen.

    Jacques Delors, der legendäre französische Präsident der EU-Kommission, soll einmal gesagt haben, dass Europa wie Velofahren sei. Europa müsse immerzu vorwärtsfahren, um nicht umzufallen.

    Delors verordnete der EU darum ein riesiges Reformprogramm, festgehalten 1992 im umstrittenen EU-Vertrag von Maastricht. Mit diesem wurde die Europäische Union gegründet, so wie wir sie in den Grundzügen heute kennen.

    Dank Maastricht hat Europa ein Gesicht erhalten. Dank Maastricht wissen viele Bürgerinnen und Bürger aber auch, wie weit in der EU zuweilen Anspruch und Wirklichkeit auseinanderliegen. Maastricht ist auch die Geburtsstadt der Euroskepsis.

    Am 9. Juni wählen rund 400 Millionen EU-Bürgerinnen und Bürger ein neues EU-Parlament. Die Zusammensetzung der 720 Abgeordneten wird einen Hinweis darauf geben, welche Europapolitik sich die Wählenden in den nächsten fünf Jahren wünschen.

    Die bevorstehenden Europawahlen sind eine gute Gelegenheit, entlang dem Flusslauf der Maas zu radeln. Von Verdun nach Maastricht. Um zu erfahren, wo Europa, die EU, die europäischen Zusammenarbeit, in der Gunst seiner Wählerinnen und Wähler aktuell steht. Ist Europa immer noch ein Friedensprojekt? Oder steht Europa primär für einen deregulierten Binnenmarkt?

    So viel sei verraten: Am Wegrand der Euro-Velo-Route von Verdun nach Maastricht stehen grosse Erwartungen an Europa, aber auch viele enttäuschte Hoffnungen.

    • 29 min
    Südafrika: Die Regenbogennation am Scheideweg

    Südafrika: Die Regenbogennation am Scheideweg

    Nach dem Ende der Apartheid hoffte die Schwarze Bevölkerung Südafrikas auf ein besseres Leben. Doch nach 30 Jahren Dauerherrschaft der einstigen Freiheitsbewegung ANC stehen gerade die, die von der ANC-Politik mit profitiert haben, vor der Frage, was zählt mehr: Die Vergangenheit oder die Gegenwart?

    Es war 1994, als Südafrika die Wahl von Nelson Mandela zum ersten schwarzen Präsidenten des Landes bejubelte. Seither bestimmt dessen ANC, der African National Congress, die Politik des Landes. Er schaffte die diskriminierenden Gesetze ab, die die schwarze Bevölkerungsmehrheit während Jahrzehnten zu Menschen zweiter Klasse degradiert hatten. Schwarze Südafrikanerinnen und Südafrikaner wurden gezielt gefördert, etwa in der Wirtschaft oder beim Staat. Historische Ungerechtigkeiten sollten überwunden werden.

    Seither ist jener Teil der Gesellschaft gewachsen, der sich aus der Armut hat befreien können: Die Schwarze Mittelschicht. Es sind Menschen wie Selina, Thapama und Pearl aus Soweto – südwestlich von Johannesburg - einst eine Hochburg des Widerstands gegen das weisse Apartheid-Regime.

    Alle drei sind vorangekommen im Leben. Und hadern doch mit dem Zustand ihres Landes.

    Korruption auf allen politischen Ebenen, hohe Kriminalität, grosse Arbeitslosigkeit - es läuft heute vieles schief in Südafrika. Der Alltag mit wiederkehrenden Ausfällen von Strom und Wasser ist bisweilen eine Zumutung. Und manchmal auch eine existenzielle Gefahr.

    Jetzt steht das Land erneut vor einer richtungsweisenden Wahl. Bei den Parlamentswahlen vom 29. Mai könnte der ANC um ersten Mal seit 30 Jahren auf nationaler Ebene seine absolute Mehrheit verlieren. Und gerade Menschen wie Pearl, Thapama, Selina und viele aus dem Schwarzen Mittelstand, müssen sich fragen: Was zählt mehr: Die Vergangenheit? Oder die Gegenwart?

    • 32 min
    Ost und West in Europa – die Beziehung bleibt schwierig

    Ost und West in Europa – die Beziehung bleibt schwierig

    Es war ein Meilenstein für Europa, als sich vor zwanzig Jahren gleich mehrere ehemals kommunistische Länder der EU anschlossen. Doch inzwischen ist der Glanz des grossen europäischen Projekts da und dort verblasst. Zwanzig Jahre Osterweiterung: die Vermählung der Ungleichen und ihre Nachwirkungen.

    Am Anfang standen grosse Erwartungen. Die Europäische Union wuchs 2004 auf einen Schlag von 15 auf 25 Länder. Die meisten Neumitglieder kamen aus dem Osten. Die Menschen dort versprachen sich von der neuen Epoche Wohlstand und Stabilität.

    Und freuten sich auf die neuen Freiheiten. Viele versuchten ihr Glück in den westlichen Ländern. Nicht wenige sind inzwischen in den Osten zurückgekehrt. Vier von ihnen erzählen hier ihre Geschichte: Von der engagierten tschechischen Professorin, die 2004 zuvorderst im EU-Abstimmungskampf stand, bis zum desillusionierten polnischen Kranführer, der den übertriebenen Einfluss der EU kritisiert.

    Die Rückkehrerinnen und Rückkehrer erzählen mit ihren persönlichen Geschichten auch einen Teil der Geschichte der EU und ihrer Erweiterung. Eine Geschichte, die noch immer mäandriert zwischen Hoffnung und Enttäuschung, zwischen Aufbruch und Stagnation.

    • 28 min
    Born to be Opfer? Nein! sagen engagierte Wendekinder

    Born to be Opfer? Nein! sagen engagierte Wendekinder

    1989 waren sie klein, doch auch ihre Welt war ins Wanken geraten. Manche haben gelitten unter der rechten Gewalt der 90-er Jahre, andere genossen die Freiheit des rechtsfreien Raums. Heute teilen sie die Lust, ihre ostdeutsche Heimat zu gestalten und dem verbreiteten Frust etwas entgegenzusetzen.

    «Die meisten von uns waren so drauf: Wir machen es einfach selbst» sagt Patrick Hinz. «Das Coole war, dass es hier den Raum dafür gibt». Hinz leitet in Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern eine Lokalzeitung. Dort deckt er mutig rechte Strukturen auf. Die Zeitung will zugleich zivilgesellschaftliche Initiativen unterstützen, denn «es gibt so viele, so gute Leute hier». Nadine Förster ist wie er in den 80-er Jahren in der DDR geboren und in der chaotischen Umbruchszeit gross geworden. Das selbsternannte «Inselkind» von Rügen tat, was ihre Eltern nicht durften: Sie bereiste die Welt und erkannte, wie einmalig ihre Heimat an der Ostsee ist. Jetzt kämpft sie als Lokalpolitikerin gegen den Ausverkauf ihres Dorfs. Auch Anna Stiede führt einen Kampf – es ist oft einer gegen das eigene Trauma der Vergangenheit. Ihre Jugend in den 90-er Jahren in Thüringen war umgeben von grauer Tristesse, Arbeitslosigkeit und rechter Gewalt. «Ich weiss selber, dass ich einen Schaden davongetragen habe». Sie verarbeitet den Wendeschmerz in Kunstprojekten. Janine Herntier schliesslich haute ab aus der düsteren brandenburgischen Provinz. Doch das Herz war stärker – jetzt ist sie mit ihrer Familie zurück.

    • 29 min
    Die Renaissance Detroits

    Die Renaissance Detroits

    Detroit. Der Name galt lange als das Synonym des Niedergangs. Doch seit einiger Zeit geht es aufwärts. Mittlerweile gilt Detroit als eine der aufregendsten Städte der USA. Möglich wurde dies dank dem besonderen Charakter seiner Einwohner und Einwohnerinnen.

    2013 lag die Stadt am Boden: Nach einem jahrelangen Niedergang war Detroit Bankrott und wurde unter die Verwaltung des Bundesstaates Michigan gestellt. Fabrikschliessungen hatten aus der einst blühenden Autostadt ein Symbol für Verwahrlosung und Kriminalität gemacht.

    Nun soll ausgerechnet die Firma Ford Teil der Wiederauferstehung sein. Galt der Autobauer wegen des Wegzugs eines Grossteils der Produktionsstätten lange als mitverantwortlich für die Krise, investiert Ford nun wieder in grossem Stil in die Stadt. Detroit soll zu einem weltweiten Zentrum der Innovation werden.

    Kaum ein Gebäude illustriert diesen Wandel besser als der stillgelegte Bahnhof. Bis vor kurzem noch leer und verwahrlost, soll der ikonische Bau im Juni mit einer neuen Nutzung neueröffnet werden. Private Investoren aber auch die Politik erhoffen sich viel vom Projekt. Der Wandel, der im Zentrum der Stadt bereits sichtbar ist, soll nun endlich auch die ärmeren Aussenquartiere erreichen.

    Damit dies überhaupt möglich war, liegt an den Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt. Aller Widrigkeiten zum Trotz gaben sie ihre Stadt nie auf und fanden stetig neue Wege, um weiterzumachen.

    Dieser Geist ist überall in der Stadt zu spüren: Nachbarschaften schliessen sich zu urbanen Landwirtschaftsprojekten zusammen, Menschen ziehen hierher, um Start-Ups zu gründen. Doch es bleibt die Frage: Profitieren am Ende wirklich alle Bewohnerinnen und Bewohner Detroits von diesem Wandel.

    • 27 min

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